P90 Sound mit einer Strat?

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Hallo Zusammen

Meine Fender Strat Sunburst mit Eschebody hat mit den Stock-Pickups einen relativ feinen twangy Klang, schön für Cleansounds aber im Heavybereich sind mir die Pickups zu dünn. Verwende auf einer Jazzmaster-Copy zwei P90er und finde den Sound sehr gelungen. Nun meine Frage: Welche Pickups eignen sich nun um an einen P90-artigen Sound zu kommen?

Wichtig ist dass sie wie Stratpickups aussehen um den Look der Gitarre nicht zu ändern. Ich dachte da primär an den SDS-1 von DiMarzio. Doch wie macht sich der in der Hals- und Middleposition? Wie gesagt, Stratsound weniger, ich liebe das Spielgefühl auf der Strat, deshalb sollten die Pickups auch ein direktes Replacement sein aber eben den fetten Ton der P90.

Grüssle
Jürgen
 
Eigenschaft
 
An deiner Stelle würde ich auf jeden Fall die Häussel Big Mags in Erwägung ziehen, habe diese in einer Esche Tele drinnen. Sehr schön aufgeblasene Single Coils, welche ein richtig kräftiges Pfund liefern. Klingen nicht so mittig wie die Duesenberg Dominos die ich mal hatte, aber dafür wesentlich fetter, offener und transparenter. Man hört zwar den SC-Charakter "im Hintergrund" noch durchschimmern, aber wirklich twangy sind sie nicht mehr.
 
Der Klassiker für die Verwendung eines kleines Kondensators. 470pF bis 1nF sollten da hinkommen. Parallel zu den pickups anschließen: Singel coil -> p90
 
So isses!
 
Der Klassiker für die Verwendung eines kleines Kondensators. 470pF bis 1nF sollten da hinkommen. Parallel zu den pickups anschließen: Singel coil -> p90

Etz erklärt Ihr Experten mal wie man allein durch den Tausch eines Kondensator das Pfund und die Wucht eines P90 bekommen soll? So ein P90 hat ganz andere Widerstands und induktions-/ Impedanzwerte als ein "normaler" Singlecoil ("Normal, ca 7kOhm/2.3H/60pf, P90 ca 7kOhm/5H/95pf), insofern wird da ein Kondensatortausch gar nix bewirken (außer die Resonanzspitze zu verschieben was zwar dann subjektiv etwas dumpfer und wuchtiger rüberkommt aber mit dem Sound eines P90 nun mal gar nix zu tun hat) ....

SCNR
bluesfreak

PS An den TE: Häussel BigMag, SD Quarterpounder sind die üblichen Verdächtigen die annähernd einen P90 Sound liefern können. Solls noch näher an P90 musst Du wohl umrüsten auf HH oder HSH mit P94 wobei auch hier das PU Cover noch eine Rolle spielt und nen Tacken Transparenz klaut...
 
Die gesamte passive Gitarrenelektronik ist ein Tiefpaß mit Resonanzstelle. Wo die Resonanz liegt, wird durch die Reaktanz, also die Induktivität und die Kapazität bestimmt. Der Sprung von 2,3H auf 5H läßt sich ebensogut durch eine geeignete Lastkapazität erreichen. Entsprechende Simulationsergebnisse habe ich schon diverse Male veröffentlicht. Wer mehr darüber wissen will, liest einfach in Guitar-Letter II nach.

Dahinter steht einfach Elektrotechnik, die man natürlich begriffen haben muß.

Das was dann noch fehlt und was Du so schön als "Pfund" bezeichnest, ist einfach eine größere Signalamplitude, die der P-90 aufgrund seiner größeren Windungszahl erzeugt. Also ein kleiner Dreh am Gain oder etwas TubeScreamer und das paßt schon.

Das ganze Verfahren hat einen großen Vorteil: Ein Kondensator kostet nur ein paar Cent! Aber wer gern ein paar (mehr) Euros für einen Tonabnehmer ausgeben möchte... Ich kann die Leute nicht hindern!

Ich habe mit Deinen Daten mal gespielt (700pF Kabel 500kOhm Potis):

Dein P-90: 2,41kHz / 6,41dB

Dein SC: 3,71kHz / 7,91dB

Dein SC mit Onkel-Mod: 2,42kHz / 6,48dB

Der Onkel-Mod ist in dem Fall eine Parallelschaltung aus 1nF und 360kOhm.

qed

Ulf
 
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Dazu kann ich keider nur sagen: Grau ist alle Theorie. Schön daß Du die Werte durch einen Simulator gejagt hast aber 2 gravierende Fehler hat dieses (wie immer theoretische) Modell:

1. Für SCs empfiehlt sich ein Poti von 250k, auch für P90, ansonsten fallen nämlich einem die Ohren ab weil das verdammt spitz klingt
2. Die von Dir (bzw all den anderen Vetretern wie auch dem beratungsresistenten Lemme) gemühte Theorie berücksichtigt zwar die elektrischen Werte aber keineswegs das Abnahmeverhalten des PUs, sprich wie hoch dessen Signalinduktion bei Aktivierung durch die schwingende Saite ist. Immerhin haben wir hier entweder 6 Stabmagnete in der Spule, die hochkant stehen und jeweils ca 6mm bzw (BigMag) 10mm Querschnitt haben, andererseits einen Plattenmagnet der quer unter der Spule liegt... zum Thema Flux Werte eines anders gerichteten Magneten muss ich hier wohl nicht auch noch was sagen, oder?
Eigentlich müsst ich nun auch noch 3. hinzufügen denn der von Dir erwähnte Tiefpass reagiert auch noch mit der Eingangsstufe des Amps die wiederum anders (nämlich dynamisch) auf die Induktivität/Kapazität des PUs reagiert...
Also wenn schon Simulation dann auch bitte korrekt

Repetitio est mater studiorum
bluesfreak
 
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Hallo!
Isch mach ma `n Vorschlach:
Da ich auch finde, dass alle Theorie grau ist und die Wahrheit ausschließlich im Ohr des Spielers liegt: Lasst es den Jürgen doch einfach ausprobieren. Er kauft sich für ein paar Cent Kondensator+Widerstand, baut beides ordentlich ein und entscheidet, ob die Klangveränderung für ihn (und nicht für irgendeine Theorie) passt oder doch zu mau ist.

Cogito ergo schrumschrumm

Uwe.s.
 
Moin,

das ist eine idee, die mir seit einiger Zeit im Kopf herumschwirrt, hier gern als Anregung an den TE, auch wenn sie das Layout ändert (aber anders geht es m.E. nicht. Du kommst nicht drumherum; alles andere ist Kompromiss):

Man nehme eine Stratocaster mit "Swimmingpool-Fräsung" (z.B. American Standard-Body). Man bastele sich ein neues Schlagbrett und baue entsprechende Pickups ein zusammen mit der nötigen Poti-Elektrik. Die Pickups mussten doch eigentlich hinsichtlich ihrer Breite in die Pool-Fräsung passen, oder? :gruebel:

Ich selbst hatte allerdings nicht an P90-, sondern an Taylor-Classic-Humbucker gedacht. Die werden von Fender vertrieben und lt. Anfrage sieht das so aus (Zitat):

Auf den Taylor® Solidbody Classic sind die Mini Humbucker verbaut.
Diese gibt es in der "High Definition" und der "High Gain" Ausführung.
Der Unterschied liegt darin, dass die High Gain Humbucker mehr Output haben, die anderen ein wenig definierter sind.
Die Pickups sind baugleich und optisch identisch.
Diese Pickups können Sie bei jedem lokalen Fender®/Taylor® Händler unter folgenden Artikelnummern bestellen
3350083706 "SB,PU, Style 1 Neck, Chrome, HD UVP: 85,68€
3350083707 "SB, PU, Style 1 Bridge, Chrome, HD UVP: 85,68€
3350083726 "Pickup Style1 Chrome, Neck, HG UVP: 85,68€
3350083727 "Pickup Style1 Chrome, Bridge, HG UVP: 85,68€

Wie geschrieben - nur als Idee / Anregung.

Gruß MM
 
Dazu kann ich keider nur sagen: Grau ist alle Theorie. Schön daß Du die Werte durch einen Simulator gejagt hast aber 2 gravierende Fehler hat dieses (wie immer theoretische) Modell:

So, so!

1. Für SCs empfiehlt sich ein Poti von 250k, auch für P90, ansonsten fallen nämlich einem die Ohren ab weil das verdammt spitz klingt.
Das ist wie immer Geschmackssache, aber es ist grundsätzlich richtig, daß man die größere Güte eines SC mit dem geringeren Kennwiderstand der Potentiometer mehr dämpft, damit es nicht so "spitz" klingt. Das Rechenbeispiel kann ich natürlich auch mit 250kOhm machen. Das Ziel erreiche ich dann auch.

2. Die von Dir (bzw all den anderen Vetretern wie auch dem beratungsresistenten Lemme) gemühte Theorie berücksichtigt zwar die elektrischen Werte aber keineswegs das Abnahmeverhalten des PUs, sprich wie hoch dessen Signalinduktion bei Aktivierung durch die schwingende Saite ist.
Na, Du scheinst ja ein echter Fachmann zu sein (übrigens hast Du den megaberatungsresistenten Manfred Zollner in Deiner Liste vergessen!)

Das was der Musiker salopp als "Sound" bezeichnet ist aus technischer Sicht eine spektrale Umformung des Signals. Durch die Filtereigenschaften, die in meiner Simulation berechnet werden, entsteht eine lineare Verzerrung, die eine Umbewertung des Spektrums der Saitenschwingung vornimmt. Die Induktion spielt bei dieser Teilbetrachtung überhaupt keine Rolle!

Immerhin haben wir hier entweder 6 Stabmagnete in der Spule, die hochkant stehen und jeweils ca 6mm bzw (BigMag) 10mm Querschnitt haben, andererseits einen Plattenmagnet der quer unter der Spule liegt...
Neben den elektrischen Eigenschaften spielt die Apertur eine wichtige Rolle. Sie wird in erster Linie durch die Breite der Magnetpole (und nicht durch deren Material) bestimmt. Das daraus resultierende Spaltfilter wirkt in erster Linie als Tiefpaß, dessen Grenzfrequenz bei den üblichen Abmessungen deutlich über der elektrischen Grenzfrequenz liegt. Ein Effekt ist daher allenfalls bei den tiefen Saiten zu bemerken.

Der Querschnitt des Pols hat darüber hinaus Einfluß auf die untere Grenzfrequenz. Je größer der Querschnitt und je größer die Ruheflußdichte im magnetischen Kreis ist, desto geringer ist diese Frequenz. Da der BigMag "größere" Pole hat und eine größere Windungszahl, überträgt er "unten rum" etwas besser, als die schmaleren Zeitgenossen. Diese meine Sicht der Dinge, resultierend aus den physikalischen Zusammenhängen, wurde mir unlängst vom Meister persönlich aus praktischer Sicht bestätigt.

Ein BigMag ist daher keinesfalls mit einem P-90 zu vergleichen, der den gleichen Poldurchmesser wie Gibson Humbucker (5mm) und der Strat-Pickup (5mm) hat! So eine Empfehlung ist also genauso mit Vorsicht zu genießen, wie ein entsprechend dimensioniertes Strat-Pickup!

zum Thema Flux Werte eines anders gerichteten Magneten muss ich hier wohl nicht auch noch was sagen, oder?
Doch, das wäre schon gut! Zunächst solltest Du erklären, was Du unter "Flux Werte" verstehst. Wir hätten da die magnetische Feldstärke, die magnetische Flußdichte, den magnetischen Fluß und die Permeabilität (relativ und absolut) im Angebot. Also, was meinst Du denn damit und worauf hätte das dann (Deiner Meinung nach) Einfluß?

Eigentlich müsst ich nun auch noch 3. hinzufügen denn der von Dir erwähnte Tiefpass reagiert auch noch mit der Eingangsstufe des Amps die wiederum anders (nämlich dynamisch) auf die Induktivität/Kapazität des PUs reagiert...
Richtig, der Eingangs des Verstärkers (oder des Effektgerätes, denn wenn schon, dann auch korrekt) weist einen Eingangswiderstand und eine Eingangskapazität auf. Eventuell vorhandene nichtlinieare Eigenschaften wirken sich auf die Übertragung (Vorwärtsteilheit, und Verstärkung) aber nicht auf den Eingangswiderstand aus!

Die beiden von mir genannten Größen sind in der Simulation übrigens berücksichtigt.

Also wenn schon Simulation dann auch bitte korrekt
Volle Zustimmung! Deshalb befindet sich mein Simulator auch seit 2004 in fortwährender Weiterentwicklung. Alle Schaltungen, die mit seiner Hilfe dimensioniert wurde, konnten durch den praktischen Höreindruck bestätigt werden.

Mein letzter "Kunde" schrieb dazu wie folgt:
Alles geht. Trocken (ohne SB) alle Einstellungen getestet-alles OK. Mit SB alles bestens.
Klangeinstellungen absolut umfangreich und variabel, vorallem mir HB Split (bin noch nicht
ausgiebig zum Testen gekommen).
C-Switch super; perfekt dosiert - höher dürfte er allerdings nicht gehen, dann würde es zu
metallisch werden.
Jetzt muss ich noch feintunen, da ich mit den Tonabnehmern viel zu weit von den Saiten weg bin,
aber hier schon ein hoher output (m.E).
Tonpoti is´ unerwartet auch ziemlich gut dosierbar, Vol sowieso.

Gratulation, Meisterstück!
Es geht also offensichtlich nicht nur bei des Onkels Gitarren! ;)

Repetitio est mater studiorum
Du kannst mir glauben, daß ich das in den letzten Jahren unzählige Male gemacht habe!

Ulf

ps: Du solltest Beratungsresistenz nicht mit der konsequenten Anwendung physikalischer Gesetze verwechseln!

Lasst es den Jürgen doch einfach ausprobieren. Er kauft sich für ein paar Cent Kondensator+Widerstand, baut beides ordentlich ein und entscheidet, ob die Klangveränderung für ihn (und nicht für irgendeine Theorie) passt oder doch zu mau ist.
Genau so sollte man es machen! :great:
 
Ich möchte da nochmal was zur Diskussion zw onkel und bluesfreak anmerken. Da gibt es natürlich zwei beinharte vertreter der Standpunkte Anwender der theorie repsektive ausschließliche Bewertung mit dem ohr (inklusive subjektiver "tageslaunischer" empfindung)

mein eingangskommentar ist nicht zu verstehen dass durch das RC glied aus dem Single coil ein beliebiger P90 werden kann, da sie sich eben in sachen wie ihrer Breite u Output unterscheiden. Jedoch meine ich ich dass es vielmals eine Nachbildung ergibt die "gut genug" ist.

Selbst wenn man mit dem Single coil das Resonanzverhaltens eines HB nachbaut, kann das für einige leute "gut genug" sein, für andere "schlechter" aufgrund der fehlenden Kammfilterwirkung oä., für wieder andere aber auch besser gerade zb wegen der fehlenden Kammfilterwirkung.

Alles in allem ist die Suche SC -> P90 aber nunmal der Klassiker für die Anwendung eines Lastkondensators, und es wäre sehr engstirnig, das dem Threadersteller zu verschweigen.
 
Ahoi Toby,

keine Frage, der Mod verschiebt den Klang schon in Richtung "fett" aber es ist halt eben kein "richtiger" P90 Sound und den will der TE ja anscheinend haben da er die von seiner Jazzmaster her kennt. Ich hab meine Anmerkung auch deswegen geschrieben weil es halt doch noch einen Unterschied zu wirklichen P90 im Klang gibt und das halt doch auch fairerweise aufgezeigt werden soll. Ich will mich hier auch nicht durch irgendwelche theoretischen Schw@nzvergleiche bemühen (dazu fehlen mir Zeit und Lust) und ich überlass gern dem Onkel den Thron des Theoriegottes (incl der "Du sollst keinen anderen Gott neben mir haben" Einstellung) aber es sollten gemeinhin alle akzeptieren daß es Effekte gibt die nun mal nicht durch reine Theorie zu erklären oder zu berechnen sind. Das soll jetzt keine Ausflucht sein, als staatl gepr. Techniker und Mitarbeiter in der Entwicklung / Produktsupport eines Hightechunternehmens im Halbleiterbereich ist mir das alles was der Onkel da schreibt auch nicht fremd (auch wenn anscheinend der Onkel das so sieht) insofern würd ich das "ausschließliche Bewertung mit dem Ohr (inklusive subjektiver "tageslaunischer" Empfindung) " jetzt mal nicht so stehen lassen...
Sei's drum, schaun wir mal was der TE so machen will und erreicht (sofern er uns das überhaupt mitteilen will)
 
Da Du leider keine weiteren Sachargumente, außer "Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde..." gebracht hast, solltest Du zumindest die ausstehende Frage noch beantworten:
Doch, das wäre schon gut! Zunächst solltest Du erklären, was Du unter "Flux Werte" verstehst. Wir hätten da die magnetische Feldstärke, die magnetische Flußdichte, den magnetischen Fluß und die Permeabilität (relativ und absolut) im Angebot. Also, was meinst Du denn damit und worauf hätte das dann (Deiner Meinung nach) Einfluß?

Als staatlich geprüfter Techniker ist das für Dich sicherlich ein Klacks und der Onkel möchte den "Thron des Theoriegottes" gerne teilen!

Also, wer A sagt,...

Ulf
 
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Wie der Herr wünschen... ich lege hier aber wert darauf daß man nicht nur den PU für sich betrachtet sondern den ganzen Umstand bzw das Umfeld in dem er arbeitet. Wie jeder Gitarenspezi weiß ist der Hauptunterschied zwischen einem (korrekt konstruiertem) Singlecoil und einem P90 der, daß bei einem SC 6 Stabmagnete mit einer Apertur (um bei dem von Dir gewählten Fachjargon zu bleiben) von ca 5.5mm (~23mm²) in der Spule stecken die ein jeweils eigenes und sich gegenseitig beeinflussendes Magnetfeld besitzen. Streng genommen fokussieren sich die Aufnahmebereiche der Einzelmagneten dadurch auf die jeweilige Saite aber beeinflussen auch deren Schwingungsverhalten (allgemein hin als Stratitis bekannt) wenn zu nahe an der Saite positioniert. Ein P90 hingegen besitzt einen Barrenmagnet mit ca 12.5x5mm (~62mm² Öffnung) Querschnitt der erstens quer unter der Spule liegt (andere Feldorientierung) des weiteren sind die Pole durch ca 3mm Schrauben aus Weicheisen ausgebildet (mit einem ähnlichen Effekt als wie beim SC, nur deutlich schwächer ausgebildet), ebenso ist die Feldorientierung anders (z.B. SC Nord oben, Süd Unten für jeden Pol, P90 Nord links, Süd rechts mit analog drehender Polorientierung an den Polschrauben). Insofern ist das Induktionsverhalten eines P90 anders als das eines Singlecoils weil sein "magnetisches Fenster) deutlich größer ist. Eben jenes Verhalten ersuchte ich mit dem (zugegeben etwas allgemeinem Begriff) Flux zu beschreiben, ich hätte besser Abweichende Feldstärke und abweichender magnetischer Fluß aufgrund unterschiedlicher Feldlinienorientierung Polmaterialien schreiben sollen, die dadurch teilweise gravierend unerschiedlichen Einflüssen des verwendeten Magnetmaterials lasse ich jetzt mal außen vor (A2, A3, A5, Keramik). Ich kenne weder Dein Simulationsprogramm noch die Art wie Du das Ganze berechnest aber allein schon durch den unterschiedlichen Magnetfeldlinienverlauf (einfach darzustellen mit einem Papier und Eisenpulver aber die Schweinerei tu ich mir jetzt nicht an) ist das Verhalten des PUs bei gleicher Art der Induktion durch die Saite anders => ergo andere Reaktion des Gesamtkonstrukts aus schwingender Saite und PU. Die von dir erwähnte Permeabilität gilt hier ebenfalls als Unterschiedlich da die Weicheisenpole (µr 300-10000) des P90 eben nicht vergleichbar mit den Stabmagneten (µr 700-500.000)des SCs sind, eher noch mit einem Billig PU aus Asia Fertigung. Hier noch Bilder von Feldlinienverlaufssimulationen die das verdeutlichen was ich meine (ich greif hier auf vorhandenes Material zurück da ich keine Möglichkeit habe die Grafiken selbst zu erzeugen)

P90:
p-90.gif

SC
A5rod.gif

Im übrigen beeinflusst sogar das abkanten der Polepieces (beveled top) das Magnetfeld

A5rodBeveled.gif

und hier das FEMM Bild eines billgen Singlecoils asiatischer Fertigung mit Barremagnet hochkant(!) unter den Weicheisenpolepieces

slugpoleceramic.gif

Und fär alle die es interessiert hier noch die FEMM eines Humbuckers:
HBA2.gif

cheers,
bluesfreak
 
Wie der Herr wünschen...
Der Herr dankt!

ich lege hier aber wert darauf daß man nicht nur den PU für sich betrachtet sondern den ganzen Umstand bzw das Umfeld in dem er arbeitet.
So wollen wir es tatsächlich halten!

Wie jeder Gitarenspezi weiß ist der Hauptunterschied zwischen einem (korrekt konstruiertem) Singlecoil und einem P90 der, daß bei einem SC 6 Stabmagnete mit einer Apertur (um bei dem von Dir gewählten Fachjargon zu bleiben) von ca 5.5mm (~23mm²) in der Spule stecken die ein jeweils eigenes und sich gegenseitig beeinflussendes Magnetfeld besitzen. Streng genommen fokussieren sich die Aufnahmebereiche der Einzelmagneten dadurch auf die jeweilige Saite aber beeinflussen auch deren Schwingungsverhalten (allgemein hin als Stratitis bekannt) wenn zu nahe an der Saite positioniert. Ein P90 hingegen besitzt einen Barrenmagnet mit ca 12.5x5mm (~62mm² Öffnung) Querschnitt der erstens quer unter der Spule liegt (andere Feldorientierung) des weiteren sind die Pole durch ca 3mm Schrauben aus Weicheisen ausgebildet (mit einem ähnlichen Effekt als wie beim SC, nur deutlich schwächer ausgebildet), ebenso ist die Feldorientierung anders (z.B. SC Nord oben, Süd Unten für jeden Pol, P90 Nord links, Süd rechts mit analog drehender Polorientierung an den Polschrauben).
Das ist unstrittig!

Insofern ist das Induktionsverhalten eines P90 anders als das eines Singlecoils weil sein "magnetisches Fenster" deutlich größer ist.
Nö! (Begründung folgt später!)


Eben jenes Verhalten ersuchte ich mit dem (zugegeben etwas allgemeinem Begriff) Flux zu beschreiben, ich hätte besser Abweichende Feldstärke und abweichender magnetischer Fluß aufgrund unterschiedlicher Feldlinienorientierung Polmaterialien schreiben sollen,
Das trifft es leider alles nicht.

die dadurch teilweise gravierend unerschiedlichen Einflüssen des verwendeten Magnetmaterials lasse ich jetzt mal außen vor (A2, A3, A5, Keramik). Ich kenne weder Dein Simulationsprogramm noch die Art wie Du das Ganze berechnest aber allein schon durch den unterschiedlichen Magnetfeldlinienverlauf (einfach darzustellen mit einem Papier und Eisenpulver aber die Schweinerei tu ich mir jetzt nicht an) ist das Verhalten des PUs bei gleicher Art der Induktion durch die Saite anders => ergo andere Reaktion des Gesamtkonstrukts aus schwingender Saite und PU.
Die Magnetmaterialien spielen eine wesentlich geringere Rolle, als man gemeinhin immer liest.

Mein Simulator berücksichtigt nur die linearen Filtereigenschaften sowie (auf Anweisung) den Einfluß von Pickup-Position und Apertur).

Die von dir erwähnte Permeabilität gilt hier ebenfalls als Unterschiedlich da die Weicheisenpole (µr 300-10000) des P90 eben nicht vergleichbar mit den Stabmagneten (µr 700-500.000)des SCs sind, eher noch mit einem Billig PU aus Asia Fertigung.
Auch nein, da die Weicheisenkerne, ebenso wie die Saite durch den Permanentmagneten bis zur Sättigung magnetisiert werden. Damit sinkt die relative Permeabilität wieder in Richtung 1 und eine fokussierende Wirkung ist nicht mehr festellbar. (Nachzulesen bei Manfred Zollner: Physik der Elektrogitarre)

Hier noch Bilder von Feldlinienverlaufssimulationen die das verdeutlichen was ich meine (ich greif hier auf vorhandenes Material zurück da ich keine Möglichkeit habe die Grafiken selbst zu erzeugen)
Ich kenne diese Simulationen natürlich. Sie wurden mit dem Programm FEMM erzeugt und vor ein paar Jahren von einem Amerikaner im Netz veröffentlicht.

Den aus ihnen scheinbar zu ziehenden Schlußfolgerungen bin ich auch bis vor einem Jahr "aufgesessen". Zu den Simulationen ist folgendes zu sagen:

Sie zeigen jeweils einen Schnitt durch das Feld des betreffenden Tonabnehmers. Man kann mit ihrer Hilfe also tatsächlich gut die Unterschiede zwischen den verschiedenen Konstruktionen sichtbar machen.

Sie bilden aber leider nur den statischen Fall ab und - noch viel wichtiger - sie lassen den Einfluß der magnetisierten Saiten vollkommen außer acht!

Das statische Magnetfeld induziert in der Saite zwei temporäre Permanentmagneten (beim Single-Coil). Ihre Felder überlagern sich mit dem statischen Feld des oder der Tonabnehmermagneten
So sieht das dann für einen Strat-SC aus (Übrigens auch mit FEMM erzeugt):
1f8cas.jpg

Aber auch das zeigt nicht den dynamischen Fall!

Manfred Zollner hat in "Physik der Elektrogitarre" Meßwerte der Fensterfunktionen verschiedener Tonabnehmer veröffentlicht (wohlgemerkt Meßwerte!), die ich jetzt mal eben schnell klaue (ist ja modern und nicht so schlimm, wenn man unseren Politikern glauben darf). Hier beträgt der Abstand zur Saite 2mm:

hrblvc.jpg

Man sieht, daß die Unterschiede deutlich geringer sind, als man sie nach den Simulationsbildern von FEMM erwarten würde.

Diese Fensterfunktionen haben in etwa den Verlauf einer Gauss-Funktion. Mit etwas mathematischem Sachverstand kann man daraus eine saitenspezifische Übertragungsfunktion berechnen. Das Ergebnis ist dann ein sogenannter Gauss-Tiefpaß der für jede Saite existiert.

Zollner hat entsprechende Kurvenverläufe in Kapitel 5 Abb 5.4.21 veröffentlicht und schreibt dazu:

Bedenkt man, dass durch die Tonabnehmerresonanz der Übertragungsbereich auf etwa 5 kHz begrenzt wird, so wird deutlich, dass beim Einspulen-Tonabnehmer (Singlecoil) das Magnetfeldfenster keinen großen Einfluss auf das Übertragungsverhalten hat.
Diese Meinung teile ich!

Also, die FEMM-Simulation der statischen Feldverläufe ist ganz gut, aber sie bringt uns leider nicht weiter!

Übrigens spielt die Polarität des Magneten keinerlei Rolle. Es dreht sich allenfalls die Phase der Signalspannung um 180°.

Zum Thema Magneten noch eine Randbemerkung:

Unlängst habe ich einem EPI-Humbucker, die ja ach so schlecht sind, einen Magneten aus einem Gibson Humbucker, die ja..., gegönnt. Ergebnis: keine signifikante Abweichung bei der Induktivität. So viel also zum Thema relative Permeabilität der Kerne. Damit wäre Zollners diesbezügliche Aussage belegt.

So, viel bleibt als Unterschied also nicht übrig!

Der wesentliche Unterschied zwischen einem Strat-Pickup und einem P-90 ist also tatsächlich die geringere Resonanzfrequenz verbunden mit einer geringeren Güte und eine größere Induktionsspannung!

Natürlich können wir jetzt noch damit beginnen, bestimmte nichtlineare Effekte, die durch die reziproke Abnahme der statischen und dynamischen Feldanteile entsteht zu diskutieren, aber bevor wir uns auf dieses Gebiet begeben sollten alle, die daran interessiert sind, zunächst den Zollner studieren. Aber Vorsicht! Das ist harter Stoff und gegen den Zollner ist der Onkel ein Stümper!

Ulf
 
sulley
  • Gelöscht von Banjo
  • Grund: Nicht hilfreich
Zuerst einmal Danke an euch beiden für die detaillierten und sachlichen Ausführungen, ich finde sie interessant und informativ. :great: Meiner Meinung nach ist das gesamte Klangerzeugungssystem einer E-Gitarre eben sehr komplex, man kennt die Einzelkomponenten und wie sie wirken, aber das ganze in der Kombination zu bewerten und dann wieder Rückschlüsse auf die Einzelteile zu ziehen ist, wie hier sehr schön deutlich wird, sehr komplex. Also werden wohl auch Ingenieure im Endeffekt etwas "Holzmagie" akzeptieren. :rolleyes:

Der wesentliche Unterschied zwischen einem Strat-Pickup und einem P-90 ist also tatsächlich die geringere Resonanzfrequenz verbunden mit einer geringeren Güte und eine größere Induktionsspannung!

Wie kann man dies nun praktisch nutzen?
Ich mag auch den Klang von P90 Tonabnehmer, wäre also die weiter oben vorgebrachte These, dass man aus einem "normalen" Singlecoil mit entsprechend angepassten Potis tatsächlich einen P90 Klang erzeugen kann, erfolgversprechend?
Hat so einen Umbau nun tatsächlich schon jemand von euch ausprobiert und falls ja, wie war das Ergebnis?
 
[...]
Wie kann man dies nun praktisch nutzen?
Ich mag auch den Klang von P90 Tonabnehmer, wäre also die weiter oben vorgebrachte These, dass man aus einem "normalen" Singlecoil mit entsprechend angepassten Potis tatsächlich einen P90 Klang erzeugen kann, erfolgversprechend?
Hat so einen Umbau nun tatsächlich schon jemand von euch ausprobiert und falls ja, wie war das Ergebnis?

Das würde mich auch sehr interessieren!
Wie steht das einer Strat im Allgemeinen zu Gesicht?
 
Wie kann man dies nun praktisch nutzen?
Ich mag auch den Klang von P90 Tonabnehmer, wäre also die weiter oben vorgebrachte These, dass man aus einem "normalen" Singlecoil mit entsprechend angepassten Potis tatsächlich einen P90 Klang erzeugen kann, erfolgversprechend?
Nun, zunächst sollte man sich von dem Begriff "P-90-Sound" verabschieden, denn den P-90-Sound gibt es genauso wenig, wie den PAF-Sound oder den Strat-Sound!

Allein die Kapazität es Instrumentenkabels übt einen großen Einfluß auf die Lage und die Ausprägung der Resonanzfrequenz aus. Der gleiche Tonabnehmer kann mit verschiedenen Kabeln also ganz unterschiedlich klingen! Je nachdem, welche klanglichen Vorstellungen man persönlich hat, findet man den gleichen Tonabnehmer im Extremfall ganz toll oder ganz schlecht!

Man kann in der Praxis bezüglich eines Tonabnehmers also nur sagen: "Der ist generell mittiger oder generell heller, als der andere." Definierte Aussagen sind nur möglich, wenn man die gesamte elektrische Situation in Betracht zieht, aber damit sind die meisten Gitarristen schlicht überfordert.

Der P-90 klingt im Vergleich zu den üblichen Stratocaster-Pickups deutlich mittiger. Das heißt, seine Resonanzfrequenz ist kleiner. Wenn man nicht rechnen will oder kann, dann probiert man es einfach aus. Ab in den nächsten Laden und eine handvoll guter Folienkondensatoren mit Werten zwischen 100pF und 4,7nF gekauft und schon geht es los...

Der Kondensator wird parallel zum Tonabnehmer geschaltet. Bei der Strat kann es auch am Ausgang des Wahlschalters sein. Je größer die Kapazität, desto weiter sinkt die Resonanzfrequenz. Irgendwann hat man einen Wert gefunden, der einem klanglich zusagt. Damit ist das Ziel erreicht und zum Teufel mit der Frage, ob das nun wie der Tonabnehmer XY klingt oder nicht! Wichtig ist, daß einem das Ergebnis persönlich zusagt!

Weitere Infos zu diesem Thema sind in Guitar-Letter II zu finden.

Natürlich kann man nicht die Bauform des Tonabnehmers verändern. Alle daraus resultierenden Einflüsse auf das Übertragungsverhalten sind damit also außerhalb unserer Einflußnahme. Die magnetische Breite eines Tonabnehmers macht sich als Tiefpaß bemerkbar. Der P-90 ist einen Tick breiter als das Strat-Pickup (aus magnetischer Sicht). Die resultierende Grenzfrequenz liegt aber weit über dem elektrischen Übertragungsbereich beider Tonabnehmer, sodas man diesen Effekt quasi vernachlässigen kann, besonders wenn es darum geht, die Resonanzfrequenz zu verringern.

Das würde mich auch sehr interessieren!
Wie steht das einer Strat im Allgemeinen zu Gesicht?
Tja, das ist auch wieder so eine Allerweltsfrage, auf die Du dutzende von verschiedenen Antworten erhalten kannst.

Wenn Dir eine Strat mit sehr mittigem Sound gefällt, weil Du auch gern mit Verzerrungen arbeitest, dann solltest Du Resonanzfrequenzen zwischen 2kHz und 2,5kHz ausprobieren. Von dem berühmten "Twang" mußt Du Dich dann allerdings verabschieden.

Die Tonabnehmerhersteller bieten eine ganze Reihe von Austausch-Pickups für die Strat an, die genau diesen Bereich bedienen. Der Häussel BigMag ist zum Beispiel so ein Kandidat. Unter den üblichen elektrischen Belastungen liegt seine Resonanz bei 2kHz. Weitere Infos zu diesem Pickup sind in der Pickup-Database zu finden.

Ulf
 

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