Pfeiffersches Drüsenfieber - wie geht man damit als Sänger(in) um?

Jamyno
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Hallo miteinander,

ich habe heute von meiner Ärztin die Bestätigung bekommen, dass ich - wie ich es auch schon vermutet hatte - wohl unbemerkt am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt war und nun eben, wie viele Leute, das Epstein-Barr-Virus mit mir 'rumtrage, was gelegentlich zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie anhaltender Erschöpfung oder verstärkter Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten führen kann... Im Großen und Ganzen denke ich, dass das jetzt nicht so dramatisch ist, aber da ich eben in der Vergangenheit auch schon des Öfteren eben genau solche Probleme hatte, würde mich interessieren, ob es hier vllt. gerade Sänger und Sängerinnen gibt, die ebenfalls mit dem E.B.-Virus leben, und wie ihr damit umgeht...

Ich möchte hier keinenfalls einen "Wir bemitleiden uns gegenseitig"-Thread eröffnen ;) ...aber vllt. gibt es ja Tipps, wie man die mit der Diagnose einhergehenden Symptome mildert, schneller wieder fit und einsatzfähig ist oder z.B. auch inmitten eines anhaltenden Erschöpfungszustandes nicht alle Gigs absagen muss, sondern trotzdem seinen Job machen kann, ohne dabei aber seinem Körper zu viel zuzumuten...

Also, her mit Tipps, Ernährungsvorschlägen etc.!! :)

(@Admins: Falls das Thema in einen anderen Teil des Forums besser passt oder schon jemand es irgendwo ähnlich gefragt hat, verschiebt es gern an passende Stelle oder setzt den Querverweis auf die schon gestellte Frage - ich hab nur bei der Suche nichts gefunden, abgesehen von der echt guten Aufzählung und Erläuterung von Stimmproblemen und deren mögliche Ursachen, wo das P.D. natürlich auch erwähnt und kurz erklärt wird.)
 
Eigenschaft
 
In meinem Bekanntenkreis gibt es auch einen Fall von Ebstein-Bar. Es gibt mittlerweile große Erfolge mit Stromtherapien.
Ich denke mal deine Ärztin wird dir am besten erklären können wie du gegen das Auftreten der Sympthome des Pfeifrischen Drüsenfiebers vorbeugen kannst und wie du deinen Hals und deine Stimme schonst.

@antipasti: Pfeifrisches Drüsenfieber äußert sich übrigens durch Erkältungssymptome, weswegen die Links von dir wohl hilfreich sein werden.
 
@ antipasti: Pfeiffersches Drüsenfieber ist eine virale Erkrankung, die sich in schweren Erkältungssyndromen äußern kann, z.B. geschwollene Mandeln, Husten, Fieber, allgemeine Erschöpfung, Kopfweh, etc. Zusätzlich werden die Stoffwechselorgane Leber und Milz belastet.

Die Krankheit wird oft gar nicht erkannt oder aber mit einer Rachenentzündung verwechselt. Da freut man sich dann über übereifrige Ärzte, die Antibiotika verschreiben, die gegen die Viren natürlich nichts ausrichten können, dafür aber das Immunsystem schachmatt setzen. ;)

Wer sich einmal infiziert hat, trägt - wie bei Herpes - das Virus ein Leben lang in sich. Zu einem zweiten Krankheitsausbruch kommt es aber in der Regel nicht.


@ Jamyno:

Mach dir keinen Kopf. Meine Schwester ist ebenfalls vor einigen Jahren erkrankt und trägt seither das Virus. In der ersten Zeit nach der akuten Erkrankung war sie sehr anfällig und ihr Immunsystem geschwächt, sie hat daraufhin gezielt versucht ihr Immunsystem zu stärken, über gesunde Ernährung, Zink und Vitamin C, einen sportlichen Lebensstil, etc. Inzwischen ist alles in Ordnung, sie bemerkt keinerlei Einschränkungen, schwächelt nicht, und zeigt auch sonst keine Symptome. Das Virus wird man zwar nicht mehr los, aber es "ruht". Sie lässt allerdings regelmäßig ihre Leberwerte kontrollieren, da diese nach der Krankheit sehr schlecht waren und kann seither nicht mehr die Pille nehmen, da dadurch die Leber zu stark belastet würde. Das ist aber der einzige "Folgeschaden".
 
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@Foxx: Hey, danke - das macht mir doch schonmal Mut!! :great: Ja, das geschwächte Immunsystem hatte ich jetzt irgendwie von vor einem Jahr bis zum Frühjahr, bis mir eine Bekannte Cistustee empfohlen hat, der abwehrstärkend ist... das war echt das Erste, was wirklich half, vorher war ich alle paar Wochen wieder erkältet, hatte Halsschmerzen o.Ä. . Was ich momentan halt wieder mehr merke, ist, dass ich überdurchschnittlich erschöpft bin - habe auch grad das Gefühl, dass mein Körper 'mal wieder gegen 'ne aufkeimende Erkältung kämpft. Und ich hoffe halt, dass ich nicht immer wieder solche Erschöpfungsphasen hab - vor allem nicht so heftig, dass ich dann am Ende 'nen Gig nicht machen könnte oder so...!
Ansonsten hab ich jetzt mehr denn je vor, darauf zu achten, dass ich genug Vitamin C, grade aus "echtem Essen", nicht als Zusatzstoffe irgendwo, zu mir nehme... naja, und gesünder ernähren wollte ich mich ja eh auch wieder (und mehr Sport treiben), daher ist das wenigstens ein guter Grund...
Eine Freundin von mir hat mir heute schon "den Teufel an die Wand gemalt", dass sie das auch 'mal hatte und jetzt auch noch 'ne Schilddrüsenfehlfunktion namens "Hashimoto", die wohl auch als Nachwirkung des Pfeifferschen DF entstanden ist bei ihr... aber ich will mir da nicht die Pferde scheu machen lassen...! Oder habt ihr davon schon öfter 'was gehört?
 
Eine Freundin von mir hat mir heute schon "den Teufel an die Wand gemalt", dass sie das auch 'mal hatte und jetzt auch noch 'ne Schilddrüsenfehlfunktion namens "Hashimoto", die wohl auch als Nachwirkung des Pfeifferschen DF entstanden ist bei ihr... aber ich will mir da nicht die Pferde scheu machen lassen...! Oder habt ihr davon schon öfter 'was gehört?

Ich glaube, das ist Blödsinn.
Im übrigen ist es leider so: für Sänger ist der Winter nun einmal eine Leidenszeit - mindestens eine Erkältung holt sich jeder, und wenn man so wie ich Pech hat und das hiesige rauhe Klima einfach nicht verträgt und noch dazu ein Kind hat, das aus Kindergarten und Schule alle möglichen Erreger mitbringt, dann kann das bedeuten, von Dezember bis März chronisch angeschlagen zu sein.
Ich habe alles mögliche probiert, um "die Abwehrkräfte zu stärken", und schon allein wegen unserem Hund (und weil ich kein Auto habe) bin ich täglich bei jedem Wetter mehrmals draußen - nichts hat je geholfen, außer der jährlichen Grippeimpfung, die mir wenigstens die Influenza vom Hals hält. Ansonsten mache ich nix mehr, esse worauf ich Lust habe, lebe nicht immer gesund - ja, verflixt, ich schlafe manchmal zu wenig und trinke manchmal ein Glas zuviel, so what. Täte ich es nicht, würde sich höchstwahrscheinlich nichts ändern. Auch momentan bin ich krank, so wie viele andere Leute. Gestern abend hatte ich einen gig und heute abend auch. Daß ich singen kann, liegt daran, daß zum Glück vor allem die Nebenhöhlen und weniger der Kehlkopf betroffen ist. Und daß ich eine ganz gute Gesangstechnik habe, das heißt: ich kann stimmschonend singen, mit einem guten Stimmsitz, mit einer guten Verankerung in der Atemmuskulatur und einer Anlehnung ans Brustbein.
Das sind ganz alte Begriffe und Vorstellungen, nicht so hip wie die, die bei CVT, TVS etc. etc. verwendet werden. Aber sie funktionieren wunderbar.
Die "sleeper"-Viren kenne ich auch. Die schlagen immer dann zu, wenn man gerade Stress hat. Das ist aber leider unvermeidlich in unserem Leben, fürchte ich.... viel bedenklicher ist doch der Anspruch, immer fit, immer gesund zu sein, immer Leistung zu bringen. Auf Dauer sehr unrealistisch...
 
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Erstmal würde ich den anderen beipflichten: Lass dich nicht verrückt machen! Nahezu JEDER Europäer über 30 Jahren ist Träger des EBV. Es ist sogar so, dass der Großteil der Menschen die Infektion bereits symptomlos im Kleinkindalter durchmacht. Ich selbst habe die Infektion "bewusst" erlebt, weil ich sie erst recht spät hatte. Die Symptome hat Foxx ja schon beschrieben. Eine allgemein größere Anfälligkeit gegen Krankheiten, Erschöpfung usw. habe ich allerhöchstens in der Zeit kurz nach der Infektion gehabt, aber das geht vorüber.

Es gibt eine, allerdings vergleichsweise seltene, chronische Form des Pfeiffer'schen Drüsenfiebers. In dem Fall ist es tatsächlich so, dass Symptome wie allgemeine Schwäche oder auch Depressionen über längere Zeit erhalten bleiben. Das müsste dann behandelt werden, aber wie gesagt, das ist eher selten.

Ansonsten ist das, was Bell* schreibt sehr wichtig. Eine wichtige Sache als Sänger ist denke ich sich klarzumachen, dass es absolut unrealistisch ist bei ich sag mal jedem Auftritt gut drauf zu sein und 100% fit. Deshalb muss man ohnehin lernen, damit klar zu kommen, und vor allem, sich keinen Kopf darum zu machen. Denn der psychische Effekt ("Oh, mein Gott, ich bin erkältet, ich kann nicht singen...") ist häufig schlimmer als die Erkrankung selbst.

Natürlich sollte man, wenn man krank ist, gesangstechnisch etwas auf der Bremse stehen, das heißt vor allem mit nicht ganz so viel Druck zu singen und vielleicht nicht jeden mega-hohen Belt voll auszusingen, sondern mal früher in die Kopfstimme gehen oder den Ton runtertransponieren.

Auf den Seiten von David Jones habe ich mal ein Zitat gelesen von einer altgedienten Opernsängerin, das ungefähr so ging: "In meiner gesamten Karriere, gab es vielleicht 50 Tage, an denen ich mich geistig und körperlich top-fit gefühlt habe, und an 2 von denen hatte ich einen Auftritt."

Ich persönlich bin beim Üben immer ein bisschen perfektionistisch und das ist vielleicht auch gut so, aber bei Auftritten ist eine gewisse "Scheißegal-Mentalität" glaube ich einfach unerlässlich.
 
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auch ich hatte das P.D., und merke inzwischen keinen Unterschied zu vorher, was die Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten oder Erschöpfung angeht. Ich treibe regelmäßig Sport und bin täglich mit dem Hund an der frischen Lust, egal bei welchem Wetter. vermutlich trägt das - zusammen mit generell eher gesunder Ernährung - zu einer gewissen Widerstandskraft bei - trotz täglicher Fahrten im öffentlichen Nahverkehr und Arbeit auf engstem Raum mit vielen Kollegen...
Das einzig "störende", das mir seit Ausbruch des P.D. blieb, sind zwei geschwollene Lymphknoten am Halsansatz / unter dem Unterkiefer, die bisweilen etwas schmerzen. Aber auch das ist erträglich...

Also - nicht entmutigen lassen, und weiter machen :rock:
 
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DieGräfin;6216114 schrieb:
(...)bin täglich mit dem Hund an der frischen Lust,(...)
Ich muss doch sehr bitten, es lesen vielleicht doch auch Kinder mit.... :rofl:

Bei der Gelegenheit fällt mir gerade auf und ich wundere mich gerade darüber, dass ich diesen Herbst/Winter noch nicht erkältet war... Obwohl mein privates wie auch berufliches Umfeld mich schon reichlich angebellt hat und ich ein heißer Kandidat für böse NeHö-Entzündungen bin. Dann kommt das bestimmt im Urlaub, an den Festtagen, wenn man's endgültig nicht gebrauchen kann... :igitt:
 
Dann kommt das bestimmt im Urlaub, an den Festtagen, wenn man's endgültig nicht gebrauchen kann... :igitt:

Bei mir kommt das immer vor den Feiertagen, sprich: wenn wir viele Weihnachtsfeiern zum spielen haben. Da bin ich grundsätzlich immer krank. Und Silvester, weil ich da natürlich auch immer ein Engagement habe ;)
Im Januar hingegen, wenn es gigmäßig ruhiger ist, geht´s mir meistens ganz gut.
Ist halt so, drum ignoriere ich diesen Kram.
 
Ich hatte vor 8 Jahren auch mal PD, davor war ich nie wirklich krank. Mich hat es fast 2 Monate ausgeknockt, 2 Wochen lang über 40 Fieber, konnte ne Woche lang nur Eiswürfel lutschen. Danach war mein Immunsystem auch total im Ar**h. Das erste Jahr hatte ich 5 oder 6 Rückfälle mit jeweils 2-3 Wochen Dauer und die 6 Jahre danach war ich auch jedes Jahr mindestens 6-7 Mal erkältet. Erst nach meinem Krankenhausaufenthalt vor einem Jahr hat sich das verbessert, ich war dieses Jahr erst 2 mal erkältet. Interessanterweise habe ich mich in den Jahren vor dem Krankenhaus gesünder verhalten als dieses Jahr und trotzdem gehts mir erst dieses Jahr wieder richtig gut.

Die meisten Leute die ich kenne, haben aber nicht so langfristige Beeinflussungen davon gehabt.

MfG Markus
 
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Wow, vielen Dank für eure Feedbacks! :)

Also, ich kann auf jeden Fall jedem, der erkältet ist oder sich gegen eine Erkältung wappnen will, empfehlen, sich Cistustee zu besorgen, der kostet nicht viel, ist z.B. bei Edeka, müller oder dm erhältlich und stärkt die Abwehr... muss nicht mal besonders hochdosiert getrunken werden... ich trink da fast täglich morgens als allererstes eine Tasse und dann über den Tag verteilt den Rest des Liters... Ich glaube, dass der Tee mir unbedingt schon einiges an Beschwerden gelindert hat!

Ich bin auch froh, dass ich auf eine sehr gute Gesangstechnik zurückgreifen kann, die mir auch bei Erkältung etc. schon oft den A***h gerettet hat ;)

Naja, ansonsten hab ich mich heute ganz brav mit ganz viel gesundem Zeug eingedeckt, das super viel Vitamin C liefert etc. ;) ...hoffen wir das Beste!
 
Also zum pfeiffrischen Drüsenfieber kann ich nix sagen, ich hatte es noch nicht,aber ich habe Hashimoto.(Könnte man auch in die Liste der Sängerkrankheiten aufnehmen).
So etwas kann zwar Auslöser für Hashi sein, wenn man genetisch Vorbelastet ist, muss aber nicht!
Stärke dein Immunsystem so gut es geht, drück dir die Daumen.
(Ich singe übrigens trotz Hashimoto, gibt halt gute und nicht so gute Tage geht aber alles.)
 

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