Peavey Valveking II 20 Combo: Endröhren glühen nicht

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Hi Folks,

hab Probleme mit diesem Amp. Nach einer längeren Pause wollte ich mal wieder drüber spielen, aber es kam kein Ton raus. Die Röhrenprüf-Dioden blieben rot (wechselten nicht auf grün).

Eine erste Fehleranalyse ergab, dass die Endstufenröhren kalt blieben, während die Vorstufenröhren glühten. Ein Blick in den Gottseidank erhältlichen Schaltplan ergab, dass die Endstufenröhren separat vom Trafo versorgt werden, während die 12AX7 mit Gleichstrom geheizt werden. Messen ergibt, dass der Trafo Gottseidank wohl noch in Ordnung ist: es werden 6,3 Volt AC geliefert. Die Röhren sind auch in Ordnung, jedenfalls glühen sie, wenn ich sie woanders einbaue.

Bevor ich die Platine für die weitere Fehlersuche ausbaue: Habt ihr noch Tipps für mich, auf was ich achten muss?
Nach Schaltplan sollte übrigens die Röhrenprüfung die Heizung nicht abschalten können (wäre wohl auch irgendwie zwecklos).

Vielen Dank schon mal, ich bin für weitere Beleuchtung dieses IMHO sehr seltsamen Fehlers dankbar.
 
@Rostl: Danke, ja, hab' ich auch weiter gemacht:

Seeehr merkwürdig.
Nachdem ich den Endröhrenkäfig abgeschraubt und per Messung verifiziert habe, dass die Anschlussfedern in den Röhrensockeln auch die Spannung drauf haben, war meine Vermutung, dass die Spannung mit den Röhren irgendwie zusammenbricht. Hab dann mal nur 1 Röhre eingesetzt, die daraufhin fröhlich zu glühen anfing. Dann hab' ich die zweite Röhre noch eingesetzt (erst wieder ausgeschaltet ;) ), und beide glühten (wenn auch nicht mehr so hell vielleicht?). Und siehe da, auf einmal wurden auch beide Röhrenprüfdioden grün.

Was war das denn - muss der Amp sich erst mal wieder an Benutzung gewöhnen???
 
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Wenn die Röhren in einem anderen Amp funktionieren bzw. glühen, wird dir nichts anderes übrig bleiben als den Amp zum Techniker zu bringen oder, bei Fachwissen, den Amp zu öffnen und den Fehler zu suchen. Was es sein wird dürfte auch klar sein wenn der Schaltplan vorliegt :unsure:.
 
Was war das denn - muss der Amp sich erst mal wieder an Benutzung gewöhnen???
Korrosion an Röhrenpins und oder am Sockel -> erhöhte Übergangswiderstände?
Oder einfach Zufall, irgendein Bauteil ist am Fensterrand der Toleranzen, oder eine schlechte Lötstelle, oder...
 
Aber dass das bei beiden Röhren gleichzeitig passiert, ist auch ziemlich unwahrscheinlich. Ein- und ausgesteckt hatte ich sie ja vorher schon. Und die Heizungen sind ja parallel angeschlossen, da könnte höchstens ein Kurzschluss stören. Und der würde sich hoffentlich durch ne fliegende Sicherung bemerkbar machen, sonst würde es wohl irgendwann anfangen merkwürdig zu riechen.
 
Ich weiß nicht, wie die Röhrenprüfung implementiert ist. Vllcht liegt dort der Fehler?
 
Glaube ich nicht, mit der Heizung hat die Röhrenprüfung nix zu tun, die sitzt an der Kathode. Meine Vermutung ist ein "selbstheilender" Transformator, was immer da auch falsch gewesen sein mag. Vielleicht ist an der Wicklung irgendwas passiert - getrocknet oder was weiss ich ...

Auf jeden Fall fällt auf, dass im Kustom Amp, den ich zur Röhrenprüfung verwendet habe, die Röhren richtig hell geleuchtet haben und null Komma nix ziemlich heiß waren (der hat anscheinend aber laut Aufdruck am Trafo auch 7,6 V Heizspannung?, die schnelle Aufheizung kann aber auch an Class A liegen). Im Peavey glühts nicht so hell und die Röhren werden erst langsam warm und dann immer heißer. Das scheint ziemlich an der unteren Grenze zu liegen.

Na ja, man sollte sich ja nicht beschweren, wenns (hoffentlich!) wieder funktioniert.
 
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Naja, da ist eine rückstellbare Sicherung parallel mit nem 100K Widerstand an der Kathode der Endstufenröhren. Die Schaltung, die die LEDs ansteuert, liegt auch parallel.

Wenn zuviel Strom über die Röhre fließt (und die rote Backen kriegen würde), wird die Sicherung ausgelöst und die Widerstände verschieben die Röhre per geändertem BIAS weit in den "Röhre ist gesperrt" Bereich. So hab' ich mir das aus dem Schaltplan jedenfalls zurechtgefummelt. Es ist aber auf jeden Fall nicht so wie bei Bugera, dass die Schaltung automatisch den Bias korrekt einstellt.

Der Amp ist auf jeden Fall wieder zusammen und funzt einwandfrei - und das find' ich prima!
 
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Wenn zuviel Strom über die Röhre fließt (und die rote Backen kriegen würde), wird die Sicherung ausgelöst und die Widerstände verschieben die Röhre per geändertem BIAS weit in den "Röhre ist gesperrt" Bereich. So hab' ich mir das aus dem Schaltplan jedenfalls zurechtgefummelt. Es ist aber auf jeden Fall nicht so wie bei Bugera, dass die Schaltung automatisch den Bias korrekt einstellt.
Jupp hast du richtig zurechtgefummelt :).
 
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Tja, wenn ich das so genau wüsste, die "Selbstheilung" ist in #3 beschrieben und meine Vermutung findest du in #8.

Wie gesagt, es könnte sein dass die Isolierung der Wicklungen etwas gelitten hat und durch die Inbetriebnahme wieder besser geworden ist. Was natürlich für die Zukunft etwas bedenklich sein könnte - jedenfalls werd' ich den Amp nicht ohne Aufsicht laufen lassen.

Nachdem ich alles wieder aufgestellt habe und meinen Bassverstärker ausprobieren wollte, hab' ich festgestellt, dass bei meinem Bass der Ton-Regler lose ist und kein Ton mehr rauskommt - an manchen Tagen kommt eins zum anderen.
 
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Tja, wenn ich das so genau wüsste, die "Selbstheilung"
tja, an Selbstheilung glaube ich nicht
letzten Monat beim Auftritt hatte ich mit meinen Amp Aussetzer, konnte aber weiter spielen
Habe den Amp zerlegt und der kommt erst zum Einsatz wenn ich den Fehler gefunden habe :D
Aber Gott sein Dank habe ich mehrere Amps
 
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Hi,
Hatte genau dasselbe Phänomen mit meinem Tweed-Champ. Allerdings hat dieser nur eine endröhre. Nach ziehen und stecken hat es immer wieder funktioniert. Offenbar korrodiert hier irgendwas bei längerer Nichtbenutzung.
 
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Zu den beschriebenen Kontaktproblemen Sockelstift / Fassung: Das Zauberwort heißt möglicherweise auch mal wieder "RoHS".

"Möglicherweise" deshalb, weil solche Fehler schon immer auch bei den alten Lots ab und an mal auftraten. Die Anschlußdrähte der Röhreninnereien sind in den Sockelstiften verlötet. Diese Anschlußdrähte müssen einiges abkönnen:

a) es sind keine Kupferdrähte, die sich gut löten lassen und
b) die Sockelstifte innen müssen (natürlich oxidfrei sein und) eine gut lötbare Oberfläche haben.

=> relativ ungünstige Bedingungen, auch wenn das eine in der Praxis gehandhabte, jahrhundertealte Verbindungstechnik ist. Wenn hier hohe Betriebstemperaturen und eine schlechte Lötverbindung auftreten u.U. mit zu kurzen Anschlußdrähten und zu wenig Lot, kann es durchaus passieren, dass der betreffende Kontakt flöten geht -> nachlöten.
 
Hinweis: #17 ging an @nasi_goreng und User mit ähnlichen Fehlererscheinungen an ihren Amps mit Oktalröhrensockeln an ihren Endröhren.

tja, an Selbstheilung glaube ich nicht...

Ich auch nicht und ich denke, der Fehler am Amp von @Minor Tom wird wiederkommen. Ich würde hier einfach sicherheitshalber alle Anschlüsse vom Trafo beginnend bis hin zu den beiden Endröhrenfassungen reinigen (also P15, P16) und deren Kontakte auf der Platine nachlöten. Einen Kabelbruch der Heizanschlüsse schließe ich erst mal aus. Durchaus möglich, daher bitte prüfen: Korrosion der Anschlüsse zwischen Litze und Flachstecker oder Litze im Flachstecker zu lose gecrimpt. Das sieht man oft nicht, da über dieser Mimik Weichplasteschuhe stecken.
 
Danke für deine Analyse und deine Hinweise. Die Flachstecker-Anschlüsse habe ich gecheckt, die Spannung an den Röhrensockeln gemessen (und auch direkt an den Flachstecker-Anschüssen). Ich denke nach wie vor, dass der Trafo eine Heizspannung eng am unteren Ende des funktionierenden Bereichs liefert. Die 6,3 Volt habe ich ohne Last (außer den Widerständen gegen Masse) gemessen. Das mache ich auch daran fest, dass es ca. 30 Sekunden dauert nach dem Anschalten (und Standby auf On nach ca. 10 sec), bis erst die eine Röhrenprüfanzeige auf grün wechselt und 1-2 sec. später die andere. Der Umschaltvorgang der zweiten verläuft auch noch deutlich zögerlicher - erst rot aus und grün mit merkbarer Pause an.
 
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Hi @Stratspieler ,
Es handelt sich bei mir um einen TAD, Selbstbau 5F1 Champ.
Die Endröhre blieb dunkel, also kam keine Heizspannung an. Nach ziehen und stecken der Röhre war wieder alles okay, auch später keine Aussetzer. Ist während des lockdowns lange unbenutzt (im Wohnraum) rumgestanden. Allerdings ist mir das ganze schon zum 2. Mal passiert.
 

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