Aaaaaalso. Imho ist Orgel lernen nicht anders als bei jedem andern Instrument auch. Wenn du schon was am Klavier kannst, umso besser. Bei vielem muss man aber auch umdenken (z.B. übernimmt jetzt das Pedal den Bass und nicht die linke Hand). Ich finde, man sollte nicht immer solche Scheu vor der Orgel haben. Natürlich ist Orgel spielen komplizierter als Triangel, aber gleichzeitig auch extrem motivierend. Auch mit recht wenig Können gibts schon tolle Stücke.
Die Tatsache, dass man erst an die Orgel gelassen wird, wenn man schon viel am Klavier kann, ist aber Bullshit. Natürlich sollst du nicht gleich im Kölner Dom spielen, aber die mittelgroße Kirche um die Ecke tuts auch, und ich habe noch keine Gemeinde gesehen, die sich nicht ausdrücklich GEFREUT hätte, wenn jemand kommt, um an der Orgel zu spielen oder es sogar als Mitglied der Gemeinde zu lernen. Von daher keine falsche Scheu, falls du keine Lust hast, während der Öffnungszeiten zu spielen (ging mir so und ich mag es bis heute nicht, weil man da ja auch hin und wieder mal ziemlichen Mist zusammenspielt), dann bitte jemanden darum dir aufzuschließen oder frag nach einem Schlüssel (den kriegst du natürlich nur, wenn man dich einigermaßen kennt und weiß, dass du damit keinen mist anstellst). Oder geh halt zu Zeiten, wo nicht viel los ist.
Ein D-Kurs (falls es den gibt) ist sehr zu empfehlen, vor allem weil du da gleich mit den "richtigen" Leuten in Kontakt kommst (ich hatte dadurch zum Beispiel beim Landeskirchenmusikdirektor von M-V Orgel, bei Hochschulprofessoren Chorleitung, Harmonielehre etc, bei einem Konzertpianisten Klavier...) und der Preis ist meistens auch recht human. Bei uns hat der Spaß nichts gekostet (ohne die Instrumentalstunden, mittlerweile kostets glaub ich 40 Euro IM JAHR), der C-Kurs den ich danach gemacht habe mit wesentlich mehr Inhalten dann 113 Euro im Jahr mit Unterricht. War natürlich auch in M-V ;-)
Also, nur Mut, Orgel ist ein tolles Instrument und nicht halb so kompliziert, wie viele sagen!
Grüße
Simon