probleme machen mir allerdings die verschiedenen einstellungen am mischpult, da sich immer irgendwas in der lautstärke zu ändern scheint, wenn wir uns auf der bühne bewegen. aber so ist das wohl, wenn amateure sich an solche sachen heranwagen ;-)))
Hi Conny,
Nun, dass Schalldruck im Quadrat zur Entfernung abnimmt und Raumresonanzen (insbesondere beim Bass) sich an jeder Stelle eines Raums anders auswirken... dies ist nichts als Physik, welche sowohl Amateure wie auch "Profis" gleichermassen trifft!
Was mit all dem Gerätepark möglich ist? Nun, bei Lesungen und erst noch ohne Schlagzeug würde ich jetzt eher auf eine dezentere Lautstärke bzw. nicht allzuviel Krawall auf der Bühne tippen. Unter solchen Umständen wäre mit dem ganzen Geraffel ein Saal mit vielleicht bis rund 200 Zuhörer abzudecken, einschliesslich einfachem Bühnenmonitoring. Versuche mit dieser Boxen-Liga jedoch bitte nicht, Zuschauer in mehr als etwa 10m Entfernung beschallen zu wollen.
Zentrale Schaltstelle der Anlage wird dieser Powermixer sein, den ich mir etwas genauer angesehen habe. Das Publikum versorgst Du dann folgendermassen:
-> zu den Main Ausgängen raus
-> Ultragraph EQ
-> Frequenzweiche (und zwar bloss eine
)
-> Hi via EP 1500 Endstufe an je 1 Top pro Seite
-> Lo via je 1 bridged T.Amp Endstufe an die Subs (bei leiseren Pegeln reicht hier wohl auch eine einzige Endstufe im Stereo-Modus)
Für 90% der Situationen wird 1 Top pro Seite reichen. Dass 2 parallele Tops pro Seite doppelt so laut und vielleicht doppelt so gut klingen, ist ein fataler Trugschluss - genau das Gegenteil wird der Fall sein. 2 Tops pro Seite wären bloss im unwahrscheinlichen Fall nötig wo Du deutlich mehr als 90° Abstrahlwinkel in der Breite abdecken musst, d.h bei einem sehr breiten Zuschauerraum. Dann würden je 2 Tops die Höhen mit einem 60-90° Winkel zwischen den Lautsprecherachsen fächerförmig abstrahlen.
In normalen Räumen hätten wir nun jedoch 2 Tops übrig sowie noch ungenutzte Endstufen im Powermixer... und letzterer verfügt gar über einen lustigen Schalter, über den sich die beiden eingebauten Endstufenkanäle auf Monitor 1 und Mono schalten lassen.
Somit wäre eine Möglichkeit, die beiden restlichen Tops seriell verbunden am "Mono" Endstufenausgang als sog. Sidefills für die Beschallung der Bühne zu verwenden. D.h. beide übertragen auf die Bühne denselben Mix in Mono den auch die Zuhörer abkriegen, einfach etwas leiser (via Mono Fader geregelt). Falls es sich bei den Tops gar um Multifunktionsboxen handelt (d.h. unregelmässiges Vieleck als Gehäuse-Grundriss) könnten beide auch als Bodenmonitor längs auf den Boden gelegt werden.
Du hättest aber auch die Möglichkeit, einen dieser Tops als speziellen Gesangsmonitor am Monitor 1 Endstufenausgang zu verwenden (die Mischung dafür wird mit den Mon1 Reglern erzeugt) und kannst dafür gleich noch den EQ des Powermixers schalten. Der andere Monitor würde dann mit dem Zuschauermix am Mono Endstufenausgang den Keyboarder (oder sind es deren zwei?) versorgen, falls der damit glücklich wird bzw. zusätzlich mit den eingebauten Lautsprechern der PSR Keyboards klarkommt.
Sollte der/die Keyboarder hingegen ebenfalls einen separaten Monitormix benötigen (d.h. mit viel Keyboard und wenig Gesang), dann kommst Du wohl nicht um die Anschaffung von 1-2 Aktiv-Monitoren herum welche dann an Monitor 2 Out Line-Ausgang angeschlossen würden.
Dies führt uns gleich zu Deiner Frage mit dem Bassverstärker: Bitte verwirf diese Idee vollständig - die Keyboards werden jeweils an die Stereokanal Eingänge des Powermixers angeschlossen, und die Keyboarder hören sich dann über die bereits erwähnten Monitoring-Möglichkeiten.
Ein Bassverstärker ist nun mal ein Bassverstärker und dient dazu dass sich der Bassist selbst hört, Punkt. Einem Bassisten der sich weder Instrument noch Verstärker leisten kann
confused
muss letzteres allenfalls wiederholt eingetrichtert werden dass nicht ER mit dem Bassverstärker gleich sämtliche Zuschauer massieren muss ... weil nämlich der Bassverstärker via D.I. Out ebenfalls mit dem Powermixer verbunden wird und die beiden PA Subs den Bass/Tiefbass viel besser im Raum "verteilen" können!
Dasselbe gilt dann auch für den Gitarristen -> Mic vor den Verstärker stellen, welches ebenfalls dezent über's PA läuft (im Probenraum kann darauf meist verzichtet werden)
Was die Effekte betrifft:
- Den internen Effekt des Poweramps würde ich als diskret eingesetzten Hall für die Instrumente einsetzten, z.B. Preset Nr. 10 ist für sowas gerade noch erträglich. Der Bass braucht keinen Hall, und weitere zusätzliche Effekte sollen sowohl Gitarrist und Keyboarder via Bodentreter bzw. entsprechendes Keyboard-Setup gefälligst selbst erledigen.
- Den Virtualizer verwendest Du ausschliesslich für die Stimme (und schaltest den bei Ansagen und Lesungen selbst auf Bypass), entweder als Kanal Insert oder dann zwischen Pult und Channel Strip (sollte es für die Live Anwendung von letzterem überhaupt einen guten Grund geben).
Was Du nun alles noch an Mics, Kabeln, Ständern und Cases allenfalls nachbeschaffen musst, weisst Du selber wohl besser.
Zu guter Letzt noch folgender Tipp:
Suche Dir via Musikerladen oder PA-Vermietung einen erfahrenen PA Techniker und engagiere den erstmal für 1-2 Stunden im Bandraum. Denn mit Frequenzweichen und EQ kann man einiges optimieren aber auch sehr viel vermasseln, daher lohnt sich eine solche Investition garantiert. Verrate allerdings vorgängig, mit welchem Equipment er es zu tun haben wird, denn der Hersteller mit dem Ohr kann in gewissen Kreisen durchaus ein Ablehnungsgrund sein
Versprich ihm gegebenfalls als Bonus ein feines Nachtessen.
Engagiere ihn dann mindestens auch noch für euren allerersten öffentlichen Auftritt, denn nur so werden Aufbau und Soundcheck unter 2-3 Stunden zu schaffen sein!