PA Aufbau für kleine "Talk Show"

[Hamstersau]

Hallo zusammen,

ich soll für eine kleine Veranstaltung, welche man sehr grob als "Talk Show" beschreiben könnte, die technischen Notwendigkeiten besorgen. Die komplette Pa wird ausgeliehen, ich müsste allerdings noch wissen, ob ich bestimmtes Equipment für das Vorhaben brauche:

Die Veranstaltung findet in einem kleinen Raum statt (grob geschätzt 35-qm); allerdings soll der Ton auch ein Stockwerk tiefer übertragen werden. Das ist verkabelungstechnisch kein großer Weg. Meine Frage hierzu ist: was brauche ich um mehr als 2 Passsiv-LS an die PA anzuschließen? Benötige ich eine entsprechende Endstufe oder eine Delay Line, eine Frequenzweiche?? Ich finde mich in dem Bereich nur auf sehr basalem Niveau zurecht und wäre dankbar, wenn mich da jemand aufklären könnte, oder zu einer entsprechenden Quelle verweist.

Schon mal vielen Dank!

Grüße
Hasau

 

[Wil_Riker]

Hallo Hasau,

Passivboxen kannst Du normalerweise einfach durchschleifen - sie besitzen i. d. R. zwei parallel beschaltete Anschlüsse. Zu beachten sind lediglich Impedanz und Belastbarkeit der Boxen, damit Du die Endstufe entsprechend dimensionieren kannst. Ein Delay zur Laufzeitanpassung ist eigentlich nur erforderlich, wenn Du alle Boxen im selben Raum verwenden möchtest. Zuhörer in einem anderen Raum ohne Sichtverbindung fällt eine geringe Verzögerung des Signals normalerweise nicht auf.

 

[Mfk0815]

Die gute Nachricht ist dass mehrere sinnvolle Möglichkeiten bestehen. Das ist aber auch gleichzeitigschlechte Nachricht, denn damit hast du die Qual der Wahl.
Du kannst zum einen, so wie Will das beschrieben hat, zusätzliche Boxen mittels Lautsprecherkabel an die bereits vorgesehenen Boxen anschließen. Der Vorteil wäre dass du neben den Lautsprecherkabeln keine weiteren Kabel brauchst. Als Nachteil kann. Sich eventuell ergeben dass durch die zusätzlichen Boxen die Endstufe außerhalb der vorgesehenen Parameter läuft. Zu geringe Impedanz, oder laienhaft ausgedrückt zu geringer Widerstand durch das paralelle verwenden von mehreren Boxen an dem selben Verstärker ausgang, kwürde z.B. eine Gefahr darstellen. Auch sind Lautsprecherkabel meist etwas sperriger beim Verlegen und können auch nicht beliebig lang sein, bzw werden je länger umso divker ausfallen.
Am anderen Ende der Varianten kannst du auch Aktivboxen einsetzen. Die sind kompakt und eine Audioleitung ist einfacher zu verlegen weil die Länge keine große Rolle spielt, der Querschnitt geringer ist und insgesamt solche Kabel flexibler sind. Dafür musst du bei den Boxen zur Audioleitung noch eine Stromversorgung vorsehen. Damit können potentiell auch Probleme wie Brumm usw. auftreten.
Dazwischen gibts noch die Variante mit einer zusätzlichen Endstufe und Passivboxen. Da wird aber der Verkabelungsaufwand schon recht komplizierter. Hat aber den Vorteil dass an den Boxen weder. stromversorgung noch Regelmöglichkeiten sind, das kann insbesondere interessant sein wenn der zweite Raum nicht unter Beobachtung steht.
Delay brauchst du keines, denn das ist nur im selben Raum notwendig wenn du mehrere Boxen verteilt aufstellst. Gibt es eine klare akustische Trennung, ist das nicht notwendig.
Allerdings wird der die Mietfirma, sofern sie auch nur annähernd seriös ist, sicherlich mit kompetenter Beratung helfen die optimale Lösung zu finden.

 

[fuu]

alle möglichkeiten sind eigentlich schon genannt, ich würde die möglichkeit mit 2tem Verstärker und Passivboxen vorziehen: dann kannst du nämlich auch die Lautstärke für beide Räume separat anpassen sofern du nicht eh verschiedene AUsspielwege verwendest. Außerdem musst du nicht 2mal durch den Raum wie wenn du durchschleifen würdest und kannst ins ntere Stockwerk einfach 2 Boxen reinstellen und hast zu jeder Box bloß ein Kabel. Sind die räume vrschieden Groß und der untere soll z.B. immer etwas leiser sein weil kleiner du möchtest aber trotzdem bloß einen Ausspielweg kannst du auch einfach die Endstufe etwas runterdrehen.

 

[Hamstersau]

Hallo!

Vielen Dank für die Aufzählung der Möglichkeiten! ich werde mir das mal durch den Kopf gehen lassen und natürlich auch noch mit der Mietfirma absprechen. Auf die Durchschleifvariante bin ich gar nicht gekommen, dachte das gibt Impedanzprobleme. Die Regulierung der Lautstärke im 2. Raum ist ein nicht zu verachtender Punkt! Danke für den Hinweis!


Grüße Hasau

 

[Wil_Riker]

Hallo Hasau,

wobei Du die getrennte Lautstärkeregelung auch realisieren kannst, wenn Du die Boxen paarweise über die Summe ansteuerst - Raum 1 links, Raum 2 rechts. I. d. R. fährt man kein so extremen Stereo-Setup, dass sich diese Signale sehr voneinander unterscheiden.

 

[highQ]

Hey,
selbst bei einem so kleinen Raum, würde ich mehrere kleine Lautsprecher aufstellen. Zumindest wenn ich das Material, die Redner und den Raum nicht schon aus dem FF kennen würde. Und das ist selten der Fall.
Der Vorteil ist, du hast viele Quellen die eher leise spielen. So hast du deutlich weniger Raumanregung und Feedbackanfälligkeit. Das macht insbesondere bei Menschen, die es nicht gewohnt sind ein Headset oder sonstige Mikrofone zu nutzen, viel aus. Denn bei ungeübten wirkt sich ein "heißer Gain", also eine hohe Vorverstärkung, oft sehr negativ aus, obwohl man sie eigentlich aufgrund im schlimmsten Fall leisem Genuschel benötigt.
Für solche Verwendungen haben Firmen, die öfters Konferenzbeschallungen durchführen, kleine Lautsprecher mit hoher Impedanz (f.g. 16 Ohm) im Angebot. Beispiele wären die d&b E4-E8, Kling&Freitag CA106, etc. Da kann man bis zu 4Stk. an einen Verstärkerkanal klemmen und schön durchschleifen.

 

[mHs]

Bei der Raumgröße frage ich mich, ob es überhaupt notwendig ist, das gesprochene Wort zu verstärken. Schließlich ist der Raum kaum größer als ein Wohnzimmer

Mit wie vielen Zuhörern ist denn zu rechnen?
Ist zu erwarten, dass die Zuhörer auch wirklich zuhören, also an dem "Programm" interssiert sind, oder ist damit zu rechnen, dass sie sich unterhalten und du musst über diesen Pegel drüber?

 

[Hamstersau]

Sorry für die späten Antworten!

Hey,
selbst bei einem so kleinen Raum, würde ich mehrere kleine Lautsprecher aufstellen. Zumindest wenn ich das Material, die Redner und den Raum nicht schon aus dem FF kennen würde. Und das ist selten der Fall.
Der Vorteil ist, du hast viele Quellen die eher leise spielen.

Die Redner/Gäste sind alle geübt weil sie entweder Podcastmoderatoren, Musiker oder beides sind. Das ist also kein Problem. Aber ich werde beim Verleih auf jeden Fal mal anfragen, allerdings hab ich auch kein super großes Budget. Danke für den Einwand!

Bei der Raumgröße frage ich mich, ob es überhaupt notwendig ist, das gesprochene Wort zu verstärken. Schließlich ist der Raum kaum größer als ein Wohnzimmer

Mit wie vielen Zuhörern ist denn zu rechnen?
Ist zu erwarten, dass die Zuhörer auch wirklich zuhören, also an dem "Programm" interssiert sind, oder ist damit zu rechnen, dass sie sich unterhalten und du musst über diesen Pegel drüber?

Ja ist es. Ich habe in der Location schon mal ein Konzert vor ca 60 Leuten gespielt (was das absolute Maximum ist). Der Geräuschpegel ist daher scho prinzipiell nicht so leise (und damit meine ich aufmerksame Zuhörer), als dass eine Verstärkung nicht notwendig wäre.