Offenerer Sound durch Low-Output-Humbucker?

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Hallo,

ich experimentiere gerade mit einem Engl Steve Morse Amp rum. Eigentlich waren Engl Amps lang nicht mein Fall. Ich mag den glatten überkomprimierten High Gain Sound nicht. Bei Solis ganz brauchbar, aber bei Rythmus-Geschichten mag ich offenere differenzierte Verzerrung. Hab den Retro Tube getestet, weil der in die klassischere Richtung geht und nicht typisch Dingsbums-ball Engl Sound ist.
Bin dann beim Steve Morse Signature gelandet und ohne den High Gain Button ist das Teil für mich schon sehr genial.

Zur Zeit benutze ich hauptsächlich eine Nik Huber Krautster II. Die ist mit einem Häussel Hot B (über 16 kOhm) an der Bridge ausgestattet.
Was bei einem Marshall JCM800 gut funktioniert, scheint beim Engl zuviel des Guten zu sein. Ich meine damit, High Gain Amp + High Output Pickups = komprimierend, weniger differenziert. Auch wenn ich den Engl in den Overdrive-Kanälen mit relativ wenig Gain (10-13h) spiele, wird der Sound etwas komprimiert. Saitentrennung leidet darunter.

Lange Rede, kurzer Sinn... :)

Würde ein PAF-like Humbucker, wie z.B. der Häussel 1959, das ganze etwas Aufräumen und den Sound wieder offener, differenzierter werden lassen?

Wie sind eure Erfahrungen mit moderenen High Gain Amps und High Output Pickups?
 
Eigenschaft
 
Hallo,
wenn du auf den klassischen offenen und differenzierten Rocksound mit klarer Saitentrennung stehst,
sind bis auf den Engl Retro alle Engl Amps unbrauchbar. Der Engl-Retro auch nur dann, wenn du
auf die Aktivierung von "GainBoost" und "Tone" verzichtest.
Der einzige Amp, den ich bisher seit 35 Jahren gefunden habe, ist der Cornford MK50 oder MK50II
der dieses "Problem" beseitigt. Dieser Amp klingt frisch, offen, transparent und differenziert, egal
welche Pickups oder welche Gitarre du benutzt. (Für mich die Referenzklasse für HardRock schlecht hin).
Cornfordamps sind allerdings für Superhighgainsound nicht konzipiert.
Wer also mehr Wert auf Superhighgain und nicht so klaren und differnzierten Gitarrensound steht ist
mit Engl, Blackstar etc. gut bedient.

Die einzigen Amps, die diesem Sound sehr nahe kommen sind der
Marshall AFS
Marshall Vintage Modern (MidBoost nicht aktiviert)

Die sogenannten "ModernAmps" sind leider ausschließlich auf HighGainMatsche ausgelegt.
Also für Gitarristen die wenig Wert auf Transparenz und Klarheit, Saitentrennung bei Gainsounds legen.
Selbst die Cornfords, mit aktiviertem Overdrive klingen, meiner Meinung ebenso beschissen.

Der Wechsel, auf Pickups mit niedrigerer Ausgangsleistung, wird keine wesentliche Verbesserung
des von dir gewünschten Sounds bringen, solange du bei sog. ModernAmps wie Engl etc. bleibst.
 
Hi,

ich sehe das ganz genau so. Outputstarke HB machen an einem solchen Amp zwar viel Sahne und ordentlich "Wand", aber das beißt sich doch etwas mit der Saitentrennung.

Hat aber auch viel mit der Gitarre zu tun. Auf der Paula spiele ich schon länger nur noch PUs im PAF-Bereich, weil deren fetter Grundsound die viel lauter erschenen lässt. Hat Deine Huber also vom Holz her viel Schmackes, bringt ein Hot B schon einen ziemlich dichten Sound. Einen Versuch wäre es wert, den Coil Tap umzulöten zu einem Reihe-/Parallel-Schalter. Das klart die Mitten auf und bringt einen brillanteren Sound mit weniger Output. Umgekehrt ist für Soli (oder einen Marshall) auch der gewohnte volle Output abrufbar.

Bringt es das nicht, würde ich auch zu einem etwas weniger heißen Aggregat raten, wie dem Dimarzio PAF Bridge DP223 oder dem Duncan Pearly Gates. Das sind beides sehr direkt und transparent klingende HB mit guter Saitentrennung, auch bei viel Zerre. Häussel bietet sowas sicher auch, aber da bin ich nicht so der Spezialist. Der Vin B A5 könnte jedenfalls von der Papierform her gut passen, vielleicht auch der Vin+. Der Hot B hat halt sehr viele Mitten, was an dem von Dir beobachteten Effekt nicht ganz unschuldig sein dürfte. Laut Angaben von Häussel ist das auch durchaus beabsichtigt und ein Hauptunterschied zum Vin+ B.

Gruß, bagotrix
 
Du bohrst das Messer in die offene Wunde... Ich hatte einen Cornford MK50II, den ich im GAS-Anfall veräußert habe... :(

Der Steve Morse kann ohne High Gain Button und weit aufgedrehten Preamp Volume (ab 12h) schon ziemlich offen und knallig klingen, fängt aber gerade bei Power Chords mit der Krautster an undiffenziert zu werden... Ich werde noch ein bissel mit Pickups rumexperimentieren und vielleicht doch wieder Ausschau nach einem Cornford halten müssen... ;)

- - - Aktualisiert - - -

Ich habe heute mal mit Acy telefoniert und über die Häussels gesprochen... Seine Empfehlung geht auch in Richtung Vin B A5 oder 1959... Gerade wegen des hohen Output und der von Dir angesprochenen Mitten des HOT B...
 
Den Häussel 59 hatte ich mal für knapp 2 Monate in meiner Les Paul Faded, die vom Holz her eher hell klingt....

Dort war der mir dann (gerade in der Bridge- Position) prompt zu offen und auf den tiefen Saiten für Riffs irgendwie nicht tight genug- habe die Gitarre aber auch nur über einen "Low-Gain"- Peavey-Amp gespielt.....

Laut Aussage von Harry Häussel himself sei der 59er aber schon der Pickup mit den "mildesten" Höhen im Häussel - Programm....

Hier im Forum gibt es einen PRS- User, der gerade im High-Gain- Bereich auf den Häussel Vin A 5 schwört, weil die Zerre bei ihm hauptsächlich vom Amp kommt....

Den Häussel Vin Plus wiederum hatte ich ein Jahr lang in einer anderen Gitarre...... der hatte definitiv mehr Mitten und mehr "Anschlags-Schmatz", aber dennoch recht viele Höhen, was dann auch der Grund für einen neuerlichen Austausch war....

PS: Wenn du relativ preisgünstig an Häussel- Humbucker gelangen willst, kann ich dir per PN einen User hier im Forum nennen, der auch Umtausch- Möglichkeit bietet....
PPS: Und nein, ich meine damit nicht mich selber ! ;)
 

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