Overheads ohne Phantomspeisung? - Overheads und Bändchen gleichzeitig?

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Moin,

ich habe mir mal ein paar Gedanken gemacht zum Thema gleichzeitige Nutzung von Bändchenmikrofonen und Overheads. Nehmen wir mal an ich habe ein Mischpult, bei dem ich die 48V Phantomspeisung nur generell anschalten kann und nicht pro Kanal (wäre wohl Luxus, meine ich momentan). Und ich möchte einerseits ein Bändchenmikrofon benutzen (z.B. für Lead-Vocals, oder ggf. auch für einen Amp, damits "Vintage" klingt), die ja i.d.R. mit der Phantomspeisung so ihre Probleme haben bzw. einfach gar nicht klar kommen, und andererseits brauche ich noch Overheads fürs Drumset, die ja eigentlich Phantomspeisung brauchen.

Hättet ihr zu dem Problem eine Lösung? Gibt es z.B. Mikros die man gut als Overheads nutzen kann und die z.B. keine Phantomspeisung brauchen? Ich habe das Problem nicht, da wir bei uns keine Bändchenmikrofone nutzen, aber dennoch kam bei mir mal dieser "Problemgedanke" auf. Vielleicht gibt es hier ja passende Tipps? Auf die Möglichkeit noch ein anderes Mischpult dazu zu schalten, kam ich schon, hielt sie aber nicht für besonders sinnig.

Das ganze wäre natürlich ein Live-Problem, da man sowas im Studio ja recht einfach umgehen kann. Vielleicht habt ihr ja Ideen!

Schöne Grüße
Cerymyu
 
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Bändchen Mikros auf Live-Bühnen sind eher ungewöhnlich im Gebrauch.
Also für "Vintage"-Sound am Amp nimmst Du das älteste Bühnenmikro der Welt: Shure SM57, Konstruiert 1965. Vintage genug?
Als Overhead ohne Phantom fällt mir spontan ein Sennheiser MD 441 ein. Ist aber teuer.
Was auch funktionieren könnte wäre ein AKG C1000, kann mit Batterien oder 48v Phantom betrieben werden

bässte Grüsse
Frank
 
Vielen Dank, Frank! (reimt sich sogar *hehe*) Also gibts scheinbar Overheads, die ohen 48V Phantomspeisung betrieben werden können. Dann sind ja meine Gedankenspielereien geklärt. Wir benutzen sowieso keine Bändchen, ich kam nur auf die Idee weil ich letztens vier Bändchen live gesehen habe ;-) Wir begnügen uns da ganz einfach mit Overheads mit 48V Phantom und der Rest sind dynamische Mikros :)
 
das Problem bei Bändchen ist weder die Spannung noch eventuell fliessender Strom
(selbst wenn es den gäbe, würde er das Bändchen nicht erreichen: es ist durch seinen Übertrager galvanisch getrennt)
genau dieser Übertrager kann aber zum 'Killer' werden...
durch das Übersetzungsverhältnis entsteht auf der Bändchenseite ein Stromstoss, wenn ein Impuls auf der Ausgangsseite des Übertragers eine entsprechende Induktion auslöst.
da sich das nicht zuverlässig einschätzen lässt, ist es besser vorsichtig zu sein... imho
die Phantomspeisung erhöht einfach nur das potentielle Risiko

cheers, Tom
 
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durch das Übersetzungsverhältnis entsteht auf der Bändchenseite ein Stromstoss, wenn ein Impuls auf der Ausgangsseite des Übertragers eine entsprechende Induktion auslöst.

Aber solch ein Impuls - durch was soll der denn entstehen? Und warum kann der ohne Phantomspeisung nicht passieren?
Da braucht's schon ein defektes Gerät bzw. Kabel. Klar lässt man vorsichtshalber die Phantomspeisung aus wenn's denn geht. Aber auch mit einem Mischpult, das nur global Phantomspeisung schalten kann, ist ein Mischbetrieb von Bändchenmikros und Kondensatormikros möglich.
 
Ganz abgesehen davon, dass es eben durchaus möglich ist, Bändchenmikros mit Phantomspeisung zu betreiben, ohne sie zu schrotten, fällt mir als Lösungsmöglichkeit für das Problem noch ein, dass man die Phanromspeisung am Mischpult nicht einschaltet, und für die Overheadmikros eine separate Phantomspeisung dazu kauft. Da ist man dann frei der Auswahl der Mikrofone.
https://www.thomann.de/de/millenium_pp2b.htm
 
vernünftiger Vorschlag :great:
das Bändchen-Thema ist eh oft genug angesprochen worden - manche schielen auf Murphy, andere sagen 'shice drauf...' :D

cheers, Tom
 
Wie es scheint gibts ja wirklich 'ne Menge Tipps und Tricks! Vielen Dank! Hätt nicht gedacht, dass dabei so viel rum kommt ;-) Sobald ich mal mit dem Gedanken spiele ein Bändchenmikrofon zu nutzen, werde ich vermutlich aber auf die Idee von ars ultima eingehen, aber noch bin ich zufrieden mit unseren dynamischen Mikros ;-)
 
wenn du experimentierfreudig bist, kannst du mal ein Paar Telefunken TD26 drauf los lassen
das sind kleine dynamische 'Stäbchen' mit sehr viel output, cardioid und erstaunlicher Höhenwiedergabe
ich habe die omni Version TD21, die mir (subjektiv) ausgesprochen gut gefällt...
(logischerweise nix klinisches, aber vielleicht vom Sound interessant - wenn man sie für einen 'normalen' Kurs bekommt)
je nach Glück, Flohmarkt und Angebot wären das 2-20 Euro/Stk
(Stecker muss man natürlich von DIN auf was modernes ändern - als Hersteller wird Sennheiser vermutet)

cheers, Tom
 
Ein Klassiker in Sachen "mir sind die Kondenser ausgegangen" ist das Beyerdynamic M201 ... funktioniert bis auf die BD ringsrum um's Schlagzeug, an Gebläse, etc. :)
 
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Das M201 ab ich auch immer als Ersatz-Overheads dabei. Geht gar nicht mal schlecht.

OT: Und bei einigen meiner ersten Recording-Gehversuchen (muss so Mitte/Ende der 80er gewesen sein) habe ich damit auch mal eine BD abgenommen - damit hat man aber eine Menge Arbeit, bis das klingt. Und (mit aufgesetztem Windschutz) kam sogar eine richtig authentisch klingende "Schlagerstimme" da raus. Und nun wieder BTT.
 
Sennheiser MD441 geben auch ganz gute Overheads ab...
 
Die üblichen Verdächtigen ungespeisten Overheads wurden schon genannt: MD441, M201.
Ergänzen kann man das - je nach Geschmack mit:
- SM57 (ja geht, klingt halt wie ein 57er so klingt...)
- MD421 (ich liebe das Ding und nehme es live für so gut wie alles außer Gesang)
- e606/609/906 und wie sie alle heißen
- Heil PR-20/22 (ebenfalls hervorragende Allrounder, oft unterschätzt!)

Ausgerechnet ein C1000 (einziger Vorteil: Batteriespeisung) würde ich nie und nimmer als Overhead einsetzen wollen. Warum harsches Blech noch harscher machen?
 
Hmm...

Overheads fällt mir ein: any condensor.

Ein SM57 als Overhead??? Geht, aber gewagt. Da würde ich jederzeit das C1000 vorziehen, welches - ich weiß echt nicht warum - von vielen immer so negativ dar gestellt wird. Wieso wird das Teil so oft und immer noch verkauft. Ebenso das SM58. Ich finde das SM58 (für Gesang) echt schrecklich und es gibt deutlich bessere Mikros in demselben Preissegment, aber dennoch wird's immer das SM58.

Das MD421 würde ich eher an den Toms sehen. Also Overhead MD441. Geht auch sehr gut für Chor.

Zur Phantompowerproblematik
Wenn ich einen Kabeldefekt oder eine falsch verlötete XLR Leitung habe, dann kann ich damit so ziemlich jedes Mikro grillen.
Auch wenn ein Übertrager im Mikro ist, so kommt der Stromimpuls beim Aufschalten zunächst mal durch. Ich verweise an dieser Stelle einfach mal auf das Induktionsgesetzt
U_ind = - dPhi / dt. Die heutigen Bändchen sind aber recht fehlertolerant und gegen solche Effekte doch recht immun. Da ist manche Elektronik in den Kondensatormikros empfindlicher.

Bändchen (beyerdynamic M130) nehme ich gerne z.B, zwischen HH und Snare. Wegen der 8er Charakteristik spar ich mir wenn's eng ist oder edel klingen soll das Mikro an der HH.

Wie schon erwähnt haben manche Kleinmembraner auch die Möglichkeit der Batteriespeisung und ansonsten gibt es frei verfügbare Einspeiser.
 
Da würde ich jederzeit das C1000 vorziehen, welches - ich weiß echt nicht warum - von vielen immer so negativ dar gestellt wird. Wieso wird das Teil so oft und immer noch verkauft. Ebenso das SM58. Ich finde das SM58 (für Gesang) echt schrecklich und es gibt deutlich bessere Mikros in demselben Preissegment, aber dennoch wird's immer das SM58.

Ich gehöre auch zu denen, die weder das SM-58 noch das C-1000 generell nicht mögen. Das C-1000 (kann leider nicht mit Sicherheit sagen welche MK, aber ich glaube II) klingt im Vergleich zu einem Rode NT-3 mit fast gleichem Preis dumpf. Dreht man am EQ, wird's metallisch. Schöne höhen gehen anders, bei der Präsenz kann es von Haus aus auch nicht sonderlich punkten, zumindest in seinem typischen Einsatz als Overhead für was auch immer. Ich hab mir sagen lassen, im Vergleich zum Rode M3, welches ja deutlich günstiger ist, sei das genauso.

Wo die C-1000 tatsächlich gut gehen, auch wenn das erst neulich hier im Board irgendwo kritisiert wurde, ist die Anwendung als Gesangs- oder Sprachmikro (in der Nahanwendung, als nicht als OH), wenn keine typischen Vertreter dieser Klassen greifbar sind.

MfG, livebox
 
Für mich macht das C1000 auch eine sehr gute Figur am Gitarrenamp. In jedem Fall besser als ein SM57.
 
Wenn man ein bißchen Spaß am Basteln hat und weiß welches Ende des Lötkolbens das heiße ist, kann man auch den Preamp umbasteln und die Phantomspeisung abtrennen. In den allermeisten Fällen bedeutet das bloß zwei Widerstände auszulöten.
 

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