Ortsfeste Lichtanlagen mit eigenem Pult steuern

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Hallo zusammen,

ich würde hier gerne mal eine Diskussion/Gespräch/Meinungsaustausch/Erfahrungen usw. lostreten.

Hoffe das ist hier richtig platziert, ansonsten bitte ich um ein umpacken. Danke.

Es geht um folgendes:
Bei einer Semiprofessionellen Band ist der Gedankengang aufgekommen das man das Licht künftig von einem bandeigenen Techniker steuern lässt.
Dazu soll ein eigenes Lichtpult (grösse usw. für die Frage hier erst mal egal) angeschafft werden und dieses dann immer an die örtliche Anlage angeschlossen werden und diese dann mit dem eigenen Pult gesteuert werden. Hintergrund ist das man jemanden dort am Pult hat der die Show kennt und das dieser jemand dann immer sein gleiches Handwerkszeug nutzt.
Ist das sinnig, praktikabel, umsetzbar?

Danke schon vorab für den interessanten Verlauf dieser Anfrage.

Greetz
 
Eigenschaft
 
Wie kommst du dann an die Informationen, welche Geräte mit welchen Adressen an welchem DMX Universum hängen?
Und dann muss das ja alles aufgesetzt werden ...

Wenn man eine eigen Show mit eigenem Equipment hat und man nur noch einige ortsfeste Lampen
mit einem unabhängigen DMX Universum mitlaufen lassen will, wäre das vermutlich noch halbwegs praktikabel. Aber mehr?
 
Wenn es nur um statisches Licht geht, sehe ich da zunächst keine Bedenken. Im Vorfeld die DMX Adressen erfragen und im Gegenzug einen Lichtstellplan zusenden, damit die Örtrlichen ungefähr wissen, welche Positionen mit welchen Scheinwerfern auszuleuchten sind. Am Ende sollte es dann so sein, dass man vor Ort einen Lichtplan mit entsprechenden Adressen bekommt und damit kann man dann sein Pult füttern.
Damit wäre das statische Licht im Sack.

Bewegtes Licht muss sowieso dann eingemessen werden. Das können aber mittlerweile alle amtlichen Konsolen. Also solange das kein Billigpult ist, sollte auch dies funktionieren.

Mache dich aber von der Illusion frei, dass es im "handumdrehen" fertig wäre. Man braucht dennoch so seine Zeit, damit alles wie gewünscht läuft und man muss dabei oftmals auch ein paar Kompromisse machen. Wenn du damit leben kannst ist es aber immer noch besser und schneller, als wie wenn man den ganzen Kram mit sich rumschleppt und jedesmal neu stellt. Da muss man ja auch alles frisch einstellen. Im anderen Fall passen wenigstens ein paar Positionen und wenn man viel Glück hat und der Örtliche weiß was er tut und sich an den Lichtstellplan hält, dann sollte das deutlich stressfreier sein.

So kenn ich das zumindest, wenn eben das örtliche Team professionell arbeitet und die Kommunikationskette funktioniert.
 
Ehrlich gesagt verstehe ich die Probleme nicht die meine erfahrenen Kollegen @chris_kah und @yamaha4711 sehen.
Wie kommst du dann an die Informationen, welche Geräte mit welchen Adressen an welchem DMX Universum hängen?
Vielleicht hilft anrufen? es gibt da so Geräte.... oder eine E-Mail schreiben. Geht auch mit dem Gerät.
Aber Sarkasmus beiseite.
Es kommt halt wie öfters auf die Größe und Ausstattung an. Hier die des Veranstaltungsortes.
Bei kleinen bis mittleren Veranstaltungsorten klettere ich zur Not selbst auf die Leiter und finde so die DMX-Adressen heraus.
Der Rest ist davon abhängig, wie der Lichtmensch sein Pult organisiert.
Bei mir ist es meistens Gegenlicht in der Farbe A, Farbe B... einzelne Musiker, Frontlicht Farbe A, Frontlicht Farbe B..., Fächer 1, Fächer 2...., Movinglights A, Movinglights B....., etc.
Diesen Gruppen aus Farben, Richtungen oder Bewegungen kann ich dann die Scheinwerfer vor Ort zuordnen.
Natürlich wird es einfacher und dezidierter, wenn ich eigenes Material mitbringe. Bei mir halt meistens etwas was am Boden stehen kann.
Dann nimmt man diese Gestaltungselemente und weist sie den einzelnen Songs zu. Das "reicht" für Musikveranstaltungen. Ist ja nicht wie im Theater wo mann einen Sonnenaufgang mit einem dezidierten Bühnenbild erzeugen muss.
So wie ich das verstehe funktioniert das auch bei großen Festivals so, es sei denn man ist Headliner.
Voraussetzung ist aber das man ein entsprechendes Pult benutzt und es bedienen kann sowie ein ästhetisches und musikalisches empfinden hat.
Ist das sinnig, praktikabel, umsetzbar?
Für mich in allen Punkten ja.
Ich habe es öfters in kleinen Clubs erlebt wie es ist wenn der Tonmensch vor Ort das Licht so nebenbei mit bedient. Da er sein Kopf beim Ton hat ist das Ergebnis meist entsprechend.
Das richtige Licht zum richtigen Zeitpunkt verstärkt die Gute Musik. Ebenso gilt natürlich die Umkehrung.
 
Bei kleinen bis mittleren Veranstaltungsorten klettere ich zur Not selbst auf die Leiter und finde so die DMX-Adressen heraus.
Genau. Und die interne Belegung. Vor allem bei so speziellen 4-er Bars, die da teilweise rumhängen. Da habe ich schon DMX Belegungen gesehen, bei denen würde ich die Entwickler am liebsten an die Wand klatschen.
Wenn alles gut dokumentiert ist - kein Problem. Dann kann man das im Vorfeld schon programmieren.
Aber es ist einfach Arbeit, alles aufzusetzen und aufzunehmen.
Oft kommen wir so 1 Stunde vor Einlass erst rein in die Location. Dann PA aufbauen, Soundcheck, danach Licht fertig machen (weil das keinen Krach macht und man das notfalls noch vollenden kann, wenn schon die ersten Leute eintrudeln).

meine erfahrenen Kollegen @chris_kah
Na so erfahren sicher nicht. Aber ich sehe den Aufwand, den ich z.B. bei PC Dimmer treiben muss, damit ich alles nutzen kann. Wenn das Gerät nicht in der Liste ist, dann erst mal als Beschreibung aufsetzen. Ohne vorliegende DMX Belegung ein Albtraum. Schön, wenn eine Lampe nur RGB hat, aber wenn der einfachste Modus auch noch Master Dimmer und Strobe oder noch so exotische Steuerkanäle hat, die man nicht loswerden kann, dann wird's haarig.
Und viele einzelne Beleuchtungsköper machen vor allem viel Arbeit.

Wenn man Routine hat, ist man vermutlich deutlich schneller als ich. Wenn der Techniker schon Erfahrung hat, geht es sicher schnell, aber wenn (wie ich das herauslese) jemand erst damit anfängt ...
 
Ich kann mich da nur @alexanderjoseph anschließen: funktioniert und wird so im (Festival-)Tour-Alltag auch gemacht. Für die Information, was in der Location an Material wo wie hängt, fordert man entsprechend vorher den Venue Rider an. Dann kann der Band-Lichtmensch entsprechend entweder die existierende Show anpassen oder etwas vorprogrammieren. Wenn man da strukturiert arbeitet (und konsequent Presets/Paletten/wie-auch-immer-das-im-Pult-heißt nutzt) muss man vor Ort dann nur noch Kleineres korrigieren.

Das setzt natürlich eine entsprechend leistungsfähige Pultsoftware sowie hinreichende Kenntnisse dieser Funktionen voraus. Pulttechnisch können das eigentlich alle Profi-Hersteller abdecken (MA Lighting, High End Systems, Chamsys, Elation - um mal nur einige zu nennen).
 

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