Ja, das stimmt, aber diese Bezeichnung ist auch erst später hinzufügt worden, und beruht auf einem Missverständnis, das lange bestand: Die Toccata hat trotz der Tonart d-moll kein b vorgezeichnet. Das hat mit einer Notationstradition zur Zeit Bachs zu tun, die auch bei anderen Werken beobachtbar ist. So hat das bereits in diesem Thread genannte Praeludium et Fuga in f BWV 534 nur drei b vorgezeichnet.
Diese Introduktion und Passacaglia von Reger hat eine Kommilitonin von mir im letzten Semester zur Abschlussprüfung gespielt - und zwar extrem gut, besser als Raul Prieto

- sie hatte ja auch nicht mit verstimmten Zungen zu kämpfen. Das lustige ist, dass Reger selbst dazu schreibt, es sei ein leichtes Stück, das jeder technisch versierte Organist vom Blatt spielen könne... Das kann man natürlich nur nachvollziehen, wenn man im Verhältnis dazu die großen Choralfantasien, das B-A-C-H und das op. 135b betrachtet.
An Lennie: Wenn Dich dieser fantastische Stil von Bach's Toccata (die wahrscheinlich, anders als die sogenannte "Dorische", gar nicht von Bach ist) reizt, kann ich Dir die Orgelwerke von Dietrich Buxtehude, Georg Böhm, Vincent Lübeck und Nicolaus Bruhns sehr empfehlen.
Ansonsten ist natürlich noch Praeludium et Fuga in h BWV 544 zu empfehlen - aber das ist sehr schwer, genauso wie die Passacaglia BWV 582.
Dann gibt es noch von Max Reger die Neun Stücke op. 129. Die sind für Reger-Verhältnisse sehr schlicht und leicht und trotzdem wirkungsvoll. Und in den ersten beiden Sätzen sehr düster (in den letzten beiden das genaue Gegenteil) ist noch die wunderbare Sonate c-moll op. 65/2 von Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Interessante Sachen kann man auch bei Johann Nepomuk David im Choralwerk finden. Ich habe daraus "In dich hab' ich gehofft, o Herr" gespielt, das ist ein Stück, das in etwa Deinen Geschmack treffen könnte.