Onlinemagazine - ein schwarzes Loch?

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Tach,

da ich die letzten Wochen über 30 CD's an Onlinemags verschickt habe und nur von einem Feedback über den Erhalt bekommen habe (ohne Garantie auf Besprechung), drängt sich mir die Frage auf, ob die Jungs und Mädels eigentlich überhaupt noch Eigenproduktionen rezensieren. Sämtliche Reviews, die mir auf div. Seiten ins Auge stechen sind Label-Releases.

Sehr flott war hingegen das Legacy (ein professionelles Print-Magazin). Ein Tag nachdem die CD raus ist direkt Feedback mit Ausicht auf Review in der nächsten Ausgabe. Das war vergleichsweise schon ein Aha-Erlebnis.

Wie sind eure Erfahrungen so? Wurden eure Eigenreleases innerhalb eines angemessenen Zeitraumes (ca. 4 Wochen) weitläufig besprochen?
 
Eigenschaft
 
Also wir lassen unsre CDs von einem Insider verschicken, der in einem großen Printmagazin schreibt und viele Kontakte hat. Wir haben ca. 100 an Magazine verschickt und ca. 20 Reviews bekommen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Ausbeute viel karger ausfällt, wenn man die Sachen einfach von sich aus raus schickt.

Also wie immer:
Kontakte sind alles...
 
Oha ... das ist aber ne magere Asubeute ... vor allem im Bezug auf die Umstände. Da kann ich mich ja freuen.
 
Ich schreib jetzt mal von der "anderen Seite", da ich ja (mit meiner Freundin zusammen) ein Onlinemagazin leite und sowohl für onliner als auch für print geschrieben habe bzw. noch schreibe. Wir sind ein kleines online-Magazin, aber ich kenne auch viele Leute von größeren onlinern, da ist das ähnlich.
Bei uns ist es so, dass das Verhältnis von CDs die bei uns eingehen zu aktiven Schreibern, die zeitnah und zuverlässig die Themen bearbeiten nicht so toll ist. Sprich wir haben einige Leute, die immer wieder was machen und auch gute Reviews abliefern, aber um mit den CDs immer Up To Date zu sein, reicht es einfach nicht. Das wird bei den meisten Onlinern ähnlich sein. Außerdem haben (leider) oft die CDs, die von einem Promoter, den man kennt oder einem größeren Label kommen vorrang, weil man mit diesen Leuten ja auch weiter zusammenarbeiten will (und muss, wenn man auch die großen Themen bekommen möchte, die viele Leser anziehen).
Insofern sind 1-2 Wochen Bearbeitungszeit bei einem onliner wirklich nicht viel. Wir geben übrigens normalerweise gar kein Feedback über Eingang der CDs (das würden den Zeitlichen Rahmen sprengen, lieber verwende ich die Zeit auf das Schreiben eines reviews und den Abbau des Stapels von CDs, der bei mir liegen bleibt, weil ihn kein Redakteur nehmen möchte). Wir stecken viel Zeit und Mühe rein, gerade auch ungesignte Bands zu rezensieren und alles möglichst Zeitnah zu schaffen, trotzdem kommen dann mal wochen, wo 7,8 CDs und 4,5 Interviews bei uns auf dem Tisch liegen bleiben, an denen kein Redakteur interesse zeigt. Da kann es schon mal passieren, dass bis zu einem Review ein paar Wochen vergehen. Außerdem zeigen die Redakteure natürlich auch eher Interesse bei großen Themen, weshalb die kleineren Sachen noch länger liegen bleiben.
Wenn die Magazine nicht explizit geschrieben haben, dass Demos/CDs von ungesignten Bands erwünscht sind, sollte man im Übrigen außerdem immer nachfragen, bevor man etwas hinschickt.
Damit Du ein grobes Gefühl für die Sache bekommst: Bei unserem eigenen Album gehe ich bei ca. 60 Promos (die zu einem nicht geringen Teil an Redakteure gehen, die ich persönlich kenne) von etwa 20-30 Reviews und 5-10 Interviews aus. Wobei da wirklich vieles über persönliche Kontakte und eine sehr gute Promoterin läuft.
Printmagazine wie das von Dir erwähnte Legacy haben es da etwas einfacher, weil sie einfach eine Hand voll Leuten da sitzen haben, die hauptberuflich schreiben oder teilweise sogar vollzeit da sind. Da kann man schon eine ganz andere Menge an CDs abarbeiten, als wenn man das nach 9,5 std. Arbeitstag und 3 std. Bandprobe noch in der Freizeit macht.
Generell ist es immer empfehlenswert, sich den richtigen Ansprechpartner rauszusuchen und vorher kurz zu mailen und generell möglichst freundlich auf die Leute zuzugehen und nicht mit dem "Anspruch" jetzt ein Review zu bekommen. Diesen Anspruch gibt es nämlich nicht und ein Anspruchsdenken wird es dir erheblich erschweren, Reviews zu bekommen, weil die Verantwortlichen sich dann beim "Anpreisen" Deines Themas an die Redaktion eher zurückhalten werden...
Ich hoffe, das war jetzt halbwegs verständlich formuliert und nicht zuuu ernüchternd...
 
Oha ... das ist aber ne magere Asubeute ... vor allem im Bezug auf die Umstände. Da kann ich mich ja freuen.

20% sind eine Überdurchschnittlich gute Ausbeute ;)

Mit mehr solltest du eigentlich gar nie rechnen, wenn du nicht ein Label mit fetter Promo-Maschinerie hinter dir stehen hast.

Ich würde sagen, dass ein "Privatmann", der einfach so ein demo an Magazine verschickt mit einer Ausbeute von 10% mehr als Zufrieden sein muss.
 
20% sind eine Überdurchschnittlich gute Ausbeute ;)
Sagt wer? Woher kennst Du den Durchschnitt? Ich stimme Dir zu, dass 20% ganz ok ist, aber worauf Du diese Aussage basierst, würd mich dann doch interessieren...

Mit mehr solltest du eigentlich gar nie rechnen, wenn du nicht ein Label mit fetter Promo-Maschinerie hinter dir stehen hast.
Oder Leute so kennst oder Hilfe von jemandem bekommst, der Leute so kennt oder eben einfach ein Hammergutes Produkt hast, das die Redaktionsleiter auf einen Schlag so überzeugt, dass sie unbedingt was dazu machen wollen... Es gibt da schon auch andere Möglichkeiten...
Edit: und natürlich hängt es auch immer von der Zeit und Energie ab, die man in die Promotion investiert...

Ich würde sagen, dass ein "Privatmann", der einfach so ein demo an Magazine verschickt mit einer Ausbeute von 10% mehr als Zufrieden sein muss.
Wie gesagt: das hängt immer auch von der Art ab, wie man wen kontaktiert und von der Qualität des Produkts (nicht nur inhaltlich sondern auch Aufmachung).
So pauschal wär ich da mit Aussagen sehr vorsichtig...
 
Naja, ich schick ja nicht zum ersten Mal ne CD weg. Deswegen wundert mich die Aussage auch etwas.

Da ich die letzte CD 2006 in Handarbeit erstellt habe kontne ich nur 7 Redaktionen bemustern und die haben alle(!) rezensiert.

Mich wunderts halt nur, daß es jetzt mit der professionelleren Scheibe auf einmal so zäh wird. Entweder hat sich das die letzten 3 Jahre so entwickelt oder professionelle Eigenreleases sind Redakteuren suspekt bzw. weniger symphatisch als Erzeugnisse, denen man die harte Arbeit durch Dilettantismus deutlicher ansieht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sagt wer? Woher kennst Du den Durchschnitt? Ich stimme Dir zu, dass 20% ganz ok ist, aber worauf Du diese Aussage basierst, würd mich dann doch interessieren...


Oder Leute so kennst oder Hilfe von jemandem bekommst, der Leute so kennt oder eben einfach ein Hammergutes Produkt hast, das die Redaktionsleiter auf einen Schlag so überzeugt, dass sie unbedingt was dazu machen wollen... Es gibt da schon auch andere Möglichkeiten...
Edit: und natürlich hängt es auch immer von der Zeit und Energie ab, die man in die Promotion investiert...


Wie gesagt: das hängt immer auch von der Art ab, wie man wen kontaktiert und von der Qualität des Produkts (nicht nur inhaltlich sondern auch Aufmachung).
So pauschal wär ich da mit Aussagen sehr vorsichtig...


Du hast durchaus mit allem was du da sagst recht...
Pauschaulisieren kann man sowieso fast nichts. Ich habe einfach mal eine Hausnummer genannt, mit der man durchaus zufrieden sein sollte.

Woher ich die habe?
Wie schon gesagt: Ich habe Kontakte zu einigen Magazinen und auch zu einigen Bands und von mehr als 20% Feedback habe ich noch selten gehört. Und die bekommt man auch nur, wenn man eben jemanden kennt, der jemanden kennt...
 
Mich wunderts halt nur, daß es jetzt mit der professionelleren Scheibe auf einmal so zäh wird. Entweder hat sich das die letzten 3 Jahre so entwickelt oder professionelle Eigenreleases sind Redakteuren suspekt bzw. weniger symphatisch als Erzeugnisse, denen man die harte Arbeit durch Dilettantismus deutlicher ansieht.
Naja, wenn das Ding professioneller aussieht, dann fällt schon so ein bißchen der "Demo-Bonus" weg, da haste schon recht. Insofern fallen oft die Reviews nicht mehr ganz so gnädig aus und man muss härter arbeiten, um überhaupt welche zu bekommen...

Du hast durchaus mit allem was du da sagst recht...
Pauschaulisieren kann man sowieso fast nichts. Ich habe einfach mal eine Hausnummer genannt, mit der man durchaus zufrieden sein sollte.

Woher ich die habe?
Wie schon gesagt: Ich habe Kontakte zu einigen Magazinen und auch zu einigen Bands und von mehr als 20% Feedback habe ich noch selten gehört. Und die bekommt man auch nur, wenn man eben jemanden kennt, der jemanden kennt...
Gut, dann bin ich ja erleichtert. Ich hatte mich eben nur über die recht pauschale Aussage gewundert, die sich nicht nach "Hausnummer" sondern nach "Fakt" anhörte. Das hätte ich mir mit einiger (eben auch interner) Erfahrung so nicht zugetraut... Aber so stimmt's ja dann schon wieder :great:
 
Hallo David MiS,

wie du schon selbst vermutet hast, hat sich auch in den letzten 3 Jahren
natürlich viel in der Musik-Szene getan.

So langsam setzt bei allen die Gewissheit ein, dass Musik, ... sowohl aus technischen,
als auch aus inhaltlichen Gründen ... als Medium eine sehr starke Abnutzung
erfahren hat. ... Seit Jahren kommt von den Musikern und Bands ... IN ETWA ...
das Gleiche bei den Labels, Geschäftspartnern und Hörern an.
Und Musik ist mittlerweile 'omnipräsent'. FALLS du als Redakteur mal eine Band
für eine Review suchen würdest (nur mal angenommen), dann hättest du auf
MySpace sofort mehrere tausend Bands, die ... Achtung, noch mal der Hinweis
in etwas anderer Formulierung ... alle in etwa das Gleiche bieten.

Ergänzend, das sagte Xytras ja schon, wird das Sicherheitsdenken bei den Redakteuren
immer stärker. Sie werden sich also tendenziell auf alt-bekannte Ansprechpartner verlassen wollen.
(Die ab- und zu auch mal ein 'großes Thema' anbieten; Vergleiche Äußerungen von Xytras).

- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Zu diesem Thema stelle ich mir daher die Fragen:
Was ist auf den CDs drauf? Und: wie präsentierst du die ganze Sache?

Ist da 'was cooles, Neues' drauf? Präsentierst du das Zeug mit einem möglichst
persönlichen und emotionalen Aufhänger? ...

Beide der folgenden Threads beschäftigen sich mit dem Thema 'Inhalte'.
Du kannst dort ja mal rein-lesen, wenn du möchtest.

https://www.musiker-board.de/vb/musikbusiness-recht/316714-pressemappe-gestalten.html#post3630832

https://www.musiker-board.de/vb/mus...-alles-beachten-davor-danach.html#post3618461

Zu dieser ganzen Thematik kann ich dir auch zwei PDFs empfehlen, die ich auf Grundlage
meiner persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen geschrieben habe.
Ich denke, die Inhalte sind sehr zeitgemäß und können sehr hilfreich sein. Wenn du die lesen möchtest ...
"Wie man als Musiker durch Neuerungen seine Hörer begeistert":
http://www.bandologie.com/MP3/Wie_man_als_Band_durch_Neuerungen_seine_Hoerer_begeistert.pdf
"Was Musiker heutzutage zu ihrer eigenen Sicherheit über Major Labels wissen sollten"
(ähnliches wie im Verhältnis 'Major Labels / Musiker' tritt ... meiner persönlichen Einschätzung
nach ... auch im Verhältnis 'Magazine / Musiker' auf)
http://www.bandologie.com/MP3/Was_Musiker_heutzutage.pdf
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
... Und ... in gewisser Weise war es ehrlich gesagt zumindest möglich zu vermuten,
dass bei einer solchen Herangehensweise die Reaktionen der Partner nicht so
stark sein werden. ... Da dies mein erster Beitrag in dem Forum war, habe ich
vielleicht noch etwas zu 'barsch' formuliert ... aber ich denke, eine gewisse Substanz
hatte meine Vermutung schon.
https://www.musiker-board.de/vb/musikbusiness-recht/314392-500-gepresste-cds-nun.html#post3598793
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
Daher würde ich dir ... wenn du das noch hören willst ... erneut freundlich an's Herz legen
wollen, mal eine Art 'Masterplan' für dein Musikprojekt aufzusetzen.

Denn selbst, wenn du 'Reviews' bekommst, wird das allein deine Verkäufe wahrscheinlich
nicht gerade hoch treiben. ... Zu diesem Thema hatte ich schon einige Bands im Gespräch
und habe als Produktmanager natürlich immer die Verkaufsstatistiken bei uns in der Plattenfirma verfolgt.
Will sagen: ich kenne diese Zahlen: "Verhältnis: Review => Verkäufe" auch in einer Größenordnung,
die über die Promo-Möglichkeiten einer Band deutlich hinaus geht. (Und daher als eine
Art 'Statistik' aussagekräftiger ist.)
Ich persönlich komme aufgrund dieser Einsichten zu dem Ergebnis: Reviews allein bringen
nahezu keine Verkäufe.

Und wie ich von einer befreundeten Band weiß: selbst ein 'Album des Monats' in einem
bundesweit vertriebenen, großen Musikmagazin, führte ... zumindest bei der befreundeten
Band ... zu einem eher 'gemächlichen' Verkaufs-Anstieg. Verglichen mit dem Album davor,
das auch schon ziemlich gut lief bei den Jungs, waren die Verkäufe in etwa gleich.
'Album des Monats' (natürlich mit Riesen-Review) hin- oder her. Ausschlaggebend für die
meisten Käufer waren in diesem Fall andere Faktoren.

Mein Tipp wäre daher, andere ... möglichst neue ... Wege der Vermarktung zu gehen.
Beispielsweise mein dezenter Hinweis im PDF über 'Major Labels', dass man sich als Band
ja mal Gedanken machen könnte, welche Firmen ... außer Plattenfirmen ... sich noch für
die Musik interessieren könnten.

Wie auch immer.

Also, alles Gute und beste Grüße
Nils
 
Zuletzt bearbeitet:
20% sind eine Überdurchschnittlich gute Ausbeute ;)

Mit mehr solltest du eigentlich gar nie rechnen, wenn du nicht ein Label mit fetter Promo-Maschinerie hinter dir stehen hast.

Ich würde sagen, dass ein "Privatmann", der einfach so ein demo an Magazine verschickt mit einer Ausbeute von 10% mehr als Zufrieden sein muss.

Hallo LongLostHope,

allein schon von dieser Denkweise würde ich dringend abraten!

Aus deinen Äußerungen geht hervor dass du denkst, dass "da die Großen, hier die
Kleinen" sitzen. Das ist schon längst nicht mehr so, in der Musikindustrie. Auch 'die
Kleinen', können ... mit etwas Mühe ... mittlerweile sehr ähnlich arbeiten, wie 'die Großen'!

Siehe 'Aggro Berlin', 'GHVC' und ähnliche Erfolgsgeschichten, die von Privatpersonen
aufgezogen wurden!

Ich persönlich ... aber das ist jetzt wirklich nur meine Meinung ... würde sogar so weit
gehen, zu sagen, dass es 'die Großen' gar nicht mehr in der Form gibt, wie das noch
immer viele Musiker denken. Und: Die Zukunft der Musikindustrie liegt ... ebenfalls meiner
persönlichen Meinung nach ... nicht darin, wer die 'große Promo-Maschinerie' hat, sondern
wer die besseren Inhalte für die Hörer hat.
An dem Punkt würde ich ansetzen. Nicht alles einfach auf 'eine Sache der Größe' schieben.

Alles Gute und beste Grüße
Nils
 
So langsam kann ich ein Fazit ziehen. Es sind ja nun zwischen 2-3 Monate ins Land gezogen. Viel wird nicht mehr kommen.

Es ist m.E. sehr traurig zu sehen wie Online-Mags sich zunehmend im Ruhm der Etablierten baden und ihre Aufgabe den Untergrund zu supporten nur noch sporadisch nachkommen.

Kommunikation, Organisation und Schreibstil erfüllen darüber hinaus in vielen Fällen nicht mal unterste journalistische Standards. Es schmerzt von Mags aussortiert zu werden, die mangels Sorgfalt und Aufwand keine, dem Künstler ebenbürtige Leistung erbringen.

Die Professionalität war zwar auch vor 3 Jahren noch nicht gegeben, aber der Pioniersgeist, die Leidenschaft und eine Gewissenhaftigkeit Künstlern gegenüber glichen das wieder aus. Davon scheint wenig übrig zu sein.
 
Hallo David,

ich kann deine Situation verstehen.

Aber bitte verwechsele nicht einige Dinge:

* Wenn jemand ein Magazin betreibt dann ist seine "Aufgabe", wenn er das professionell
macht, Geld zu verdienen.
Und das geht nunmal besser, wenn man über etablierte Bands schreibt.

* ... wenn er das privat macht (Fanzines etc.), dann ist seine "Aufgabe" ihm selbst
überlassen. Was auch immer er schreiben will, darf er machen. Ist ja zu seinem privaten
Vergnügen.

* Nur, weil in Magazinen mal mehr Newcomer unterstützt wurden, bedeutet das nicht,
dass es eine Verpflichtung der Magazine in dieser Richtung gibt.
Das ist so ähnlich wie die aktuelle Diskussion über Youtube. Ob man dort kostenlose
Inhalte erhalten müsste. ... Natürlich nicht.
- -

DEINE Aufgabe als Musiker ist es nun eher, den Magazinen Inhalte zu liefern (entweder
andere Musik; oder eine andere Präsentation deiner Musik), mit denen sie ihre Auflage
erhöhen können, oder ihr Magazin spannender für ihre Leser gestalten können ... UND
dabei deine Musik promoten.

Wie ich oben schon mal verlinkt hatte, können dabei folgende Überlegungen wahre
Wunder bewirken: https://www.musiker-board.de/vb/musikbusiness-recht/316714-pressemappe-gestalten.html#post3630832

... Allerdings werden insbesondere Musik-Magazin-Redaktionen zu einem Großteil anhand
des Eindrucks direkt durch die Musik beurteilen.

DIE Kernfrage, die bei Musikern und Bands immer wieder falsch herum gestellt wird,
ist: "Was kann ich für die Anderen und für die Welt tun?"
und NICHT: "Was können die Anderen und die Welt für mich tun?".

Sobald du den Magazinen etwas anbieten kannst, das ganz offensichtlich zu ihrem
Vorteil ist, sobald sie es abdrucken beziehungsweise online stellen, ... dann werden
sie das machen.

Also, alles Gute und beste Grüße
Nils

P.S.: Übrigens stellt sich AUCH die Frage, wie viel Relevanz-Verlust, also Wert-Verlust,
das Medium "Musik" im Allgemeinen in den letzten 3 Jahren erlitten hat.
Mehr dazu siehe auch hier: https://www.musiker-board.de/vb/pol...it-den-internet-leuten-los-2.html#post3709967

Hinweis: Lesen ungefähr ab Mitte des Beitrags ...
Heute, im Jahr 2009 (und wahrscheinlich in folgenden) stehen wir an einem Scheideweg.

Es gibt zwei prinzipielle Möglichkeiten:

Entweder, ...
 
Zuletzt bearbeitet:
DIE Kernfrage, die bei Musikern und Bands immer wieder falsch herum gestellt wird,
ist: "Was kann ich für die Anderen und für die Welt tun?"
und NICHT: "Was können die Anderen und die Welt für mich tun?".

Den Gedanken kann ich nicht teilen. Das würde mich zum reinen Dienstleister machen. Musik als Dienstleistung ist nicht interessant, höchstens kurzfristig lukrativ. Was die Leute wirklich langfristig bindet ist Identifikation mit ehrlichen Emotionen, gute Geschichten, evtl. politische Stellungnahme und mitreissendes Handwerk. Das kann nur geboten werden, wenn man sich durch Musik selbst verwirklicht.

Musik-Magazine sind um die Musik herum entstanden und nicht für die eigene Brieftasche. Jeder Mensch, der im Kunst-Bereich unterwegs ist sollte die Bereitschaft haben notfalls +/- 0 zu arbeiten, wenn es der Entstehung, Aufrechterhaltung und Förderung von Kunst dienlich ist. Das tun die meisten Musiker und viele Leute aus dem Musiker-Umfeld (Tontechniker, Fotografen und sonstige Förderer) und nicht anders sollten Musik-Magazine ihre Aufgabe wahrnehmen. Es ist für mich kein akzeptables Argument vordergründig finanzielle Entscheidungen zu treffen. Das einzige persönliche Bedürfnis das ich als legitim einstufe ist das Bedürfnis nach Wachstum. Und nicht nur jeder für sich, sondern auch mit den anderen. Meine Leistung ist mit der Schaffung des Werkes und dessen gewissenhafter Umsetzung und Präsentation zunächst abgeschlossen. Als nächstes ist das Magazin an der Reihe und hat das Ding zu rezensieren oder zurückzuschicken. Einkassieren und nichts tun ist nicht legitim. Wenn zuviele Einsendungen ankommen, dann hat man dies mitzuteilen und kenntlich zu machen, daß vorübergehend keine weiteren Einsendungen besprochen werden. Ich bin aus Krankheitsgründen lange nicht erwerbstätig gewesen und habe mich arm gemacht um diese CD zu realisieren. Da kann ein Student sich auch mal 30 Minuten auf seinen Arsch setzen und das Ding zwischen Klausurvorbereitung und saufen gehen besprechen. Und wenn er das nicht kann hat er seinen Platz für jemanden zu räumen der es kann und will.

DEINE Aufgabe als Musiker ist es nun eher, den Magazinen Inhalte zu liefern

Ich lebe für und durch Musik. Was ich den Leuten gebe ist nicht weniger als meine Seele und ansprechends Handwerk mit Schleifchen drumherum. Wem das zu wenig ist, der hat wirklich keinerlei Sinn für Wert.
 
Zuletzt bearbeitet:
DIE Kernfrage, die bei Musikern und Bands immer wieder falsch herum gestellt wird,
ist: "Was kann ich für die Anderen und für die Welt tun?"
und NICHT: "Was können die Anderen und die Welt für mich tun?".
Den Gedanken kann ich nicht teilen. Das würde mich zum reinen Dienstleister machen. Musik als Dienstleistung ist nicht interessant, höchstens kurzfristig lukrativ. Was die Leute wirklich langfristig bindet ist Identifikation mit ehrlichen Emotionen, gute Geschichten, evtl. politische Stellungnahme und mitreissendes Handwerk. Das kann nur geboten werden, wenn man sich durch Musik selbst verwirklicht.
Hallo David,

mit deiner Ausführung hast du völlig Recht: Musik zu machen, die die Wünsche eines
Marktes exakt bedient, funktioniert nicht auf Dauer.

Trotzdem musst du dir die Frage stellen: "Was kann ich für die Anderen tun."

Kleiner Tipp: Dazu gehört im Musik-Bereich üblicherweise auch, dass man 'die Anderen'
überrascht!
(Das bedeutet: also nicht das bietet, was sie erwarten. Nicht Dienstleistung.)

... Unter anderem ich habe ein ganzes Buch über diesen Kram geschrieben, in dem genau
dieses Thema ausführlich behandelt wird. Und noch ein paar Gratis-PDFs ergänzt. ...
Es gibt also genug detaillierte und verfügbare Informationen darüber. Auch von
anderen Autoren und von Stars selbst.
Da es sich jeweils um hundertseitige Werke handelt, kann ich das hier nicht in ein paar
Worten wiedergeben. Ich empfehle dir noch immer, MEHRERE solcher Bücher mal zu
lesen und zu hören.
Hier, einige Empfehlungen dazu; "Nützliche Links für Musiker":
http://www.bandologie.com/content/view/14/29/

Ob mir mein Werk dazu gelungen ist ... kannst du hier anhand einiger Meinungen anderer
Musiker abschätzen:
http://www.bandologie.com/content/view/21/39/

Musik-Magazine sind um die Musik herum entstanden und nicht für die eigene Brieftasche. Jeder Mensch, der im Kunst-Bereich unterwegs ist sollte die Bereitschaft haben notfalls +/- 0 zu arbeiten, wenn es der Entstehung, Aufrechterhaltung und Förderung von Kunst dienlich ist.
Wenn das deine Meinung ist, ist das völlig OK.
Pauschalisieren kannst du diese Aussage allerdings nicht.
Jeder darf selbst entscheiden, ob er Kunst macht der Kunst wegen,
oder um Geld zu verdienen. Oder beides.

Ich vermute, das du ... wie viele Menschen und INSBESONDERE Musiker ... eher ein moralisches
Problem mit dem Thema 'Geld' hast. ... Und dieses innerliche Problem hält den Menschen
dann in der Regel auch unterbewusst davon ab, mehr Geld zu verdienen. ... Was häufig
in einer sehr tragischen Gesamtsituation mündet ...

Dazu kann ich dir ein exzellentes Onlinebuch empfehlen:
http://www.hpz.com/GeldText.html

Das tun die meisten Musiker und viele Leute aus dem Musiker-Umfeld (Tontechniker, Fotografen und sonstige Förderer) und nicht anders sollten Musik-Magazine ihre Aufgabe wahrnehmen.

Nicht die, die ich kenne.
* Wir haben mal einen Fotografen sechs Monate lang beschäftigt und ihm einen
'Sonder-Billig-Preis' von 1.000 Euro PRO TAG bezahlt. Das empfand ER als 'großzügigen
Mengenrabatt' und er hat sich nur auf diesen 'Billigpreis' eingelassen, weil wir ihn so lange
gebucht hatten. ... ...
* Schauspieler nehmen mindestens 300 bis 400 Euro pro Tag. Erfolgreiche sogar deutlich mehr.
* Zwei Freunde von mir sind Film-Cutter, die verdienen 200 bis 800 Euro am Tag.
* Ich habe mal mit einer Geigerin gearbeitet und ihr für 4 Stunden Arbeit 300 Euro überwiesen.
* Ein Freund von mir ist Profi-Gitarrist. Der nimmt ca. 400 Euro pro Abend.
* Für die Versorgung von Musik-Magazinen gibt es ganze Promotion-ABTEILUNGEN bei
Plattenfirmen (was meinst du, was es kostet, eine solche Abteilung zu betreiben!).
Wenn du das als "Kosten für Musik-Promotion" aufrechnest, bist du schnell bei etlichen
zehntausenden von Euro, die ... wenn auch nicht in Bargeld, sondern in 'Leistung', von
den Plattenfirmen an Musik-Magazine fließen.
Dort wird ein enormer Aufwand betrieben, um die Schreiberlinge und Redakteure
zu 'aktivieren'.

... Also ich weiß nicht, in was für einer Welt du lebst, aber "Förderer" gibt es im Musik-
Bereich in:
* Jugendzentren
* Kultureinrichtungen
* In der Kirche
* Im Amateurbereich unter Freunden
* Im Profi-Bereich, wenn es den Bands schlecht geht

... Also überall dort, wo KEIN Geld verdient wird und wo KEINE Musikkarrieren
gemacht werden. Kurzum: Vergiss mal diesen Anspruch, dass irgendjemand dich
'fördern' müsste.

Es ist für mich kein akzeptables Argument vordergründig finanzielle Entscheidungen zu treffen.
Das mag deine Meinung sein.
Aber du musst anderen Leuten auch andere Meinungen zugestehen.

Du kannst ja mal das Buch von Gene Simmons lesen: "Sex, Money, KISS":
http://www.amazon.de/gp/product/159...mp=1638&creative=6742&creativeASIN=1597775029

... So wie Gene Simmons betrachten die meisten Musiker Geld, ... zumindest die, die
mit ihrer Musik viel davon verdient haben.
(Ich kann auch dieses Buch nicht in 2 Sätzen wiedergeben ... das ist ein Werk von mehreren
hundert Seiten.)

Das einzige persönliche Bedürfnis das ich als legitim einstufe ist das Bedürfnis nach Wachstum. Und nicht nur jeder für sich, sondern auch mit den anderen. Meine Leistung ist mit der Schaffung des Werkes und dessen gewissenhafter Umsetzung und Präsentation zunächst abgeschlossen. Als nächstes ist das Magazin an der Reihe und hat das Ding zu rezensieren oder zurückzuschicken. Einkassieren und nichts tun ist nicht legitim. Wenn zuviele Einsendungen ankommen, dann hat man dies mitzuteilen und kenntlich zu machen, daß vorübergehend keine weiteren Einsendungen besprochen werden. Ich bin aus Krankheitsgründen lange nicht erwerbstätig gewesen und habe mich arm gemacht um diese CD zu realisieren. Da kann ein Student sich auch mal 30 Minuten auf seinen Arsch setzen und das Ding zwischen Klausurvorbereitung und saufen gehen besprechen. Und wenn er das nicht kann hat er seinen Platz für jemanden zu räumen der es kann und will.

Ich lebe für und durch Musik. Was ich den Leuten gebe ist nicht weniger als meine Seele und ansprechends Handwerk mit Schleifchen drumherum. Wem das zu wenig ist, der hat wirklich keinerlei Sinn für Wert.
Noch mal: Dein persönliches Schicksal: Erst Krankheit, dann Aufopferung für die Musik,
dann arm und pleite durch eine Musikproduktion verstehe ich durchaus.
Ich kann auch nachvollziehen, weshalb du aus deiner Sicht so 'sauer' auf die Leute bist.

Es hilft aber alles nichts: Du kannst nicht von dir auf andere schließen, oder sogar den
Anspruch erheben von irgendwem im Musikbereich 'gefördert' zu werden.
(Obwohl es ja sogar Vereine gibt, die das durchaus im großen Stil machen und wo ziemlich
viel Förderungsgeld an Musiker geht! ... Schöne Grüße an Bernd Schweinar und seine
Verbündeten an dieser Stelle :) http://www.allmusic.de/ )

Wenn der besagte 'Student' ... ein freier Mensch, der dir zu nichts verpflichtet ist ... für sich
genommen besser durch's Leben kommt, wenn er NICHT über deine Musikproduktion
schreibt (oder, wenn du es bisher nicht geschafft hast, ihn davon zu überzeugen DASS es
für ihn mehr Vorteile als Arbeit bringt), dann ist das sein gutes Recht, das so zu machen.
Und keinesfalls moralisch verwerflich.

Du kannst die Leute nicht dazu zwingen, Musik interessant zu finden!
... Das würde jetzt zu einer gesellschaftlichen Diskussion führen, die du in Ansätzen
bereits HIER findest:
https://www.musiker-board.de/vb/pol...it-den-internet-leuten-los-2.html#post3709967

WENN du mit Musik Geld verdienen willst(?) (willst du das überhaupt, oder siehst du dich
als Dauer-Semi-Profi?) empfehle ich dir, dazu mal tiefgreifendere Informationen über
Erfolge und Karrieren im Musikbereich zu lesen oder mehrere Hörbücher aus dem Bereich
zu hören!
Es gibt sowohl einige Stars, die ihr Leben zusammenfassen (Autobiografien), als auch
einige Bücher und Filme zu diesem Thema. (Siehe oben; einige Tipps dazu).
Das Konzept "Förderer" tauchte in keiner von mir untersuchten Musikkarriere als maßgeblicher
Baustein auf.

Alles Gute und beste Grüße
Nils

EDIT: Noch ein Buchtipp unter anderem zum Thema 'Win-Win-Situationen' herstellen
(und auch in der Gesamtheit ein sehr empfehlenswertes Buch):
"The 7 Habits of Highly Effective People: Powerful Lessons in Personal Change":
http://www.amazon.de/gp/product/074...mp=1638&creative=6742&creativeASIN=0743269519

Oder auf deutsch (diese Übersetzung kenne ich nicht; ich gehe davon aus, dass das
Buch gut übersetzt wurde):
"Die 7 Wege zur Effektivität: Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg":
http://www.amazon.de/gp/product/389...mp=1638&creative=6742&creativeASIN=3897495732

... auch alle anderen Bücher und Hörbücher, die ich empfehle habe ich natürlich
gelesen. ... Oder in Originalsprache gelesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn das deine Meinung ist, ist das völlig OK.
Pauschalisieren kannst du diese Aussage allerdings nicht.
Jeder darf selbst entscheiden, ob er Kunst macht der Kunst wegen,
oder um Geld zu verdienen. Oder beides.
.

Das ist keine Meinung, das ist ein Kodex.
 
Ich möchte doch auch nochmal ein paar kritische Kommentare abgeben.

So langsam kann ich ein Fazit ziehen. Es sind ja nun zwischen 2-3 Monate ins Land gezogen. Viel wird nicht mehr kommen.
Ehrlich gesagt: ich wundere mich ein wenig. Nicht über Dich im speziellen (weil ich nicht weiß, inwiefern das auf Deine Band zutrifft), aber generell über die Community hier. In meiner Signatur steht z.B. groß und fett, dass ich ein Onlinemagazin im Gothic- und Metalbereich betreibe und ich habe es (z.B. auch hier) schon mehrfach in den Themen geschrieben. Trotzdem kam bisher nur 1 Musiker hier aus dem Board auf die Idee, mich mal direkt anzuschreiben, ob wir nicht sein Album reviewen können/möchten.
Stattdessen wird sich (hier) darüber beschwert, dass die Magazine schlecht arbeiten - was ist denn das für ne Promo-Arbeit, wo man nen direkten Draht, den man hätte nicht ausnutzt? Das nur mal am Rande.

Es ist m.E. sehr traurig zu sehen wie Online-Mags sich zunehmend im Ruhm der Etablierten baden und ihre Aufgabe den Untergrund zu supporten nur noch sporadisch nachkommen.
Ich habe bei Gründung unseres Online-Magazins nirgends unterschrieben, dass ich alle meine Kraft darauf aufwenden werde, den Untergrund zu supporten. Wenn das im Kleingedruckten irgendwo stand hab ich es wohl übersehen.
Was ich mich allerdings frage: wenn ich nur über kleine und unbekannte Bands auf Demo-Niveau berichte, bringt mir als Betreiber des Magazins auf Dauer auch wirklich Leser und evtl. Anzeigenkunden, damit ich nicht dauerhaft für meine Arbeit draufzahlen muss? Es ist eben so, dass die meisten Leute über Reviews zu bekannten Bands oder Festivals auf unsere Seite gelangen und nicht, weil sie nach ner kleinen Band suchen. Und was bringt es euch, auf einem Online-Magazin gefeatured zu werden, das keine Leser hat? Überhaupt: wenn ich mit meinem Magazin kein Geld verdienen soll, weil ich den Untergrund unterstützen soll - darf der Untergrund dann mit seinen CDs Geld verdienen? Warum sollte ich als Magazinbetreiber draufzahlen, die Band hat aber das Recht, kostendeckend zu arbeiten? Oder soll ich anfangen, für Reviews Geld zu verlangen?
Das hat also nichts mit "ausruhen" zu tun (im Gegenteil, die Großen Themen sind meistens mehr Arbeit und machen mehr Mühe, als kleinere Themen), sondern auch etwas damit, dass man hauptsächlich mit solchen Themen neue Leser und eben auch mal Anzeigenkunden gewinnen kann.

Kommunikation, Organisation und Schreibstil erfüllen darüber hinaus in vielen Fällen nicht mal unterste journalistische Standards. Es schmerzt von Mags aussortiert zu werden, die mangels Sorgfalt und Aufwand keine, dem Künstler ebenbürtige Leistung erbringen.
Und warum bemusterst Du so schlechte Magazine? Liest Du dir vorher nicht ein paar Artikel durch? Wenn Du Ansprüche an Qualitätsstandards stellst, dann überprüfe doch vorher, ob sie eingehalten werden, anstatt diese Magazine zu bemustern und Dich hinterher darüber zu beschweren.
Außerdem: vieles, was man so reinbekommt von Bands spottet auch jeder Beschreibung. Ich will mir nicht die Bandinfo zusammengoogeln und ich will auch nicht kommentarlos eine gebrannte, unleserlich beschriftete CD im Briefkasten vorfinden (auf musikalische oder technische Qualitäten will ich hier gar nicht eingehen). Ich muss z.T. 2-3 Reviews am Abend schreiben. Wenn ich dann nichtmal entziffern kann, wie die Band heißt, die mir da aus den Boxen entgegenrumpelt, und via google auch nur eine werbebanner-schwangere Homepage mit 3 Jahre altem Pressetext finde, dann steigert das nicht unbedingt meine Lust, das Review zu schreiben und damit auch weder die Bewertung des Produkts noch die Qualität dessen, was ich abliefern kann. Ich muss eben auch fundierte, aktuelle, brauchbar aufgearbeitete Informationen von der Band zugearbeitet bekommen, damit ich diese Bewerten kann und über die Band schreiben. Ich kenne euer Pressepaket nicht, aber wenn ihr so eine schlechte Ausbeute habt, dann liegt es vielleicht auch an der Qualität des Materials, das ihr anliefert.

Die Professionalität war zwar auch vor 3 Jahren noch nicht gegeben, aber der Pioniersgeist, die Leidenschaft und eine Gewissenhaftigkeit Künstlern gegenüber glichen das wieder aus. Davon scheint wenig übrig zu sein.
Ich kann Dir z.B. 100%ig versichern, dass wir versuchen, möglichst gewissenhaft zu sein und bei allen anderen Magazinen, die ich kenne, ist das auch so. Allerdings sind wir eben auch keine Dienstleister für den Musiker sondern für den Leser. Wenn der Musiker etwas von uns will (ein fundiertes Review), dann muss er eben auch entsprechend zuarbeiten. Aber wenn Du meinst, dass das alles zu schlecht und zu unprofessionell ist, dann versuche doch mal, es besser zu machen: gründe mal ein Onlinemagazin, finde einen Stamm von sagen wir mal 5-10 Redakteuren und setze Deine Standards, was Qualität und Hingabe sowie Support des Untergrunds angeht, durch. Dann sag mir in 1 Jahr, wieviele Leser Du hast, wieviel Zeit und Geld Du investiert hast und ob Du immer noch meinst, dass ein Magazin Dir als Musiker eine Dienstleistung zu erbringen hat oder nicht eher für den Leser da ist und einfach nicht alles abdecken kann, was da so ins Haus flattert.

Das ist keine Meinung, das ist ein Kodex.
und wer legt den fest und wo habe ich den unterschrieben?

Edit:
Musik-Magazine sind um die Musik herum entstanden und nicht für die eigene Brieftasche. Jeder Mensch, der im Kunst-Bereich unterwegs ist sollte die Bereitschaft haben notfalls +/- 0 zu arbeiten, wenn es der Entstehung, Aufrechterhaltung und Förderung von Kunst dienlich ist.
und wer zahlt dem Onlinemagazin die Serverkosten? Und was ist mit den ganzen Versandkosten? Das Verschicken der Promos an die Redakteure kostet uns auch locker mal 20-50 Euro im Monat. Dass ich meine Arbeitszeit nicht bezahlt kriege, sehe ich ein, weil ich es aus Enthusiasmus und Begeistreung für die Musik mache, aber warum soll ich nicht versuchen eben auf null rauszukommen? Und wer sagt, dass ich, nachdem ich Jahre Arbeit und Geld in die Szene investiert habe, nicht auch mal ein paar Euro daran verdienen dürfte? Warum wäre ich dadurch ein schlechterer Mensch?
+/- 0 ist vollkommen utopisch, wenn man den Redakteur als Dienstleister der Untergrund-Szene definiert. Warum soll ich Geld bezahlen, damit Deine Band ein gutes, fundiertes Review im Netz hat?

Ich lebe für und durch Musik. Was ich den Leuten gebe ist nicht weniger als meine Seele und ansprechends Handwerk mit Schleifchen drumherum. Wem das zu wenig ist, der hat wirklich keinerlei Sinn für Wert.

Ganz im Ernst: dann press 200 CDs und verschenke die an Freunde, die Dir so viel bedeuten, dass Du ihnen Deine Seele geben möchtest auf einem der Konzerte, das Du gratis gibst, damit weder der Club noch die Techniker daran verdienen. Aber erwarte nicht von wildfremden Menschen, die um eine technische Einschätzung (erstens der Qualität und zweitens der "vermarktbarkeit") gebeten werden, dass sie das genauso sehen und Dich nur, weil Du bedeutungsschwangeres Zeug von "Seelen" und so schreibst, verehren. Lebe damit, wenn Du eine CD rausbringst, lebst Du in einem Markt mit tausendfacher Konkurrenz und wenn Du untergehst, dann liegt das vielleicht an der Qualität Deines Produkts, vielleicht auch nur an schlechtem Marketing und vielleicht auch einfach daran, dass zum selben Zeitpunkt jemand anderes da war, der das selbe besser gemacht und rübergebracht hat.
Statt Dich darüber zu ärgern, freu Dich lieber, dass Du die Musik für Dich machen kannst und leb damit, dass manche andere Herangehensweisen haben :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Musik-Magazine sind um die Musik herum entstanden und nicht für die eigene Brieftasche. Jeder Mensch, der im Kunst-Bereich unterwegs ist sollte die Bereitschaft haben notfalls +/- 0 zu arbeiten, wenn es der Entstehung, Aufrechterhaltung und Förderung von Kunst dienlich ist.
Ach so. Das muss ich gleich mal meinem Vermieter erzählen. Er hat sicher Verständnis, wenn ich ihm sage, dass ich mit der Entstehung, Aufrechterhaltung und Förderung von Kunst beschäftigt bin und daher leider keine Zeit für einen anderen Job habe, so dass ich ihm höchstens noch die Hälfte der Miete bezahlen kann...


Das tun die meisten Musiker und viele Leute aus dem Musiker-Umfeld (Tontechniker, Fotografen und sonstige Förderer) und nicht anders sollten Musik-Magazine ihre Aufgabe wahrnehmen.
Tontechniker und Fotografen sind also Förderer aus dem Musik-Umfeld. Mensch, und wir Deppen bezahlen unseren Tontechniker doch tatsächlich bei jedem Gig, weil der Kerl sich einbildet, er müsse damit seinen Lebensunterhalt verdienen. Ich gebe ihm mal deine Telefonnummer, und ich wäre dankbar, wenn du ihm das mit der Bezahlung mal ausreden könntest.

Kannst du danach bitte noch ein paar andere Förderer für die Musikmagazine auftreiben? Kost' ja alles Geld, und es gibt bestimmt genügend Leute, die zur Förderung der Kunst mal ein bisschen für so ein Magazin in die Tasche greifen. Wäre ein netter Beitrag zur Förderung von dir :)


Es ist für mich kein akzeptables Argument vordergründig finanzielle Entscheidungen zu treffen. Das einzige persönliche Bedürfnis das ich als legitim einstufe ist das Bedürfnis nach Wachstum.
Nun ja, zugegeben, wachsen tue ich eigentlich nicht mehr, höchstens noch in die Breite. Aber irgendwie ist mein Körper so aufgebaut, dass er noch andere Bedürfnisse hat - Essen, Trinken, ein Platz zum Schlafen - so Zeugs halt.

Leider lebe ich in einem total kunstfeindlichen Umfeld, in dem sich Supermärkte, Vermieter, Restaurants, Tankstellen etc. gegen mich verschworen haben und mir Waren nur im Tausch gegen Geld geben.

Da ich persönlich die Interessen meines Körpers durchaus als legitim betrachte, bleibt mir also nichts anderes übrig, als hin und wieder auch mal finanzielle Interessen in meine Überlegungen mit einfließen zu lassen...

Eine schlechte Welt, ich weiß! :(


Und nicht nur jeder für sich, sondern auch mit den anderen. Meine Leistung ist mit der Schaffung des Werkes und dessen gewissenhafter Umsetzung und Präsentation zunächst abgeschlossen.
Meinetwegen. Ich habe soeben in gewissenhaftester Umsetzung ein Bild gemalt, auch die Präsentation ist 1A. Aber irgendwie will keiner was davon wissen. Sollte mein so gewissenhaft erstelltes Werk etwa uninteressant für andere sein? Kann eigentlich nicht sein, ich habe mir immerhin wirklich alle erdenkliche Mühe gegeben. Kunst ist es unzweifelhaft auch. Ich denke, ich frage mal meinen Anwalt, wie ich die einschlägigen Zeitschriften dazu bekomme, sich für mein Bild zu interessieren.



Als nächstes ist das Magazin an der Reihe und hat das Ding zu rezensieren oder zurückzuschicken. Einkassieren und nichts tun ist nicht legitim. Wenn zuviele Einsendungen ankommen, dann hat man dies mitzuteilen und kenntlich zu machen, daß vorübergehend keine weiteren Einsendungen besprochen werden.
Echt? Das ist Gesetz? Oder zumindest allgemeine Übereinkunft? Wow. Wenn ich also anfange, über Bilder zu berichten, muss ich alle Bilder, die mir von mir völlig fremden Menschen zugesandt werden, durchgucken und darüber berichten? Und wenn ich nicht dazu komme, muss ich die Dinger wenigstens wieder einpacken und zurückschicken? Hmmm, kostet leider Arbeitszeit und Porto. Wenn ich dich noch mal ans Telefon bitten dürfte, ich bräuchte noch mal den einen oder anderen Förderer. Danke! :)



Ich bin aus Krankheitsgründen lange nicht erwerbstätig gewesen und habe mich arm gemacht um diese CD zu realisieren. Da kann ein Student sich auch mal 30 Minuten auf seinen Arsch setzen und das Ding zwischen Klausurvorbereitung und saufen gehen besprechen. Und wenn er das nicht kann hat er seinen Platz für jemanden zu räumen der es kann und will.
Jawoll! Faules Pack! Studenten sind eh nur am Feiern, die sollen mal richtig arbeiten. Oder wenigstens Platz für jemanden machen, der richtig arbeitet - natürlich ohne Kohle dafür zu bekommen, wir machen ja Kunst!

Ich habe übrigens noch nie allzu viel Geld verdient (da ich nun mal für lau mit der Erstellung, Aufrechterhaltung und Förderung von Kunst beschäftigt bin) und jetzt alles in Farben und Leinwand gesteckt. Bin total pleite. Da kann ich ja wohl wenigstens erwarten, dass sich jemand für meine Bilder interessiert und wenigstens ein klitzekleines bisschen Arbeit dafür investiert! 30 Minuten Minimum finde ich durchaus angemessen.



Ich lebe für und durch Musik. Was ich den Leuten gebe ist nicht weniger als meine Seele und ansprechends Handwerk mit Schleifchen drumherum. Wem das zu wenig ist, der hat wirklich keinerlei Sinn für Wert.
Weißte was? Ich finde deine Musik klasse, ich schreibe mal ein Review darüber. Einfach so, zur Förderung der Kunst. :)

Ähh, ach so, ja, da sind ja noch mehr Künstler, mit Seele, Handwerk, Schleifchen - alles drin und dran. Na gut, dann denen auch ein Review. :)

Mhmmmm, dann gibt es ja auch noch den einen oder anderen Maler - handwerkliche Genies, jede Menge Seele, und das Schleifchen: Vom Feinsten! Also auch denen ein Review. Wie ist das eigentlich mit Porzellan-Figürchen? Jede Menge Handwerk, ganz sicher mit Seele, und sogar mit roter Schleife. Zwar superhässlich, aber ohne Frage Kunst. Also muss ich mich wohl drum kümmern...

Sieht so aus, als käme ich zu nichts anderem mehr. Ob ich dich noch mal bitten dürfte, per Telefon...? Noch so drei, vier Förderer? Die dürfen sich auch gerne direkt mit meinem Vermieter in Verbindung setzen, Telefonnummer auf Anfrage. Wäre mir auch lieber, ich hab' nämlich gerade keine Zeit für Organisatorisches...


Mal im Ernst: Glaubst du wirklich, nur weil du gerade unter persönlichen Opfern und mit viel Hingabe ein vermeintliches Kunstwerk geschaffen hast, muss die Welt das gefälligst auch zur Kenntnis nehmen? Stell dich hinten an!
 
loool mit was für einstellung die leute hier ans werk gehn is echt schlimm :D


wenn nen kumpel bilder vom gig bei dir macht oder nen juha mischer 3bier und ne pommes fürs mischen kriegt okay (mache ich wenn ich die zeit habe auch gerne) aber zu erwarten dass alle onlinemagazine dich reviewn weil du ja ne geile schleife umhast ..

es gibt 1000e bands die sich alle für led zeppelin 2 halten und ihre musik für die geilste der welt usw. wenn man die alle reviewn würde .. oha ;) und das auch alles noch für lau und inklusive zurückschicken .. könnte teuer werden :D

und sorry wenn du dein letztes hemd in die musik steckst und das jetzt nach hinten los gegangen is .. ja ne da fällt mir echt nix zu ein .. ich kauf von meinem letzten geld immer lotto scheine :D obwohl vllt mach ichs auch wie legato der scheint mit seiner staffelei echt erfolg zu haben :D

so traurig das auch ist: es geht heutzutage immer um geld sobald es auf einem gewissen niveau is. und wenn du erwartest das sich jmd die zeit nimmt ein review zu schreiben von jmd von dem die welt noch nichts gehört hat (und vllt auch zurecht) dann steck ihm nen 10er mit in den briefumschlag oder hoff drauf dass der gute mann grade bock hat die szene zu unterstützen .. MÜSSEN tun solche onlinemagazine gar nichts ..

oder nur weil du "künstler" bist musst jedem dahergelaufenen idioten nen song für seinen anrufbeantworter schreiben ?
 
Wenn Seele für mich ein esoterisches Unwort wäre, ich nicht das Gefühl hätte an Kunst beteiligt zu sein und mir die Überzeugung abhanden kommen würde, daß meine Arbeit auch jemandem anderen was wert sein kann, dann würde ich kein Instrument mehr anrühren.
Wenn mirjemand erklärt wie man als leidenschaftsloser Realist und Kapitalvermehrer ohne schlechtes Gewissen kreativ musizieren kann, möge er es mir bitte mitteilen. Das erspart mir neben Enttäuschungen auch noch Diskussionen wie diese, wo man sich als umtriebiger Idealist wie ein Alien vorkommen muss.

Im übrigen war ich 4 Jahre Redakteuer bei zwei Magazinen und einem MP3-Portal, Online-Radio Moderator, bin gelernter Tontechniker und gelegentlich als DJ tätig. Mir sind durchaus auch die anderen Seiten bekannt und ich habe KEINE CD weggeworfen oder unbesprochen liegengelassen.
Gegenseitiger Respekt und Leidenschaft für Musik halte ich für essentiell. Ich wüsste nicht was man in der Musik-Szene sonst verloren hat. Ich war mir auch nie zu schade befreundete Bands für lau zu mischen, jemandem mal in ein paar Tage ne Demo aufzunehmen usw. ... mir würde es nicht einfallen bei Hobby-Musikern abzukassieren.

Ich mach aber auch keinen Hehl daraus, daß ich im ganz besonderen angefressen über die Tatsache bin, daß mein bis dato ambitioniertester und aufwändigster Release aufgrund des Wertevefalls durch musikalische Inflation und Wandel der Wert-Wahrnehmung von der Relevanz sogar noch gegen meine handbeschriften Demos abngesoffen ist. Da hilft mir auch der "Künstler der Woche" bei MP3.de nichts, wenn parallell dazu keine weiteren Reviews erscheinen. Wie soll ich einen Release hypen, der nicht breitflächig besprochen wird?

Ich hab wie gesagt auf bestmögliche Qualität von Musik bis Produktion über Aufmachung und Promo-Mappe geachtet. Ich finds krank, daß das immer noch nicht reichen soll. Mein Hauptverdacht ist imemr noch der, daß professionelle Eigenproduktionen Redakteuren suspekt sind. Das sieht so wohlhabend aus ... nicht Underground-mässig. Dabei hab' ich genau dafür geblutet, daß es top rüberkommt. Den Fehler werd ich nicht nochmal machen.

Ich seh da einfach ein Missverhältnis zwischen dem was ich gebe und dem was ich zurückbekomme. Da wäre jeder enttäuscht. Man mag meine Äusserungen als emotional bezeichnen - willkommen in meiner Welt - aber die Leistung der Online-Magazine stimmt für mich einfach nicht mehr. Mein "Chefredakteur" hat damals schon nervös nachgefragt, wenn nach zwei Wochen nichts kam. Ich fands im übrigen toll CD's und Konzerteintritte für lau zu bekommen und hab' mich nicht wie der A&R Obermotz gefühlt, der sich lässig dabei vorkommt die harte Arbeit anderer aus ner Laune heraus in den Papierkorb zu befördern. Das waren für mich immer die "anderen" ... die Mitesser und Parasiten des Geschäfts.
 
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