Paar Fragen zur Anschlagstechnik (Finger)

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Toby1307
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Hallo allerseits... bin neu hier im Forum, weil ich mal dringend eine Frage loswerden wollte, die mich sehr interessiert....

Hauptsächlich spiele ich eigentlich klassische Konzertgitarre ( seit ca. 10 Jahren; fang bald mit Studium darin an). Ich denke mal einige werden wissen, das man bei der Konzertgitarre die Nägel an der rechten Hand lang wachsen lässt um einen volleren und brillianteren Ton beim Anschlag zu erzeugen...

Nebenei spiele ich auch (seit ca. 6 Jahren) hobbymäßig Bass in einigen Projekten...
Zu meiner Frage... ;)

Ich hab die Feststellung gemacht das sich durch den Nagelanschlag beim Bass ebenfalls ein deutlich vollerer Ton erzeugen lässt (mit der richtigen Technik natürlich ;)). Ich hab dies im Vergleich mit anderen Basssisten durchgeführt (gleiches Instrument, gleicher Amp, gleiche Einstellungen). Sowie live als auch auf einer Aufnahme lässt sich das erkennen.

Jetzt frage ich mich warum ich noch nie davon gehört habe, das man jemand raten würde sich die Nägel an der rechten Hand ebenfalls länger wachsen zu lassen. Weder in Lehrbüchern noch in diversen Foren. Auch bei bekannten professionellen Spielern lässt sich sehen das die Nägel kurz geschnitten sind.

Aus welchen Grund lässt man sie kurz?? Falls jemand glaubt sie wären im Weg und würden die Geschwindigkeit beeinflussen, dem kann ich gleich sagen, das sie keineswegs stören. ;)

Tja, bedanke mich für Antworten :)

Tobi
 
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Meines Wissens nach lässt sich mit den Fingernägeln ein Plektrum ähnlicher Ton erzeugen und das ist natürlich eine Frage des Geschmacks.
Vielleicht stören sie dich auch nicht, weil du das Gefühl einfach schon von 10 Jahren Konzertgitarre gewöhnt bist ;).

Es gibt außerdem Bassisten die mit den Fingernägeln spielen. John Entwistle (ab und zu) und Steve Harris sind die beiden prominentesten Beispiele, die mir einfallen.
 
Hi Tobi,

ich hab das auch mal ne zeitlang gemacht und stimme dir soweit zu. Es gibt eigentlich nur zwei Gründe die dagegen sprechen:

1. man bricht sich schnell mal nen Fingernagel ab, vor allem ist aber der Abrieb beim Bass viel höher als bei einer Konzertgitarre.
2. der Sound klingt stark nach Plektrum und viele Bassisten können dem Sound nicht viel abgewinnen (welch Schande ;)) -> Geschmackssache. Außerdem muss man durch den prägnanten Anschlag sehr präzise spielen um den Groove zu erhalten. Mit der Fingerkuppe kann man sich manchmal durchmogeln ;)

Ich persönlich habe nen Kompromiss gefunden, den ich jedem nur empfehlen kann: Ich habe mir die Fingernägel genau so lang wachsen lassen, dass ich beliebig zwischen beiden Sounds wechseln kann, das richtig einzusetzen ist einfach nur geil.
 
Hi

Dass der Klang sehr viel Ähnlichkeit mit dem Plektrumanschlag hat find ich eigentlich nicht. Ich finde der Klang liegt eher zwischen einem reinen Kuppenanschlag und nem Plektrumanschlag. Ist aber trotzdem nicht wirklich zu vergleichen, find ich. Eher halt was ganz anderes.
Das mit dem Abrieb ist wirklich ziemlich nervig. (muss jedes mal nach dem Bassspielen mit der Polierfeile rüber...). Das mit dem Abbrechen geht eigentlich, der Nagel passt sich über die Jahre an die zusätzliche Belastung an, aber anfangs ist mir das auch sehr oft passiert. Inzwischen passiert es aber gar nicht mehr.
Wusste gar nicht das Steve Harris mit Nagel spielt gleich mal gucken...^^

Tobi
 
Da gibt es schon einige Gründe, vor allem Sound. Der Bassist von Revolverheld hat auch klassische Gitarre gespielt und sogar studiert, aber jetzt spielt er ganz "normal" Bass.
 
Mir gefällt ehrlich gesagt der Sound einfach nicht. Vor Ewigkeiten hatte ich mal eine Platte von 'ner südamerikanischen Band (tut mir leid, weis nicht mehr wie die hießen, bestimmt 15 Jahre her), deren Bassist super war, aber alles mit Fingernägeln gespielt hat. Ich fand den Sound so fürchterlich (mich schüttelt es jetzt noch), dass ich das nie mehr weiter verfolgt habe.

Gruesse, Pablo
 
Alles eine Frage des Geschmacks. Ich persönlich habe immer wieder mit dem Fingernagelsound experimentiert. Meine Nägel machen da eher weniger Probleme, nur war der Sound für die meisten Anwendungen in der Praxis nicht geeignet. Aber ich denke immer wieder drüber nach, mich nochmal eingehender mit dem "Nailstyle" zu beschäftigen. Denn ich empfand den Sound immer als noch knalliger als der eines Plektrums.
Auch sehr reizvoll ist in meinen Augen das Strumming, bei dem die Kombination aus Nagel und Fretnoise sehr interessant klingen kann.

Prominente Beispiele? Klar, Steve Harris. Der beschreibt auch immer wieder das Problem, dass seine Nägel gerne mal abbrechen und es dann etwas Zeit braucht, bis sie wieder nachgewachsen sind.
Ansonsten fällt mir sonst nur Geddy Lee ein. Der ist da aber ein spezieller Fall. Als Kind hat er sich mal mit einem Küchenmesser fasst die Fingerkuppe seines rechten Zeigefingers abgetrennt. Dabei verlor er den Fingernagel und die Nagelwurzel wurde verletzt. Durch diesen Schaden an der Nagelwurzel wuchs der Nagel dicker und fester nach als vorher. Den konnte er fortan als eine Art Plektrum benutzen. Dadurch ist es ihm möglich, einen ziemlich funkigen Einfingerstyle zu spielen. In einem youtube-Video erklärt er diese Einfingertechnik.

Abschließend ist zu sagen, dass Spielen mit den Fingernägeln nicht falsch ist. Manche, so auch ich, finden es in bestimmten musikalischen Kontexten durchaus reizvoll. Allerdings ist es eine Geschmacksfrage. Der eine findet's cool, dem anderen tut's (wie man an Pablo sieht :D ) einfach nur weh. Definitiv was anderes. Ob es sich durchführen lässt ist aber auch eine Frage der Beständigkeit der eigenen Nägel sowie der Art des Anschlags und der verwendeten Saiten. Wenn es zu einer Art Markenzeichen geworden ist und man damit sehr gut klarkommt, wieso sollte man es dann aufgeben? :)

Gruß,
Carsten.
 

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