PA in den 60ern

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Hi !

Da ich mich sehr intensiv mit Musik aus den 60´s beschäftige würde mich mal interessieren wie es damals mit PA Systemen aussah. Es geht mir dabei eher um die frühen bis mitte 60er Jahre. Also ich sag mal 62 bis 66.
Gab es überhaupt (im live Betrieb) etwas das man als PA bezeichnen könnte ? Was lief da alles drüber ?
Mich interessiert einfach wie auf der Bühne verkabelt wurde. Wurde das Schlagzeug abgenommen ? Wenn ja wie ? Und wie sah es mit Gitarrenabnahme aus ?
Ich hab gelesen, dass The Who den Gesang über Gitarrenamps laufen ließen.

Ich merke eben immer mehr, dass in kleinen Clubs eine PA einfach nicht nötig ist. Es ist oft einfach unnötig alles am schlagzeug einzeln abzunehmen. Wenn der Mischer dann nicht gut ist, ist der ganze Sound zerstört.
Außerdem würde ich mit der Band eben so 60er Jahre mäßig wie möglich klingen. Wir spielen Rhythm and Blues, Soul und Beat
 
Eigenschaft
 
Eine "PA" im heutigen Sinne gab es damals nicht.
Üblicherweise spielten die Bandmitglieder früher jeder mit seinem eigenen Amp und es gab für den Gesang die "Gesangsanlage"
Das wurde dann je nach Raumgröße gesteigert bis jeder Gitarrero und Bassisto riesige Türme hinter sich hatte und die Gesangsboxen wurden gestackt bis zum gehtnichtmehr, damit sie noch mitgekommen sind.
Wir hatten damals 4 "kleine" 12er JBL-Boxen mit Ringstrahler als Gesangsanlage über einen Dynacord Gigant Röhrenverstärker mit integriertem Mischpult.
2 Boxen standen vorne fürs Publikum, 2 Boxen hinter den Musikern als "Monitore" (das hat meist ordentlich gepfiffen).

Ob PA oder nicht hängt sehr davon ab, welche Art von Musik und in welchem Rahmen (bez. Größe) gespielt wird.
Bei Jazz-, Rock- oder Bluesbands klingt es sehr viel authentischer und direkter, wenn jeder Musiker seinen eigenen Amp hat und der Gesang über die "Gesangsanlage" kommt.
Allerdings erfordert dies von den Musikern viel Disziplin und Erfahrung, damit es ausgewogen klingt.
Bei Tanzbands z.B. würde ich immer - auch in kleinen Clubs - über PA spielen, weil dies dann viel näher am Stereo-HiFi-Sound dran ist. Ein gutes (!) E-Drum-Set unterstützt dies natürlich auch noch. Und die Tanzmucker können es sich ja üblicherweise auch finanziell erlauben.
Und die technischen Möglichkeiten erlauben ja heutzutage den Einsatz einer PA auch mit relativ bescheidenen Mitteln.

Erst ab den Woodstock-Zeiten hat dann die Ära der großen PAs begonnen.

Außerdem würde ich mit der Band eben so 60er Jahre mäßig wie möglich klingen.
Da gibts natürlich grade für die Gitarreros sehr feine Vintage-Combos mit Röhren (z.B. Peavey Classic oder Fender oder VOX !!!!! ), da auch die Optik eine entscheidende Rolle spielt.
Eventuell kann sich der Bassist sogar mit einem Violin-Bass anfreunden? Fender Jazz- oder Preci-Bass sind hier auch gerne gesehen.
Und dann auch hier was "klassisches" wie z.B. Ampeg- oder Fender-Amps und kein Hochtöner in der Bassbox.

Beim Gesang gabs damals natürlich keinen Hall, geschweige denn digital. Das wurde sehr aufwändig über sog. "Bandecho-Maschinen" gemacht.
Gibts heute natürlich (gottseidank) nicht mehr. Ich glaub Roland war da einer der letzten Hersteller in den 80igern. Aber den Echo-Effekt kriegt ihr auch mit digitalen Geräten.
 
PA von The Who
thewhopa.jpg
 
ok danke für die Antworten :)

Da gibts natürlich grade für die Gitarreros sehr feine Vintage-Combos mit Röhren (z.B. Peavey Classic oder Fender oder VOX !!!!! ), da auch die Optik eine entscheidende Rolle spielt.
Eventuell kann sich der Bassist sogar mit einem Violin-Bass anfreunden? Fender Jazz- oder Preci-Bass sind hier auch gerne gesehen.
Und dann auch hier was "klassisches" wie z.B. Ampeg- oder Fender-Amps und kein Hochtöner in der Bassbox.

Also was die Backline angeht sind wir gut ausgerüstet. Alter Marshall, ampeg bassamp und violinbass ........gut das schlagzeug ist ein neues ;)
Es geht mir jetzt nur darum "Abnahmetechnisch" auch in diese Richtung zu gehen.

Ob PA oder nicht hängt sehr davon ab, welche Art von Musik und in welchem Rahmen (bez. Größe) gespielt wird.
Bei Jazz-, Rock- oder Bluesbands klingt es sehr viel authentischer und direkter, wenn jeder Musiker seinen eigenen Amp hat und der Gesang über die "Gesangsanlage" kommt.

Genau das denke ich auch. Und wir spielen ja viel blues ......


@8ight :D das ist natürlich etwas viel zu transportieren. Aber das Bild ist ja auch nicht aus den 60ern
 
Das wurde sehr aufwändig über sog. "Bandecho-Maschinen" gemacht.
Gibts heute natürlich (gottseidank) nicht mehr.
Was aber nicht heißt, das sie völlig ausgestorben sind. Bei einigen
Rockabilly Bands laufen sie mir manchmal noch über den Weg, Copycat etc. ;)

Hier beschreibt jemand, wie es z.B. damals bei den Beatles war:
http://www.marmeladenhimmel.de/features/08.htm
 
Was wäre denn als Gesangsmikro zu empfehlen ?

Das Schlagzeug wurde ja oft mit einem Mirko abgenommen. Sieht zumindest auf Fotos so aus. Was ist da zu empfehlen ? Großmembran mikros ?
 
Wenn ich meine bescheidene Meinung hier preisgeben darf:
Ich glaube, das, was ihr auf die Zuschauer projezieren wollt, ist der 60s-Sound - diesen bekommt man imho am Besten mit geeigneter Instrumentierung; weniger mit der (absolut veralteten) PA-Technik von damals hin...

Ich finde es irgendwie am Ziel vorbeigeschossen, wenn man sich eine alte PA zulegt, bzw. z.B. veraltete Abnahmetechniken verwendet, die eigentlich nur schlechtere Ergebnisse erzielen, als modernes Zeugs...

Was natürlich Sinn macht - gerade wenn ihr solche Oldies spielt, ist dass die Optik stimmt - auch beim Mikro - siehe hier.
Das Teil sieht sehr klassisch, "elvis-mäßig" aus - ist aber mit moderner Technik ausgestattet, damit - und das ist denk ich sehr wichtig um Erfolg zu haben und v.A. Spaß zu haben - der Hifi-Anlagen-verwöhnte Zuschauer auch "seinen" Sound bekommt...
 
Also was die Backline angeht sind wir gut ausgerüstet. Alter Marshall, ampeg bassamp und violinbass ........gut das schlagzeug ist ein neues ;)
Etwas OT, aber ich getrau mich mal :)D): Hättest du ein Foto von eurer Backline? :)

Danke. Ced
 
uuups....sry; normal achte ich auf sowas - aber ich war grad bei der Konkurenz sowieso auf der HP; und da hab ich nich dran gedacht... Möge mir der große Hofmann verzeihen... :p
 
Wie gesagt, die Backline und die Optik stimmen. Es geht mir nur darum, dass ich viele blues, rhythm and blues und beat bands (nicht nur aus den 60´s )sehe, die nicht so aufwendig mikrofonieren wie es heute immer gemacht wird.
Außerdem finde ich, dass es in kleineren Clubs einfach unnötig ist Gitarren abzunehmen. Zumindest bei unserem Stil.
Am Montag war ich bei Helge Schneider in der Heidelberger Stadthalle. Die Gitarre und das Klavier waren garnicht abgenommen und Kontrabass und Drums nur mit einem Mikro. Und es klingt so meiner Meinung nach einfach authentischer.

Ich finde es irgendwie am Ziel vorbeigeschossen, wenn man sich eine alte PA zulegt, bzw. z.B. veraltete Abnahmetechniken verwendet, die eigentlich nur schlechtere Ergebnisse erzielen, als modernes Zeugs...

Naja "schlechter" ist subjektiv. Zu manchen Musikrichtungen passt so ein sound einfach.

Bilder von der Backline hab ich jetzt leider nicht. Aber sobald es welche gibt stell ich sie rein :)
Vieleicht ist das auch schon bald .....Morgen spielen wir im Gefängnis ^^
 
I_dunno schrieb:
Naja "schlechter" ist subjektiv. Zu manchen Musikrichtungen passt so ein sound einfach.
Trotzdem würde ich es anders anpacken: Moderne Technik im alten Look --> optik passt. Den Sound kannst du immer noch mit diversen Dynamics und FX anpassen. Ist aber klar, dass das nicht in einer Woche perfekt eingestellt ist... Hast aber immer noch den gewünschten Sound, dazu noch bessere Qualität des Sounds und bessere Chancen, dass nichts vom Equipment ausfällt.

MfG, livebox
 
Es ist ja auch nicht so, dass ich moderner technik abgeneigt bin ;) Ich merk nur immer wie unnötig es so oft ist meine gitarre abzunehmen. da heists dann "dreh mal den amp leiser, das geht so nicht" ich antworte dann "leiser gehts aber bei mir nicht" und so weiter. das alte spiel halt.
Und so bin ich überhaupt erst drauf gekommen das ganze vieleicht im stil der 60er aufzuziehen.
Ich hätte es eben gern einfach und puristisch. Und da es viele einschlägige bands so machen denke ich eben auch drüber nach.
Natürlich ist es nicht nötig jetzt eine alte "PA" zu kaufen wenn ich mit einer neuen viel bessere Ergebnisse erzielen kann.

Gestern hab ich jetzt mal den Versuch gewagt und wirklich nur den Gesang über die PA laufen lassen. Das Schlagzeug wurde auch noch mit einem Overheadmikro abgenommen.
Ich habs mir von unten angehört und fands richtig gut. Es war auch ein ziemlich großer Raum (Sporthalle von der JVA Frankenthal ;) ) und ich hatte nicht das Gefühl dass irgendwas zu leise war oder sich verloren anhörte.

Aber wie gesagt ich denke das ist Musikstil abhängig. Für uns funktioniert es so
 
Grundsätzlich finde ich es sehr gut, mal ein wenig minimalistischer an die Sache ran zu gehen; gerade für Clubgigs ist es ein viel authentischeres "Miteinanderfeeling", wenn dich keine Rießen-Stacks anbrüllen.
Allerdings sollte man eben immer auf eine passende der Situation entsprechende Beschallung achten - was mich meist stört an größeren Konzerten, ist dass sich eben die ganze Sache recht unnatürlich und statisch anhört - oft. (z.B. gehen Situationsbedingt viele Details verloren - typisches Bsp: Ghost-Notes auf der Snare durch Gates im Signalweg)
So finde ich die Idee einer Minimal-PA echt gut - allerdings muss man wissen, wo die Grenzen sind; Einen Club kann man evtl so beschallen - OpenAir o.Ä. meist nicht...
 

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