Notenwert erkennen und aufschreiben

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Hallo,

wieder einmal brauch ich Hilfe von euch und zwar habe ich jetzt angefangen von verschieden Stücken die Noten rauszuhören zurzeit von Wayne Shorter "502 Blues", aber immer nur das Thema. Der Rest überfordert mich ohnehin.

http://www.youtube.com/watch?v=rKR3rfChkuU

So klappt auch alles einwandfrei, allerdings bin ich nicht in der Lage die genauen Notenwerte zu bestimmen und aufzuschreiben. Ich kann zwar zu der Musik mitspielen aber das jetzt aufzuschreiben geht nicht. Wie kann ich das jetzt üben? Damals hab ich's in Guitar Pro eingeben und so lange mit den Notenwerten gespielt bis es so klang wie es sollte, aber das will ich nicht mehr. Ich möchte mich schließlich weiterentwickeln.

Also freu mich auf jeden Ratschlag
Gruß Dessert
 
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Mache dir den pulsschlag, den "beat" der musik bewusst, der mal schneller, mal langsamer sein kann und sich mit einem metronom pro/sec messen und bestimmen lässt.
Entsprechend sind die notenwerte für die längen, meist ist die viertelnote das maß aller dinge.
Vielleicht ist das hilfreich: http://www.musikzeit.info/theorie/index.php

Liegen töne zwischen dem beat, sind "punktierte noten" angebracht. Im bedarfsfall frage nach, leuten, die sich weiter entwickeln wollen, wird gern geholfen.


 
Meine Erfahrung ist, dass das Herausschreiben von Solos mit mehr Erfahrung natürlich leichter fällt. Dazu gehören auch die eigenen Fortschritte im Improvisieren, wofür ich teilweise schon sehr systematische Übetechniken ausprobiert habe (z.B. Willie Thomas, Jerry Bergonzi, Fritsch/Kellert/Lonardoni...).

Sehr hilfreich ist auch ein Gehörbildungsprogramm wie Earmaster Pro, das Unterrichtseinheiten in Rhythmik bietet (Bestimmen, Nachspielen, Diktate).
Üben kann man ebenso hervorragend mit Band-In-A-Box, weil dieses Programm algoritmisch Solos produzieren kann. Deren Parameter lassen sich weitgehend bestimmen, ich habe das hier einmal beschrieben. In Frage kommen als Übungen dabei "Frage und Antwort" von BIAB und deinem Instrument, Akkordtöne mitsingen und bestimmen/aufschreiben oder eben die komplette Transkription.

Bei Transkriptionen unbekannter Stücke würde ich empfehlen, zunächst die jeweilige musikalische Phrase im Takt mitzuklopfen, dann die Taktart und die Form aufzuschreiben. Daher würde ich Stücke mit Taktartwechseln oder komplexen, zusammengesetzen Taktarten erst einmal zurückstellen.

Versuche, die Phrase mitzusingen, bis Du sie auch frei singen kannst. Dabei sollten dir "wichtigsten Noten" auffallen, das sind meistens wesentliche Akkordtöne. Diese wichtigsten Noten würde ich als erstes an die richtigen Stellen der Form schreiben, falls sich die Phrase nicht in einem Rutsch notieren lässt. Ebenso würde ich zumindest die Grundtöne der Akkorde notieren, wenn möglich. Die Basslinie wird dabei normalerweise sehr hilfreich sein.

Wenn es rhythmisch zu schwierig wird, trenne ich Tonhöhe und Tondauer und/oder notiere Platzhalter über dem System. So ein Platzhalter könnte z.B. für die Dauer einer Double Time Phrase stehen, die sich momentan nicht bestimmen lässt. Wenn man sich länger mit dem Stück beschäftigt hat oder auch einmal eine Nacht darüber geschlafen hat, lösen sich solche hartnäckigen Probleme oft bei einem späteren Anlauf.

Das ist jetzt alles für Papier und Bleistift beschrieben, weil ich das oft so gemacht habe. Mit Notationsprogramm und Midi-Keyboard geht das Transkribieren natürlich einfacher und ein wenig anders. Da kannst Du z.B. nur die Tondauern einer Phrase nach dem "Mitsingen" live beim Begleiten des Originals einspielen und die Tonhöhen später zuweisen.

Eine sehr ausführliche Anleitung zum Herausschreiben von Stücken findest Du in Frank Sikora, Neue Jazz-Harmonielehre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab schon länger überlegt mir Earmaster anzuschaffen schient ja doch ziemlich lohnenswert. Jazz-Harmonielhere hab ich, hab mir dann auch gleich das Kapitel durchgelesen.
Ich kann ja den Takt und auch den Rythmus mitklopfen aber dann zu bestimmen das war jetzt die 2 UND fällt mir schwer. Nunja dan werd ich einfach weitermachen und hoffen das der Knoten bald platzt und der Aha-Effekt kommt.

Erstmal vielen Dank.
Ich kann ja Rückmeldung geben sobald es Fortschritte gibt.;)


Gruß Dessert
 
Für Übungszwecke habe ich unten noch einen Ausschnitt aus dem rhythmischen Verlauf eines Stückes notiert, das ich gerade übe. Neben den häufigen Wechseln von Triolen und binären Notenwerten sowie überbundenen Noten ist das Artikulationszeichenauf der ersten Achtel im vorletzten Takt recht neckisch.

rhythm.jpg
 

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