Phantomspeisung schädlich für (Akustikgitarren-)Vorverstärker?

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BigChiller
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Guten Tag!

Der Titel enthält ja bereits meine Frage. Es gibt ja einige Gitarren, die nicht nur über einen gewöhnlichen unsymmetrischen Klinkenausgang, sondern auch über einen symmetrischen XLR-Ausgang verfügen. Besonders Ibanez Akustikgitarren haben sowohl als auch.

Da es nicht selten vorkommt, dass auf irgendwelchen XLR-Kabeln Phantomspeisung anliegen kann, ist daher meine Frage, ob Phantomspeisung generell Vorverstärker schädigen kann oder nicht. Normalerweise würde ich immer über den XLR-Ausgang direkt in die Anlage gehen, allerdings war es z.B. bei einem gestrigen Auftritt der Fall, dass der Tontechniker mir lediglich XLR-Kabel mit Phantomspeisung anbieten konnte und da war ich mir natürlich nicht sicher ob das gut gehen würde und habe es dann selbstverständlich gelassen. Als Planungssicherheit ist sowas aber eigentlich immer wichtig zu wissen.

Bisher habe ich dazu nichts gefunden, auch bei diversen Anleitungen von Ibanez selbst nicht. Meine Vermutung wäre eher, dass ein Vorverstärker ja selbst aktive Elektronik ist, die jetzt nicht unbedingt Extraspannung gebrauchen kann.

MFG,
BigChiller
 
Eigenschaft
 
allerdings war es z.B. bei einem gestrigen Auftritt der Fall, dass der Tontechniker mir lediglich XLR-Kabel mit Phantomspeisung anbieten konnte

Die Phantomeinspeisung stellt man Mischpult an/aus. Ich habe noch nie etwas davon gehört das es zwei verschiedene Arten von XLR Kabeln gibt (mit Phantom/ohne Phantom), der Mischer hätte das nur am Mischpult austellen müssen.
Ich hatte eine Ibanez AEL20E und habe oft die XLR Buchse benutzt und hatte nie Probleme. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass Klinke und die XLR Buchse unterschiedlich klangen, wenn ich das Signal auf dem Monitor bekam (Ein Signal hatte mehr rauschen, ich weiß nicht mehr welches).

Ich weiß nicht ob da irgendwas beschädigt werden kann, ich hatte nie Probleme.
 
Die Phantomspeisung kann (schonmal erlebt) den XLR-Out bei einem Amp zerlegen, der nicht dafür gemacht ist mit +48V umzugehen. Phantomspeisung nutzt man imho nur für bestimmte Mikrofontypen (Kondensator, o.ä.) und manche DI-boxen.
Ich vermute, dass das bei einem Vorverstärker ähnlich ist und er die Phantomspeisung nicht verträgt.

Im Zweifelsfalle solltest du eine DI-Box nutzen.
 
Ich würde ggf. beim Hersteller der Gitarre nachfragen.
Es stimmt, dass gewisse Effektgeräte oder auch Verstärker mit XLR-Out den Hinweis in der Betriebsanleitung haben, dass dort keine Phantomspannung angelegt werden soll.
Passiven dynamischen Mikros macht das aber nichts aus. Das wäre auch schlecht, denn kleinere Mischpulte habe nur eine Phantomspannung, die sich für alle XLR-Eingänge zusammen einschalten lässt, nur bei größeren geht das spezifisch auf den Anschluss.
Dem Herstellern der Gitarre mit XLR-Out sollte dieses Problem eigentlich bekannt sein und schließlich wird so ein Ding ja eingebaut, um direkt in die PA ohne DI-Box spielen zu können.

Also auf jeden Fall nachfragen, aber ich sehe auch Chancen, dass die Phantomspeisung kein Problem macht. Sonst besteht mit einer Klein-PA ja sofort ein Problem, sobald irgendein Kondensatormikro Phantomstrom verlangt.
 
Die Phantomeinspeisung stellt man Mischpult an/aus. Ich habe noch nie etwas davon gehört das es zwei verschiedene Arten von XLR Kabeln gibt (mit Phantom/ohne Phantom), der Mischer hätte das nur am Mischpult austellen müssen.[...]
Dass man immer alles auf die Goldwage legen muss, selbstverständlich meinte ich damit, dass an dem entsprechenden XLR-Kabel Phantomspeisung anlag. Warum der Techniker die Phantomspeisung für den Kanal nicht ausstellen wollte oder konnte kann ich nicht sagen, da ich von der Technik an dem Abend nichts mitbekommen habe. Ich vermute aber folgendes:
[...]Sonst besteht mit einer Klein-PA ja sofort ein Problem, sobald irgendein Kondensatormikro Phantomstrom verlangt.
Es gibt Mischpulte, bei welchen man lediglich zentral +48V dazuschalten kann oder nur für bestimmte Sektionen, wahrscheinlich war eben eins derselben vorhanden.
Das wäre jetzt natürlich ärgerlich, wenn es öfter solche oder ähnliche Probleme mit dem XLR-Out gäbe.
 
Die meisten Preamps, D.I.-Boxen und Mikrofone sind phantomspeisungsfest, selbst wenn sie nicht dafür gedacht sind. Es gibt auch D.I.-Boxen, die man mit Phantomspeisung betreiben kann. Aphex-Effektgeräte zum Beispiel auch.

Als Bassist hätte ich ohnehin in diesem Fall massive Probleme, da ich IMMER an die P.A. mittels XLR-Kabel muss.

Ich halte eigentlich nicht-phantomspeisungsfestes Bühnengerät, das an die P.A. muss auch nicht für praktikabel, da es von Konzert zu Konzert immer unterschieldiche Mischpulte und unterschiedliche Arten von Phantomspeisung gibt, mal für jeden Kanal getrennt ein und ausschaltbar, mal nur "global".

Würde die Gitarre an eine D.I.-Box schließen, die für sowas ausgelegt ist, oder noch besser: sowas in den Stagerider mit Aufschrift "muss zwingend vorhanden sein" eintragen. So geht man auf NUmmer sicher. Ähm, noch besser: vorher im Manual nachlesen, ob die Gitarre 48V-fest ist ;)
 
Um das Thema einmal abzuschließen, ich habe soeben eine Nachricht vom Hersteller der Gitarre erhalten:
Es sei nicht auszuschließen, dass eine anliegende Phantomspeisung die Elektronik schädigt und der entsprechende Vorverstärker könne nur über Batterien betrieben werden.

Letzteres war ohnehin klar.

Ersteres würde bedeuten, dass der Hersteller sich selber nicht sicher ist, ob es den Vorverstärker schädigen könnte oder nicht. Auf jeden Fall bedeutet dies aber, dass der Vorverstärker nicht mit Sicherheit unter Phantomspeisung stehen darf und der Hersteller das Produkt in Punkto Phantomspeisungssicherheit überhaupt nicht bedacht hat. Deshalb wissen sie es eben selber nicht genau.

Da so etwas grundsätzlich nicht ausprobiert werden sollte, ist man auch besser daran es zu lassen. Ich denke, dass andere Hersteller ähnlich arbeiten und die Phantomspeisung in den meisten Fällen nicht berücksichtigen dürften.

MFG,
BigChiller
 
Ich benutze einen AER Compact 60 und sobald eine PA vorhanden ist schließe ich den Amp über die XLR-Buchse dort an. Bei einigen Gigs war definitiv global die Phantomspeisung angeschaltet, da auf der Bühne auch Kondensatormikros im Einsatz waren. Meinem Amp hat das bisher nicht geschadet.
Gruß
Holger
 
Also, Hier wurde die Problematik in Bezug auf eine Nylon-Ibanez beschieben.
Find ich ehrlich gesagt ziemlich schwach von Ibanez, zumal man ja eigentlich die Phantomspannung als Stromversorgung nutzen könnte und dann die Batterie sparen könnte.
 

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