Nord Electro 3 oder Nord Wave?

  • Ersteller kachsten
  • Erstellt am
K
kachsten
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
04.11.14
Registriert
04.05.09
Beiträge
26
Kekse
0
Ort
Düsseldorf
Hallo zusammen!

ich plane, meinen Laptop live durch ein Nord-Instrument mit der (zumindest auf dem Papier) genialen Samplefunktion zu ersetzen und habe dazu eine Menge Fragen, bevor's ans eigentliche Antesten geht...ich habe die Fragen einfach mal aufgelistet, ich hoffe ihr könnt mir ein bisschen helfen! :)

- ich benutze viel Mellotron und Hammond sowie etwas Piano und Synth - ist dafür von vornerein eins der beiden Modelle besser geeignet?

- wie viel Aufwand bedeutet es, ein Instrument zu samplen und ins Instrument einzuspeisen?

- gegen's Electro spricht sicherlich die fehlende Split-Funktion (gibt's die eigentlich beim Wave?)...gibt es beim erstellen der eigenen Presets die Möglichkeit, bestimmte Tastaturbereiche mit anderen Sounds zu belegen?

- wie groß wäre dann in etwa ein kompletter Sound? Der Electro 3 hat ja "nur" 256 MB Speicher...

- beim Wave ist der Speicher komplett frei belegbar - wie viel Speicher hat das Teil denn überhaupt?


Das wär's, mehr fällt mir erstmal nicht ein...
Vielen Dank schonmal! :great:


Gruß,
Karsten
 
Eigenschaft
 
- ich benutze viel Mellotron und Hammond sowie etwas Piano und Synth - ist dafür von vornerein eins der beiden Modelle besser geeignet?
Für Hammond und Piano ist das Electro deutlich besser geeignet, für den Synth natürlich der Wave, denn dafür sind die beiden ja jeweils gemacht ;)

- wie viel Aufwand bedeutet es, ein Instrument zu samplen und ins Instrument einzuspeisen?
Das kommt wohl aufs Instrument an. Wenn du selbst samplen willst ist es schon ein gewisser Aufwand. Richtig schlimm wirds, wenn es ein akustisches Originalinstrument ist, dann musst du dich ja auch mit Mikrofonierung beschäftigen usw.

- gegen's Electro spricht sicherlich die fehlende Split-Funktion (gibt's die eigentlich beim Wave?)...gibt es beim erstellen der eigenen Presets die Möglichkeit, bestimmte Tastaturbereiche mit anderen Sounds zu belegen?
Laut Homepage ist der Wave 2fach multitimbral, aber wie das genau funktioniert, weiß ich leider nicht.
Allerdings hat der Electro noch einen größeren Nachteil: Du kannst zwar Samples einspeisen, diese aber am Gerät quasi nicht mehr bearbeiten (abgesehen von Effekten). Beim Wave geht das natürlich.

- wie groß wäre dann in etwa ein kompletter Sound? Der Electro 3 hat ja "nur" 256 MB Speicher...
Das hängt ja ganz davon ab, wie lang die einzelnen Samples sind und wieviele du davon verwendest. Lässt sich also kaum irgendwie abschätzen...

Mir ist allerdings noch nicht ganz klar, was du nun eigentlich machen willst. Vielleicht wäre es interessant zu wissen, was du auf dem Laptop schon nutzt, denn es wäre ja sinnvoll, das durch ein externes Gerät zu ergänzen. Allerdings würde ich wohl auch nicht unbedingt für Sampling zu einem Hardware-Gerät greifen, wenn ich eh ein Laptop auf der Bühne habe...?
 
Du solltest in deinem Thread-Titel einfach das "oder" durch ein "und" ersetzen, dann gibts viele zustimmende Antworten und du hast alles, was du brauchst - außer Geld
Oli
 
hui, das ging ja schnell - danke für die Antwort!

Ich glaube ich habe mich generell etwas ungünstig ausgedrückt - im Prinzip würde ich gerne einige Sounds, die ich in VSTs auf dem Laptop nutze, auf das Nord Wave (auf das ich mich aufgrund der fehlenden Möglichkeit zur Nachbearbeitung im Electro 3 jetzt erstmal versteife) "übertragen".
Auf dem Laptop wären das bisher vor allem M-Tron, VB3, MrRay MK II (Rhodes) und Pianoteq 2 (die ja im Prinzip kein größeres Problem sein sollten...) sowie einige Synth-VST (Hypersonic 2, NI Massive), von denen ich einzelne Sounds auf dem Nord Wave nutzen würde.

Naturinstrumente bzw. akustische Quellen möchte ich nicht (erstmal) nicht aufnehmen.

@Oli: so sieht's leider aus :-(
ich hatte gehofft, dass eins der beiden Geräte die eierlegende Wollmilchsau ist, aber das scheint ja leider nicht der Fall zu sein - perfekt wäre echt ein Nord Wave mit 61 Tasten und den klanglichen Möglichkeiten des Electro 3 in bezug auf Piano und Hammond...
 
Denk dran, dass der Wave auch nicht so viele Stimmen hat. Die genaue Zahl, weiß ich grad selber nicht.
 
Ich will dich nicht vom Kauftrip runterholen, aber das wird ein Griff ins Klo, möglicherweise sogar ins Klärbecken.

Um VSTis in einen Sampler zu "übertragen", musst du diese erstmal... samplen. Verschiedene Velocity-Layers aufnehmen, Keymaps erstellen etc. Es gibt zwar Software, die das kann (Extreme Sample Converter), aber es ist ein riesen Aufwand und das Ergebnis muss nicht unbedingt gut sein. Gerade eine Orgel mit den ganzen verschiedenen Zugriegeleinstellungen, KeyClick, Chorus usw. ist eine Herausforderung.

Des weiteren verlierst du damit natürlich alle Echtzeitmodulationsmöglichkeiten, die dir die Plugins selbst bieten. Du kannst die Samples dann natürlich im Wave weiterverarbeiten und zur Tonerzeugung verwenden. Wenn's dir allerdings nur darum geht, gesampelte Instrumente zu spielen, ist der Wave overkill, das kannst du mit jedem besseren Sampler oder einer Workstation, die eben jenen beinhaltet. ;)

Ich sage nicht, dass es unmöglich ist, aber es ist ein Riesenaufwand. Da wirst du mit den Samples der Nord Library besser bedient sein, insbesondere bei nicht synthetischen Klängen.

Ich würde an deiner Stelle eher den Electro testen. Wenn du nach einer "Split-Funktion" fragst, dann sogar eher den Stage. Wenn du umfangreiches externes Equipment steuern willst, gibt's aber auch da wesentlich bessere Alternativen, denn das ist nicht die Stärke der Clavia-Geräte.
 
Denk dran, dass der Wave auch nicht so viele Stimmen hat. Die genaue Zahl, weiß ich grad selber nicht.

18 Stereo-Voices. Was mich allerdings mehr stören würde (wenn's das alleinige Instrument wird), sind die 49 Tasten. Toby hat doch beide, oder? Der sollte was Qualifiziertes beisteuern können.
 
als Hardware-Synth benutze ich ein Korg Triton Classic - in der Hinsicht bin ich also erstmal gut bedient...;)

Da das gute Stück aber keine guten Piano-, Hammond- oder gar Mellotron-Sounds eingebaut hat, habe ich bisher zusätzlich meinen Laptop auf die Bühne genommen und über ein Masterkeyboard angesteuert...das klappt an sich auch reibungslos (mit NI Kore 2), aber der Aufwand beim Auf- und Abbau ist ziemlich groß.

Orgel, Piano und Mellotron würde ich auch gar nicht samplen wollen, da sind die Nord-Instrumente ja an sich schon gut bestückt, nur die Synth-Sounds, die ich über VSTs verwende (insgesamt bislang zwar gerade mal 6 verschiedene Sounds - die aber mit dem Triton nicht mal ansatzweise nachzubilden sind), müsste ich halt irgendwie ins Nord "prügeln"...:gruebel:

Das Nord Stage ist ja nochmal ne ordentliche Ecke teuer - die ca. € 2000,- fürs Nord Wave sind eigentlich schon absolute Obergrenze...die 49 Tasten beim Nord Wave würden an sich genügen, aber nur, wenn man die Tastatur tatsächlich splitten kann.
 
Ja, Toby hat n Stage und einen Wave.

Ich würde da auch eher auf den Electro gehen und dann vlt einen kleinen VA wie den Blofeld obendrauf.
 
Nur zur Überlegung:
Wie wäre es denn dann mit einem Nord Electro und deine Synth-Samples lädst du dir in den Triton rein, kannst sie da noch schön weiterverarbeiten....
 
Wenn da mal nicht ein wenig viel von dem kleinen Wave verlangt wird...:

- der Wave hat 185mb frei belegbaren Speicher. Die Aussage des Herstellers, daß die Daten verlustfrei auf ca. 1/3 im Vergleich zum .WAV-Format verkleinert werden, kommt nach meiner Erfahrung tatsächlich hin. Also kann man mit 500-550 mb .wav-Sounds rechnen, die man reinkriegt.

- der Wave hat 18 Stereostimmen. Definitiv im monotimbralen Betrieb für alles ausreichend. Wer mehr braucht, sollte seine Spielweise überdenken ;)

- der Wave ist bedingt multitimbral, da man wohl beide Slots (= eigenständige Klang-layers, ähnlich Tones bei Roland oder Elements bei Yamaha) auf getrennten Kanälemn ansprechen kann. In der praxis würde ich ihn aber als Monotimbral bezeichnen, die beiden Slots werden ja zusammen auf Patch-Ebene gespeichert und sind nicht frei in einem Multimode-/Performance-modus ansprechbar. Also eher was zum Layern innerhalb von Patches.

- splitten kann man nicht, es sei denn, man baut sich einen Split in ein Multisample ein - da kann man sogar ganze Drum-maps anlegen, max. 99 Einzelsamples, glaube ich.
Die anderen Oszillator-Modes bieten aber keinerlei Split-Chance.


Prinzipiell kannst du schon beliebige Klangereignisse samplen und mit dem Editor recht komfortabel in Multisamples für den Wave oder auch Electro zusammenbauen.
Bedenke aber:

- ist aufwändig, das passiert nicht "mal eben so von selbst", sondern ist mit viel Handarbeit verbunden
- in jedem Fall ist ein wenig Sampler-Erfahrung notwändig, denn man muß ein Händchen für das Aussuchen geeigneter Tonhöhenabstände und vor allem das Setzen der Loops haben.
Gerade das Loopen (am Ende noch von Stereosamples!) ist nicht zu unterschätzen und muß für jedes Einzelsample extra vorgenommen werden.
Und mit dem dem Sample hast du dann ja erst das Rohmaterial für deinen Sound, ein gut spielbares Patch will da dann auch noch drumrum gestrickt werden.

Bei Synthsounds oder Mellotronen mag das einfach sein, aber A- oder E-Pianos? Sowas ohne Velocity-Split überhaupt spielbar zu bekommen geht nur sehr bedingt.
Ich habe genau so was mit dem Wave gemacht, nachzulesen hier:

https://www.musiker-board.de/vb/digitalpianos/255123-kleines-quiz-welches-ger-t-ist-hier-h-ren.html

...und das Ergebnis hat offensichtlich auch überzeugt. Aber einfach darf man sich das nicht vorstellen, man muß ziemlich viel tricksen, den Wave gut kennen und wird maximal ein brauchbares (bzw. für einen VA-Synth extrem erstaunliches) Ergebnis erzielen. Ein Stagepiano ersetzt es aber nicht.

Eine Hammond kann man mangels Leslie komplett vergessen (außer, man benutzt ein externes Effektgerät). Auch lassen sich viele Eigenheiten des Hammond--Sounds mit Samples nur unzureichend nachbilden.
Was mit dem Wave aufgrund seiner Synth-Features aber gut geht, ist das selberbauen von elektronischen "Transistor-Trash-Orgelsounds".

Insgesamt würde ich, falls ein Nord überhaupt noch in Frage kommt bei deinen Anforderungen aber eindeutig auf den Electro 3 setzen - Pianos und Orgeln kann der von sich aus gut, und Synthsounds absamplen und draufspielen kannst du bei dem auch noch. In die zur Verfügung stehenden 60MB würde ich einiges reinbekommen (gut Loopen muß man eh').
 
puh, erstmal vielen Dank für die ausführliche Antwort! :)
Wobei meine Euphorie jetzt erstmal ein Stück weit verflogen ist - mit Sampling habe ich bisher überhaupt keine Erfahrung, und nachdem ich deinen Quiz-Thread gelesen habe scheint das "nachbauen" von Natursounds nicht unbedingt als Einstieg geeignet...;)

eine Ideallösung scheint's also nicht zu geben - gegen den Wave sprechen die 49 Tasten, die schlechtere Eignung für Piano und Hammond (Pluspunkte für Electro 3); gegen Electro 3 sprechen wie beim Wave die fehlende Split-Funktion. Das könnte bei mir ein Totschlag-Argument werden - ich brauche definitiv ab und an Piano/Hammond oder auch Mellotron/Hammond gleichzeitig. Da würde auch Multisampling nichts bringen, richtig?

Bevor ich das Ganze jetzt komplett abhake - antesten werde ich das Nord Electro 3 trotzdem mal, und den Sample Editor kann man sich wie's scheint auch ohne Instrument herunterladen und ansehen...bin mal gespannt worauf das ganze jetzt hinausläuft ;)


@AbuSimbel: dann müsste ich aber die Samples jedes Mal von Diskette laden, oder (ich habe den integrierten Sampler bisher noch nie verwendet)?
 
Ja, so wie's ausschaut ist der Wave damit komplett raus - echt schwierig, all das in dieser Kombination mit einem Gerät abzudecken. Ich denke, das Thema "Sounds selber sampeln" wäre ein sehr frustiges, wenn man sich nicht auskennt und keinen Bock drauf hat, sich lange damit zu beschäftigen.

Speziell Mellotrone gibt's ja als "Sofort-spielbereit-" Hardware eigentlich nur in Form des Memotrons oder eben im Electro und Wave, Mellotron-Samples (wenn man gute hat ;)) kann man zwar auch mit jedem Workstation-Sampler einlesen - aber wie du schon sagst: das bedeutet Ladezeit, Datei-Handling usw...

Die einzige Lösung, die rein von der gleichzeitigen Verfügbarkeit der Sounds das macht, was du brauchst, wäre die leider teure Kombination, die HammondToby und auch ich einsetzen: Wave plus Stage. Schade, daß der Stage keine Sample-Oszillatoren in der Synth-Sektion bietet.

Grüße aus HH !
 
ich würd's auf jeden Fall gerne Mal ausprobieren - an "keinem Bock" wird's zumindest nicht scheitern ;)
Kennst du vielleicht ein paar Links, Literatur oder sonstige Anlaufstellen, wo man Tipps zur Vorgehensweise bekommen könnte?

Das Memotron wäre keine echte Option, das kostet ja alleine schon mehr als das Electro 3 und kann "nur" Mellotron...an sich bin ich Sound- und Performance-mäßig mit der jetzigen Laptop-Lösung voll und ganz zufrieden - nur habe ich bei Gigs ständig ein ungutes bzw. unsicheres Gefühl und relativ lange Aufbauzeiten (mittlerweile nur noch ca. 10 bis 15 Minuten, würde aber mit ner reinen Hardware-Lösung trotzdem nochmal um einiges schneller gehen...).

Wave UND Stage wäre finanziell leider momentan nicht zu stemmen...außerdem würde ich dann schnell an die Grenzen meines bisherigen Setups (mit K & M Spider Pro) stoßen. ;)
 
Hallo nochmal,

erstmal vielen Dank für die bisherigen Antworten - hat mir sehr geholfen! :)
Eine kleine Frage habe ich noch - gibt's beim Nord Stage EX auch die Möglichkeit, gesampelte Sounds ins Gerät zu laden? Aus der Nord-HP geht das nicht so ganz klar hervor...
 
Nein, das geht nicht!
 
ARGHS, das gibt's doch nicht :mad:
Trotzdem danke für die Antwort...
 
so, jetzt habe ich mich entschieden - ich werde mir ein Nord Electro 3 mit 61 Tasten beschaffen! :)
In die Sample-/Loop-Thematik muss ich mich dann halt einarbeiten - wird schon passen...

Vielen Dank für eure Hilfe!
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben