Hi,
der Austausch der PUs wird in Sachen Paula-Sound leider gar nichts bringen. Mal abgesehen davon, dass Du beim Umbau aktiv/passiv auch noch neue Potis brauchst, was das Verhältnis zum Wert der Gitarre endgültig kippen lässt.
Vor allem ähnelt die Gitarre baulich nur sehr oberflächlich einer Les Paul, eigentlich nur in der Mensur und dem (angegebenen) Material Mahagoni. Auch da gibt es in Asien zahlreiche Sorten, die oft nur wenig mit den Eigenschaften des Holzes gemeinsam hat, das Gibson verwendet. Dünner Body, keine Ahorndecke, geschraubter Hals und der HalsPU sitzt an der falschen Stelle, weil der Hals 24 Bünde hat.
Selbst wenn man Original-Gibson-Humbucker in so eine Gitarre baut, bringt das oft eher eine Verschlechterung. Die eingebauten aktiven PUs sind ja schon aus gutem Grund fett und laut. Der klassische Les Paul-Sound basiert auf HB mit eher geringer Ausgangsleistung und schlankem Sound, die auf einer Menge Holz sitzen, das den Saiten überhaupt erst die Möglichkeit gibt, nach dem Anschlag ein sehr stabiles Schwingungsmuster zu entwickeln. Deshalb haben auch praktisch alle "Sport-Gitarren" mit leichten Bodies und dünnen Hälsen (wie zB die Ibanez RG) ausgangsstarke, fett klingende PUs eingebaut. Setzt man Vintage-PUs in eine solche Gitarre, klingt es meist eher dünn und plärrig. Das ist jetzt auch gar nicht abfällig gemeint, diese Gitarren haben natürlich ihre Berechtigung und können auf ihrem Gebiet toll klingen, aber eben nicht wie eine Les Paul.
Die Epiphone Tribute ist auch mMn eine gute Möglichkeit, in den Bereich klassischer LP-Sounds zu kommen. Da passt das Spielgefühl, die Holzbasis ist ordentlich und die ab Werk eingebauten Original-Gibson-PUs können darin gut arbeiten. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt.
Was mich immer wieder begeistert, sind die PRS SE-Modelle. Fast immer top verarbeitet und schon ab Werk super eingestellt, sehr gute Bundierung und PUs, die keineswegs gleich nach Austausch rufen und in allen Gain-Bereichen gut klingen, auch Clean und Crunch. Man sollte ja nach Möglichkeit immer anspielen und die einzelne rausfinden, die einen besonders anspricht, aber richtige Ausreißer nach unten habe ich da noch keine gefunden. Gerade die Modelle mit fester Brücke haben meist eine sehr stabile Schwingungsentfaltung, was mMn immer noch das wichtigste ist, um unter dem Strich einen guten LP-Sound zu bekommen. Die SE245 wäre für mich in ihrer Preisklasse die Les Paul-Alternative Nummer 1.
Soll es noch ein ganzes Stück günstiger werden, wären noch die Harley Benton-Modelle von Thomann zu erwähnen. Ich finde, die haben wirklich große Fortschritte gemacht. Unter 300 Euro kann man keine Wunder erwarten, in der Preisklasse kann die Qualitätskontrolle halt nicht so rigiros sein. Die meisten, die ich in der Hand hatte, haben mich aber eher positiv überrascht. Auf jeden Fall schon viel näher dran am Ziel als Deine LTD:
Gruß, bagotrix