Overdrive & Akkorde

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Hallo zusammen,

ich bin's mal wieder.
Was mich schon eine Weile beschäftigt; Kann mir jemand erläutern, warum der Overdrive an meiner Hammond XK3c bei Quinten und Quarten absolut 'geil' klingt, und bei Terzen bzw. Dreier-Akkorden besch..eiden?
Habe hier ein paar ganz nette Deep Purple,Transskriptionen, aber keine große Lust die Dreier-Akkorde umzuschreiben.

Wenn ich schon beim Thema bin. Worüber ich auch nie eine mir vertändliche Abhandlung gefunden habe. Ws ist der Unterschied zw. Distortion und Overdrive?

Viele Grüße und Danke im Voraus

Martin
 
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Spielst du denn einen orgelclone?
 
Hallo zusammen,

ich bin's mal wieder.
Was mich schon eine Weile beschäftigt; Kann mir jemand erläutern, warum der Overdrive an meiner Hammond XK3c bei Quinten und Quarten absolut 'geil' klingt, und bei Terzen bzw. Dreier-Akkorden besch..eiden?
Habe hier ein paar ganz nette Deep Purple,Transskriptionen, aber keine große Lust die Dreier-Akkorde umzuschreiben.

Wenn ich schon beim Thema bin. Worüber ich auch nie eine mir vertändliche Abhandlung gefunden habe. Ws ist der Unterschied zw. Distortion und Overdrive?

Viele Grüße und Danke im Voraus

Martin

Distortion ist ein allgemeinerer Begriff. Distortion kann auch etwas anderes sein als Overdrive. (z.B. nichtlineare Verzerrungen, Übernahmeverzerrungen etc.). In diesem Falle meist Du sicher "Overdrive". Das ist meist ein künstlich
herbeigeführtes Clipping, also ein Kappen des Signals, meist nicht so hart geklippt (Rechteck), sondern "glockenförmig" . Beim Leslie entsteht es durch "natürliches" Übersteuern der Endstufe und die dann entstehenden Obertöne klingen im Hochtöner des Leslie so schön zerrend. (Für den, der's schön findet).

Nun zu Deinem Eindruck, daß Quinten in der Zerre besser klingen als Terzen:

Durch das Klippen entstehen zusätzlich zum Grundton bzw. beigemischten anderen Harmonischen weitere Obertöne,
und zwar vornehmlich die ungradzahligen (natürlichen) Harmonischen. Da das Quint-Intervall aber ein ungradzahliges Verhältnis darstellt (1/3), bilden die Harmonischen Schwebungen untereinander, und zwar zwischen den natürlichen und den temperierten (temperierte Stimmung der 12 Töne einer Oktave). Die klingen besser als das Frequenzgemisch, das entsteht, wenn sich der Obertongehalt zweier Terzen vermischt.

Zumal ja Terzen ohnehin nicht "schön" klingen, wenn man mal behauptet, daß zwei Intervalle umso "dissonanter" klingen, je näher sie beieinander liegen. Da können natürlich jetzt sofort Diskussionen beginnen, was "schön" ist.

Aber ein "Brei" aus vielen hohen Tönen klingt einfach nicht so angenehm für's Ohr, wie ein paar gegeneinander schwebende Obertöne.

Spielst du denn einen orgelclone?

Martin schrieb "XK3c, also spielt er einen Orgel-Klone.
 
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stuckl,

Martin hatte schon den HX3. ist aber wieder davon ab.....
Don Leslie hat das entscheidende Stichwort eigentlich schon gesagt "Übersteuern der ENDSTUFE im Leslie".
Die Zerre der XK3 (wenn auch Röhre) ist als "Vorstufe" ausgelegt (und das nichtmal so sonderlich gut....), XK3c war schon besser...

Ich hatte seinerseits (als ich noch die XK3 hatte) mir en Wolf "getweakt" an den Parametern und diverse
Röhren ausprobiert, so richtig glücklich war ich nie...
Von daher kenne ich den ein oder anderen XK3-User, der erst mit nem Organ+Groove von Reussenzehn glücklich wurde.
Ich selbst hatte sehr gute Erfahrungen mit dem Organ Drive gemacht, der hat Akkorde nicht so "zermatscht", kostet
aber auch ne Stange....

Allerdings sind bei vollem Brett nunmal Quinten ( nicht umsonst gibt es die Powerchords bei der Saitenfraktion) und
Quarten "besser" geeignet.
Ich meine mal ein Interview mit Jon Lord gesehen zu haben, wo er sich über das Thema Quarten auslässt.
Transkription ist auch nicht gleich Transkription, je nachdem was der Autor berücksichtigt hat.....

Gruss
Markus
 
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Hallo zusammen,

danke für Eure ergiebigen Antworten. Ja, den HX3 hatte ich und das beschriebene Zerrverhalten war genau das gleiche.
Ich hab' zwar Don's ausführliche Erläuterung geistig noch nicht ganz durchdrungen, aber es scheint ein akustisch-/musikalisches Phänomen zu sein und kein bzw. nicht nur technisches.
Ob sich der Overdrive mit der Lautstärke zunimmt, oder unabhängig von der Lautstärke gleich bleibt, kann man an der XK3c auch voreinstellen.
Nebenbei hab' ich einen Thread gefunden, wo 'altorgler' einem Anfänger rät, bei Rockbegleitung Akkorde als Powerchord zu spielen. Also ohne die Terz.
Aus der Clone-Upgrade-Tretmühle habe ich mich verabschiedet. Wenn ich mal besser bin, kaufe ich mir eine C3, ein 122er Leslie und 'nen Marshall.
Vielleicht zum 60sten :) Da hab' ich noch acht Jahre Zeit zum Üben :)

Viele Grüße

Martin
 
Es kann auch helfen, bei der Registrierung etwas sparsamer zu sein - probier mal, ob das immer noch matscht, wenn du wenigstens den 1 1/3' weglässt, ggf. auch noch alle anderen "krummen". Das sind ja für sich schon Quinten auf dem Grundton, der 1 1/3 sogar eine Terz - das in Kombination mit gespielten Terzen und dem schon erwähnten Obertonspektrum ist dann vielleicht zuviel des Guten.
 
Meiner Meinung nach liegt das nicht am Gerät, sondern nur an den Voicings.
Wie sich das mit den bei der Verzerrung entstehenden Obertönen verhält, wurde ja oben schon gut erklärt. Der alte Rockorgler, der das erklärt hat mit den Powerchords, hat meiner Meinung nach recht.
Ich hab den Verzerrer meiner XK3C fast immer auf 11 stehen, und spiele deshalb hauptsächlich Powerchords und Singlenotes.... wenn ich wirklich mal Akkorde _mit_ der Terz spielen muss, drehe ich die Verzerrung deutlich zurück.
 
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