Noten lernen - Methoden und Eselsbrücken?

Cymon
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Guten Tag,
mal was ganz neues von mir...

Und zwar möchte ich nun endlich mal anfangen wirklich ambitioniert Noten zu lernen. Ich spiele jetzt knapp 6 Jahre Bass und habe immer nur nach Tabulaturen gespielt. Zu Anfang beim Basslehrer zwar auch nach Noten, aber da hat meistens der Lehrer als Entschlüssler fungiert und mir vorgebetet, wo ich greifen soll, da ich mich zuerst auf die richtige Technik am Griffbrett und nicht auf dem Blatt konzentrieren musste.
Nun möchte ich jedoch im örtlichen Feuerwehr-Orchester als Bassist (logisch :rolleyes:) anfangen und da wird natürlich nach Noten vom Blatt gespielt.
Mein Ziel ist es also halbwegs flüssig nach Noten direkt vom Blatt zu spielen! :cool:
Mir ist klar, dass das nicht innerhalb von einer Woche funktioniert, aber ich möchte unbedingt in dieses Orchester, um mal wieder gemeinsam mit anderen Musikern (in diesem Falle gleich 60 :D) zu spielen, da mir das "bandlos-Dasein" zu Hause alleine langsam auf den Keks geht. ^^
Die Mitmusiker und der Dirigent des Orchesters sind auch ganz locker und meinen, wenn ich das mit den Noten noch nicht so hinbekomme, ist das nicht weiter tragisch. Die Hauptsache für die ist, dass die Unterstützung im Bass-Bereich bekommen. :D

Ich habe bereits diesen (sehr guten) Work-Shop hier durchgearbeitet...
Noten - die Basics
...und bin auch so weit, dass ich wenn ich die Notenwerte der Noten auf dem Blatt bestimmen kann ("Das da ist ein DIS!" - Motto) und dann auch auf dem Bass spielen kann. Auf dem Griffbrett komme ich in den tiefen Lagen (jede Saite bis zum 7. Bund) gut mit den Notenwerten zurecht, also ich weiß z.B. wo da überall ein E, C, etc. zu spielen ist. Es hapert jedoch noch an der Geschwindigkeit und dem "blinden" Spielen, denn immer zwischen Blatt und GRiffbrett mit den Augen zu wechseln bringt auf Dauer durcheinander, bei Tabulaturen klappt das aber meistens.

Meine Frage an euch lautet jetzt:
Kennt ihr irgendwelche Tipps / Übungen / Methoden / Eselsbrücken, mit denen ich das Spielen nach Noten und das "blinde" Spielen des Basses üben/lernen kann?

Sechs Jahre Bass heißt nicht unbedingt, dass man dann auch alles oder zumindest das meiste gut kann, merke ich gerade. "Blind" Spielen gehört meiner Meinung nach zu den Basics, aber ich habe mich in den Jahren ehrlich gesagt noch nie so enthusistisch an einer bestimmte Technik gesetzt und diese geübt, sondern immer mal hier und da ne Zeit was ausprobiert und Rock gespielt (E-E-E-E-A-A-A-A-D-D-D-D). :bang:
Aber das soll sich jetzt ändern, ich will besser werden! :rock:
Mein bester Kumpel ist sehr muikalisch und kann jedes Instrument nach einer Woche ziemlich gut spielen, den nehme ich mir als Vorbild! :D

Ich bin auf eure Tipps gespannt! :)

Besten Gruß,
Cymon
 
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Ich würde mal die verschiedenen Tonleitern üben, dann musst du nur noch sehen' was für eine Tonleiter habe ich in diesem Stück?' und (bis auf ein paar Ausnahme Tönen die manchmal eingefügt werden) kannst anhand dieser Tonleitern das Stück spielen, wenn du die Tonleitern gut beherrschst (theoretisch und praktisch am Bass) und blind spielen kannst am Bass wird das mit dem nach Noten spielen auch leichter

MEhr oder bessere Tipps fallen mir leider gerade nicht ein, ich hoffe ich konnte (zumindest ein bisschen) helfen und viel Glück beim Noten lernen :)

mfg Nötsch
 
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www.four-strings.de: Die Bassschule mit Internet-Unterstützung (inkl. 2 Audio-CDs)

Des sind 2 Bücher mit CD`s......richtig gut erklärt......selbst ich habs damit kapiert :D
 
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Tonleitern und Arpegios üben ist richtig und grundlegend. Vom Blattspielt man auch einige Dinge nicht nach dem wirklich Übersetzen - "dort steht ein Dis, das ist auf dem Griffbrett da *greif*"
Sondern oft sieht man zum Beispiel einen Tonleiterlauf, da hat man keine Zeit jede Note genau zu bestimmen. Man weiß dann, ich bin in F Dur, Der Tonleiterlauf beginnt in F und geht 4 Töne Lang bis zum Bb. Dann übersetze ich nicht jeden Ton und greife diesen, sondern verstehe den Lauf als eine Einheit und spiele einfach die Durtonleiter von F aus bis zum 4. Ton.

Außerdem hilft es sein Griffbrett blind zu kennen.
Setz dich mit dem Bass hin und lege die Finger in der 3. Lage auf das Griffbrett.
Dann wählst Du willkürlich Finger und Saite und sagst den Ton der sich darunter befindet. Andersherum gehts auch. Du kannst z.B. die Finger in der 5. Lage auf die Siaten legen, und dann sagst Du einfach willkürlich Notennamen wie "as" und greifst dann - in dem Fall Mittelfinger D Saite.

=> Dabei ist es meiner Ansicht nach wichtig, die "one finger per fret" Methode ohne durchzusetzen.

Rhytmusübungen kann man unabhängig machen, sofern das überhaupt nötig ist. Feuerwerorchester klingt nach sehr vielen Vierteln ;)
 
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Hallo,
danke euch für die schnellen Antworten und Tipps! :great:

Ich würde mal die verschiedenen Tonleitern üben, dann musst du nur noch sehen' was für eine Tonleiter habe ich in diesem Stück?'
Tonleitern und Arpegios üben ist richtig und grundlegend. Vom Blattspielt man auch einige Dinge nicht nach dem wirklich Übersetzen - "dort steht ein Dis, das ist auf dem Griffbrett da *greif*"
Sondern oft sieht man zum Beispiel einen Tonleiterlauf, da hat man keine Zeit jede Note genau zu bestimmen. Man weiß dann, ich bin in F Dur, Der Tonleiterlauf beginnt in F und geht 4 Töne Lang bis zum Bb. Dann übersetze ich nicht jeden Ton und greife diesen, sondern verstehe den Lauf als eine Einheit und spiele einfach die Durtonleiter von F aus bis zum 4. Ton.
Danke für den Tipp mit den Tonleitern, das werde ich auf jeden Fall üben! :great:

www.four-strings.de: Die Bassschule mit Internet-Unterstützung (inkl. 2 Audio-CDs)
Danke, aber geht's da nicht mehr um's Bassspielen an sich und nicht um Noten lernen? :gruebel:
Ich schau mir die Online-Übungen trotzdem mal an. ;)

Du kannst z.B. die Finger in der 5. Lage auf die Siaten legen, und dann sagst Du einfach willkürlich Notennamen wie "as" und greifst dann - in dem Fall Mittelfinger D Saite.
Danke, diese Übung werde ich auf alle Fälle auch machen. Es ärgert mich schon ein wenig länger, dass ich nicht völlig blind spielen kann. Also klappen tut das schon ganz ok, aber eben nicht konsequent. :redface:

=> Dabei ist es meiner Ansicht nach wichtig, die "one finger per fret" Methode ohne durchzusetzen.
Ohne was? Fehlt da ein Wort?

Feuerwerorchester klingt nach sehr vielen Vierteln ;)
Ja, aber ich hab die Noten noch nicht, bekomme ich wohl Donnerstag.
Aber die spielen nicht nur olle Kamellen, sondern schreiben sehr gerne moderne Sachen auf Orchester um.
Zum Beispiel Gangnam Style oder ein Deep Purple Medley. :great:
(EDIT: Nicht, dasss ich sowas wie GS den ganzen Tag hören würde, war nur ein Beispiel für die Modernität. :D)
Deshalb find ich das Orchester auch so gut, wenn die nur Klassik spielen würden, würde ich da nicht reingehen...
 
Ich denk wie Fastel geschrieben hat und das Orchester auch schon meinte.......wenn der Grund stimmt sollte das ausreichen.
Wird wohl keiner einer verlangen jede einzelne Note perfekt zu spielen
 
Wird wohl keiner einer verlangen jede einzelne Note perfekt zu spielen
Ja, das ham dir mir ja im Prinzip auch schon gesagt. :)

EDIT:
Bei 60 Leuten mit drei Tubas/Tuben? im Bassbereich fällt das wohl auch nicht soooo mächtig auf, wenn ich mich mal nicht streng an die Noten halte.
 
=> Dabei ist es meiner Ansicht nach wichtig, die "one finger per fret" Methode ohne durchzusetzen.
Ohne Wenn und Aber :D
Also die Methode halte ich für wichtig bei der blinden orientierung, aber es gibt sicher auch Bassisten die das anders machen.
 
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Danke, aber geht's da nicht mehr um's Bassspielen an sich und nicht um Noten lernen?
Ich schau mir die Online-Übungen trotzdem mal an.

Die Bücher decken beides ab, also Noten lernen UND Bass spielen an sich. Kann die auch nur empfehlen.
 
Meine Übung:

4/4 Takt (60 bis ...):

Grundvariante:
Spiele alle E auf deinem Bass - auf- und absteigend
Restliche Noten analog. Nimmst dir für Tag 1 z.B. E, Gis, H vor und übst die ein paar mal, nächsten Tag 3 andere Notenwerte usw.

Variante 1:
Spiele ohne hinzusehen

Variante 2:
Gib dir eine Saitensequenz vor (H, G, A, D, E z.B.).
Spiele die Noten jeweils in der vorgegebenen Reihenfolge der Saiten

Variante 3:
Wie 2 mit Augen zu.

TC
[EDIT] Das ist natürlich nur eine Orientierungsübung, um sicher Notenwerte auf dem Griffbrett bestimmen zu können. Aber wenn man sich darüber keine Gedanken mehr machen muss, hat man mehr Konzentration für die Noten"erkennung" auf dem Blatt vor einem übrig. [/EDIT]
 
Ahcso, danke. :)
Ich müsste zu Hause auch noch ein Bass-Buch rumfliegen haben, ich schau da auch mal rein, was die zu Noten schreiben. :)
 
Danke für den Link, schaut gut aus! :great:
 
Yo Cymon!

Ich hab das Workshop, das du verlinkt hast, aus Faulheit jetzt nur überflogen. Genauso die Antworten, die hier stehen, also könnt ich vielleicht etwas wiederholen, was du schon lange weißt :D

Erstmal zu den Noten allgemein: Man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass Noten nur ein Näherungswert sind. Jeder Arrangeur/Dirigent/Musiker interpretiert die Stücke anders und sie klingen immer ganz verschieden. Dafür gibts tausende Beispiele, besonders bei Klassik-Stücken fällts aber auf. Schau dir fünf Videos zu Bach's berühmten Preludium aus seiner Cello Suite an und du hast fünf unterschiedliche Interpretationen, obwohl wahrscheinlich alle die gleichen Noten hatten! Zusammengefasst: Die eine richtige Art vom Blatt zu spielen, gibts nicht. Natürlich muss man schaun, dass man im Takt bleibt und eine viertel doppelt so lang klingen lässt, wie eine Achtelnote..
Ich glaube es ist klar, aber hier gehts ja um eine Kunst (nichtmal das musizieren, sondern das Noten lesen ist schon eine Kunst) und Kunst ist immer geschmacks- und Interpretationssache! Ein kleiner Vergleich aus der Kunst (also damit mein ich jetzt die malerei): Ich kann mir 10000 Videos von Bob Ross anschauen und die gesamte Theorie hinter seinen Gemälden auswendig lernen, kann danach aber trotzdem noch nicht genauso malen wie er. :p

Tipps zum Notenlesen habe ich folgende:
- Nichts überstürzen. Nicht gleich ins kalte Wasser springen und versuchen, ganze Basslines nach Noten zu spielen. Versuch vor dem Spielen erstmal, die notierten Noten zu bezeichnen.
- Brech die Stücke ein wenig runter, in mehrere kleine (logische) Parts. Schau dir diese Parts genauer an. Erst den Rythmus, dann die Tonhöhe, dann Dynamik etc..
- Dann nimmst du den Bass in die Hand und fängst an das nach und nach zu spielen: Erst spielst du mit einer Note (z.B. leere A-Saite) nur den Rythmus. Danach konzentrierst du dich auf die Tonhöhen. Wenn beides einzeln klappt, führs zusammen.
- Geduld musst du haben. Das ganze ist ein sehr komplexes Thema und waaaahhnsinnig schwer. Jeder, der was anderes sagt, hat keine Ahnung oder ist ein Wunderkind. Am Anfang geht's eben nur sau langsam, mit der Zeit wirst du aber schneller und routinierter.
- Noch ein ganz wichtiger Tipp: Schreib auch mal Noten auf! Anthony Wellington hat mal gesagt "Jeder Mensch kann das, was er aufschreiben kann, auch lesen".
- Für Fortgeschrittene gilt dann: Immer einen Takt voraus lesen. Das, was man gerade spielt, spielt man aus dem Gedächtnis und versucht während dessen schon den folgenden Takt im Gehirn zu "planen"

Vor allem Rythmik anschauen hilft sehr viel. Es gibt nur eine begrenzte Anzahl von möglichen Rythmen innerhalb eines Taktes (zumindes in der Praxis, theoretisch kann man einen Notenwert natürlich beliebig runterbrechen). Diese Rythmen wiederholen sich vor allem innerhalb eines Genres immer wieder. Ein gutes Beispiel ist hier der Latin. Den typischen Rythmus in diesem Genre kann man sich ganz leicht merken mit: "Pamama Mexico Cuba - Panama Mexico Cuba". Jedes Wort steht dabei für eine Note, die solange dauert, wie das entsprechende Wort. Hier das Beispiel in Noten, Tabs und Worten:
latin_pmc.png
Darauf basiert jeder Latin dieser Welt, also wenn du den Rythmus kennst und weißt, dass du Latin spielst, fehlt dir zum Erfolg nur noch die Tonhöhe.
Da gibt's ähnliche Spielchen wie beim Rythmus, allerdings viel komplexer. Stichwort hier ist z.B. Kadenz.

Jetzt hab ich noch ein paar Eselsbrücken für dich, weil du danach ja auch gefragt hast :D :

Die Dur-b-Tonarten:
Frische Brötchen Essen Asse Des Gesangsvereins

Und die Dur-#-Tonarten:
Geh Du Alter Esel Hol Fische

Moll-b-Tonarten:
Der ganze Chor fehlt beim Essen.

Moll-#-Tonarten:
Ein Hummer fischte ziellos in Gischt. ("zi" ist natürlich dann das C#)

Zwischenräume im Violinschlüssel:
FACE (also engl. "Gesicht")

Linien im Violinschlüssel:
Eine Gans Hat Dünne Füße.

Vielwichtiger, Zwischenräume im Bassschlüssel:
Alle Clowns essen Gemüse

Notenlinien in selbigem:
Achim Findet Das Heute Gut.

Viel Erfolg beim üben und bis bald,
Lucas
 
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Diesese Merksätze helfen aber auch nur am Anfang. Das Geheimnis lautet üben, üben, üben.
Wenn Du jeden Tag nur 5 Minuten Noten liest, hast Du das in einem Monat drauf.

Druck Dir das hier aus.
http://petrucci.mus.auth.gr/imglnks/usimg/f/f3/IMSLP01298-BWV1007.pdf
Lager es neben dem Klo und dann gehts los.

edit: Ich stelle z.B. fest, dass ich es wesentlich schneller spielen als vorlesen kann :rolleyes:

edit2: übrigens, wenn Du richtig krass trainieren willst, dann sing die Noten mit beim Lesen und kontrolliere alle 2 Töne mit dem E-Bass. Das ist bei dem verlinkten Beispiel allerdings echt schwer, aber es fördert das Spielen nach Gehör.
 
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Hallo ihr beiden!

@LucasS
Wow, danke für die vielen Tipps und die Eselsbrücken! :eek:
Das das nicht von heute auf morgen geht, ist mir klar. Parallel zum notenlernen muss ich auch für die Zwischenprüfung lernen, also wird das vielleicht noch etwas länger dauern, wobei ich über mich selbst sagen kann, dass ich sehr lernfähig bin. :)
Gestern Abend war ich zum ersten Mal bei der Orchester-Probe und hatte nur nen Bass ohne Amp mit, um erst einmal als stiller Zuhörer zu fungieren. Habe meinem Kumpel über die Schulter auf die Noten geschaut (er spielt C-Tuba [StringBass]...stand zumindest auf dem Notenblatt) und ein paar Takte und Klammern konnte ich nach kurzer Zeit auch schon mitklimpern, sollte also machbar sein. :great:
Zumal die Lieder alle nicht sonderlich hohes und anspruchvolles Tempo oder pompöse Spieltechnik in der Bassstimme haben, zum Beispiel wurde gestern "Walking on Sunshine" und "Chariots on Fire" gespielt.
Das mit dem Schreiben hat mein English-Lehrer früher auch immer gesagt. :D

@Fastel
Das mit den Noten auf dem Klo klingt gut, ich glaub ich mach das. :D
Jeden Tag 5 Minuten erscheint mir etwas wenig, ich denke ich werde mindestens 10 oder 15 draus machen... :gruebel::great:

Danke euch für eure Antworten nochmal! :great:
 
Viel hilft viel ;)
Angenehmes Scheißen :D
 
Also ich meinte zwar nicht 15 Minuten auf dem Pott, aber trotzdem danke! :D
 

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