Orgel spielen ohne Unterricht?

Y
yinyue
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
24.01.10
Registriert
08.02.09
Beiträge
6
Kekse
0
Hallo,

ich spiele seit ca. 5 Jahren Klavier - hauptsächlich klassische Werke und darunter auch einige Orgelstücke. Nun kommen letztere auf einem Klavier nur schlecht zu Geltung, sodass mich seit einiger Zeit der Gedanke reizt, diese auch auf einer Orgel zu spielen.
Besteht nun die Möglichkeit, als Hobbypianist auf einer solchen zu musizieren, oder ist es wahrscheinlicher, ohne Orgelunterricht unter missbilligenden Blicken der zuständigen Geistlichkeit abgewiesen zu werden (nach dem Motto, das Instrument sei zu teuer, um einen Laien darauf spielen zu lassen)?
 
Eigenschaft
 
Hallo yinyue,

welche Orgelstücke spielst Du denn? Ich frage deshalb, weil bei klassischen Orgelwerken ja meist auch eine Pedalstimme dabei ist, und das wird die wesentlichen Schwierigkeiten verursachen.
Der Anschlag bei Orgeln ist natürlich komplett anders als beim Klavier, aber ich wage mal zu behaupten, daß diesbezüglich der Umstieg vom Klavier zur Orgel leichter fällt als umgekehrt. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich habe mit Orgel angefangen und erst später Klavier gespielt.

Johann Sebastian Bach hat beispielsweise wohl eher Orgel/Cembalo als Klavier gespielt (mit dem "Wohltemperirten Clavier" sind keinesfalls (nur) Klaviere im heutigen Sinne gemeint, sondern, äh, "Keyboards" im Sinne von "allerlei Tasteninstrumente".

Da Du klassische Werke spielst, werden Deine Bestrebungen wohl eher in den Bereich Pfeifenorgel (nicht Heimorgel) gehen. Und Pfeifenorgeln haben je nach Traktur (mechanisch, elektrisch, pneumatisch...) auch einen recht schweren Anschlag, da kann das Training vom Klavier nicht schaden.

Eine grundlegende Einführung ins Pedalspiel würde ich Dir auf jeden Fall wärmstens ans Herz legen, ein paar Stunden bei einem Lehrer können nicht schaden und erleichtern nebenbei auch den Zugang zu einer Orgel. ;) Frag doch mal Deinen örtlichen Organisten. Du hast außerdem schon musikalische Vorbildung und so gestärkt läßt sich auch dem "Hausherren" gegenüber besser argumentieren.

Ansonsten wäre ein dezenter Hinweis an die "Geistlichkeit" angebracht, daß die Orgel nicht Eigentum des Pfarrers, sondern der Gemeinde ist, und Du durch Deine Kirchensteuer schließlich auch einen finanziellen Beitrag leistest.
Und auch über "Hobbymusiker" sollte die Gemeinde froh sein (ist sie auch). Vielleicht kannst Du später auch mal als Aushilfe einspringen, und sei es bei Beerdigungen (nicht abwertend gemeint, aber die werden oft von "Laien" gespielt).

Kauf Dir zum Beispiel die
635906.jpg
(vom Schott-Verlag), da ist ein Querschnitt von Orgelstücken für den Einstieg und Pedalübungen drin.

Also: Nicht verzagen und frisch ans Werk!

Viele Grüße
Torsten
 
Dem Beitrag von Be-3 kann ich nur voll zustimmen. Mir ist es ähnlich gegangen, bin vom Klavier auch zur Orgel gekommen und habe allerdings etwa ein Jahr lang bei einem Organisten Unterricht genommen. Das ist mMn wichtig, da es neben der neu zu erlernenden Technik des Pedalspiels beim Orgelspiel auch auf eine etwas andere Legato-Spielweise ankommt als beim Klavier, da das Instrument ja von der Tonerzeugung her völlig anders funktioniert als das Saiteninstrument Klavier.

Ich habe seinerzeit auch mit der "Kaller-Orgelschule" gearbeitet und halte sie für geeignet, gerade anfangs beim Umstieg.

Was die Argumentation hinsichtlich der Benutzung des Instruments betrifft, hat der Priester kein Recht darauf, Dir das zu verweigern, sehe ich genauso wie Be-3.

Also ran an die "Königin der Instrumente" ! :)

Edit: Übrigens meine ich, die Beiträge hier sollten wohl eher in das Unterforum Kirchenorgel verschoben werden, da ist noch reichlich Platz ;).
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben