Pads spielen aber richtig?!?

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Gatschli
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Hallo!

Ich spiele in einer Rock Pop Coverband.
Dort wo ich Klavier, Orgel, Lead Synth etc. spiele gehts mir glaub ich schon ganz gut.
Ich habe probleme mit jeglicher Art von Pads. (Verwende dazu einen S90ES, der ja ungleublich viele Padsounds hat.- Hab auch alle von Motif ES und MO draufgeladen)

Wie spielt man die richtig und wichtiger wo spielt man die? (Oktavlage)

Ich tu mir da auch schwer das einzuschätzen.- Klingt es zuhause für mich sehr fett und gut, beschwert sich der Gittarist, dass er nicht mehr durchkommt (bei der Gitarre und er singt auch)

Bei schnelleren Akkordwechseln (wie Trouble bei Pink)
spielt man die besser mit, oder sucht sich besser die Akkordtöne raus die liegen bleiben?

Würdet ihr da oft nur einzelne Töne spielen? -Oder diese Powerchords?

Um es dann fetter zu machen eher lauter, oder dann 3 Klang? (Enge Lage, weite Lage) - Meistens muß man dass ja in einer Hand machne, während die andere irgendwas anderes tut.

Vielleicht ist das Wort "fett" ja sowoeso falsch.
Es sollte her ein AHHH sein.- also eine Art Aufgehen.

Ich verwende oft so was wie Phaser Pads, Sweep Pads.- Ist da die Gefahr dass man sie zu schnell satt hat?

Wie spielt man gut Pads?
Hat vielleicht wer Audiofiles Midis, Noten etc.- Wo man wirklich sieht was abgeht? (Das Problem ist halt, es hängt sehr vom Sound ab und der ist halt sicher unterschiedlicher als bei Pianos.

Hoffe auf möglichst viele Tips. (Und vielleicht Files)
gatschli@aon.at
:great:
 
Eigenschaft
 
Ohne zu wissen, welches Stück du konkret meinst:
Spiel sie so wie auf der Aufnahme.
Matsch nichts zu und achte auf die Stimmführung.
Wildere nicht zu sehr in "fremden" Frequenzbereichen.

Zu einer so allgemeinen Frage, lassen sich leider keine speziellen Antworten geben.
 
Wie spielt man die [Pads] richtig und wichtiger wo spielt man die? (Oktavlage)

Im Regelfall sollen Pads einen Hintergrund bilden, vor dem sich andere Inhalte abspielen ("Pad" = Kissen/weicher Untergrund). Spiele Pads also grundsätzlich immer so, daß diese Funktion erfüllt wird - das ist der einzige allgemeinverbindliche Ansatz.

Ich tu mir da auch schwer das einzuschätzen.- Klingt es zuhause für mich sehr fett und gut, beschwert sich der Gittarist, dass er nicht mehr durchkommt (bei der Gitarre und er singt auch)

Gerade bei Pads ist weniger manchmal mehr. Damit beim Hörer die Funktion "Hintergrund / klingt locker / integriert sich gut" assoziiert wird, reichen häufig unter Live-Bedingungen 3-4 Töne. Das Voicing könnte gut zwischen dem c der kleinen Oktave und c2 liegen, die Stimmführung grundsätzlich an die Maßstäbe des Choralsatzes angelehnt sein. Auch wenn das ein ziemlich "klassischer" Bezug ist, gibt es doch beim homophonen Kantionalsatz für Chor viele Stimmführungsideale, die auch bei Synth-Pads gut klingen.

Das gilt für den Fall, daß du auch beide Hände für das Pad zur Verfügung hast. Wenn das nicht der Fall ist und du nur die linke Hand hast, lass sie hauptsächlich auf einer Position und minimiere die Stimmenbewegung, behalte auch möglichst die Stimmenzahl bei.

Bei schnelleren Akkordwechseln (wie Trouble bei Pink) spielt man die besser mit, oder sucht sich besser die Akkordtöne raus die liegen bleiben? Würdet ihr da oft nur einzelne Töne spielen? -Oder diese Powerchords?

Ich kenne den Titel nicht, da kann ich nix zu sagen. Probiere im Zweifelsfall aus, was besser klingt. Die optimale Lösung hängt vom harmonischen Rhythmus und vom Tempo des Stückes ab.

Meistens muß man dass ja in einer Hand machne, während die andere irgendwas anderes tut.

Nein, daß muß nicht unbedingt sein. Sowohl mit einer Hand als auch mit beiden hast du viele Möglichkeiten. Mit einer Hand kannst du auch bei guter Programmierung und Spieltechnik so spielen, als wären es zwei Hände. Damit sind wir bei der Geräteprogrammierung...mach dir mal klar, was du bei einer handelsüblichen Workstation mit z.B. 4 Zonen für Möglichkeiten hättest:
  • mehrere Pads übereinander legen, das zweite wird z.B. mit dem Fußpedal eingefadet
  • mehrere Pads mit Velocity-Zonen ansteuern
  • das gleiche Pad oktaviert über Velocity-Zonen ansteuern
  • das gleiche Pad +8 Cent verstimmt über Velocity-Zonen ansteuern
  • wenn du mit MIDI-Sequenzer arbeitest kannst du im Verlauf des Songs das Pad automatisch ein- und ausblenden, obwohl du es von Hand spielst
  • du kannst statt einem reinen Klaviersound ein Klavier-Pad-Layer programmieren
  • Filterresonanz oder Cutoff-Frequenz über das Fußpedal steuern

Noch eine sehr interessante Variante wenn du ein Portable Keyboard im Setup hast: ein Portable kann zu einem normal gespielten Klaviersound automatisch ein Pad hinzufügen. Das funktioniert folgendermaßen:
  1. (Digital-)Piano MIDI-Out -> Portable Keyboard MIDI-IN
  2. am Portable alle Style-Spuren außer der Pad-Spur ausschalten
  3. Tempo auf 240 stellen (o.ä., sodaß der Style schnellstmöglich reagiert)
  4. Akkordanalyse (Yamaha: "ACMP") einschalten und die gesamte Tastatur (=alle eingehenden MIDI-Daten) analysieren lassen (Yamaha: "FingerMode: FullKeyboard")
  5. Style starten
Das Portable Keyboard analysiert dann alle eingehenden MIDI-Daten und sobald es einen Akkord erkannt hat, spielt es automatisch ein Pad auf diesem Akkord.

Man könnte das perfektionieren, wenn man einen eigenen Style programmiert. Aber wie beschrieben funktioniert das schon durchaus. Ich stelle manchmal einen Yamaha Tyros auf einen Flügel, der über eine Moog Piano Bar MIDI-Daten an den Tyros sendet. Man kann dann ganz normal auf dem Flügel spielen, und solange man halbwegs eindeutige und analysierbare Akkorde spielt, fügt der Tyros automatisch ein Pad hinzu.

Vielleicht ist das Wort "fett" ja sowoeso falsch. Es sollte her ein AHHH sein.- also eine Art Aufgehen.

Das könntest du über verschiedene Vocal-Samples lösen, die du über Velocity-Zonen ansteuerst.

Ich verwende oft so was wie Phaser Pads, Sweep Pads.- Ist da die Gefahr dass man sie zu schnell satt hat?

Möglich. Beim Triton sind z.B. viele Werksounds dabei, die ich erst mal die Effekte stark zurückschrauben würde, ehe ich sie in einer Live-Umgebung einsetze.

Wie spielt man gut Pads?

Indem man das zu spielende Stück auf Charaktereigenschaften hin analysiert und dann Ideen entwickelt, wie man das musikalisch umsetzen kann. Wenn das Stück in irgendeiner Form einen Charakter hat, der mit "Glanz" beschrieben werden kann -> nimm ein Pad, das Glanz musikalisch abbildet. Wenn es düster, melancholisch, treibend, kraftvoll, majestätisch etc. klingen soll, suche den passenden Sound. Eine gefundene Benennung ist die halbe Miete.

Harald
 
Hallo!
Vielen Dank für deinen aufwand. Sind schon ein paar Tips dabei. :)

Mein Problem ist glaub ich, dass ich Pads zu sehr zumatshe. Also vielleicht wirklich nur 2 Noten. Und EQ in den tiefen und tiefen Mitten etwas dämpfen lassen.
 
Das Zumatschen kann meiner Ansicht nach auch schnell durch die Wahl des Sounds passieren: In der Hinsicht würde ich von Phaser/Sweep Pads abraten, die haben viele Obertöne und mischen daher zwangsläufig im Gesamtklang stark mit. Ebenfall abraten würde ich von zu mittenlastigen Pads (zB Analog Pad oder was vergleichbares mit niedriger Cuttoff-Frequenz), da die sich auch schnell in unschöner Weise mit dem Rest vermischen. Oft empfiehlt es sich bei Pop, auf die guten alten Strings (oder Pads, die darauf aufbauen) zurückzugreifen, da die sozusagen "traditionell" frequenzanalytisch geeignet sind.
Ansonsten kann ich auch nur nochmal sagen: Mit den Pads keine Bässe spielen. Der Chorsatzbereich ab Tenor ist wirklich ein guter Pad-Bereich (ich muss da auch Harald zustimmen: Habe mal nen Bach-CHoral mit Pads eingespielt - klang äußerst geil).

Zu dem AAAH-Aufgehen:
Wenn ich dich richtig verstanden habe, müsstest du das per Modwheel über die Cutoff-Frequenz machen können.
Zum Testen:
Wenn du die SOunds vom MO drauf hast, nimm das Analog Pad mit Standardeinstellungen und drehe langsam das Modwheel beim Spielen hoch.
 

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