Ganz sicher bin ich nicht, ob du etwas anderes meinst als ich, ich meine jede Art von Oktaven, bei der man zwei Saiten greift und die dazwischen nicht klingen darf. Ich greife die mit 1-4, wenn G-E oder A-H Saiten und sonst mit 1-3, wenn ich in Oktaven laufen will. Der Zeigefinger dämpft die Saite dazwischen und die untere ab, der Ringfinger bzw. kleine Finger die darüber, ich greife also gewissermaßen ziemlich unsauber. Solange Gain nicht zu weit aufgedreht ist, muß man dann nur noch einigermaßen genau anschlagen, es bleiben maximal 2 Saiten, die nicht gedämpft sind. Ansonsten den Ring- oder kleinen Finger nach oben hin und den rechten Handballen nach unten hin benutzen. Ich habe nie verstanden, warum man dafür unbedingt noch andere Finger benutzen soll, zumal die ja auch über die ungespielten Saiten rutschen und Geräusche verursachen.
Achso, du wolltest eine Übung: Erstmal setzt du die Finger so, wie oben beschrieben und findest heraus, wie das am bequemsten geht. Da mit läufst du dann über alle Bünde, und das wiederholst du natürlich mit allen möglichen Saitenkombinationen. Wenn sich dabei die Finger verkrampfen oder das Handgelenk schmerzhaft verbiegt, machst du etwas falsch und fängst oben wieder an. Bedenke immer, daß der Hals weder waagerecht sein noch unter den Knien hängen muß. Ansonsten übst du diesen "Griff" genauso, wie alle Akkorde, die du bislang gelernt hast. Also umgreifen aus allen möglichen Situationen heraus und in unterschiedlichen Lagen.
Wenn du unbedingt mit den freien Fingern abdämpfen willst, dann fang das langsam an, erstmal überhaupt nicht, und dann legst du einfach einen Finger über die zu dämpfende Saite, dieser Finger greift aber nicht, er wird da nur abgelegt, er muß auch nicht mit der Unterseite der Fingerkuppe aufliegen. Immer abwechselnd mit und ohne Dämpfen spielen und dabei gut zuhören, wie die zu dämpfende Saite mitklingt oder verstummt. Auf die Dauer lernen die Finger so, das automatisch zu machen, wenn eine Saite stört.