Orchester vs Elektro

Fastel
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Hi, ich habe hier lange nichts gepostet. Dann will ich mal wieder :)

Ich arbeite grade an einem Titel - wird leicht abgefahren - Genre so "soundtrackmäßig". Ursprünglich reines Orchester (Sample Libaries natürlich) und jetzt fange ich an immer mehr Soundeffects reinzubringen um es rund und kurzweilig zu halten.

Ihr könnt gerne mal einen Meinung meinen zum Stand der Dinge.

Ich bin noch lange nicht fertig aber bräucht vor allem mal eine Einschätzung ob es wie gesagt cool ist, oder ob noch viele Löcher drin sind, die man irgendwie füllen sollte. Vor allem in Sachen Soundbalance (mische grade nur mit Kopfhörern) und... wie gefällt euch der Kriegs-Chor? :) Ich weiß nicht... beim ersten mal Hören finde ich es deplaziert, beim 2. mal kann ich nicht mehr drauf verzichten. Vielleicht muss ich doch mal wieder gnadenlos die Schere anlegen...

Feintuning für den Titel sowie grundlegendes Mastering steht aber noch aus. Der Titel ist dementsprechend dynamisch (hoffentlich) und ihr müsst ein bisschen aufdrehen.

 
Eigenschaft
 
Hi:hat:

Musikalisch find ich das erste Sahne. Interessantes Ding:)
Instrumente gut in Szene gesetzt, arbeitet alles schön zusammen.

eine Kleinigkeit zum Feintunig:
Perkussion: Ich weiss nicht wie man das in der Klassik nennt: "Toms"? Die spielen immer mal bei den übergängen. Ich finde die haben etwas zu wenig Substanz. Der Attack ist da, aber der Punch fehlt mir etwas.

Der Kriegschor? so bei 6:00 rum, meinst du den? Ich finde der fügt sich räumlich nicht so gut in den Mix ein. Ich kann den nicht so richtig einordnen. Glaube aber, mit etwas Hall und EQ kriegt man das schon passend;)
 
Jetzt habe ich auch mal reingehört, habe aber ungefähr bei der Hälfte aufgehört.
Schwierig. Auf der einen Seite passiert mir zu wenig, auf der anderen ist mir zuviel los.
Es fehlt mir eine klare Idee, wo es hin soll.
Und wenn Du nach zu füllenden Löchern fragst: Ich hätte eher gerne mal ein Loch gehört.
Mir sind es insgesamt zuviele Töne, zuviel "Kleister".

Für mich ist das weniger ein Fall für dieses Mix-Forum, sondern eher für das Kompositions-Forum.
Klar, Geschmackssache, aber auf musikalischer Seite wäre da für mich das meiste Optimierungs-Potential drin.

Zum Sound kann ich gar nicht viel sagen.
Mir ist die Elektronik eher negativ aufgefallen, weil sie wie "echt" klingen will, es aber nicht schafft.

So, genug genörgelt vom

Omnimusicus :D

Auf jeden Fall gut, wenn jemand mal was anderes als Mainstream postet :great:
 
So, nochmal kurz Charles Ives dagegen gehört. Der Klassiker "central park in the dark".

Die Frage ist für mich schon interessant: "Wie wenig muß passieren, damit es nicht langweilig wird ?"
Gar nicht so einfach ... Und es gibt keine klare Antwort.

 
Naja der Charles Ives macht da ja vor allem Cluster-Arbeit :) Ist schon ein bisschen andere herangehensweise... während ich eher ein undurchdringliches Gewimmel im Hintergrund machen wollte ne ;)
Aber ja vielleicht ein entfernter Verwandter ...

Danke erstmal für die Kritik so weit.

ps: ach ja was meinst Du mit "Elektronik"?

@Zelo01 Danke auch an Dich. Mit Hall und EQ kann man da glaube ich wenig machen bei den Kriegern. Es sind einfach zu unterschiedlich aufgenommene/erzeugte Soundquellen.
 
Klar macht der Ives was anderes ;-), aber so ab Deinen ersten "Stör-Tönen" ab ca. 3:10 hatte ich gleich eine Assoziation zu Ives.

Ich habe nun nochmal reingehört, incl. "Krieger".
Jetzt weiß ich auch, was mich hatte stutzen lassen: Der f7-Akkord bei 1:24 ist mir als krasser Farbwechsel aufgefallen, den Du aber nicht weiterverfolgst. Die Leadstimme fällt ja dann vom Es ab bis zur klassischen Schlußwendung bei 1:50.
Bei diesem Farbwechsel verläßt Du für mich kurz den neoromantischen Klangrahmen, bist dann aber gleich wieder drin.
Das war mir als "fehlender Faden" aufgefallen.
Die Schlußwendung bei 1:50 fand ich zuerst zu "trivial", aber das geht schon. Ich würde diese Stelle persönlich nun vielleicht sogar mehr inszenieren und z.B. kurz das chromatische Pochen der Celli unterbrechen.

Wenn Du schon so schön chromatisch um die Grundtöne herumschleichst: Für meinen Geschmack darfst Du gerne noch freier werden in der Harmonik. So ab 4:00 traust Du Dich teils in den Begleitstimmen mehr raus. Gerne mehr davon ;-)

Was den Sound und die Elektronik angeht: Bei den Celli fällt es mir am Anfang auf. Die sind mir zu glatt und zu "fett", und das fiel mir als "künstlich" auf. Vielleicht geht da noch mehr Präsenz und etwas weniger Bass.
Insgesamt ist mir der Track "zu weit weg". Da kann ich aber nicht sagen, inwieweit das an den Libraries oder am Mix liegt, es fehlt mir aber ein wenig an Transparenz und Dynamik.

Die Krieger sind klanglich wohl tatsächlich nicht so leicht unterzukriegen. Jetzt klingen sie halt etwas aufgeklebt, wie ein Filmzitat. Sowas kann man ja schon machen. Beim reinen Hören finde ich's aber auch etwas befremdlich.
Klein wenig leiser und etwas Hall könnte aber schon was ausmachen. Das hast Du aber wohl auch schon ausprobiert, nehme ich an ...


Weniger klassisch vom Sound, aber für mich doch auch irgendwie hierzu passend, sind die Kuttenträger von Sunn O)))).
Hier sind z.B. auch ein paar Chöre dabei (wer knapp 10 Minuten Zeit hat ...):



Greez, der Omnimusicus
 
So ich hab mal ein paar kleine Änderungen vorgenommen bezüglich Eurer Kritik

- Hab mal den ostinatobass weiter in die Mitte gelegt - der soll allerdings recht "nah" klingen... halt eher so solo. Ansonsten glaub ich verliert man da schnell den Kontakt zu der "Idee".

- Vibrato hab ich leider nicht (benutze VSL SE). Es wäre höchstens die Möglichkeit per Pitch eine Automatations zu erstellen. Ich habe aber gelesen, dass das meistens eher kontraproduktiv sei.

- Ab 1:25 noch ne Cluster Stelle (upper Struktur) im Blech - cool oder zu viel des guten?
Hab die banale schlusswendung bei 1:50 mal zu nem Dominant B9 ohne 7 umgemodelt. Klingt zwar nicht so schön aber selten(er) :D Das selbe nochmal irgendwo gen Ende... so weit erstmal.
 
Die neue Fassung habe ich nun mit Kopfhörer und einmal mit Lautsprecher gehört.

Da hat sich doch einiges getan. Und ich finde es nun spannender und gleichzeitig stimmiger.
Es kamen nach meiner Erinnerung viele neue Töne hinzu (oder wurden die vorher nur überdeckt ?), und es kommt mir zwar opulent aber nicht überladen vor. Ich vermisse nun aber auch keine Löcher mehr.
Jetzt hat das ganze etwas Brodelndes, auch von Anfang an. So hast Du es wohl auch haben wollen.
Schön die tiefe Bassklarinette bei ca. 0:25 (war die da auch schon vorher ?).

Die Stelle bei 1:25 finde ich nun gut gelöst. Nach dem "Cluster" fällt der Sound auf den fahlen f-Moll-Akkord zurück, quasi wie ein Ausatmen. 1:50 finde ich nun auch passender, eben weil diffuser.

Der Ostinatobass ist als Idee klar erkennbar. Unter Umständen kannst Du auch vom konsequenten chromatischen Hin- und Her manchmal etwas weiter abweichen. Das könnte das Brodelnde noch mehr unterstützen, wenn gewünscht. Rhythmisch ist es ja so zwingend, daß andere Töne den Zuhörer vom Puls nicht ablenken würden. (Ich denke da an Schostakowitsch, der ja öfters sowas machte)

Jetzt kommt mir auch der "Chor" stimmiger vor. Hast Du da was geändert oder ist nur die Vorbereitung des Hörers anders ?

Insgesamt meine ich, es hat an Tiefe gewonnen. Gefällt's Dir jetzt auch noch ? ;)

Klanglich fällt mir weiterhin nicht viel ein. Nur eben, daß ein echtes Orchester noch farbiger wäre ... aber das läßt sich nicht mit ein paar Klicks ändern ...

der Omnimusicus
 

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