Hi,
prinzipiell besteht so ein NG aus zwei Komponenten. Die erste nenne ich mal "Sensor". Anhand des Signalpegels am "Sensor" wird entschieden, ob gerade gespielt wird, oder Pause ist. Die zweite Komponente nenne ich das "Gate". Hier wird das Signal dann entsprechend der Informationen von "Sensor" durchgelassen oder gesperrt.
"Gate" sollte nach Möglichkeit nach der letzten zu zähmenden Rauschquelle liegen, also hinter Zerre und Modulation aber vor den Zeiteffekten (um die Hallfahne zu erhalten). Das ist auch logisch. Was hilft es, das Gate zu zu machen, wenn danach noch eine High Gain Zerre kommt, die rauscht wie ein Wasserfall.
"Sensor" sollte allerdings ein möglichst pures und dynamisches Signal bekommen, am Besten direkt frisch von der Gitarre. Damit kann "Sensor" am feinfühligsten entscheiden, ob gerade gespielt wird oder Pause ist. "Sensor" hinter Kompressor und High Gain Zerre mit Wasserfall ist suboptimal, weil der Pegel-Abstand zwischen "Musik" und "Rauschen" deutlich kleiner ist.
Zusammengefasst:
1. "Sensor" möglichst weit vorne in der Signalkette, direkt an der Gitarre.
2. "Gate" nach der letzten zu eliminierenden Störquelle aber vor den Zeiteffekten.
Na toll! Bei den einfacheren NGs liegen "Sensor" und "Gate" zusammen. Notgedrungen kann man also nur den Kompromiss eingehen und die Position vor den Zeiteffekten wählen. "Gate" vor den Störquellen ergibt einfach keinen Sinn. "Sensor" hinter den Störquellen macht "nur" das Einstellen der Sperrschwelle schwierig und verschlechtert das Ansprechverhalten des NG.
Und ganz nebenbei habe ich hiermit erklärt, warum es Sidechain-Noisegates gibt, und wie man die anschließt...
Übrigens: Bei MultiFX-Geräten wie dem Zoom-G5 gibt es beides als Simulation, das einfache Noisegate mit den resultierenden "Gating-Effekten" und auch ein Sidechain-NG, das man an die "Gate"-Position in der Signalkette platziert. Der "Sensor" liegt immer am Eingang des MultiFX. Bei anderen Multis dürfte das nicht viel anders sein.