Pickslanting / Winkel / Anschlagrichtung bei unterschiedlich vielen Tönen pro Saite

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Moin, im hohen Lebensalter komme ich endlich dazu, mich mit den in der Überschrift genannten Techniken zu beschäftigen.
Dabei ist mir inzwischen die Logik dahinter und die motorischen Abläufe bei 2 Tönen pro Saite und bei 3 Tönen pro Saite verständlich. Dafür bin ich jetzt aber komplett verunsichert, wie ich Skalen spielen soll, die unterschiedlich viele Töne pro Saite haben. Kann man natürlich per Push/Pull/Slide machen, aber gibt es noch einen anderen Weg, bei dem jeder Ton angeschlagen wird? Wenn ich das tue wird es ein sehr verwirrendes Wechselspiel. Und was tut man, wenn man völlig frei improvisiert und das Gehör entscheiden lässt, was wann wo angeschlagen wird?
 
was wann wo angeschlagen wird?
(nochmal ich)

deine Frage ist etwas schwer verständlich, wo genau ist das Problem? Es geht wohl mehr um die Anschlagshand.
Eigentlich hilft da nur üben, um die richtigen Saiten zutreffen. Techniken gibt es da ja verschiedene. Schau dir doch einfach mal paar Videos auf YT zu dem Thema an. Das mit Worten zu erklären ist nicht so einfach.
 
Guck dich mal bei Troy Grady (kennst du ja offensichtlich) in Sachen two way pickslanting, swiping oder crosspicking um. Das sind in seiner Terminologie die Spielweisen, mit der man unabhängig von Noten pro Saite Wechselschlag spielen kann.

Aber ganz ehrlich: Je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr erkennt man, dass echter, stur durchgehaltener Wechselschlag außerhalb von Lehrwerken ziemlich exotisch ist. Es klingt auch eher "ungitarristisch" und mechanisch. Außer du bist Steve Morse, der konnte das wirklich mit einer abartigen Präzision und Dynamik.
 
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Ich verstehs auch noch nicht so ganz... meinst du:
Wenn du im Wechselschlag/Alternativ Picking etwas spielst und naturgemäß mit einem Downstroke beginnst dann weißt du nicht, wie du tun sollst, wenn ein etwaiger nächster Ton entweder eben nach einem Downstroke auf einer tieferen Saite folgt (also in die andere Richtung als die Schlagrichtung) bzw. umgekehrt, du nach einem Upstroke auf eine höhere Saite müsstest?

. Und was tut man, wenn man völlig frei improvisiert und das Gehör entscheiden lässt, was wann wo angeschlagen wird?
Trotzdem einen Plan haben und nicht wahllos irgendwas machen.
Überlegen deine Beine, wie sie sich bewegen müssen damit du zu einem bestimmten Punkt auf der anderen Straßenseite kommst, ohne zu stolpern?

Das Ding ist, ich kann mir nicht vorstellen, dass es da eine "abstrakte" Lösung gibt, die umfassend alles abdeckt (also eine allgemeine "liegen die Töne so, tu so"-Lösung/Regel), sondern genauso wie das mit den nicht nachdenkenden Beinen funktioniert, eben weil es dich in jungen Jahren wohl sehr oft auf die Fresse gehaut hat während du einen >konkreten< Weg zurücklegen wolltest und du aber trotzdem so lange weiter gemacht hast, bist du erfolgreich wahlweise beim Plüschtier oder der Süßigkeitenbox angelangt bist genauso musst du eben möglichst viele >konkrete< Stücke, Licks, whatever spielen.
>Allgemein<, ohne einer konkreten Melodie im Kopf nur abstrakt darüber nachdenkend "Wenn ich da, da und da anschlage und dann aber dorthin möchte....." halte ich für komplett sinnlos. Man lernt nicht zu laufen, indem man überlegt, wie man einen Fuß vor den anderen setzt, sondern indem man auch wenn der Erfolg anfangs eher mager ist wieder und wieder versucht, von A nach B zu kommen.

LG
 
Dafür bin ich jetzt aber komplett verunsichert, wie ich Skalen spielen soll, die unterschiedlich viele Töne pro Saite haben.
3NPS, also 3 Notes Per String, macht aber eben genau das: Es ist ein "Lagemodell", bei dem jede Skala sich in dieser Form abbildet bzw. abbilden lässt. Damit soll in Verbindung mit sauberen Economy- oder Alternate-Picking und dem entsprechenden String-Skipping ein flüssiges Spiel ohne Unterbrechung der Motorik, also der Anschlagrichtung, möglich werden. Du kommst dann z.B. in eine ganz flüssige (unterbewusste) Bewegung mit Down-Up-Down-Down-Up-Down-Down-Up-.... oder aber Down-Up-Down-Up-Down-Up-Down-... Pick-"Strokes".

Diesen Transfer musst Du gedanklich mit dem Blick auf Dein Griffbrett machen - hat enorm viele Vorteile. Kommt aber natürlich mit ein oder zwei Spreizungen daher, die auch noch verübt werden müssen. Grundsätzlich halte ich 3NPS für ein schönes Konzept, aber eben "eines" und nicht unbedingt "das". Es erweitert Deinen Werkzeugkasten. Für Läufe und Bursts geeignet, für ein "funky" Solo, das eben nicht straight durchläuft eher nicht. Aber so ist es mit dem Werkzeugkasten: Je mehr und besser Du hast/kannst, desto mehr kannst Du auswählen, welches das richtige Werkzeug für die Aufgabe ist.
 
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Das Ding ist, ich kann mir nicht vorstellen, dass es da eine "abstrakte" Lösung gibt, die umfassend alles abdeckt (also eine allgemeine "liegen die Töne so, tu so"-Lösung/Regel),
Crosspicking ist exakt das: Eine Spielmechanik (oder eine Sammlung von unterschiedlichen Mechaniken), mit der du nach einem beliebigen Ton einen beliebigen anderen spielen kannst, egal ob von höhere auf tiefere Saite oder Auf- oder Abschlag. Mit Abstrichen gilt das auch für two way pickslanting (da wird aber das String Skipping schwieriger).
Alle anderen Techniken haben ihre Limitierungen und benötigen eben Abweichungen vom Wechselschlag, um zu funktionieren. Genau das macht dann auch den Sound und die Phrasierungen aus.
Und weil es vollkommen entgegengesetzte Anschlagstechniken gibt, kannst du alle pauschalen "Werde schneller mit dieser Übung" - Ansätze in die Tonne treten. Außer du spielst schon von dir aus wie der Lehrer. Al di Meola, grandios wie er ist, könnte z.B. aus genau dem Grund gar keinen authentisch klingenden Gypsy Swing spielen.
 
Dem will ich auch gar nicht widersprechen- mir ging es primär darum, dass man das an konkreten Beispielen üben sollte:

Wenn man bei einer Melodie dauernd einen Abhaker drinnen hat weil die Schlaghand an immer derselben Stelle nicht weiß, was sie eigentlich gerade will und man diese konkrete Situation dann eben Anschlag für Anschlag analysiert und schlussendlich hoffentlich eine Lösung findet (und die ggf. auch wirklich mit Aufwand "einüben" muss), das bringt einem mMn wesentlich mehr als von derlei Praxis losgelöst und allgemeinnach einer Art "Generallösung" zu suchen (die es wie wir uns ja wohl ziemlich einig sind nicht wirklich gibt).

Bei mir ist's zumindest so, dass ich diese Passage dann ja hoffentlich irgendwann spielen kann, auch mit zeitlichem Abstand, bzw. ist dieser größer sehr schnell wieder spielen kann - es ist ja eben nicht nur eine abstrakte Denk/Fingerübung, sondern eben Musik die man sich merken kann. Aber generalisiert, ohne musikalischen Bezug dazu bleibt meine ich eben deutlich weniger hängen.

Ein konkretes Problem, wo der TO ja offenbar welche hat anschauen, sich da auch ganz langsam durchdenken, welche Art anzuschlagen da Sinn machen könnte und da eben herumexperimentieren, wie das gehen könnte wird einen bei dieser Problematik wohl mit jeder dieser gelösten Baustellen etwas weiter bringen. Davon losgelöst z.B. Skalen zu üben, die mal so, mal so liegen ist für die Technik wohl sicher eine gute Ergänzung, aber eben das: Eine Ergänzung. Schlussendlich wächst man doch vor allem an den Stücken, die man zu spielen lernt.

LG
 

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