Nylon Gitarre "fetter" machen

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Liebe Mitboarder,

ich habe ein Gitarrenquartett aufgenommen und bin am Feinschliff.

Die erste Gitarristin wollte ihre Stimme etwas lauter bzw. durchsetzungsfähiger. Ich habe sie einfach lauter gemacht, dass klang sie ihr zu scharf.
Dann habe ich den Fab-Filter Saturn (Warm Tape ohne Veränderung der Einstellungen) auf ihre Spuren gelegt. Ich finde das genial, für ihr feines Öhrchen klingts aber nicht mehr natürlich.

Ich möchte ihre Stimme einfach etwas mehr herausheben aus dem Quartett.

Habt ihr Ideen, was ich da noch machen kann?


Danke und viele Grüße,

Klaus
 
Eigenschaft
 
Kompressor + EQ
 
Ich geh sogar soweit um zu sagen: Nur Kompressor.
Durch einen LA-3A, Peak Reduction soweit runter bis einige dB GR erreicht werden, und dann das Gain beliebig erhöhen bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist.
 
Danke für die Hinweise.

Der LA-3A ist ja ein echtes Vintage Schätzchen. Die Einstellmöglichkeiten gering. Die Videos dazu (Youtube) gaben eine "in etwa" Aufschluss darüber, wie es klingen könnte.

Kannst Du vielleicht etwas aus Deiner Erfahrung sagen, was mit dem Klang passiert? Gerade mit so einem feinen und fragilen Klang einer Konzertgitarre.
Spannender Tipp;-)

Danke und viele Grüße, Klaus
 
LA2A und LA3A unterscheiden sich besonders dadurch wie sie mit starken Peaks umgehen: der LA2A begegnet ihnen mit kürzerer Releasezeit, der LA3A mit längerer Releasezeit, hebt perkussiven Charakter also stärker hervor.

Die Zeitkonstanten (Attack/Release) sind bei beiden nicht einstellbar sondern fix (allerdings pegel- und programmabhängig).

Was passiert mit dem Klang?
Ausprobieren.

(gibt eh gefühlt milliarden Software-Simulationen davon, von UA, Waves, ...)

Könnt ich jetzt mit einem ganzen Duden voller Wörter beschreiben und keiner würde wirklich schlauer werden ^^
 
Das müsste man mal hören. Ich würde wahrscheinlich die Gitarre vor EQ/Kompressor nochmal über einen Preamp oder eine entsprechende Emulation schicken. Aus dem Bauch heraus als erstes vielleicht UA 610 B, sachte sättigen.
Dabei sollte auch der eingebaute EQ genügen. Hinterher LA2A drüber.
Ggf. aber auch nochmal schauen, dass ein kleiner Raum die Gitarre etwas absetzt, vorwiegend ER.

@TripleK Ganz allgemein kann man ja sagen, dass etwas mehr Tiefmitten zw. 100- 200 Hz das Signal weiter nach vorn holen. Entsprechend würde ich den 610 B auch einstellen. Geht aber auch mit einem anderen EQ. Dabei schön breitbandig arbeiten und eine sanfte Kurve/Wölbung machen, sonst wird es schnell unnatürlich.
Ideal geht sowas mit einem Pultec, da kann man die entsprechenden Frequenzen durchschalten und brauch sich keinen Kopf um die Flankensteilheit zu machen.
 
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Oder probier mal aus, mehrere Layer der Spuren anzufertigen, diese jeweils mit etwas Reverb, Delay und Sättigung ausstatten und diese Spuren dann in einem Stem, ggf. mit einem Kompressor, zusammenmischen.
 
Ich habe sie einfach lauter gemacht, dass klang sie ihr zu scharf.
Ich finde das genial, für ihr feines Öhrchen klingts aber nicht mehr natürlich.

Vielleicht das Übel an der Wurzel packen und einfach nicht darauf hören, was die Gitarristin will?
Klingt jetzt nicht sehr hilfreich, ABER ich kenne die Wünsche der Musiker, die man sorgfältig umsetzt um am Ende die Info zu bekommen: Alles wieder so wie im ersten Mix...
Vielleicht nur marginal (eigentlich nicht hörbar) lauter machen und behaupten, man hätte ne geniale Lösung gefunden. Plötzlich ist der Kunde zufrieden.

Ansonsten würde ich auch mal mit diversen Kompressoren bzw deren Einstellung rangehen.

Ich wüsste nicht, wie das da helfen sollte, vor allem wenn es möglichst natürlich klingen soll. Mehr Lautheit erreicht man so auch nicht.
 
Ich wüsste nicht, wie das da helfen sollte, vor allem wenn es möglichst natürlich klingen soll. Mehr Lautheit erreicht man so auch nicht.

Die Lautheit wird ja durch den Kompressor in der Summe erreicht. Das Reverb/Delay soll den Klang fetter und präsenter machen. Mein Gedankengang ist der, dass die verschiedenen Elemente ala Dry/Wet dann zusammen das gewünschte Ergebnis geben.
 
die Bezeichnung 'Limiter' irritiert möglicherweise in diesem Kontext, aber das wäre eine typische Anwendung für den L1V von Anwida. Der legt einfach und ohne Nebenwirkungen die empfundene Lautheit dahin, wo man sie braucht.
Das Frequenzempfinden ändert sich damit ein wenig, entsprechend der natürlichen Empfindlichkeits-Kurve des Gehörs. Aber beim hier angedachten Niveau dürfte das marginal ausfallen.

cheers, Tom
 
Der Lösungsmöglichkeiten gibt es einige. Was in dem speziellen Fall am besten passt, kann man wohl nur genau sagen, wenn man das Material mal hört.
Auch in diesem Zusammenhang liese sich einiges mit dem schon häufiger zitierten Tool "Proximity" anfangen. Letztendlich geht es ja nur darum, eine der Gitarren weiter nach vorn zu holen.
Wenn man es noch natürlicher wollte, könnte man auch einfach alle anderen Gitarren etwas beschneiden. Aber wie gesagt....alle theoretischen Vermutungen sind manchmal müsig :)
 

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