bebob99
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Ich habe es andernorts ja schon erwähnt, wir haben ein Piano geerbt. Das Haus muss geräumt werden und ich als (noch) Nicht-Pianospieler stehe vor der Entscheidung ein paar hundert Euro in Transport und Wartung dieses Pianos zu stecken, bei dem am Ende hoffentlich ein gutes Musikinstrument heraus kommt und nicht nur ein Möbelstück.
Das Piano wurde nicht viel gespielt aber sonst immer sehr sorgfältig behandelt.
Es handelt sich um ein Piano der Manufaktur Weiss in Spaichingen. Das Baujahr konnte ich nicht ermitteln, aber an der Innenseite der unteren Abdeckung ist "3538" und am Stimmstock "5471" gestempelt. Es ist die Variante mit 110cm Höhe. Es ist knapp 144cm breit.
Äußerlich sieht das Instrument sehr manierlich aus. Kleine Abschürfungen an einer Kante sind bei dem Alter sicherlich vertretbar. Im Inneren sieht es ebenfalls sehr ordentlich aus. Ich habe reichlich Fotos gemacht. Sehr wahrscheinlich von den unwichtigsten Dingen, aber ich bin eben Laie. Rein optisch ist mir aufgefallen, dass auf der Oberseite der Hämmerchen auf dem Holz teilweise kleine Sprenkel sind, so als wäre einmal etwas darauf gespritzt. Die Sprenkel sind auch auf der Oberseite der Pedal Hebel. Also der inneliegenden langen horizontalen Hölzer, ich weiß nicht genau wie man dazu sagt. Die Filze der Köpfe sind sauber, nur geringe Abdrücke der Saiten sind sichtbar und keinerlei Beschädigungen. Vor Allem auch keine Motten. Das Instrument riecht nicht gammelig, nur nach Holz und eben ein wenig staubig.
Auf einer Bass Saite ist auf der Wicklung ein kleiner Schmutzrest, der zu einer kleinräumigen Verfärbung der Kupferwicklung geführt hat, sonst ist nichts auffällig gewesen.
Die Resonanzplatte ist glatt und ohne Risse.
Alle Tasten schlagen gut an, einige Hämmerchen fallen aber ein wenig langsamer zurück. In der obersten Oktave sind sie sehr zögerlich und das cis' bleibt von alleine immer einen halben Zentimeter vor der Ruheposition liegen. An der Mechanik muss also etwas gearbeitet werden.
Ich habe ein Foto gemacht, bei dem ich zuerst mit dem Pedal die Hämmer angehoben habe und beim anschließenden Loslassen habe ich ausgelöst. Nach ein paar Aufnahmen hatte ich eine, bei der man sieht, dass die Hämmerchen nicht gleichzeitig wieder herunter kommen. Das ist dasjenige, in dem diese aussehen als würden viele von ihnen hängen. Das sind aber nur Bruchteile von Sekunden Unterschied. Man sieht es, aber es ist schwer zu fotografieren.
Natürlich ist das Instrument verstimmt. Zum Einen wurde es jahrelang nicht gewartet, es steht zu befürchten, dass nie wirklich eine Wartung durchgeführt wurde. Gestimmt wurde es zumindest in den letzten 10 Jahren nicht, so lange kenne ich das Klavier schon.
Derzeit steht das Piano im wenig beheizten Haus bei ca 10°. Laut Stimmgerät sind alle Töne gehen eine 440Hz Stimmung etwa 20 Cent zu tief +/- etwas. Die Töne mit mehreren Saiten zeigen starke Schwebungen und einige klingen ganz schön schräg. Ich habe alle durchgespielt und das auch aufgezeichnet. Nur zur Sicherheit.
Ich habe zwei Klavierstimmer angeschrieben, wovon der eine meint: Transport ist kein Problem, auch wenn das Klavier jetzt kalt ist. Am neuen Ort aufstellen, akklimatisieren lassen und dann müsste ich erfahrungsgemäß mit ca 300-500 Wartung rechnen wenn länger nichts gemacht wurde. Genaues weiß er erst, wenn er Hand anlegen kann. Remote Schätzung kann nicht seriös sein. Es würde sich bei dem Instrument aber sicher lohnen.
Der zweite hat gemeint: Seit Wochen im kalten Haus ist schlecht. Es kann passieren, dass nach dem Aufstellen das Holz zu arbeiten beginnt und die ganze Mechanik sich verzieht. Ganz abgesehen von der Stimmung, aber das ist ohnehin ein Stahlrahmen. Der hält das gut aus. Er würde unbedingt empfehlen, das VOR dem Transport durchsehen zu lassen.
Also, was machen? Ich will natürlich gerne den Wert erhalten, wenn es einen hat und dann auch darauf spielen lernen. Dafür würde ich auch 700-800 in Transport und Wartung investieren, sollte das nötig sein. Falls das Piano aber den Transport nicht "überlebt" oder der Klavierstimmer am Ende nur mitleidig den Kopf schüttelt, habe ich schon eine Menge Geld in den Sand gesetzt, das ich auch anders investieren könnte.
Ich muss mich kurzfristig entscheiden, weil das Klavier raus muss, auf die Eine oder andere Art. Natürlich kann mir die Entscheidung keiner abnehmen, aber der Eine oder Andere hat vielleicht Erfahrung mit diesen Dingen und kann eine Risiko Schätzung abgeben.
Ich habe es andernorts ja schon erwähnt, wir haben ein Piano geerbt. Das Haus muss geräumt werden und ich als (noch) Nicht-Pianospieler stehe vor der Entscheidung ein paar hundert Euro in Transport und Wartung dieses Pianos zu stecken, bei dem am Ende hoffentlich ein gutes Musikinstrument heraus kommt und nicht nur ein Möbelstück.
Das Piano wurde nicht viel gespielt aber sonst immer sehr sorgfältig behandelt.
Es handelt sich um ein Piano der Manufaktur Weiss in Spaichingen. Das Baujahr konnte ich nicht ermitteln, aber an der Innenseite der unteren Abdeckung ist "3538" und am Stimmstock "5471" gestempelt. Es ist die Variante mit 110cm Höhe. Es ist knapp 144cm breit.
Äußerlich sieht das Instrument sehr manierlich aus. Kleine Abschürfungen an einer Kante sind bei dem Alter sicherlich vertretbar. Im Inneren sieht es ebenfalls sehr ordentlich aus. Ich habe reichlich Fotos gemacht. Sehr wahrscheinlich von den unwichtigsten Dingen, aber ich bin eben Laie. Rein optisch ist mir aufgefallen, dass auf der Oberseite der Hämmerchen auf dem Holz teilweise kleine Sprenkel sind, so als wäre einmal etwas darauf gespritzt. Die Sprenkel sind auch auf der Oberseite der Pedal Hebel. Also der inneliegenden langen horizontalen Hölzer, ich weiß nicht genau wie man dazu sagt. Die Filze der Köpfe sind sauber, nur geringe Abdrücke der Saiten sind sichtbar und keinerlei Beschädigungen. Vor Allem auch keine Motten. Das Instrument riecht nicht gammelig, nur nach Holz und eben ein wenig staubig.
Auf einer Bass Saite ist auf der Wicklung ein kleiner Schmutzrest, der zu einer kleinräumigen Verfärbung der Kupferwicklung geführt hat, sonst ist nichts auffällig gewesen.
Die Resonanzplatte ist glatt und ohne Risse.
Alle Tasten schlagen gut an, einige Hämmerchen fallen aber ein wenig langsamer zurück. In der obersten Oktave sind sie sehr zögerlich und das cis' bleibt von alleine immer einen halben Zentimeter vor der Ruheposition liegen. An der Mechanik muss also etwas gearbeitet werden.
Ich habe ein Foto gemacht, bei dem ich zuerst mit dem Pedal die Hämmer angehoben habe und beim anschließenden Loslassen habe ich ausgelöst. Nach ein paar Aufnahmen hatte ich eine, bei der man sieht, dass die Hämmerchen nicht gleichzeitig wieder herunter kommen. Das ist dasjenige, in dem diese aussehen als würden viele von ihnen hängen. Das sind aber nur Bruchteile von Sekunden Unterschied. Man sieht es, aber es ist schwer zu fotografieren.
Natürlich ist das Instrument verstimmt. Zum Einen wurde es jahrelang nicht gewartet, es steht zu befürchten, dass nie wirklich eine Wartung durchgeführt wurde. Gestimmt wurde es zumindest in den letzten 10 Jahren nicht, so lange kenne ich das Klavier schon.
Derzeit steht das Piano im wenig beheizten Haus bei ca 10°. Laut Stimmgerät sind alle Töne gehen eine 440Hz Stimmung etwa 20 Cent zu tief +/- etwas. Die Töne mit mehreren Saiten zeigen starke Schwebungen und einige klingen ganz schön schräg. Ich habe alle durchgespielt und das auch aufgezeichnet. Nur zur Sicherheit.
Ich habe zwei Klavierstimmer angeschrieben, wovon der eine meint: Transport ist kein Problem, auch wenn das Klavier jetzt kalt ist. Am neuen Ort aufstellen, akklimatisieren lassen und dann müsste ich erfahrungsgemäß mit ca 300-500 Wartung rechnen wenn länger nichts gemacht wurde. Genaues weiß er erst, wenn er Hand anlegen kann. Remote Schätzung kann nicht seriös sein. Es würde sich bei dem Instrument aber sicher lohnen.
Der zweite hat gemeint: Seit Wochen im kalten Haus ist schlecht. Es kann passieren, dass nach dem Aufstellen das Holz zu arbeiten beginnt und die ganze Mechanik sich verzieht. Ganz abgesehen von der Stimmung, aber das ist ohnehin ein Stahlrahmen. Der hält das gut aus. Er würde unbedingt empfehlen, das VOR dem Transport durchsehen zu lassen.
Also, was machen? Ich will natürlich gerne den Wert erhalten, wenn es einen hat und dann auch darauf spielen lernen. Dafür würde ich auch 700-800 in Transport und Wartung investieren, sollte das nötig sein. Falls das Piano aber den Transport nicht "überlebt" oder der Klavierstimmer am Ende nur mitleidig den Kopf schüttelt, habe ich schon eine Menge Geld in den Sand gesetzt, das ich auch anders investieren könnte.
Ich muss mich kurzfristig entscheiden, weil das Klavier raus muss, auf die Eine oder andere Art. Natürlich kann mir die Entscheidung keiner abnehmen, aber der Eine oder Andere hat vielleicht Erfahrung mit diesen Dingen und kann eine Risiko Schätzung abgeben.
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