hehe,
also doch diskutieren...
Ich denke Grundlage einer Diskussion ist es eben das was der andere schreibt nicht nach Gutdünken und unter vorausseilenden Annahmen auszulegen sondern zu den Inhalt dessen Aussage nur als diesen zu sehen und zu verstehen.
Wenn ich auf so ne Wand von Falschauslegung pralle dann wird die Diskussion schon deswegen mühselig, weil es erst mal darum geht die ganzen festgefahrenen Zickigkeiten zu versuchen wieder aus der Diskussion zu verbannen und wieder auf die wesentlichen Punkte zu kommen.
Meiner Ansicht nach gehört es auch zu einer Diskussion wenn man klarstellt dass man sich falsch verstanden fühlt-und zwar nicht in der Sache selbst sondern in dem einem Klischees übergestülpt werden die aus der Fehlinterpretation entstehen...
Also biegen wir die Klischees erst mal ab:
-ich bin kein ewig gestriger der sagt, dass digital prinzipiell Mist ist.
-ich bin nicht mit der unbelehrbaren Krankheit "notorische Besserwisserei" befallen.
-ich gönne jedem seine Art sich selbst Klänge zu erschliessen und bin nicht der Ansicht, dass es nur so funktioniert wie ich es meine.
Danke für euer Verständnis.
Und nun wieder zu den Punkten:
Effekte:
Digitaleffekte sind in einem solchen Setting nicht ungeeignet-teilweise sogar im Gegenteil: einen Hall würde ich hier nie analog erzeugen, da es bei Analog(Spiral-) Hall um Eigensound des Effekts geht und nicht (wie hier erwünscht) um möglichst verfärbungsfreie Audioqualität. Ähnliches gilt für Echos (Delay). Doch zuerst dazu:
Es geht um die Wandler in diesen Akustik Boden- Preamps die das Signal Schreddern. Es ist einfach unsinnig für etwas Hall, Echo und Chorus das gesamte Signal durch die schlechten DA Wandler laufen zu lassen. Das Fishman Pedal ist noch eines der besseren Geräte dieser Art und trotzdem habe ich negative Erfahrungen damit gemacht: wenn du alleine spielst ist soweit alles (noch) in Ordnung-die Gitarre klingt etwas kälter, direkter, härter und harscher wie direkt ins Pult. Sobald du mit anderen zusammenspielst wird dein Klang seltsam. Meist fällt das schon auf wenn man singt-eigentlich hat die Gitarre alleine doch nicht sooo viel anders geklungen, warum tut`s plötzlich etwas seltsam wenn ich dazu singe?
Die Mitten klingen blechig, die Höhen spitz und quäkig, die Bässe sind plötzlich dünn, obwohl`s schon dröhnt ist die Gitarre schlecht zu hören. Je komplexer der Ensemble/Bandsound wird, desto mehr tritt dieser Effekt auf-der übrigens ähnlich bei Modeling-E-Gitarrenamps da ist, weil er die gleiche Ursache hat: die Signaldichte des Audiosignals ist nach hin und her-Wandlung nicht mehr ausreichend.
Ähnliches findet z.B. auch bei diesen Mikrofon-simulierenden Einbaupreamps (Fishman Aura usw.) in Akustikgitarren statt-ich habe schon oft Musiker getroffen, die sowas in der Gitarre haben und (meist intuitiv) diese Funktion deaktivieren (dann wird der Aura zB. zum normalen Matrix) weil sie merken, dass der Gesamtsound damit seltsam wird.
Ich würde deswegen dazu raten mit der Gitarre in ein kleines Pult zu gehen und ein möglichst hochwertiges Multieffektgerät via Effektweg zu zumischen. Das Effektgerät sollte möglichst auf "wet" geschaltet werden-also nur Effekt und kein Originalsignal. Wenn das nicht geht, dann die Effektintensität so weit als möglich hochdrehen.
Mische ich das Effekt Signal nun z.B. 50% dazu (das ist schon ein in der Praxis sehr hoher Anteil) dann laufen die anderen 50% immernoch direkt und analog durchs Pult. Das reicht aus um den Klang hörbar zu halten.
-Kompressor
Es geht ja wahrscheinlich darum, den Ton etwas zu glätten und vorallem schön lange ausklingen zu lassen. Bei E-Gitarren funzt das ja auch gut und der charaktervolle Eigenklang von so manchem Pedal rundet den Klangund macht viel "Sound"-hier ist diese audiotechnische Unperfektheit ein Teil der Klangkette.
Bei Akustikgitarren ist das schwierig. Komprimierte Soli sind vom Klang her Geschmacksache (Stephen Stills mag das gerne), aber in der Live-Praxis mit Akustikgitarren wegen immenser Feedbackprobleme kaum zu handhaben-es sei denn du schäumst deine Gitarre mit Bauschaum aus!
Was allerdings ganz gut funktioniert ist-gutes Equipement vorausgesetzt (je schlechter desto Pfeiff...)-kontrolliertes Feedback über einen eigenen Monitor-am besten einen guten Akustikamp.
Mit ner brauchbaren Gitarre mit z.B. Fishman Sonitone geht sowas über nen Acus o.f.S.6 oder 8 richtig gut. Den Amp in den Nahbereich und je nach Stellung der Gitarre und unter Variation des Abstandes bleiben Töne länger stehen, klingen saftiger bei sanfterem Anschlaggeräusch.
Sowas muss man natürlich etwas üben und auch mit der Anschlagtechnik und mit Fingervibrato etwas nachhelfen, es funktioniert aber prima und entspricht mMn dem Wesen einer Akustikgitarre (hier kommt viel Klang "aus den Fingern") mehr als einfach Tretminen davor schalten.
-DI Box
DI Boxen haben einen sehr grossen Einfluss auf den Klang. Da sind Überträger drin, deren Qualität sehr unterschiedlich ist. Solltest du wirklich eine DI Box kaufen (in nem guten Akustikamp z.B. Acus ist ne brauchbare drin!) solltest du mit Gitarre bewaffnet beim Händler via Mischpult in eine richtige PA Probespielen. Du wirst staunen-auch darüber, dass Qualität hier nicht nur mit dem Preis zusammenhängt.
Grüsse,
Bernie