wolbai
R.I.P.
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Es ist für mich schon immer wieder kurios, wie manchmal beim Songwriting eine ursprüngliche Idee ihre eigene Dynamik im anschließenden Umsetzungsprozess entfaltet und sich damit der Song in eine merklich andere Richtung bewegt. So ist es mir diesmal mit „On Your Own“ ergangen.
Denn eigentlich hatte ich vor, einen Bluesgrass Folksong, mit deutlich mehr Akustikinstrumenten zu machen. Nun ist aus der Anfangsidee schlussendlich ein E-Gitarrenriff betonter 70er Jahre Classic Rock Song geworden, von der nur noch die Slide-Gitarre übrig geblieben ist Aber das sind für mich eben auch die kleinen, unvorhersehbaren Abenteuer, die man beim Songwriting erlebt und auf die man sich auch einlassen sollte.
Der Text ist eher von der traurig-düsteren Sorte. Denn das Leben ist halt nun einmal auch nicht wirklich gerecht, solange es viele gibt, die auf der Sonnenseite des Lebens und manche auf der Schattenseite geboren sind und dort auch nur schwer wieder rauskommen.
Das Grundgerüst (Gesangsmelodie, Chordsheet, Songstruktur) für dieses Lied ist mir diesmal relativ schnell in 1-2 Tagen gelungen. Im Prinzip ist es eine Art Blues-Arrangement, mit diversen Erweiterungen. Die Songlänge beträgt in der Audio-Version 3:54 Minuten. Das ist für meine Verhältnisse kurz
Die diversen Rhythmusgitarrenparts sind alle doppelt eingespielt. Und einige davon auch in verschiedenen Lagen. Auch die Erststimme im Gesang wurde doppelt eingesungen. Das erhöht meines Erachtens die Präsenz und Durchsetzungsfähigkeit im Gesamtmix.
Den E-Bass habe ich diesmal mit einem Plektrum eingespielt. Das gibt bei einem solchen Beat ein Stück mehr Genauigkeit im Anschlag und wirkt perkussiver.
Die Keys (A-Piano, E-Piano, Orgel) sind sehr dezent gehalten, da sie nur Füllcharakter haben.
Für Gitarrensolo-Interessierte, hier noch ein paar Anmerkungen zum 16-taktigen Mitte-Solo (ab 1:48 Min.):
Das Gitarrensolo ist jetzt nicht unbedingt ein Meisterstück des Classic Rock Genres. Es ist allerdings gut dafür geeignet, wie man über den Einsatz diverser Skalen, Modes und akkordnahmen Spiel, ein Solo interessant variieren und damit die Aufmerksamkeit beim Zuhörer gewinnt bzw. aufrechterhalten kann.
Die Bridge-Funktion des Solos ist durch ein Ausbrechen aus der E-Moll Tonleiter des Songs charakterisiert. Das schafft grundsätzlich die Möglichkeit für abweichende Tonvariationen, die aus meiner Sicht in einer Bridge auch angebracht sind. Die zugrundliegende Akkordprogression für das Solo (siehe hierzu auch die angehängte Datei „On Your Own – Solopart Chordsheet“) schafft Freiraum für den Einsatz mehrerer Skalen und Modes.
In den ersten vier Takten spiele ich überwiegend E-Dorisch. In den Takten 5 bis 8 wechsle ich von A-Dur Pentatonik wieder in E-Dorisch und kurz auch in E-Moll Blues-Pentatonik. Über die Takte 9 bis 12 betone ich hauptsächlich einzelne Noten der zugrundliegenden Akkorde, die aus dem Arsenal der reinen Stufenakkorde der E-Moll Tonleiter ausbrechen (u.a. die Bb-Note beim Bb6-Akkord). Im Soloabgang von Takt 13 – 16 bin ich dann in der E-Moll Pentatonik.
Wenn ich mir derartige Soli überlege und spiele, dann denke ich da nicht (mehr) bewusst und taktweise in derartigen Skalen und Modes. Ich finde jedoch gerade die Kombination verschiedener Skalen und Modes sehr gute Zutaten für ein abwechslungsreiches Solospiel.
Da sich das Jahr nun dem Ende neigt, möchte ich an dieser Stelle allen MB-Usern, die das lesen, einen entspannten und sicheren Start ins neue Jahr wünschen!
Und ich möchte mich auch ausdrücklich bei den klasse MB-Moderatoren im Unterforum E-Gitarren bedanken: Ihr helft unermüdlich, den Wagen in der Spur zu halten bzw. wenn er dann mal doch entgleist ist, ihn wieder in die Spur zurück zu bringen - und das alles auch noch für umsonst und ab und zu für ein paar warme Worte!
Hier nun die Audio-Version:
Und die Video-Version:
Über etwaige Rückmeldungen freue ich mich!
Viele Grüße aus Franken - wolbai
Denn eigentlich hatte ich vor, einen Bluesgrass Folksong, mit deutlich mehr Akustikinstrumenten zu machen. Nun ist aus der Anfangsidee schlussendlich ein E-Gitarrenriff betonter 70er Jahre Classic Rock Song geworden, von der nur noch die Slide-Gitarre übrig geblieben ist Aber das sind für mich eben auch die kleinen, unvorhersehbaren Abenteuer, die man beim Songwriting erlebt und auf die man sich auch einlassen sollte.
Der Text ist eher von der traurig-düsteren Sorte. Denn das Leben ist halt nun einmal auch nicht wirklich gerecht, solange es viele gibt, die auf der Sonnenseite des Lebens und manche auf der Schattenseite geboren sind und dort auch nur schwer wieder rauskommen.
Das Grundgerüst (Gesangsmelodie, Chordsheet, Songstruktur) für dieses Lied ist mir diesmal relativ schnell in 1-2 Tagen gelungen. Im Prinzip ist es eine Art Blues-Arrangement, mit diversen Erweiterungen. Die Songlänge beträgt in der Audio-Version 3:54 Minuten. Das ist für meine Verhältnisse kurz
Die diversen Rhythmusgitarrenparts sind alle doppelt eingespielt. Und einige davon auch in verschiedenen Lagen. Auch die Erststimme im Gesang wurde doppelt eingesungen. Das erhöht meines Erachtens die Präsenz und Durchsetzungsfähigkeit im Gesamtmix.
Den E-Bass habe ich diesmal mit einem Plektrum eingespielt. Das gibt bei einem solchen Beat ein Stück mehr Genauigkeit im Anschlag und wirkt perkussiver.
Die Keys (A-Piano, E-Piano, Orgel) sind sehr dezent gehalten, da sie nur Füllcharakter haben.
Für Gitarrensolo-Interessierte, hier noch ein paar Anmerkungen zum 16-taktigen Mitte-Solo (ab 1:48 Min.):
Das Gitarrensolo ist jetzt nicht unbedingt ein Meisterstück des Classic Rock Genres. Es ist allerdings gut dafür geeignet, wie man über den Einsatz diverser Skalen, Modes und akkordnahmen Spiel, ein Solo interessant variieren und damit die Aufmerksamkeit beim Zuhörer gewinnt bzw. aufrechterhalten kann.
Die Bridge-Funktion des Solos ist durch ein Ausbrechen aus der E-Moll Tonleiter des Songs charakterisiert. Das schafft grundsätzlich die Möglichkeit für abweichende Tonvariationen, die aus meiner Sicht in einer Bridge auch angebracht sind. Die zugrundliegende Akkordprogression für das Solo (siehe hierzu auch die angehängte Datei „On Your Own – Solopart Chordsheet“) schafft Freiraum für den Einsatz mehrerer Skalen und Modes.
In den ersten vier Takten spiele ich überwiegend E-Dorisch. In den Takten 5 bis 8 wechsle ich von A-Dur Pentatonik wieder in E-Dorisch und kurz auch in E-Moll Blues-Pentatonik. Über die Takte 9 bis 12 betone ich hauptsächlich einzelne Noten der zugrundliegenden Akkorde, die aus dem Arsenal der reinen Stufenakkorde der E-Moll Tonleiter ausbrechen (u.a. die Bb-Note beim Bb6-Akkord). Im Soloabgang von Takt 13 – 16 bin ich dann in der E-Moll Pentatonik.
Wenn ich mir derartige Soli überlege und spiele, dann denke ich da nicht (mehr) bewusst und taktweise in derartigen Skalen und Modes. Ich finde jedoch gerade die Kombination verschiedener Skalen und Modes sehr gute Zutaten für ein abwechslungsreiches Solospiel.
Da sich das Jahr nun dem Ende neigt, möchte ich an dieser Stelle allen MB-Usern, die das lesen, einen entspannten und sicheren Start ins neue Jahr wünschen!
Und ich möchte mich auch ausdrücklich bei den klasse MB-Moderatoren im Unterforum E-Gitarren bedanken: Ihr helft unermüdlich, den Wagen in der Spur zu halten bzw. wenn er dann mal doch entgleist ist, ihn wieder in die Spur zurück zu bringen - und das alles auch noch für umsonst und ab und zu für ein paar warme Worte!
Hier nun die Audio-Version:
Und die Video-Version:
Über etwaige Rückmeldungen freue ich mich!
Viele Grüße aus Franken - wolbai
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