Oktav- und Quintparallelen

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Hallo zusammen

Ich versuche, einen Walzer zu komponieren. Darf ich die zwei Takte so schreiben wie im Anhang demonstriert, obschon da eigentlich eine Quintparallele entsteht? Oder jenachdem eine Oktavparallele. Oder nicht?
 
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Hallo Danielli,

bei einem Walzer kommt es i.d.R. nicht auf voneinander unabhängige Stimmen an, wie z.B. bei einem typischen vierstimmigen Choral oder einer Fuge.
An die Regeln des vierstimmigen Satzes brauchst Du Dich daher nicht unbedingt zu halten.

In vielen Sätzen für Orchester hält man sich dennoch oft daran - nach Eliminierung der Verdoppelungen, mit denen nur ein vollerer Klang erreicht werden soll.

Bei Deinem Beispiel geht die Bewegung sowohl im Diskant als auch im Bass nach unten. Ich fände es klanglich besser, wenn hier eine Gegenbewegung stattfindet. Dabei wäre auch die Oktavparallele h-a aufgehoben, z.B. durch:

Walzer.png


Viele Grüße
Klaus
 
Hallo Klaus

Besten Dank für die Antwort. Ich habe früher einmal vierstimmigen Chorsatz gelernt, und eigentlich nichts anderes. Nun hast Du mir mit Deinen Erläuterungen sehr geholfen.

Auch die Gegenbewegung gefällt mir besser als meine Version.
 
ich für mein teil sehe da keine parallele: das e geht zum A, das g# zum a, das h zum c#´ und das d´ zum e´. das h´ aus der melodie geht zum a´

die einzige parallele steht also zwischen g#-a und d-e. die tonsatzregel sagt allerdings, dass die quintparallelen nur zwischen jeweils funnktionsgleichen tönen (bspw 1-1 und 5-5) zu vermeiden sind. hier hast du aber #3-1 und 7-5.

was den tonsatzregeln, die ich so kenne widerspricht, ist, dass die septime nicht nach unten aufgelöst wird. eine lösung könnte sein, das g# ins e abspringen zu lassen, das d´ ins c#´ zu führen und das e´ oben wegzulassen. eine andere variante wäre, das d auf der letzten viertel zum d# zu machen und dann ins e zu führen.
 
Ja, das ginge auch. Aber ich habe den Walzer inzwischen fertig und mir Klaus‘ Variante zu eigen gemacht, die mir gut gefällt. Von der Quintparallelen-Regel zwischen funktionsgleichen Tönen hatte ich bislang nie gehört. Wahrscheinlich hatte mein Theorielehrer sie mir in der ganzen Komplexität damals nicht zugetraut. Ich begann Gesang zu studieren, ohne eine Ahnung von Theorie zu haben, auch nicht vom Klavierspiel. Stand wie der Esel vorm Berg und musste alles ganz schnell begreifen.

Aber heute klappt’s wesentlich besser. Danke!
 

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