Ich will möglichst eng eingrenzen, was wir dann noch vor Ort ausprobieren, damit ich mich nicht verzettel.
Genau das ist aber nötig!
Du willst schließlich einen akustischen Klang einfangen und dieser Klang ist Geschmackssache. Der eine mag AB, der andere sagt nimm unbedingt ORTF und der dritte sagt am besten ein XY vor das Orchester stellen.. Jeder hat seine Erfahrungen und klanglichen Vorlieben (räumliche Abbildung vs Ortbarkeit, Stereobreite, Raumklang, Halbballance Direktschall vs Raum).
Die Befassung mit den physikalischen Grundlagen unterschiedlicher Stereomikrofonien ist natürlich vorteilhaft und sehe ich mal als Grundlage um zu wissen was man tun muss um seine klanglichen Ziele zu erreichen.
Allerdings habe ich gelesen, dass gerade die Ortung bei AB nicht so optimal ist, die Räumlichkeit dafür um so besser.
Willst du das denn so haben? So wie ich das herauslese, willst du eben nicht die genaue Ortbarkeit der beiden Instrumente, sondern ein rundes Ganzes des Duos. Also warum verwendest du ein AB dann nicht, wenn es dir gefällt?
Aber alle Positionen mit angewinkelten Mikros bilden sehr breit ab.
Das stimmt wohl, aber auch ein AB größer 51cm wird schon bei Verbreiterung von einigen cm sehr breit abbilden. Die reine Laufzeitdifferenz eines Klein-ABs ist zu klein, um von links kommenden Schall tatsächlich von hart links kommend aufzuzeichnen.
Auch für mich war das Thema Stereomikrofonie und die Zusammensetzung der Parametern lange ein Rätsel, nach und nach durch Lesen der zahlreichen Dokumente auf Sengpielaudio kam dann der Punkt an dem alles logisch wurde. Ich habe versucht das komplexe Thema wenigstens ansatzweise auf meiner Homepage zusammen zu fassen, da kannst du gerne mal drüber schauen:
http://patrickstolcz.de/index.php/klassikaufnahme/ueberblick-stereomikrofonie
Weshalb ist eigentlich nur von zwei Mikros die Rede? Ich würde für die geplanten Aufnahmen beide Instrumente nah aufnehmen und ein NOS Pärchen in etwas Entfernung aufstellen um dessen Raumeindruck dazuzumischen.
Wenn nur zwei Kanäle zur Verfügung stehen würde ich auch über eine Jecklinscheibe nachdenken[...]
Und auch hier ist z.B. mein Ansatz ein anderer: Hauptmikrofonie optimieren und wenn Stützen eingesetzt werden (das kam mir übrigens bei einem Duett jetzt gar nicht in den Sinn), dann diese der Hauptmikrofonie leise hinzumischen.
Schließlich erreichst du mit Einzelmikrofonien keine real klingende Stereoabbildung und es kann auch sein, dass manche Instrumente nach 0,5m noch nicht ihren vollen Klang abstrahlen. BTW: glaube die genaue Besetzung wurde noch nicht genannt, WEN willst du denn aufnehmen?
Wenn man variabel sein will zwischen Direktschall und Raum, so würde ich:
- nahe Stereoanordnung Klein-AB, 1,5 - 2m vor dem Duo etwa in Kopfhöhe.
- Raummikrofonie 3-5m weiter antfernt als dein Klein-AB. Hier kannst du ein AB gerne auch weiter als 51cm verwenden.
Die beiden Mikrofone musst du später laufzeitkorrigieren, was aber auch bei Einzelstützen notwendig wäre.
Über deinen Vorschlag mit der Jecklinscheibe habe ich noch keine Erfahrung, kann mir aber vorstellen, dass man sich dafür noch um einiges mehr mit dem Thema auseinander setzen müsste. Ist sicher eine interessante, doch vielleicht zu weit führende Technik für das Vorhaben des TE..
Vielleicht hat auch jemand Erfahrungen mit Mikrofonierung für klassische Duos?
Das wäre jetzt meine Empfehlung, eine rein persönliche Empfehlung, es gibt sicher hunderte andere Methoden wie man seine Mikrofone aufstellen und anordnen kann. Das Klein-AB mit einem XY zu ersetzen oder in der Raummikrofonie auf ein breiteres NOS zu setzen wird sicher auch gut klingen, nur anders.
PS: ich bin kein Profi, für mich reines Hobby und Interesse mit ich sag mal semiprofessionellen Ambitionen.