Mr.Sambo schrieb:
Hab erst mal gelesen, 2mm am 12 Bund gemessen zwischen Bundstäbchen und Saite wären optimal. Stimmt das oder was ist euer Ratschlag?
Was man mag, ist subjektiv. Ob 1mm oder 5, das ist Ansichtssache. Ausprobieren. Was allerdings
machbar ist, ist ne andere Frage. Wohl dem, der gerne hoch spielt, der wird nie Probleme haben.
Die Faktoren für eine möglichst niedrige Saitenlage sind viele.
1. Verarbeitungsqualität. Je genauer der Hals und die Bünde, desto besser. Wenn z.B. nur ein Bund zu hoch steht, dann wird es scheppern, wenn man einen Bund tiefer greift. Und wegen des einen blöden Bundstabs kann man dann die ganze Saitenlage erhöhen. Oder den Bundstab nachschleifen. Aber meistens sind das mehrere, bzw. es liegt auch an einem minimal krummen Hals unten drunter. Nicht jede Gitarre ist eine Tremonti.......bei der ich sage und schreibe auf 1,4/1,0 E/e gespielt habe...und nix schnarrte.
2. Saitenstärke. Dickere schwingen schwächer, vertragen tiefere Saitenlage
3. Mensur
4. Griffbrettradius. Für reine Rhymthmusgitarristen wärs egal, aber jeder, der Bending praktizieren will (das dürften 99,99999% alle Gitarristen sein), wird da bei stärkerer Griffbrettwölbung aufliegen, wenn er nicht die Saitenlage höher einstellt. Im Extremfall würde es sonst nicht nur schnarren, sondern schlichtweg den Ton abwürgen, weil die Saite beim Bending komplett aufliegt.
Wer nicht bendet, für den isses egal.
5. Spieltechnik. Nicht zuletzt die Stärke des Anschlages.
6. Die Fähigkeit, Steghöhe, Sattelhöhe, Halskrümmung und Halswinkel exakt aufeinander abgerichtet einstellten zu können
Was man am Ende einstellt, ist individuell. Wobei es ne Menge Dinge gibt, die mitentscheidend sind. Zum Greifen mag man niedrige Saitenlagen vielleicht mögen, aber so manche einer findet sie zum Bending schwerer als hohe Saitenlagen. Hohe Saitenlagen wiederum haben den Nachteil einer ungenaueren Intonation, da die Saitenauslenkung aus der Geraden grösser ist -> höhere Saitenspannung -> Ton wird zu hoch. Besonders, wenn eine hohe Saitenlage aus einem hohen Sattel resultiert, wird das deutlich, weil dann auch noch die Saitensteifigkeit negativ mitwirkt.
Ich mag die klassischen 2 mm am liebsten. Das ganze allerdings immer mit einem extrem niedrigen Sattel und lieber einem etwas höheren Steg. Niemals umgekehrt.