Nur eine Frage

x-Riff
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Liebe Lesende und Schreibende,
der dritte der spontan geschriebenen und so belassenen songtexte. Noch keine Musik, noch keine Melodie, nur Text.

Freue mich, zu hören, wie er bei Euch ankommt!


Nur eine Frage

Dein Weg führt noch so weit
Bist Du bereit?
Sag mir nicht, wo du stehst
sag mir, was Dich bewegt
sag mir, was Dich
was Dich
verbindet mit der Welt?


Lediglich Du und ich
Leidenschaft, die Welten schafft
Deine Sonnenträume
wärmen mich
Wie ist es für Dich?

Rote Flut
Feuerglut
Sonnentraum
Den Morgen schaun
Wachst Du auf mit mir?

Nur Deinen Augen
kann ich trauen
nur Dein Blick
gibt mir mich zurück

Zeig mir Deine Dornen
und ich zeig Dir meine Angst
Zeig mir Deinen Zorn
und Du siehst meine Sehnsucht

Mein Weg führt noch so weit
Bin ich bereit?
Was mich befreit
liegt vor mir
liegt in Dir
Wenn ich gehe
gehst Du mit?

Tausend Stunden
nur Sekunden
Millionen Meilen
nur ein Schritt
Gehst Du mit?
Gehst Du mit?
Gehst Du mit mir
wenn ich mich in Dir verlier?

Es ist nur eine Frage
Es ist nur Liebe

x-Riff
 
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Gehst Du mit mir
wenn ich mich in Dir verlier?

Das war für mich jetzt die zentrale Zeile um die ich den song aufbauen würde an Deiner Stelle.

Vielleicht besser: "Gehst Du mit mit mir wenn ich mich in Dir verlier?" (auch rhythmisch)

*
 
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Daraus kann man sehr leicht einen guten Song machen! Mit den nötigen Edits.
Mein wichtigster Textvorschlag wäre: Alles streichen, was irgendwie als "Unsicherheit" interpretiert werden könnte.
Für den Song dann würde ich dann z.B. so starten:
Schneekönigin,
Dein Weg ist so weit.
Schneekönigin,
...
"xyz" immer als persönliche Ansprache wiederholen.
Man könnte auch "Annabell", oder "Häschenlieb" oder "Zuckerfee", "...", usw. usw. ansprechen.
Jedenfalls sollte die Ansprache des lyrischen Du absolut erwachsen und selbstsicher sein, quasi aus der Perspektive eines wissenden, nicht fragenden Helden erfolgte.
Mit Helden kann man sich identifizieren. Sicherheit ist allgemein wichtig als Ausstrahlung.
 
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Mein wichtigster Textvorschlag wäre: Alles streichen, was irgendwie als "Unsicherheit" interpretiert werden könnte.
Vielleicht meinen wir das Gleiche: ich bin mir jedes meiner Gefühle sicher! Ob es nun Sekunden oder Stunden währt! Darunter sind natürlich auch viele Gefühle der Unsicherheit! Aber, wie gesagt, dann bin ich mir eben sehr sicher, dass ich (noch) unsicher bin! - Das schon mal zur Wahrnehmung meiner eigenen Gefühle.

Wenn ich schreibe, beherrscht mich dazu noch ein Gefühlt, welches ich nur allzu gern auch im Alltag öfters hätte: im Zweifelsfall frech… womit ich die Wurzel „frisch“ meine ! Insgeheim wünsche ich mir, dass dieser Unterschied zwischen „schreiben“ und „leben“ immer kleiner werden sollte. Aber freche (frische) Reaktionen im persönlichen Umgang sind natürlich gewagter als im literarischen!!

Das lasse ich mal so stehen. Es gilt für mich, mE für diesen Text und vermutlich für fast alles. Termine zwingen mich soeben weiter. Wer weiß, wofür es gerade gut ist! ;)
 
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Ich hoffe, ich werde nicht zu weit OT: ich möchte mein "lyrisches Ich" nicht einholen!! Da hätte ich viel zu viel Ärger im Leben. Wozu? Für was?
Ich gehe mal davon aus, dass alle Personen, die Songtexte oder Gedichte oder Zwischenformen kreieren, in letzter Konsequenz in einer kleinen Selbsthilfegruppe mit ihren "lyrischen Ich", dem "lyrischen Du", Wir, Ihr, Er (Gott) arbeiten. Sie betreiben aktive Psychosozialarbeit. Eine Form der Selbsttherapie. Das Schöne daran ist, dass sogar hörenswerte Musik dabei rauskommt.
 
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Ich gehe mal davon aus, dass alle Personen, die Songtexte oder Gedichte oder Zwischenformen kreieren, in letzter Konsequenz in einer kleinen Selbsthilfegruppe mit ihren "lyrischen Ich", dem "lyrischen Du", Wir, Ihr, Er (Gott) arbeiten. Sie betreiben aktive Psychosozialarbeit. Eine Form der Selbsttherapie. Das Schöne daran ist, dass sogar hörenswerte Musik dabei rauskommt.
;)
Naja, scheinbar hast du vergessen zu erwähnen, dass man zufällig schwer reich dabei werden kann! Das rückt das Dichten glatt in den Bereich von scheinbarer Schwerstarbeit! Aber du schreibst frech… wir werden sehen, wohin das führt…;)

——-

P.S. Ich sehe das Schreiben und das Nichtschreiben als 2 Bestandteile einer einzelnen Person.
Unter einer „Selbsthilfegruppe“ hingegen verstehe ich einen möglichst ehrlichen und offenen Gedankenaustausch mehrerer Personen.

Dein Vergleich ließe theoretisch ja auch zu, das Schreiben quasi als Ausdruck von Schizophrenie zu betrachten. Diesen Vergleich lehne ich allerdings in der heutigen Zeit prophylaktisch ab!
 
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Du könntest dich im Verstehen von Witzen verbessern? Klar, das "lyrische Ich" schreibt nicht, es wird explizit bekritzelt. Das kitzelt und deshalb lacht es. Manche Selbsthilfegruppe (ich bleibe bei meiner These) ist aber zu ernsthaft verzweifelt. Da schimmert immer ein übergroßes ICH durch, das sich vielleicht selbst im Weg steht, weil zu schmal. Quasi eine Engstelle. Die einzige Therapie wäre Selbstironie.
 
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Du könntest dich im Verstehen von Witzen verbessern?
Klar doch! Der gleiche Witz noch einmal erzählt, bewirkt sein Gegenteil! ;)
Klar, das "lyrische Ich" schreibt nicht, es wird explizit bekritzelt. Das kitzelt und deshalb lacht es.
Schöner Vergleich! ;)
Manche Selbsthilfegruppe (ich bleibe bei meiner These) ist aber zu ernsthaft verzweifelt. Da schimmert immer ein übergroßes ICH durch, das sich vielleicht selbst im Weg steht, weil zu schmal. Quasi eine Engstelle.
Ich war noch nie in so einer Gruppe. Kann mir aber vorstellen, dass meine Erfahrungen vor Ort viel- und darunter auch zwiespältig wären!
Die einzige Therapie wäre Selbstironie.
Naja, ich liebe Selbstironie. Und misstraue ihr zugleich! Aber falls ich dich richtig verstehe… dann hier ein ;)
 
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Interessante Unterhaltung, die Ihr da führt! Nur kurz und zu diesem einen Aspekt:
Ich bin ein großer Fan vom "Inneren Team"-Ansatz. Er hilft, sich der unterschiedlichen inneren Stimmen bewusst zu werden, ihnen Ausdruck zu verleihen und dadurch in einen konstruktiven Dialog einzusteigen.
Das ist ein großer Unterschied zur Schizophrenie und zu inneren Selbstzerfleischung!

Ich persönlich würde auch die Latte einer (Selbst-)Therapie beim songtexteschreiben eher unterlaufen wollen. Therapie bedingt ja einen großen Leidensdruck sowie eine bestimmte Professionalität - beides muss gar nicht gegeben sein. Schreiben würde ich in diesem Zusammenhang als Akt der Bewusstwerdung sehen - es aktiviert die rechte Hirnhälfte (Vernunft, Realitätsprinzip) und die linke Hirnhälfte (Emotionen, Bilder, Wünsche) und macht den Schreibenden beides zugänglich.

Vielleicht nimmt man statt Unsicherheit auch eher Ambivalenz als Ausgangspunkt. Unter anderem viele Schlager drücken das meines Erachtens aus: "Manchmal möchte ich schon mit Dir", "Should I stay or should I go now?" oder "Ich war noch niemals in New York" drücken auf der einen Seite eine Sehnsucht aus und auf der anderen Seite, was dagegen steht: die Vernunft, die Realität, die Konsequenzen etc.

Das LI würde ich bei solchen Texten nicht im "Heldenkosmos" verorten, in dem keine Frage offen bleibt und Selbstsicherheit, Entschlossenheit und Mut herrschen. Sondern in einem Kosmos, wo ein sich Mensch plötzlich eine Frage gegenübergestellt sieht, die eine Antwort verlangt, die er (noch) nicht hat.

x-Riff
 
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Die Antwort, mein Freund, kennt nur der Wind.

Man muss schon an der richtigen Adresse um Antwort bitten. Also nichts in Richtung, "Schatz, wie war ich?". Ganz falsche Adresse! ...
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ein Song könnte so starten:
"Ich suche eine Antwort,
die ich nicht alleine finde..."
Ergründe
Blinde
Binde
"Ich habe sie gefragt,
doch sie trägt eine Blindenbinde..."

Ganz spontan.
"Sie konnte mir nicht helfen,
das tut sie nie
sie lebt in ihrer Welt
und in meiner Fantasie"
Ich habe schon wieder einen Songanfang!
Bleibt munter!!
 
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Interessante Unterhaltung, die Ihr da führt! Nur kurz und zu diesem einen Aspekt:
Ich bin ein großer Fan vom "Inneren Team"-Ansatz. Er hilft, sich der unterschiedlichen inneren Stimmen bewusst zu werden, ihnen Ausdruck zu verleihen und dadurch in einen konstruktiven Dialog einzusteigen.
Das ist ein großer Unterschied zur Schizophrenie und zu inneren Selbstzerfleischung!
Sehe ich genauso! Ich achte in der momentanen Stimmung penibel darauf, dass das poetische Schreiben nicht mit dem sogenannten „therapeutischen Schreiben“ gleichgesetzt wird. Eine verbale Trennung ohne klare Konturen, die aber heutzutage brutal von Hassern gegen Autoren eingesetzt wird!

Das unterstelle ich natürlich unserem Poppotov keinesfalls!! - Aber selten in meinen Leben erschien mir die künstlerische Freiheit derart bedroht wie heute… Also aufgepasst, Kollegen! ;)
… wo ein sich Mensch plötzlich eine Frage gegenübergestellt sieht, die eine Antwort verlangt, die er (noch) nicht hat.
WER verlangt denn WELCHE Antwort?

Ich erahne fast immer mehrere mögliche Antworten. Und habe große Freude daran, mir mittels Shortstorys recht zügig deren jeweiligen Folgen auszumalen. Aus solchen Kurzgeschichten ergeben sich oft automatisch Storytitel, die mir anschließend als Wegweiser dienen. Abschließend verdichte ich Schritt für Schritt meine Weg-Begehung zu einem ersten Entwurf!

Als Wanderstöcke dienen mir dabei regelmäßig rhetorische Stilmittel. So wie du in diesem Text sicher ebenfalls mehr bewusst als unbewusst häufig Wiederholungen in Form von Anaphern benutzt.
Sag mir nicht, wo du stehst
sag mir, was Dich bewegt
sag mir, was Dich
was Dich
verbindet mit der Welt?
Die beiden ersten Zeilen gefallen mir sehr gut! Ich würde als Steigerung danach u.a. auch folgende Variante mal ins Auge fassen:
sag mir, was Dich
UND MICH
verbindet mit der Welt?
 
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WER verlangt denn WELCHE Antwort?
Die Situation verlangt diese Antwort - nicht eine (andere) Person.
Geh ich nun oder bleib ich nun, ist eine Frage, die sich stellt, weil es um eine Entscheidung geht. Die Entscheidung wäre nicht nötig, wenn völlig klar wäre, dass Bleiben nur von Vorteil wäre oder Gehen nur von Vorteil wäre. Es ist aber nur eins dieser beiden Dinge möglich.

Von allen drei spontan entstandenen songtexten ist mir dieser nach nochmaligem Lesen am wenigsten vertraut. Ich weiß noch, was ich am Wickel hatte, aber es scheinen mir Leerläufe darin oder nicht ausgegangene Pfade bzw. angefangene Wege, die aber nicht zu Ende gegangen werden. Oder mehrere Dinge sind zugleich angerissen, die aber nicht wirklich zusammen passen.
Wie bei vielen spontanen Texten scheint es mir, als schriebe ich auf das Thema hin, das sich dann zeigt. Und wie bei vielen Prozessen, ist dieser Prozess wichtig, aber es ist nicht wichtig, dass jede/r um diesen Prozess weiß. Der Prozess soll im Ergebnis aufgehen - aber die Lesenden brauchen nicht den Prozess als solchen wahrzunehmen.

Vielleicht wird dieser Text ein Steinbruch für andere Texte - vielleicht nicht. Mal sehen.

Herzliche Grüße - als Zwischenfazit quasi - und herzlichen Dank für Euer Feedback und die interessanten Debatten!

x-Riff
 
Die Situation verlangt diese Antwort - nicht eine (andere) Person.
„Die Situation“ Ist das Lyrische Du? o_O Damit versuchst du leider vergeblich, meine Vorstellungen vom Ding-Gedicht zu erweitern! Es gibt unzählige Gedichte, die eine Situation personifizieren! Meistens steht dann dieses „Ding“ bereits im Titel. Wie bei Rilkes

Einsamkeit

Die Einsamkeit ist wie ein Regen.
Sie steigt vom Meer den Abenden entgegen;
von Ebenen, die fern sind und entlegen,
geht sie zum Himmel, der sie immer hat.
Und erst vom Himmel fällt sie auf die Stadt.

Regnet hernieder in den Zwitterstunden,
wenn sich nach Morgen wenden alle Gassen
und wenn die Leiber, welche nichts gefunden,
enttäuscht und traurig voneinander lassen;
und wenn die Menschen, die einander hassen,
in einem Bett zusammen schlafen müssen:

dann geht die Einsamkeit mit den Flüssen . . .

Oder bei „Abschied

Wie hab ich das gefühlt was Abschied heißt.
Wie weiß ichs noch: ein dunkles unverwundnes
grausames Etwas, das ein Schönverbundnes
noch einmal zeigt und hinhält und zerreißt.

Wie war ich ohne Wehr, dem zuzuschauen,
das, da es mich, mich rufend, gehen ließ,
zurückblieb, so als wärens alle Frauen
und dennoch klein und weiß und nichts als dies:

Ein Winken, schon nicht mehr auf mich bezogen,
ein leise Weiterwinkendes - , schon kaum
erklärbar mehr: vielleicht ein Pflaumenbaum,
von dem ein Kuckuck hastig abgeflogen.

Es ist unschwer zu erkennen, wie Rilke das Abstrakte einer Situationen in kleine Bildausschnitte zerlegt.

Für mich beschreibt dein Text beispielsweise „Ratlosigkeit“. Oh, ein phantastischer Stoff für ein wunderbares Ding-Gedicht. Geh ich heute noch an!

Aber dein Text beschreibt keine Situation, keine Ratlosigkeit! Dein Text befragt die Ratlosigkeit! Hä??? o_O

Das erinnert mich spontan an Eulenspiegel, der angeblich Licht ins dunkle Rathaus tragen wollte.
Von allen drei spontan entstandenen songtexten ist mir dieser nach nochmaligem Lesen am wenigsten vertraut. Ich weiß noch, was ich am Wickel hatte, aber es scheinen mir Leerläufe darin oder nicht ausgegangene Pfade bzw. angefangene Wege, die aber nicht zu Ende gegangen werden. Oder mehrere Dinge sind zugleich angerissen, die aber nicht wirklich zusammen passen.
Ja, das kenne ich! Deshalb empfehle ich, wenn etwas abstrakt zu werden scheint, einen entsprechenden Arbeits-Titel GROSS oder gar FETT vorübergehend in den Fokus zu rücken.
 
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Lieber @x-Riff ,
ich habe deinen Text nochmal gelesen. Die Schönheit, also die Kraft der Metapher, die drin schlummert, wird sichtbar, wenn man im "Steinbruch" aufräumt. Nimm von allen Strophen nur die beiden ersten Zeilen. Der Rest sei woanders gesagt.
Ich empfehle den Mut zu viel weniger Worten. Das Gesagte braucht Luft.
Ein schöner Song.
 
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