Perloid/Perlmut Inlays verarbeitung

Mitym
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Hallo in die Runde,

ich habe in der Schule die Aufgabe eine Farbgesteltung zu machen (Meisterschule). Dabei würde ich gerne mein Hobby "Gitarre" aufgreifen.

Meine Idee ist auf einem Stück Palisander (evtl. auch anderes dunkles Holz) den Gitarrenhals einer Gibson Les Paul Custum nachzustellen. Hierfür wird die Form (Hals+Kopfplatte) aus Palisander gefräst. Damit man das ganze auch als Gitarrenhals erkennen kann, möchte ich die Inlays und die "Löcher" für die Mechaniken im Perlmutt-Style ausführen. Bünde bzw. Winkligkeit der Kopfplatte entfallen.

Ich habe schon gelesen der echtes Perlmutt (und Abalone) relativ schwer zu verarbeiten ist, auch aufgrund der Gesundheitsgefährdung. Zudem ist es recht teuer.


Dadurch bin ich auf Perloid gestossen, welches wohl veredelter Kunststoff ist, in richtung Acrylglas. (Ich hoffe ich bin da richtig informiert).


Meine Fragen: Hatt jemand erfahrung in der verarbeitung von Perloid ?
Insbesondere:

- Schleifen & Polieren
- Überstand der Inlays und anschließendes bündig schleifen
- evtl. Fugen mit schwarzem Harz ausgießen ?

Ich könnte mir auch vorstellen die kompletten Inlays und Löcher mit eingefärbten Epoxid Harz auszugießen. Spontan fällt mir da Sparkley Silver ein, allerdings finde ich kaum Färbmittel in dieser Farbrichtung.
Vorteil wäre das man eine Perfekte Passung hat, und die Löcher nicht extra ausschneiden muss (im Perloid).

Das ganze ist deshalb nach einem Gibson Custom Hals ausgerichtet, da ich davon eine CAD Zeichnung gefunden habe. Das macht mir das Leben natürlich einfacher da ich die CNC entsprechend programmieren kann.

Der Hals soll im anschluss geölt werden, und aussenrum werden MDF-Streifen Lackiert in Anlehnung an Heritage Sunburst.

Habe im Forum GitarreBassBau schon ein paar Sachen gelesen, aber wirklich weitergekommen bin ich nicht...


Für Tipps & Tricks wäre ich sehr dankbar !

Grüße Mitym
 
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Servus,

Ja, Perlmutt ist teuer ;-) Alternativ hättest Du noch die Möglichkeit, Muscheln zu verwenden. Die lassen sich, ja nach Dicke, auch recht gut verarbeiten und schleifen.
Andere Alternative Knochen (zB Rind, Büffel usw) oder Horn. Macht auch optisch was her (Zugegeben ich kenn solche Einlagen eher vom Messerbau).
Zum einfärben von Epoxaharz kannst Du Universalpigment verwenden. Ist auf Erdölbasis und damit geht so ziemlich alles einzutönen.
Weiterhin, wenn Du Epoxy oder PU Harz nimmst, kannst Du auch farbige Späne oder kleine, bunte Metallsplitter einrühren und dann damit aufgiessen.
Oder du machst Dir eine Art Micarta (Stoffstreifen verschiedener Farbe oder einfarbig... die werden dann mit Harz vergossen und abgeschliffen). Sieht auch geil aus.

Perloid lässt sich ganz gut verarbeiten. Is aber auch empfindlich, was Kratzer angeht. Für Inlays mag es gehen.

Was mir noch einfallen würde, sind Edelsteine wie Lapislazuli als Einlagen. Mit nem Dremel gehen die relativ gut zu verarbeiten und zu schleifen. Aber aufpassen wegen Schleifstaub und immer schön wässern.

Vielleicht hilfts Dir was... Hoffe Du zeigst das Ergebnis dann??? :-D

lg Jakari
 
Wenn Dein Hobby die Gitarre ist und Du auf einer Meisterschule bist, warum fräst Du dann aus Palisander eine Atrappe???

Sei mal mutig und bau `nen richtigen Hals. Wenn er misslingt hast Du Deine Atrappe. Falls aber nicht wirst Du in vielen Jahren noch stolz drauf sein und damit musizieren...
 
Hier mal ein paar Fotos, wie das professionell gemacht wird:

Das Griffbrett ist auf dem Hals verklebt, bin mir nicht sicher, ob bereits komplett im Radius gefräßt

Die Bohrungen für die Dot Inlays sind gefräst

Es wird händisch eine beige Klebemasse aus der Tüte in die Bohrung verbracht, welche wohl transparent aushärtet.

Die Inlays werden manuell eingelegt

Danach mit einer Presse, dem Radius entsprechend, angepresst.

Danach werden die Bundschlitze gefräßt/gesägt, das Griffbrett verrundet und bundiert.

dots1.jpg
dots2.jpg
dots3.jpg
 
Grund: Korrektur
Zuletzt bearbeitet:
n Abend,

zunächst einmal vielen dank für euer Antworten und Tipps+ Fotos !

Finde ich sehr Interesant wie sowas gemacht wird, vorallem wenns in Serie ist.


Sei mal mutig und bau `nen richtigen Hals. Wenn er misslingt hast Du Deine Atrappe. Falls aber nicht wirst Du in vielen Jahren noch stolz drauf sein und damit musizieren...

Das wäre in der Tat eine echte Herausforderung ! Allerdings haben wir gewisse vorgaben an die wir uns halten müssen.

Ob das Griffbrett wirklich Palisander wird weis ich noch nicht. Könnte mir auch vorstellen evtl. sehr dunkle Räuchereiche zu nehmen, da diese in der beschaffung deutlich einfacher ist !

-----> andere Maße als das Orginal Griffbrett, desweiteren kommt ja noch die Kopfplatte hinzu, weshalb ich kein "Standart" nehmen will/kann.

Für weitere Tipps run ums Thema Inlays bin ich sehr zu haben ;-) !

Grüße

M
 
So, hier wäre dann meine Farbgestaltung.....

Idee:

Anlehnung an eine 1959er Les Paul Custom in Heritage Cherry Sunburst mit Vibration der Kopfplatte

Vorgaben:

- Fläche 800X350 mmm
- 3mm Trennfugen
- mind. 2 Farben verwenden
- ca. 20% der Fläche Massivholz geölt



DSC_0001.JPG
DSC_0014.JPG




-"Schallwellen" mit 2K PUR Lack lackiert (MDF Grundierfolie, 10mm)
-Gitarrenhals ist Birnbaumholz mit Ebenholzlasur geölt (bin ich nicht wirklich zufrienden, hoher aufwand betrieben und trotzdem fleckig)
-Inlays sind Fluoreszierendes 2K Epoxidharz, welches nachts im Dunkel leuchtet

---> Sehr angenehm zu verarbeiten das Harz und tolle Haptik ! Ausgießen, längere Trocknungszeit, hochschleifen...fertig


Kann mir vorstellen das man das auch in "echt" einmal ausprobiert bzw. sowas in der art schon gibt !


cu
 
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