Jungs, ich kann auch langsam spielen!
In diesem Video habe ich auch zugunsten der Dynamik auf viel Verzerrung verzichtet.
Ein paar Kommentare bzw. Klarstellungen:
-Das Stück ist sehr schwer, vor Allem dann, wenn man auf sweep picking verzichtet und alle Noten anschlägt. Es gibt viele Saitensprünge und "position shifts".
-Warum das oben gepostete Solo aus "Crossroads" (cooles Cover, übrigens) immer wieder als "Version of Paganini's fifth" oder gar als "Paganini's fifth" benannt wird, werde ich wohl nie verstehen können. Obwohl ich diese Cadenza sehr mag und mir viel Freude beim Spielen bereitet, so ist deren Schwierigkeitsniveau viel geringer als beim fünften Capriccio Paganinis. Bereits der Vergleich grenzt an Lächerlichkeit. Jeder sollte sich mal an dem Original oder an anderen Werken von Paganini versuchen. Daraus kann man echt viel über Technik, aber auch über Komposition lernen.
-Apropos Paganini: das Stück ist, so wie andere (zum Glück nicht viele) Werke von ihm, nicht dazu gedacht, Gefühle zum Ausdruck zu bringen, sondern um technisches Können zu zeigen oder eine bestimmte Technik zu behandeln. Da empfehle ich euch, mal das erste Capriccio anzuhören. Passend "The arpeggio" genannt, weil das Stück grösstenteils aus Arpeggios besteht. Keine Ahnung, was für Gefühle Paganini mit so einem Stück zum Ausdruck bringen wollte (als Gegensatz empfehle ich den Anfang des vierten Capriccios)
-Ich hätte weniger Verzerrung einsetzen können, dann wären mehr Dynamik und ein angenehmer Klang möglich gewesen. Bekanntlich wird die Stärke eines Plektrumanschlags durch die Verzerrung ausgeglichen, somit kann man nicht zwischen Forte oder Piano unterscheiden.
-Zu dem Zeitpunkt des Videos hatte ich mich mit dem Stück nur eine Woche befasst, daher die angebrachte Bezeichnung "rough attempt".