Hallo Dora
Ja, im Prinzip ist das so.
Es gibt
Grifftabellen, von denen man das ablesen kann.
Wenn Du erst einmal ausprobieren möchtest, wie Du mit der Griffweise zurecht kommst, kannst Du es mit dieser einfachen Kunststoff-Ocarina versuchen:
Sie hat einen schönen, klaren Klang und liegt gut in den Händen. Im Lieferumfang enthalten ist ein Büchlein mit Grifftabelle und Spielanleitung. Das Heft stammt aus dem
Ocarina-Musikhaus Rotter. In dessen Shop findest Du noch viel mehr Notenhefte. Das Besondere dieser Hefte: Die Noten sind zum Teil mit Griffschrift kombiniert. Bei welchen das der Fall ist, siehst Du in der Detail-Ansicht.
Rotter stellt Ocarinas in eigener Werkstatt her, verkauft aber auch Instrumente anderer Hersteller. So z.B. auch die oben gezeigten
focalink-Ocarinas aus dem Hause
Stein.
In dem Videokanal von
Ocarinahans = Hans Rotter findest Du mehrere Videos, die Dir einen Eindruck vom Klang der Instrumente vermitteln.
Bei diesem Beispiel ist deutlich zu hören, dass es nicht ganz einfach ist, so eine focalink-Okarina korrekt zu intonieren. Kennst Du den Text des Liedes? An der Stelle "... they call the rising sun ..." ist der ganz hohe Ton deutlich zu tief intoniert. In der hohen Lage muss man auf diesem Instrument einen sehr kräftigen Blasdruck entwickeln, um die richtige Tonhöhe zu treffen. Dadurch spielt man dann auch sehr laut. Sobald man sanfter spielen möchte, sackt die Tonhöhe deutlich ab.
Hier wird eine
Konzertocarina aus Keramik gespielt, bei der dasselbe Intonationsproblem zu hören ist.
Beim Üben mit der focalink-Ocarina fiel mir auf, dass das Treffen der korrekten Tonhöhe bei großen Sprüngen schwieriger ist, als beim Spielen von sich schrittweise in die Höhe schraubenden Melodien. Beim Blockflötenspiel kenne ich die Probleme so nicht. Liegt vielleicht daran, dass ich da im Laufe der Jahre verinnerlicht habe, mit welchem Blasdruck die Töne die richtige Höhe erreichen. Da diese Okarina einen völlig anderen Blasdruck erfordert, müssen für dieses Instrument Tongedächtnis und Kontrolle der Atmung neu aufeinander abgestimmt werden.
Hier habe ich noch ein Ocarina-Duett herausgepickt. Das Zusammenspiel der Intonation gefällt mir persönlich nicht besonders. Aber als Beispiel für Instrumente in zwei verschiedenen Lagen ist es ganz gut.
Dieses Duett klingt viel schöner:
Das nächste gefällt mir dagegen wieder nicht besonders:
Aber was mir gefällt und was nicht, ist nur eine von vielen Meinungen. Andere haben einen anderen Geschmack und nehmen die Töne anders wahr.
Also selbst hören, selbst probieren, selbst entscheiden.
Als Alternative habe ich an neuen Instrumenten derzeit noch eine Double-Ocarina von Stein.
Diese Ocarina ist aus Ton. Die braune Färbung entsteht durch den sogenannten "Strohbrand". Jedesmal wenn ich sie spiele steigt mir Rauchgeruch in die Nase. Er erinnert mich an geräucherten Schinken. Das finde ich nicht so toll. Wäre dieses w
eiß glasierte Modell bei T. im Angebot gewesen, hätte ich gefragt, ob sie mir das Instrument umtauschen.
Auch bei dieser Ocarina benötigt man für das hohe Register einen kräftigen Blasdruck für die korrekte Intonation. Da mir der weiche Klang in der unteren Lage gut gefällt, habe ich sie trotzdem behalten.
Vielleicht mag ich mir irgendwann noch eine andere Ocarina kaufen. Dann werde ich nach einem Instrument suchen, das sich mit etwas weniger Blasdruck sauber intonieren lässt.
So weit meine persönlichen Erfahrungen.
Viele Grüße
Lisa