Passt die Verstärkerleistung zum Lautsprecher?

  • Ersteller Ludenhugo
  • Erstellt am
Ludenhugo
Ludenhugo
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
28.11.15
Registriert
25.03.15
Beiträge
19
Kekse
60
Ort
Frankfurt / Main
Hallo zusammen!

Bisher hab ich immer drauf geachtet, dass die Belastungsgrenze des Speakers irgendwo in der Nähe der Maximalleistung des Verstärkers liegt. Jetzt Frage ich mich, ob das klanglich eigentlich einen Unterschied macht, wenn der Lautsprecher nicht wirklich ausgereizt wird. Konkret geht es um einen Speaker mit 70 Watt Belastbarkeit an einem Amp mit 5 Watt Leistung.

Ach so, warum das ganze? Ich würde gern mal wissen, wie der kleine Verstärker an einer 12 Zoll Box klingt. Der Verstärker braucht idealerwiese 4 Ohm-Lautsprecher, der einzige 12-Zöller mit 4 Ohm der mir bekannt ist verträgt aber eben 70 Watt. Das man den da anschliessen kann ist schon klar, aber macht es sich klanglich bemerkbar, dass das augenscheinlich nicht wirklich passt?

Gruss!
 
Eigenschaft
 
Nein, Belastbarkeit ist ja nicht minimal zu erbringende Leistung - und das wäre echt ein Geschiss, seinen Amp und Speaker da aufeinander abzugleichen. Und dann bräuchtest du nen 200-Watter für ne 2x12 :D

Spielst du einen Orange? Die kleinen haben ja immer 4 Ohm
Was für eine Box? Welcher Speaker?
 
Nee, kein Orange. Da soll ein guter alter Fender Champ 600 dran. Ich find den echt gut und experimentiere jetzt ein bißchen mit verschiedenen Röhren und Lautsprechern. Die Box käme als Rohbau von Tube Town, der Speaker wäre ein Jensen MOD 12/70.
 
Hi, in deinem Falle wären Sensibilität und Frequenzverlauf wichtig, n 12er wirste aber mit dem 5Watter nicht beschädigen können.
 
Einen klanglichen Unterschied wirst Du wohl nur feststellen, wenn Du den Lautsprecher wirklich forderst, sprich den Champ auf volle Lautstärke drehst. Der wird dann irgendwo knapp über 5 W werkeln und gelegentliche Spitzen von vielleicht 10 W haben, was den schweren Antrieb des Mod wohl kaum interessieren dürfte. Wenn Du zum Vergleich einen Lautsprecher mit schwächerem Antrieb, wie den WGS Black & Blue, der "nur" 15 W verkraftet, entsprechend forderst, dürfte der bei den besagten Spitzen schon etwas zittern; mancher mag es, mancher nicht.

Ganz wichtig ist, dass Du auch den Einfluss des Gehäuses berücksichtigst, denn durch eine un-/passende Gestaltung kann sich da auch einiges tun. Wie so viele Male verweise ich auf Giustos entsprechende Threads dazu.

Nebenbei wirst Du auch einen Link zur Bassabteilung finden, in dem auch erklärt wird, weshalb die x W Belastbarkeit des Lautsprechers keine zu 100 Prozent sichere Aussage sind, dass er die entsprechende Leistung auch verträgt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Sehr gute Hinweise, ich danke euch recht herzlich!

Ich stelle übrigens immer wieder fest, wieviel Spass nicht nur das Musikmachen selber, sondern gerade auch das beschäftigen mit den Themen drumrum macht. Ist kein notwendiges Übel, sondern ganz im Gegenteil.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das sieht leider nicht jeder Musiker so...aber sehr löbliche Einstellung!
Ich kenne Gitarristen, die trauen sich nicht an den Reglern am Amp zu spielen.

Die Threads von Giusto sind aber auf jeden Fall das Lesen wert. Hab da auch einiges mitgenommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bisher hab ich immer drauf geachtet, dass die Belastungsgrenze des Speakers irgendwo in der Nähe der Maximalleistung des Verstärkers liegt.
Das ist nicht wichtig. Die Belastbarkeit des Lautsprechers sollte nur mindestens der Leistung des Verstärkers entsprechen und selbst dann kann es in manchen besonderen Fällen eng werden, also lieber etwas höher wählen. Die Belastbarkeit des Lautsprechers gibt nur an, bei welcher Leistung der Wickeldraht der Schwingspule durch glüht. Über den Klang sagt die Belastbarkeit alleine nichts aus.

Dass die geringer belastbaren Lautsprecher anders klingen, hängt mit der geringeren bewegten Masse zusammen. Die erfordert eben kleine Schwingspulen, mit denen ohne konstruktive Tricks keine hohe Belastbarkeit zu realisieren ist.
Eine Schwingspule mit geringer Belastbarkeit erwärmt sich schneller und ein warmer Draht hat leicht abweichende elektrische Eigenschaften was zu einem unterschiedlichen Klang bei verschiedenen Lautstärken führt. Das kann man so wollen oder auch als negative Eigenschaft ansehen, es ist eine Frage des persönlichen Geschmacks.
für das Klangbild bei verschiedenen Lautstärken und den Klang allgemein sind aber noch einige weitere Eigenschaften verantwortlich, so dass die elektrische Belastbarkeit nicht isoliert betrachtet werden kann.

der Speaker wäre ein Jensen MOD 12/70.
Eine gute Wahl. Du brauchst nur noch die passende Impedanz zu ermitteln und dann den richtigen Speaker zu kaufen.
 
Ok, ich glaub ich habs kapiert. Ich hatte auch noch irgendwie im Kopf, dass Verstärker schaden nehmen können wenn sie im Vergleich zum Lautprecher unterdimensioniert sind. Ist aber eher so ein Hifi-Thema und betrifft da die Hochtöner (Stichwort "Clipping"). Sollte bei Gitarrenlautsprechern ja kein Problem sein.

Euch vielen Dank nochmal!
 
Clipping ist durchaus ein Thema bei Gitarrenverstärkern, so funktioniert grob gesagt die Verzerrung, auch wenn daran noch weitere Faktoren beteiligt sind. Für den Lautsprecher stellt das aber kein Problem dar, denn selbst die auf Papierträger gewickelten 1" Schwingspulen einiger weniger belastbarer Lautsprecher sind verglichen mit den hauchdünnen Spulendrähten von vielen Hifi Hochtönern thermisch recht stabil.
Dem Verstärker macht Clipping normalerweise nichts aus, das betrifft in erster Linie empfindliche Hochtöner.
Ein geclipptes Signal hat aber bei gleicher Amplitude einen höheren Energiegehalt.
Deshalb geben einige Hersteller von Gitarrenlautsprechern die Belastbarkeit etwas niedriger an, um etwas Reserve zu haben. Eine etwas höhere Belastbarkeit sorgt für mehr Sicherheit, ist aber nicht in jedem Fall notwendig.

Ich betreibe an meinem 50 Watt Nighttrain eine Box mit 2 Jensen P12R. Die Belastbarkeit entspricht der angegebenen Verstärkerleistung. Ich brauche aber keine Reserve, da ich nur sehr selten richtig aufdrehe und dann auch nur clean. Für alles was nur ganz leicht angezerrt ist, brauche ich nicht so viel Leistung.
Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob die Box bei einem bis Anschlag aufgedreheten zweiten Kanal lange überleben würde. Mir ists wurscht, das brauch ich eh nicht. Den kräftigen Vox habe ich nur gekauft, um Clean genug Reserven zu haben.

Ich habe auch einen 20 Watt Orange Micro Terror an einer 200 Watt 412er Box. das klingt auch hervorragend, selbst bei kleinen Lautstärken.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben