Personal Monitoring

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Funky Claude
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Ich hatte mir gedacht, dass ein genereller Thread zu "Personal Monitoring" ganz nett sein könnte. Vielleicht gibt's schon solch einen. Wenn ja bitte verschieben / schließen. Unter "Personal Monitoring" verstehe ich Systeme, wo jeder Musiker seinen eigenen Monitormix regeln kann.

Ich habe mich mit dem Thema noch nicht sehr intensiv auseinandergesetzt, aber der interessanteste Ansatz ist für mich bisher der mittels Netzwerkverbindungen. Da gibt es ja schon verschiedene System: Aviom, MyMix und jetzt auch Behringer (sowie sicher viele, von denen ich noch gar nichts gehört habe). Was mich dabei interessiert: Gibt es da bereits irgendeine Standardisierung des Übertragungsprotokolls? Wenn jeder sein eigenens Süppchen kocht, sind die Systeme leider nicht kombinierbar. Sonst wären Einsatzszenarien recht bald denkbar, die so aussehen könnten:
Der FOH hat das passende Pult und die Musiker ggf. ein Personal-Monitor-System. Beides kann einfach kombiniert werden. Natürlich geht das mitunter auch ohne Unterstützung durch das FOH-Pult (z.B. über Signalsplitter), aber die erste Variante wäre doch der komfortabelste Weg. Weiterhin wüsste man, dass das gekaufte Personal-Monitoring-System auch in Zukunft vielfältig einsatzbar wäre. Vorher würde ich mir sowas eher ungern kaufen, so sehr die Sache auch reizt.

Was meint / wisst Ihr dazu?
 
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so was wird irgendwann erfolgreich sein. Bisher aber sind in Deutschland alle diese Systeme geflopt.
Ich habe mal Aviom auf der Bühne getestet - klasse! Hat sehr gut funktioniert, aber meine Mitmusiker waren sich nicht einig...

Behringer wird im Zuge des neuen Mixers X32 eine Reihe ergänzende Geräte anbieten, die dem Aviom Konzept ähnlich sind - ich habs mir noch nicht näher angeschaut - vermutlich gelingt es Behringer so preisgünstig anzubieten, dass sich Personal Monitoring durchsetzen wird - jedenfalls vermute ich das - kann man irgendwo Aktien kaufen :D
 
hier übrigens die Link zu diesem neuen Gerät Behringer Powerplay 16 P16-M das für Personal Monitoring entwickelt worden ist und mit einem CAT5e-Kabel an das neue Mischpult X32 angeschlossen wird
 
Genau das meinte ich auch. Schönes Teil - bin ja gespannt, wie es da weiter geht...
 
Der Personal Monitorring Ansatz ist zwar nicht schlecht, aber...
Als alternative kann man "zentral" auf der Bühne einen Splitter und ein Monitorpult hinstellen. Vom Preis her dürften beide Lösungen ähnlich sein. Bei 6 Mann spart man 6 Netzwerkkabel und 6 Geräte, die irgendwo auf der Bühne untergebracht werden müssen. Zudem müssen ja dann die Sender für Funk IEM auch neben den Personal Mixer, bzw es müssen noch weitere Kabel gezogen werden.

Bei der Monitormixer Lösung, kann alles in ein Rack verbaut werden. Außerdem ist so ein Mixer flexibel einsetzbar :)

Der einzige Vorteil den Personal Monitorring hat, ist dass man den Mixer näher am Musiker hat und alle Musiker gleichzeitig den Mix bearbeiten können. Ist halt eine Frage der Notwendigkeit...
 
Noch besser als das Behringer Teil ist vielleicht das System, dass ich auf dem Stand von Adebar Acoustics auf der Musikmesse gesehen habe. Es heißt Mamba Mix und braucht nur 1 HE Platz bei 16 Eingängen und 4 Mix Ausgängen.

Der Clou. Es wird einfach per WLAN über iPad, iPhone oder Android gesteurt. Man könnte es also einfach am FOH Platz und mit Gruppen und Einzelsignalen vom FOH speisen. Die Sendestrecken für IEM stehen ja auch oft da und die Musiker machen sich ihren Mix mit iPad oder iPhone am Stativ. Das Coole ist, das an dem 1HE Gerät neben den Mix Ausgängen auch zusätzliche Kopfhörerausgäng sind. So kannman schnell mal kontrollieren, was sich die einzelnen Musiker oder Sänger für einen Mix gebastelt haben.
 

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Klingt auf jeden Fall auch interessant - auch wenn die Einschränkung auf Apple-Geräte immer so eine Sache ist... Die Frage wäre, wie stabil WLAN für solche Anwendungen ist, welcher Standard es mindestens für die benötigte Bandbreite sein sollte und wie das mit der Reichweite aussieht. Was mir noch nicht klar ist, ist wie das mit den Ausgängen funktioniert: Wie werden diese 4 den potentiell deutlich mehr Monitormixes zugeordnet?
 
WLAN mäßig sind die Anforderungen nicht hoch, denn da laufen ja nur Steuerdaten drüber.

Das Mamba Teil hat 16 analoge Eingänge und 4 Stereo Ausgänge. Mit 2 Geräten hat man 8, mit 3 Geräten 12 Stereo-Ausgänge usw. Ist doch ganz einfach. Was ist Dir da jetzt nicht klar?

Wegen WLAN Reichweite. Ich mache oft Beschallungen in großen Hallen wo schnell mal 50 bis 70 m zwischen FOH und Bühne sind. Bei großen Beschallungen sind WLAN Standard, z.B. für die Controller der PA oder das Galileo System von Meyer. Da habe ich noch nie Probleme erlebt. Sollte die WLAN Verbindung doch mal abreißen, läuft Audio ungestört weiter. Man kann dann halt mal kurz keine Fader bewegen. Aber wie gesagt, habe ich bei Galileo noch nie erlebt.

Das Mamba System hat alternativ auch 16 Adat Inputs.
 
Ok, dann hatte ich das missverstanden - ich dachte alle Audiosignale die über die Inputs kommen werden per WLAN weitergereicht.
Jetzt habe ich mal kurz auf der Herstellerseite gelesen, aber verstehe es doch ein bisschen anders, als von Dir beschrieben: Das Teil mit den Inputs steht auf der Bühne. Jeder stöpselt sich ein und es gibt maximal 4 Monitorwege - kabelgebunden (außer man erweitert das System noch). Die Steuererung der Monitorwege geht dann per WLAN (Android wird auch unterstützt). Alle Input-Signale können dann per Cat5e zum FOH geschickt werden und mittels der MMX16F FOH Extension Box wieder abgegriffen und ins Mischpult gestöpselt werden. Somit ist der Monitomix komplett vom FOH entkoppelt. Coole Lösung.
 
So kann man es auch machen. Einfacher ist es, bei bestehenden Stageboxen und Multicore von Bühne zu FOH die Hardware, also das 19" Gerät neben dem FOH Platz zu stellen und die 16 Eingangsksnäle mit Gruppen und Einzelsignalen vom FOH Pult zu speisen. Die Mix Outs gehen dann auf drahtlose InEars, die die Musiker von vorne steuern.

Aber ich gebe Dir Recht. Wenn man von ganz vorne abfängt, könnte man sogar den Mamba-Mix mit Mikrofoneingängen nehmen und mit Extention per CAT5 Kabel splitten. Das ist tatsächlich Cooler, muss aber in das Gesamtkonzept passen. Besser als die Preamps ubd Wandler eines LS9 wäre es allemal. :)
 
Qualitativ besser ja - aber wenn ich als FoH-Tech da bin und mir einer die Kontrolle über meine PreAmps wegnehmen will, werd ich grantig.

MfG, livebox
 
Wer sagt denn, dass Du die Kontrolle über die Preamps abgeben musst?
 
Das schließe ich aus der Tatsache, dass das Mamba-Teil (MMX16M Mic Level Mix) die PreAmp-Regelung als Hardware-Potis ausgeführt hat - da gehe ich stark von aus, dass die nicht fernsteuerbar sind. Und wenn der Signalfluss so ist, dass die Signale auf der Bühne in den/die/das Mamba gehen und dann - digital und nach den Vorverstärkern - zum FoH gesplittet werden, dann hab ich von dort hinten keinen Einfluss auf die PreAmps. Und so was mag ich nu mal gar nicht.
Wenn vorn ein Monitor-Mann steht, der die Pegel im Blick hat und bei Bedarf anpasst - mir das im Idealfall sogar noch per Intercom erzählt - okay, das is was anderes. Aber wenn das der Personal Monitor Mixer eines Musikers ist, der bei der Show weiß Gott besseres zu tun hat als sich um die Eingangspegel zu kümmern, bin ich nicht davon begeistert, die Kontrolle über die PreAmps aus der Hand zu geben.

MfG, livebox

P.S. Du hast das Ding nur auf dem MuMe-Stand gesehen und kannst sagen, dass die PreAmps und Wandler besser sind als die des LS9? Zugegeben, das LS9 kenne ich nicht persönlich und nach dem was man darüber hört, scheint es auch keine Kunst zu sein bessere PreAmps zu bauen. Aber etwas speziell finde ich die Aussage schon.
 
Zu den Preamps, die habe ich tatsächlich nicht selbst gehört. Die Version gab es auch gar nicht auf der Musikmesse zu sehen. Ich beziehe mich da auf Beiträge in Gearslutz von Leuten, die ich kenne. Aber wie Du schon selbst sagst, besser als die eines Yamaha LS9 ist tatsächlich keine Kunst.

Man könnte die Input Box am FOH Platz aufstellen und dann hättest Du die Gain Kontrolle. Der Vorteil mit dem CAT5 Kabel anstelle eines Multicores wäre dann allerdings weg, stimmt. Vielleicht kommt ja noch eine fernsteuerbare Variante.

Das System halte ich aber nach wie für höchst interessant. Bei kleinen und mittleren Lösungen fehlen an den bestehenden Pulten oft Aux Wege, wenn man auf IEM unsteigen möchte. Da passt das Mamba System gut rein und man muss sich kein neues Pult holen. Der Komfort für die Musiker ist sehr hoch und das System für 1600 € sehr günstig.


Die individuelle Einstellbarkeit des eigenen IEM gibt es in der Form von keinem anderen System. Jetzt gibt es sogar noch ein System mit 32 Inputs und 8 Outputs in einem Gerät.

Man könnte es natürlich auch als Verteilmatrix bei Fernsehproduktionen nutzen, wo in allen möglichen Räumen von Produktion, Redaktion und Aufnahmeleitung verschieden Signale abgegriffen werden könnten. Ich habe früher viel bei Fernsehshows gearbeitet. Da wäre so ein System perfekt gewesen.
 
Ich schmeiß jetzt einfach mal das iLive System in den Raum: ein bekannter von mir nutzt es rein digital, sprich digitale Stagebox Verbindung zum Pult über cat. 5. Mit einer zusätzlichen Unit, die er sich jetzt anschaffen will, hat jeder auch über sein smartphone die Möglichkeit, seine auxwege komplett zu beeinflussen, direkt an der Stagebox.
Das selbe Prinzip also wie die Havarie steuerung via Notebook.
Somit kann jeder seinen gesamten Mix auf seinen AUX wegen steuern, ohne große zusatzkosten.
Ist natürlich abhängig vom iLive System, aber ich finde mehrere Systeme die überall auf der Bühne stehen, auch nicht Grade befriedigend.
 
Vom ersten Eindruck her sehr verlockend.

Jedoch fummeln dann X Musiker auf den Auxwegen herum. Wer garantiert, dass mir nicht Musiker 3, de, Aux-Weg 7 zugewiesen wurde, plötzlich im Auxweg 2 fummelt auf dem ich den Front Subwoofer laufen habe?

Was kostet die zusätzliche Unit und wofür soll die noch benutzt werden?

Ich arbeite jede Woche mit dem iLive und wir nutzen teilweise 2 iLive - FOH und Monitor an einer Stagebox. Auch dabei muss man sich gut absprechen, damit einer nicht dem anderen das Projekt zerschießt. Unter Teschnikern geht das sehr gut. Einen Musiker möchte ich nicht die Möglichkeit geben, im meinemPorjekt zu fuhrwerken. Zu gefährlich!
 
Kleiner Zusatz.

iPhone, iPad oder Tablet PC nutze ich oft, um alleine die Monitore auf der Bühne einzustellen. Früher ging das am besten zu zweit, doch mit den touch panels kann man das wunderbar alleine machen.

Aber. Ich stelle mir die Bildschirme entsprechend ein und dann klappt das gut. Wenn ein Musiker mit seinem iPhone oder iPad (einen Tablet PC wird da keiner ernsthaft nehmen wollen) auf eine falsche Seite kommt, dann ist das geringste was passieren kann, dass er sich ärgert. Wenn der dann allerdings anfängt, an den falschen Fadern zu ziehen, dann gute Nacht.

Ein Vorteil des Mamba Mix Systems ist, dass es für wenig Geld völlig unabhängig läuft und jeder seinen eingenen Mix MIT eigenen EQ Einstellungen völlig unabhängig von den Channel EQ Einstellungen des iLive machen kann. Beim iLive könnte ich zwar auf die Aux Summe noch einen EQ legen, doch die individuellen Channels wäre EQ mäßig tabu.

Nun könnte man sagen, man nimmt einfach einen komplett neuen DSP Channel der Unabhängig von den Channels ist, die auf der Front liegen. man kann ja jeden Eingang auch DSP mäßig mehrfach auflegen. Nur mach das mal für 5 Musiker mit 16 oder mehr Channels und schon brauchst Du 80 zusätzliche DSP Channels. Das könnte man so machen, wäre aber unvergleichlich teuerer als ein Mamba Mix System für 1700 Euro. Abesehen davon, dass dann das ganze Projekt sehr komplex und unübersichtlich wird. Und die Gefahr, dann im falschen DSP Channel zu landen ist nicht gering ....
 
Guten Tag zusammen!

Ich finde die beiden diskutierten Alternativen für das personal mixing auch ungeheuer spannend. In meinem Fall betreibe ich ein System aus VI1 mit comapact stagebox (via CAT5 MADI). Ich würde gerne eine InEar-Mon-Lösung anbieten, die in meinen Augen dann am meisten Sinn macht, wenn jeder Musiker selbst seinen Mix erzeugen kann. Ein zentraler Mischer auf der Bühne hat für mich neben der räumlichen Distanz Mischer-Musiker auch den Nachteil, dass nicht jeder so ein Pult bedienen kann/möchte. Es muss also doch ein versierter Musiker/respektive Techniker an dem Pult sitzen.
Zwei Varianten finde ich sehr interessant
- personal monitoring System von Aviom: A-Net-Karte in der stagebox, A-Net Distributer, für jeden ein kleiner Mixer. Sehr feine Sache, aber natürlich auch nicht ganz umsonst
- Fernsteuerung via iPad und Soundcrafts ViSi Remote App: Jeder bekommt ein Aux, den er sich selber regelt. Vorraussetzung wäre dafür natürlich, dass jeder Musiker möglichst nur die Kontrolle über die Sends von einem Aux erhält. Sonst nix, um das Chaos wie oben beschrieben zu verhindern.

Hat jemand Erfahrungen mit beidem? Den Test zu Aviom von Martin Hofmann im Forum hab ich gelesen, aber ist das iPad eine echte Alternative? Die beiden zu Vergleichen ist für mich ein Gefühl, wie ein Mischpult durch ein Notebook zu ersetzen. Wäre halt reizvoll, weil man einiges an Kabeln und Peripherie spart. Ich frag mich
- Wie gut ist die Erkannbarkeit vom iPad bei Bühnenlicht?
- Ist die Einfachheit und Zuverlässigkeit vergleichbar mit dem eines kleinen Minipultes mit realen Taste?
- Wie groß ist die Gefahr, das die Verfügbarkeit verloren geht (Akku leer, längere Zugriffszeit wegen dunklem Bildschirm oder versehentlich App geschlossen)?

Ich wäre um Erfahrungswerte sehr dankbar. Vielleicht kann ich mir beides mal anschaffen und vergleichen (braucht noch etwas Zeit) ...
 
Ich plappere mal dem Martin Hofmann nach:
das Behringer-Konzept X32 Pult + S16 Stagebox + P16M Personal Monitor ist derzeit mein Favorit.
Das X32 liefert 16 AUX-Signale und jeder mischt sich das über den P16M so zusammen wie er es haben will. Ausgabe wahlweise auf einen InEar-Stöpsel oder einen Bodenmonitor. Strom kommt über PoE über das dünne CAT5-Käbelchen.
Find ich echt smart.

https://www.thomann.de/de/behringer_x_32.htm
https://www.thomann.de/de/behringer_s16.htm
https://www.thomann.de/de/behringer_powerplay_p16m_personal_mixer.htm
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich tendiere auch zu einer echten Hardwarelösung - ob Behringer oder AVIOM sei mal dahingestellt. Zunächst unterscheiden die sich ja in punkto Funktionalität kaum.

Oder hat jemand konkrete Erfahrung mit den AVIOM Kistchen an einer VI?

Bleibt die Frage nach der IPad-Steuerung: Soundcraft preist die ViSi Remot App u.a. damit an, dass jeder Musiker "seine" Einstellungen vornehmen kann. Hat das schon mal jemand probiert?
 

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