Passende Akkorde finden + Frage zu "zusammengesetzten" Gitarrenakkorden

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Hiho :)

Ich bin seit Jahren ähh.. ambitionierter (uh ja, dass ist gut^^) Gitarrenspieler, habe mich aber bis mein Gitarrenlehrer in Rente gegangen ist und noch darüber hinaus nicht sonderlich für Komposition, Harmonie etc. interessiert. Gerade auch im Bereich der elektronischen Musik, bin ich ja der festen überzeugung, dass man komplett ohne Wissen über Harmonie aus kommt, aber das ist ein anderes Thema.

Jedenfalls habe ich in letzter Zeit ein reges Interesse an den musikalischen Zusammenhängen entwickelt und krampfhaft versucht meine alten Notizen aus dem Musik- / Gitarrenunterricht zu verstehen und zu benutzen, um mal einen einfachen Gitarren-Groove zu komponieren.

Grundsätzlich habe ich durch Zufall bereits ein (für mich) interessant klingenden Rythmus / Strumming-Pattern mit den beiden Akkorden Fmaj und Gmaj auf der Gitarre gefunden. Dabei spiele ich folgende Variation von den beiden Akkorden (ich hoffe mal Tabs sind okay)

Fmaj: |1-3-3-2-1-x| also F,C,F',A',C''
Gmaj: |3-5-5-4-3-x| also G,D,G',H',D''

Das bringt mich schon zu meiner ersten Frage: Ich habe im "Großen Illustrieten Handbuch der Gitarre" nachgeschlagen und war schon verdutzt als ich zwar den Gmaj Akkord gefunden habe, den Fmaj aber nicht, was mich bei der Menge an aufgezählten Akkorden schon echt verwundert hat. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es Fmaj ist. Ist die oben aufgeschriebene Version von Fmaj also irgendwie zusammengesetzt oder so? Wenn ich mich recht erinnere ist es doch (zumindest fast) immer so, dass die tiefste Note des Akkords dessen Namen bestimmt oder?

Nun klingen diese beiden Akkorde zwar ganz schön, auf dauer jedoch etwas langweilig, also suche ich noch weitere Akkorde in der gleichen Tonlage, bzw. würde ich erstmal überhaupt feststellen wollen, in welcher Tonlage ich eigentlich spiele.


Ich bin mir bewusst, dass dies ziemlich einfache / Grundlegende Fragen sind, aber ich dachte Fragen tut nicht weh :)

MfG,
Max

PS: wenn ich mich hier im Forum vertan haben sollte.. my bad, ich dachte mit Einsteiger kann man nichts falsch machen.
 
Eigenschaft
 
Zum einen sind die von Dir getabbten Akkorde unvollständig. Da fehlt jeweils ein Ton an der Stelle, an die Du Dein "x" setzt ... wahrscheinlich hast Du sie auch deswegen nicht gefunden. Außerdem ist es unglücklich, sie "- Major" zu nennen. Da ist die Verwechslungsgefahr mit "- Major 7" groß, und das stiftet nur Verwirrung.Mit F-Dur und G-Dur sind die beiden ausreichend gut beschrieben.

Wenn ich mich recht erinnere ist es doch (zumindest fast) immer so, dass die tiefste Note des Akkords dessen Namen bestimmt oder?

Wenn die tiefste Note auch der Grundton ist, dann hast Du recht. Ausnahme: Slash-Akkorde wie z.B. F/G (F-Dur über einem G als Bass-/Grundton).


Nun klingen diese beiden Akkorde zwar ganz schön, auf dauer jedoch etwas langweilig, also suche ich noch weitere Akkorde in der gleichen Tonlage, bzw. würde ich erstmal überhaupt feststellen wollen, in welcher Tonlage ich eigentlich spiele.

Ich vermute, Du meinst nicht "Tonlage" sondern Ton-ART ... ?

Nun, die zwei Akkorde alleine sagen noch nicht hinreichend viel aus, um die Tonart entscheiden zu können. Da fehlen Dinge wie Melodie, harmonischer Rhythmus, ...

LG - Thomas
 
Hi Thomas,

wenn man unter Stress viele Sachen gleichzeitig macht, da fliegt schonmal etwas durcheinander, gemeint war natürlich die Tonart ;)

Der Akkord ist in der Tat unvollständig, so spiele ich ihn jedoch und es klingt so besser als würde ich noch das hohe E# dazunehmen.

Und nein, der Akkord ist in meinem Buch tatsächlich nicht so zu finden, F-Dur wird beschrieben als |x-x-3-2-1-1|, was ja auch zweifellos richtig ist. Meine Version ist egal mit welchem Ton auf der hohen E-Saite nicht zu finden.

Dass zwei Akkorde nicht besonders viel Aussagen ist mir ebenfalls bewusst. Melodie hatte ich gehofft mit einer der Tonart entsprechenden Tonleiter komponieren zu können. Kannst du mir tipps geben, wie ich weitere Akkorde finde, bzw. welche ich ausprobieren könnte?

MfG,
Max
 
hi Max,

ok darüber gibt es viel zu erzählen, ich mach hier nur ein paar Stichpunkte. In deinem Buch fehlen die Akkorde, da steht halt auch nicht alles drin.

Harmonielehre: ein Akkord besteht in der Grundform aus drei verschiedenen Tönen. Dreiklang heißt das deshalb auch.
(Mehr gehen auch, aber ich fang mal am Anfang an^^.)

Und zwar nimmst du einen Ton der Tonleiter (da siehst du schon, dass man sich auch damit beschäftigen müsste, wie Tonleitern funktionieren... egal, weiter), den nächsten Ton lässt du weg, den dritten Ton nimmst du wieder. Dann lässt du wieder einen weg und nimmst wieder den nächsten. Das ist die einfachste und ursprüngliche Bastelanleitung für Akkorde. Gestapelte Terzen nennt man das, du hast ja jeden dritten Ton genommen und der Abstand von 1 bis 3 heißt Terz (was nichts weiter bedeutet als "der Dritte" auf lateinisch).

Beispiel: C-Dur Tonleiter. Töne sind C D E F G A B C (Anmerkung: B internationale Bezeichnung, wird auf deutsch manchmal H genannt).
Mal angenommen ich bau ab dem Ton F Terzen übereinander, dann erhalte ich die Töne F, A und C.
Oder ich fange mit dem Ton G an, dann sind meine Töne G, B und D.

Genau aus diesen Tönen bestehen deine zwei Akkorde, du hast F Dur und G Dur. (Jetzt musst du das mal auf deiner Gitarre überprüfen und nachrechnen, wie deine Töne eigentlich heißen, die du da greifst.)

So, ok. Sobald du deine drei bestimmten Töne hast, ist der Akkord fertig. Ob du einen Ton doppelt spielst (eine Oktav höher noch mal), oder einen anderen Ton dreimal, ändert an der Bezeichnung nichts.
Dein F Dur heißt nicht anders, ob ich jetzt
F A C
oder
F C F A C
oder
F C F A C F
oder
F A C F
spiele. Ist alles F Dur, der Harmonielehre sind deine Verdoppelungen wurscht. Um es mal flapsig zu sagen. Man kann noch genauere Unterscheidungen machen, aber das soll so erst mal reichen.

Jetzt verstehst du, warum dein Akkord gleichbedeutend ist mit dem, den du in deinem unzureichenden Buch gefunden hast.

Deine andere Frage: beide Akkorde sind, wie ich ja schon verraten habe, in der Tonart C enthalten. Wenn du mehr Akkorde möchtest, kannst du (nur als Beispiel, es gibt viele Möglichkeiten) schon mal alle weiteren Akkorde in der Tonart ausprobieren. Wie man die Akkorde bastelt, hab ich ja beschrieben...^^ also nimm irgendeinen Ton und stapele Terzen drauf.
"Akkorde auf den Stufen der Tonleiter" nennt man das.

Ist noch sehr rudimentär und unvollständig erklärt, aber vielleicht hilft es trotzdem schon ein bisschen...
 
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Hi michum,

soweit hatte ich die Theorie im Muisk und Gitarren Unterricht auch schon, aber nett, dass dus mir nochmal ins Gedächtnis gerufen hast :) Gerade der Teil, dass man zum Akkord bilden immer jeden zweiten Ton nimmt, fällt mir jetzt wieder ein. Akkorde bilden muss ich jetzt natürlich nicht unbedingt, dadurch das ich viele Lieder auf Gitarre gelernt habe, kenne ich viele Akkorde aus dem Kopf, nur halt bei den meisten nicht aus dem FF wie sie heißen :D

Ich habe auch mal in England einen Gitarrenlehrer getroffen, mit dem ich mich etwas unterhalten habe, der dann total verdutzt war, als ich ihm erklärt habe, dass in Deutschland das B H heißt und dass A# ein b ist^^. Ich hatte ihn zwischendrin fast so weit, dass er geglaubt hat, in Deutschland würde das Alphabet bei C losgehen (wegen der "standard" C-Dur Tonleiter, die ja jedes Kind in der Schule als erstes lernt).

Wenn man es so bedenkt ist das deutsche System in der Tat unnötig komplizierter, aber was soll man machen^^

Ich hab sogar gerade noch ein paar alte Unterlagen von Ihm wiedergefunden, da stehen noch ein paar Akkord Formeln drauf (z.b. Maj7 1-3-5-7), wie man die Dur-Tonleiter bestimmt (G,G,H,G,G,G(,H)) und wie man aus einer Dur-Tonleiter die Akkorde ableitet (Dur,Moll,Moll,Dur,Dur,Moll und der letzte ist irgendeine Sonderfassung von B (also H^^)). Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube für eine Moll Tonleiter geht das genau so?

Naja ich habe jedenfalls festgestellt, dass A noch ganz gut rein passt (auch wenn es wie ein deutlicher Bruch in der Tonart klingt). Das würde aber der oben genannten Herleitung "widersprechen" da ja F-G-A alle hintereinander liegen und es somit keine Tonleiter geben kann, bei der alle 3 Dur Akkorde vorkommen??

MfG,
Max
 
hey,
ok da hab ich wohl zu weit unten bei den Basics angefangen, aber schadet ja nicht^^
Naja ich habe jedenfalls festgestellt, dass A noch ganz gut rein passt (auch wenn es wie ein deutlicher Bruch in der Tonart klingt). Das würde aber der oben genannten Herleitung "widersprechen" da ja F-G-A alle hintereinander liegen und es somit keine Tonleiter geben kann, bei der alle 3 Dur Akkorde vorkommen?
Es widerspricht sich nicht: es ist ein Bruch in der Tonart, und genau das hast du ja auch gehört :) stimmt also. Wir müssen die Herleitung dann erweitern und neue Töne erlauben, die in der Tonart vorher nicht vorkamen.

Dass man das A trotzdem spielen kann, liegt daran, dass du natürlich nicht in nur einer Tonart bleiben musst. Erstens sowieso schon nicht, und zweitens abgehärtet durch "modernere" Musik schon gar nicht. Inzwischen klingt es ziemlich vertraut, wenn Stücke etwas (oder stärker) aus der jahrhundertealten Harmonielehre ausbrechen. Das ist erlaubt und nicht falsch, und klingt auch nicht schlecht - aber: man merkt es. Es klingt anders.

Darum ist die alte Harmonielehre immer noch genau so gültig wie eh und je. Das sind keine Regeln, wie man was zu machen hat, sondern es ist eine Klangbeschreibung, wie es am "besten zueinander passt" und man merkt sofort, wenn du diese ausgetretenen Pfade verlässt. Es verändert den Charakter der Musik. Das ist doch auf jeden Fall bemerkenswert.

Ich geb dir die Frage einfach mal zurück ;)
Was ist denn genau passiert, als du A Dur gespielt hast? Welcher Akkord hätte es in der "sauberen" Tonart sein müssen (nach der bisher bekannten "Herleitung"), und was hast du also geändert?
 
Hi,

ich nehme mal an du möchtest hören, dass ich Am aus C-Dur genommen habe und durch verschiebung eines halbtons (G# auf A) zum Dur gemacht habe^^ ? ich habe jetzt nochmal einige Akkorde durchprobiert und es gibt auch einige die ganz okay klingen (bsp. eine Variation von Bsus4) aber eigentlich habe ich das Gefühl dass nach dem A noch ein tieferer Akkord kommen sollte. Auf der Gitarre hat man da ja nicht mehr allzuviel Auswahl, E,Em,C,Cmaj7, und eben G wobei G noch am besten klingt (C geht garnicht) obwohl G ja schon wieder in der vorherigen Tonart liegt.

MfG,
Max
 

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