Panning für Anfänger

  • Ersteller Ideentoeter
  • Erstellt am
Ideentoeter
Ideentoeter
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
10.02.16
Registriert
06.02.05
Beiträge
902
Kekse
1.773
Ort
Berlin
Tag,

ich bin in letzter Zeit immer viel am rumprobieren um das optimalste rauszuholen. Dazu wollte ich mal fragen ob es so grob eine Angabe gibt, wie man wo was pannt. Also ich nehm meißtens zwei Spuren pro Gitarre - bei zwei Gitarren - zwei für den Bass und das Schlagzeug kommt aus nem VSTi (EZ Drummer).

Gäbe es so grob eine Richtung, wo man bspw. Rythmusgitarre, (ich nenns mal) "Solo"-Gitarre, Bass etc. hinpannt. Ich will keine Eierlegende Wollmilchsau, nur eine grobe Angabe von der aus man dann weiter experimentieren kann.

Z.B. bin ich manchmal unsicher, ob ich die zwei Spuren einer Gitarre z.B. einmal hart nach links panne und die andere nur ein Stückchen rechts oder beides relativ gleich oderoderoder...
 
Eigenschaft
 
Hm... ich hab selber nicht allzu viel Erfahrung im Mischen von Aufnahmen, aber würde trotzdem behaupten: Auch den Ansatz eines Patent-Rezeptes gibt es nicht.

Ein guter Mix klingt am Ende räumlich und aufgeräumt. Wenn ich eine neue CD / einen neuen Song habe, setze ich mich gerne mit dem Kopfhörer hin, lasse das Lied/die CD laufen, stelle mir dabei eine Fläche vor und versuche, alles von mir weggehend darauf anzuordnen.

Diese Anordnung solltest du dir im Voraus überlegen; was du wo haben wilst. Das ist primäres Ziel des Pannings. Alles weitere was Sound oder Vermeidung von Phasenproblemen etc angeht sollte nur so weit gepannt werden, wie es nötig ist um den entsprechenden Effekt zu erzielen.

MfG, livebox
 
Also als Faustregel halte ich gerne: Bass, Snare, Bassdrum und Vocals in die Mitte. Rhythmusgitarren, wenn gedoppelt, beide hart Rechts/Link pannen.
Drumset musst du sehen, aus welcher Perspektive du pannen möchtest: Aus Sicht des Drummers, dann kommt die Hihat nach Links, oder aus Sicht des "Hörers", dann kommt sie nach Rechts. Generell ist auch zu empfehlen bassigere (ist das überhaupt ein Wort?) Intrumente eher Richtung Center zu legen, damit das Signal nicht komplett von einem Lautsprecher getragen werden muss, was ihn einfach in die Knie zwingen kann.

Immer darauf achten, dass du eine gesunde Rechts-Links-Balance hast! Ist relativ unangehnem, wenn es aus dem linken Lautsprecher mehr dröhnt als aus dem rechten.

Viel Spaß bei einem der schönsten Hobbies die man sich vorstellen kann.

MfG
 
Also ich bin großer Fan davon, bei zwei gleichberechtigten Gitarristen jeweils einen hart links, den anderen hart rechts zu pannen. Wenns ne Rhythmus Gitarre gibt und sonst nur Lead Overdubs (das find ich aber generell nicht so toll, bietet aber halt an wenn man alleine aufnimmt bzw bei Studio Projekten bei denen man eh x Overdubs aufnehmen kann weil die Songs eh nicht live gespielt werden.) ist das natürlich nicht so toll, da würd ich die Rhythmusgitarre in die Mitte (wenn gedoppelt je eine Spur hart links und eine hart rechts) pannen und die Leads leicht auf eine Seite verschieben. Generell mag ichs nicht wenn aus beiden Boxen das selbe kommt, das ist imo verschwendetes Potenzial der Stereotechnik. Bass sollte aber schon in der Mitte sein.
Drums sollten zwar schon auf beiden Boxen gut zu hören sein, imo kanns aber auch nicht schaden, da ein bisschen Raum reinzubringen. Ich würd einzelne Drums leicht pannen und mich dabei daran orientieren wie das Drumset aufgebaut ist. Overheads halt links/rechts, klar.
Reverb würd ich gegenteilig pannen, das heißt wenn eine Gitarre hart links gepannt ist, Reverb nach rechts. Allerdings nicht unbeding hart pannen.

Ist aber nur mein persönlicher Geschmack, n Patenrezept gibts da nicht, kommt immer drauf an was man für nen Sound erzielen will.
 
So als kleine Ergänzung zu den Beiträgen von Vendo und Steelwizard:
Plane nicht nur im reinen Panorama (li - re), wie was verteilt sein soll, sondern überlege auch, wie die Instrumente "live on stage" positioniert wären: dort stehen ja auch nicht alle in der Reihe, sondern sind räumlich angeordnet (z.B. Drums mitte mehr hinten, Gitarren li/re weiter vorne,...). D.h. Du kannst zusätzlich über verschieden lange Hallfahnen/ verschieden große Räume auf die einzelnen Instrumentenspuren die Instrumente im Mix räumlich besser verteilen.
Wichtig ist zwar eine konkrete Planung, wer wo im Mix "stehen" soll, aber noch wichtiger ist m.E- der Wille, mit den Räumen zu spielen, um die beste Lösung für den Song zu finden.
 
Es gibt schon fast in Stein gemeisselte Gesetze, die im Normalfall wirklich immer gelten:

In der Mitte sind:

Bass (übrigens, zwei Spuren für den Bass?! Das ist serh ungewöhnlich...)
Bassdrum
Lead-Vocals
Lead Gitarre
Snare (meistens)

Drums werden so ansonsten so panoramisiert wie sie normal dastehen bzw. sich auf den Overheads darstellen.

Auf eine ausgeglichene Frequenzverteilung (links-rechts) achten. Instrumente im gleichen Frequenzbereich auf verschiedene Seiten legen (z.B. Hi-Hat und Shaker).

Generell auf Symmetrie achten und ggfs. sogar das Arrangement danach ausrichten.

Gedoppelte Instrumente (v.a. Gitarren) auch symmetrisch anordnen.

Jedem Instrument seinen eigenen Platz zuweisen und dabei das Stereopanorama VOLL ausnutzen. Es geistert oft der angebliche "Profi-Tip" herum, keinesfalls irgendetwas hart links oder rechts zu legen. Das ist aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar und mir ist noch kein Profi begegnet, der das behauptet hätte, im Gegenteil, ein zu "enger" Mix gilt schlicht als Fehler. ( Es sei denn man legt wert auf Kompatibilität mit "Ein-Ohr-iPod-Hörern und "Eine-im-Wohnzimmer-und-Eine-in-der-Küche-Boxen-Falschaufsteller ;).) A Propos Kompatibilität: Manche machen eine Hysterie um zwingende Mono-Kompatibilität, ist aus meiner Sicht heutzutage völlig unbedeutend, solange nicht einzelne Elemente völlig verschwinden, was eigentlich fast nicht passieren kann.

Auch Stereo-Klänge müssen ggfs. angepasst werden (einengen, "kippen", etc.), aber vorsicht es drohen beim Einengen Kammfiltereffekte.

Generell ist das Thema Panning sehr wichtig und wird oft unterschätzt. Man sollte das zuerst machen. Mit der richtigen Strategie spart man sich viel unnötige Verschlimmbesserung durch EQs und Kompressoren. Andersherum erkennt man an einem "asymetrischen" Mix bzw. einer fehlenden oder schlechten Panning-Strategie sofort einen Amateur-Mix.

All das gilt natürlich für moderne Produktionen, in den Stereo-Anfangszeiten hat man da im Rock- und Pop-Bereich viel experimentiert und z.B. Drums ganz nach rechts und Bass ganz nach links gelegt. Wenn man bewusst Retro-Sound machen möchte, sieht es also anders aus und man hat da einige authentische Stilmittel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geistert oft der angebliche "Profi-Tip" herum, keinesfalls irgendetwas hart links oder rechts zu legen. Das ist aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar und mir ist noch kein Profi begegnet, der das behauptet hätte, im Gegenteil, ein zu "enger" Mix gilt schlicht als Fehler.

Das kommt aus dem PA-Bereich - macht dort auch Sinn. Im Recording weniger.
Mono-Kompatibilität halte ich da schon für wichtiger; wobei man sich da kein Bein deswegen ausreißen sollte. Der Stereo-Mix hat Priorität. (Es sei denn das Stück soll im Kaufhaus im Aufzug laufen oder so :D )

Zwecks hartem Panning - zB das alte "Yesterday" der Beatles gefällt mir da sehr gut :great:
 
Das kommt aus dem PA-Bereich - macht dort auch Sinn.

Ich habe das schon häufig als angeblich "eiserne Regel" für Aufnahmen gelesen.

Im Live-Bereich hingegen sehe ich Stereo in den meisten Fällen generell als groben Unfug. :)

Ich fände heute eine "Dual-Mono"-Kompatibilität bei Aufnahmen noch eher sinnvoll als Monokompatibilität. Ob jetzt aus dem Mono-Lautsprecher vom Handy "kammgefilterter" Sound kommt oder nicht ist eh schon wurscht. :D Ansonsten fällt mir heute keine Monoanwendung mehr ein, wo das nicht wirklich egal wäre. Die "Ein-Ohr-Hörer" und "Boxenfalschaufsteller" kommen aber dagegen in freier Wildbahn recht häufig vor. Wenn dann auf einer Seite z.B. ein zentrales Element komplett fehlt oder sehr leise ist, ist das weit schlimmer. Auch für die Beschallung (Club, Gastronomie, etc.) wäre eine solche Kompatibilität sinnvoll. Die ließe sich aber nur mit reinem Laufzeitpanning erreichen, dann hat man was die Lautstärke angeht auf beiden Kanälen exakt den gleichen Mix...
 
Zuletzt bearbeitet:

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben