Würde wohl einfach mal beginnen irgendein Lied von dem werdeMusiker Channel auf Ytube zu lernen. Da ist alles sehr genau beschrieben.
Würde wohl eher Lieder von Ludovico Einaudi, Yiruma, Helen Jane Long usw., aber vl. später auch Soundtracks wie von Two Steps From Hell etc. lernen. Auch klassische Lieder sprechen mich an.
Das klingt schonmal ziemlich nach typischem Klavierspiel. Bei den Soundtracks kommt es darauf an, ob du die als Klavierarrangement spielen willst (was ja ginge), oder als volle Orchesterversion. Letzteres geht ja offensichtlich nicht so ohne weiteres
Ein Klavier ist halt momentan noch zu teuer, ohne das ich weiß, ob es mir wirklich gefällt. Ein Keyboard ist doch fürn Anfang sicher nicht schlecht(?)
Jain, es kommt darauf an, was für eine Art von Keyboard du wählst. Es gibt ja durchaus elektronische Tasteninstrumente, die darauf ausgelegt sind, ein Klavier möglichst gut nachzubilden, nämlich die Gruppe der Digitalpianos. Die unterscheiden sich von dem, was wir normalerweise als "Keyboard" bezeichnen, in erster Linie durch eine gewichtete Tastatur mit Hammermechanik, die ein ähnliches Spielgefühl vermittelt wie die Tastatur eines Klaviers.
Das mag jetzt auf den ersten Blick nebensächlich erscheinen, und viele Anfänger glauben auch, dass sie den Unterschied ohnehin nicht merken, weil sie ja Anfänger sind. Leider liegen sie damit ziemlich falsch, denn die Tastatur bestimmt in hohem Maße den Lernprozess mit. Wer auf einer ungewichteten Keyboard-Tastatur lernt, wird immer große Schwierigkeiten haben, auf einem Klavier oder Digitalpiano ernsthaft zu spielen, und da spreche ich aus jahrelanger, leidvoller Erfahrung. Sich diese Fähigkeiten nachträglich anzutrainieren ist schwierig, langwierig und hochgradig frustrierend.
Abgesehen von dieser schlechten Zukunftsperspektive ist die Dynamik ein grundlegendes Element der Musik. Die Lebendigkeit von Musik entsteht durch die Dynamik, und deshalb ist es so wichtig, sie kontrollieren zu können. Wie man die Dynamik kontrolliert, hängt vom Instrument ab: Bei Orgeln arbeitet man z.B. mit Schwellerpedalen, die die Lautstärke ändern, und Registern, die den Klang grundlegend verändern. Bei Synthesizern kann man mit Filtern und Effekten arbeiten, bei Alleinunterhalter-Keyboards immerhin mit der Begleitautomatik. Beim Klavier gibt es das alles nicht, denn die einzige Möglichkeit, den Klang grundlegend zu beeinflussen, ist der Tastenanschlag. Deshalb ist die Tastatur so wichtig. Ist sie von schlechter Qualität, blockiert sie deine Ausdrucksmöglichkeiten, wodurch deine Musik am Ende immer flach und leblos klingen wird.
Aus diesen Gründen ist eine Tastatur mit Hammermechanik ein Muss für jeden, der klavierartig spielen möchte. Und glaub mir, das ist keine abgehobene Ansicht eines Profimusikers, sondern das liegt einfach in der Natur des Instrumentes.
Normal wird ja das Yamaha E3XX oder E4XX empfohlen.
Das sind Alleinunterhalter-Keyboards, die für deine Anwendung vollkommen ungeeignet sind. Hauptsächlich wegen der Tastatur, aber auch wegen der unzähligen Features, die du mitbezahlen müsstest, wodurch die wenigen, die du tatsächlich brauchst, von entsprechend geringer Qualität sind.
Was hälst du denn vom NP-11? Sieht nicht schlecht aus(viel schlichter als die ganzen Schnick-Schnack Keyboards) und soll zumindest eine akzeptable Tastatur für den Preis haben.
Die NPs werden gerne als Einsteiger-Klavierersatz vermarktet, und beim Funktionsumfang sind sie tatsächlich auch sehr ähnlich wie die Einsteiger-Digitalpianos angelegt, aber das genügt nicht. Ob die Tastatur für den Preis akzeptabel ist, kann man sicherlich diskutieren, aber Fakt ist, dass sie für deinen Anwendungszweck nicht ausreichend ist. Du brauchst für das, was dich interessiert, eine Hammermechanik.
Glücklicherweise gibt es inzwischen schon Digitalpianos unter 500€, sodass ein Einstieg relativ erträglich machbar ist. Aktuell wäre das das P-35 von Yamaha, für rund 450€. Ein Gebrauchtgerät aus der P-Serie, oder Korgs SP-Serie oder vielleicht sogar Kawai ES-Serie könnte natürlich auch ein Kandidat sein. Aber das ist die Kategorie, in der du schauen musst.
Natürlich kannst du jetzt sagen, dass wir hier wohl alle bekloppt sind, und 200€ wohl zum Ausprobieren reichen müssen. Du wärst nicht der erste. Bedenke allerdings, dass man etwas nicht ausprobieren kann, indem man einen entfernten Verwandten davon kennenlernt. Wenn du wissen möchtest, ob dir es dir Spass macht, Motorradrennen zu fahren, wirst du das nicht herausfinden können, indem du auf einem Mofa um den Block fährst.