Nylon-Saiten ungleich laut über Pickup

cmr
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Was kann das für Ursachen haben und wie behebt man das Problem am besten? Ich beziehe mich auf klassische Gitarren mit Piezo-Pickup unter der Stegeinlage.

So wie ich das verstanden habe, kann das entweder an einem kaputten Pickup liegen oder an ungleichem Druck auf den Pickup. Der ungleiche Druck kommt dann davon, dass entweder die Unterseite der Stegeinlage oder der Pickup oder die Fräsung unter dem Pickup nicht ganz eben sind, oder dass irgendein Fremdkörper dazwischen liegt.

Wie bekommt man nun diese Unebenheit am sinnvollsten weg? Als erstes könnte man natürlich die Stegeinlagen-Unterseite nochmal eben schleifen. Falls das nicht hilft, ist es dann sinnvoll, an den Stellen der lauteren Saiten etwas mehr wegzuschleifen? Oder sollte man eher an den Stellen der leiseren Saiten etwas dünnes auf oder unter den Pickup legen?

Interessant finde ich, dass es auch Stegeinlagen mit Unterteilungen zwischen den Saiten gibt, die angeblich die Lautstärken-Balance verbessern sollen, z.B. die hier: http://graphtech.com/products/brand...-9650-00-tusq-acoustic-microbalance-16-radius
Ist das vielleicht die einfachere Lösung?

Der Gitarrenbauer, den ich das heute gefragt habe, hat nur gesagt, er macht so was nicht, weil ihm die Herumprobiererei zu viel Arbeit ist.
 
Eigenschaft
 
Hmm, Saiten runter und Stegeinlage raus muss ja sowieso sein.
Ich würde damit anfangen und erstmal gucken, ob die Stegeinlage plan, nichts drin und bei dem Piezo alles in Ordnung ist.
Du denkst schon sehr weit an alle Eventualitäten "was wäre wenn". Das ist nicht falsch, aber du musst nicht gleiche eine neue Stegeinlage kaufen, solange du die alte noch nicht geprüft hast.

Was für eine Gitarre und welches Pickupmodell ist das denn?
 
Es wäre ja erst einmal interessant zu erfahren, ob das schon immer so war oder erst nach einem Saitenwechsel?

Wenn es erst nach einem Saitenwechsel aufgetreten ist, würde ich als erstes schauen ob die Stegeinlage überhaupt gerade sitzt und nicht nach vorne (zur Kopfplatte) gekippt ist. (von den neuen Saiten gezogen)
Ungleiche Lautstärken können auch vom schrägen Sitzt der Stegeinlage herrühren.

Gruß
 
Also erstmal alles sauber machen und dann pruefen:
Liegt der Pickup sauber im Steg
Ist die Stegeinlage sauber abgerichtet und rechtwinklig.
Danach wird's wirklich eine Flkeissarbeit. Ich habe mir mal so eine TuSQ Einlage selber zurechtgeschliffen, ein zweites Mal wuerde ich das nicht wirklich machen wollen. Das ist eine reine Fleissarbeit und zeitaufwendig. Die verlinkte Einlage ist fuer Western/Stahlsaiten, bei meiner TuSQ Einlage habe ich 5 Schlitze zwischen die Saiten gesaegt und jeden Schlitz mit einer Bohrung gegen weiteres reissen beendet, danach halt versucht, die Balance durch Beischleifen zu erzielen. Irgendwann war es dann fertig, nein irgendwann war ICH dann fertig und ich habe erklaert, dass es damit gut sei....
 
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bei meiner TuSQ Einlage habe ich 5 Schlitze zwischen die Saiten gesaegt und jeden Schlitz mit einer Bohrung gegen weiteres reissen beendet, danach halt versucht, die Balance durch Beischleifen zu erzielen.

Muss man nach dem Schlitzen also auch noch beschleifen? Aus den Beschreibungen der geschlitzten Stegeinlagen hatte ich herausgelesen, dass die Schlitze alleine schon den ausgleichenden Effekt haben. Oder welchen Sinn haben die Schlitze genau? Und andersrum, geht beschleifen alleine auch oder warum braucht man zusätzlich Schlitze? Oder wirkt beides und ergänzt sich, wenn man es kombiniert?
 
Ich kenn mich damit nicht wirklich aus, also sorry, falls mein Einwurf unsinnig ist.

Aber ist das nicht ganz normal? Auch ein unverstärkte Gitarre ohne Pickup ist doch bei gleicher Anschlagsintensität bei unterschiedlichen Tönen unterschiedlich laut. Jenachdem, wo die Gitarre ihre Resonanzfrequenz hat.
Der lauteste Ton ist bei einer 4/4 Gitarre üblicherweise um das tiefe G rum (3. Bund E-Saite), bei meiner 3/4 Gitarre verschiebt sich das hingegen etwas zum nächsthöherem A.

Und da ein Piezo ja die Schwingung direkt vom Holz abnimmt, müsste sich der Effekt dort genauso wieder spiegeln.

Des weiteren sind höhere Töne bei gleicher Anschlagsintensität immer leiser als tiefere (auch unabhängig der Resonanz), da ein Teil der Energie in erhöhte Frequenz geht und damit weniger Energie für die Amplitude zur Verfügung steht.
 
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Nuja, Du willst schon einen ausgewogenen Klang haben und wenn dann die eine oder andere Saite ganz stark abfaellt, dann klingt das nicht. Und wenn man eine Piezo-Stegeinlage als Pickup hat, muss man halt die Ochsentour machen. |:Saiten entspannen, Steg raus, schleifen, Steg rein, stimmen, spielen, entspannen, raus, schleifen, rein, stimmen, entspannen, raus, schleifen, rein, stimmen, spielen :| .....
Das Schlitzen hilft, die richtige Stelle zu bechleifen. Wenn man nicht weiss, wo man schleifen soll, ist das nochmal schwerer.
 
Aus den Beschreibungen der geschlitzten Stegeinlagen hatte ich herausgelesen, dass die Schlitze alleine schon den ausgleichenden Effekt haben.

So ist es. Durch die Schlitze wird die Einlage etwas felxibler, der Druck kann sich dadurch gleichmäßiger verteilen. Aber wie oben schon gesagt: Erstmal Saiten runter, Stegeinlage raus und schauen, ob sich das Problem viel einfacher lösen lässt.
 
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Ich habe mir nun eine neue Stegeinlage aus Knochen angefertigt, weil ich die original Stegeinlage nicht verändern möchte und auch eine niedrigere Saitenlage haben wollte. Knochen einfach weil es im Laden nichts anderes im passenden Format (3mm dick, 80mm lang) gab. Der Gestank beim Bearbeiten war deutlich, aber erträglich. Um mir nicht alles mit dem Mehl zu versauen, habe ich immer gleich alles abgesaugt und sauber gewischt, bevor ich wieder an die Gitarre gegangen bin. Die Quietschgeräusche beim Feilen waren nur mit Ohrstöpseln erträglich.

Für die Saiten-Lautstärken habe ich immer wieder an den Stellen der lauteren Saiten etwas weggeschliffen. Auch wenn ich nur ganz wenig weggeschliffen habe, hat das schon ziemliche Auswirkungen gehabt. Beim ersten Versuch habe ich schon zu viel weggeschliffen, so dass sich der Effekt umgekehrt hat: Die vorher leisesten Saiten waren dann die lautesten. Als sinnvolle Schrittgröße hat sich für mich dann ergeben, die Stegeinlagen-Unterseite mit Bleistift anzumalen und dann an den entsprechenden Stellen so viel wegzuschleifen, dass der Bleistift dort gerade komplett weg ist. Nach ungefähr 10 Iterationen hat es dann gepasst. Zum testen hat es sich als sinnvoll erwiesen, das über Kopfhörer zu machen, damit man den akustischen Klang der Gitarre nicht hört.

Schlitze habe ich nicht gemacht, weil die Stegeinlage an der niedrigsten Stelle nur 5mm hoch ist und ich befürchte, dass sie dann brechen könnte. Es gäbe höchstens noch die Möglichkeit, gleich für jede Saite getrennte Stegeinlagenstücke zu machen.
 
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Hier zru Vollständigkeit ein Bild, wie ein geschlitzter Steg aussieht:
geschlitztersattel-png.274588

Zuerst die Löcher bohren, dann die Schlitze sägen. Der große Durchmesser der Bohrung verhindert, dass es an einer Stelle eine größere Scherwirkung gibt (am Ende eines Schlitzes), so dass der Schlitz so nicht weiter reißt. Aus dem gleichen Grund haben Schlitze in Leder meist auch einen runden Abschluss (beim Gitarrengurt ist oft einer größer, der für den Gurtpin)

Gruß
Christoph
 
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