II-V-I schrieb:
Tipp: Übe die Skalen z.b. in "Dreierpäckchen", das bedeutet Du spielst erste Note-zweite Note-dritte Note der Skala, dann zweite Note-dritte Note-vierte Note der Skala ... und so weiter. Dann "Viererpäckchen" und so weiter.
Ein ausführliches Übungsprogramm dieser Art findet sich auf
http://www.electricbass.ch/lesson/lesson.php?show=scales. Ich würd' für'n Anfänger aber erstmal was spielerisches vorschlagen, um den Charakter der Modi kennenzulernen, der bei sturen Sequenzen nun weniger hervortitt (aber auch das kann mal so mal antesten): am besten sucht man sich als Grundton einen aus, gegen den man eine Leerseite als Referenz nehmen kann, z.B. das A. Dann spielt man vom A der D-Saite 7. Bund z.B. Phrygisch (A Bb C D E F G) in eher engen Tonräumen jeweils aufsteigend mal langsam und genüßlich eine Oktave hoch, dann wieder 'runter, und vielleicht noch weiter bis zum H 'runter, und dann wieder alles von da aus hoch. Dabei sollte man das leere A immer mal wieder als Bordun anschlagen (was auch interessante rhytmische Variationen erlaubt). Man sollte dabei jeden Ton der Leiter mal gegen jeden andere ausprobieren (so'n bißchen wie eine Âlâp in der klassischen Hindustânî Musik), darauf achten, welche Töne und welche Tonfolgen tragen den Charakter. Das kann man ruhig auch so'n bißchen selbstvergessen machen, etwa wie wenn man mit einem Malkasten herumspielt, verschiedene Farben mischt und die mal ausprobiert. Und das macht man dann auch mit den anderen Modi mal.
Um zu den Powerchords zurückzukommen, die sind ja nun Verkürzungen, die man macht, um bei starker Verzerrung nicht nur Matsch zu erhalten. Das gilt ja auch weitgehend für Doppelgriffe auf'm Bass. Meistens sind es Quintgriffe (oder deren Umkehrung zu Quarten). Andere Intervalle sollte man in weiter Lage spielen, also etwa bei einer großen Terz kann man genauso umkehren, dann hat man als Komplementärintervall eine kleine Sext.
Die Idee, die Verkürzung als primär zu nehmen, und dann noch 'ne Eierlegende-Wollmilchsau-Tonleiter über alle spielen zu wollen, wird aber nicht funktionieren. Umgekehrt aber, sagen wir mal einfachheitshalber, wenn man nur in einem Trio spielt, dann läßt einem der Gitarrist mit sowas ja Freiheiten, und ich kann auch über das Akkordschema selbst improvisieren. Ich bin ja dann z.B. nicht drauf festgenagelt, ob da ein Durdreiklang, ein Dur-Sept-Vierklang, ein Dur-7-9-Fünfklang, eine Quartenschichtung oder sonstwas zu spielen ist.