Von den Herstellern wird ja oft das Argument gebracht, dass man damit als Gitarrist SEINEN Sound so übergibt, dass der FOH nichts mehr machen muss/soll.
Das wäre der Optimalfall, ja. Ist auch bei den besseren Modeller-Spielern, die ich so kenne, tatsächlich der Fall. Unten rum ausgedünnt, keine Kreissäge obenrum, ordentlich durchsetzungsfähig... keine grässlichen "Mitten-Nasen".
Darüber hinaus besteht immer die Möglichkeit durch den Modeller-Nutzer, die Patches, sagen wir mal, suboptimal zu programmieren. D.h. im Klartext, dass viele Nutzer, aus Unkenntnis etwas zusammenschustern, was dann ggf. vom FOH wieder zurechtgerückt werden muss.
Und ich bin mir auch nicht sicher, ob die meisten Modeller-Nutzer wirklich verstehen was sie da tun. Es ist eben viel komplexer als einen Amp mit Cab nach Gehör einzustellen.
Wie schon gesagt - deswegen bevorzuge ich bei anderen Gitarristen meist die Variante Mikrofon vor Gitarrenlautsprecher. Wenn da ein analoger Amp mit Gain + Vol + EQ dran hängt, kann's kaum annähernd so schlimm sein wie manch ein schlecht eingestellter Modeller
Ich selbst habe schon oft von einigen Mitstreitern gesehen, dass ein Low Cut weit unter 80Hz gesetzt wurde und wenn überhaupt, ein High Cut weit über 8kHz "angesetzt" wurde. Daraus resultiert dann eben auch, dass, wie hier mehrfach geschrieben, mindestens noch ein zusätzlicher Low Cut gesetzt wird.
Gitarristen mit Modellern, die einen Low Cut zu tief setzen oder einen High Cut zu hoch setzen? Ich glaube, Du siehst das etwas zu eng - ich arbeite z.B. weder mit meinen Modellern noch mit meinen Amps mit einem Low Cut oder einem High Cut. Macht mich das jetzt zu einem nichtsahnenden Antitontechnikergitarristen mit gruseligem Modellersound? Wenn ich den Bassregler in der Ampsim so eingestellt habe wie ich will (also i.d.R. 1/10), die Tubescreamer-Sim nutze um untenrum zusätzlich auszudünnen und die Mitten zu pushen, und letztlich noch die Speakersim so einstelle, dass ich in den Hochmitten und den Höhen einen astreinen Klang habe, dann passt das auch ohne den Hi-Cut oder Low-Cut.
Vielleicht erklärst Du den Mitstreitern lieber mal, sie sollen ihren Sound unten rum aufräumen, statt ihnen "Lo-Cut Frequenz hochsetzen!" an den Kopf zu ballern
Hat Dein Helix evtl. besonders einfach zugängliche Lo-Cut und Hi-Cut Filter? Oder wieso kommst Du immer wieder auf Diese zurück? Ist nicht böse gemeint, ich bin nur neugierig
Deswegen sind IRs vielleicht sogar die einfachere Variante. Nimmst Du da den Mooer Radar, werden kaum Rauminformationen enthalten sein, weil die Samples kürzer sind.
Was willst Du denn damit sagen? Das ist doch auch nichts Anderes als eine Speaker-Sim, die auf eine bestimmte Art und Weise realisiert wurde... vlt. mit ein paar Extra-Features.
DI übergibt immer ein Mikrofonpegelsignal, im Modeller kann man auch Linesignale ausgeben. Der Mikrofonpegel bewegt sich im Millivoltbereich und variiert auch noch mit dem Abstand zum Lautsprecher.
Linelevelsignale (1Volt) bekommst Du z.B. vom Torpedo C.A.B. oder auch aus dem Helix und einigen Power Soaks usw..
Und was hat der Pegelunterschied (den ich übrigens bei Gitarrenequipment mit "DI Out" XLR Buchsen o.Ä. nicht immer so niedrig vermuten würde!) in der Praxis für Auswirkungen, wenn Du keine 500m Kabelstrecken ausrollst oder ein Pult mit Mic Pres aus 1949 einsetzt? DI Boxen setze ich in der Praxis als Symmetrierglied ein, um nicht mit einem unsymmetrischen Line-Signal quer über die Bühne und evtl. durch's Multicore zu müssen - egal ob ich als Tontechniker oder Gitarrist unterwegs bin. Praktischerweise fungiert das Vieh auch noch als Adapter auf XLR, hurra!