Hi Udo,
ich hab die TW-B3 erst mal ohne Röhrenpreamp gekauft. Würde mir die Zerre nicht gereicht haben, könnte ich immer noch den Preamp extern hinzukaufen und bei Bedarf auch für andere Instrumente mal verwenden. Aber die Zerre genügt mir einigermaßen, es sei denn, man braucht unbedingt die volle Zerre a la Uriah Heeps "Gypsi" oder manchen Deep Purple Sounds. Könnte ich schon auch manchmal brauchen, aber wie bei dir, ist auch bei mir im Geldbeutel gerade eher Schmalhans Küchenchef. Bleibt auch noch fraglich, um wieviel der Röhrenpreamp die Orgel tatsächlich "aufwertet" (Original-Ausdruck von Alex Tonewheelmaker, der ziemlich viel reden und sich selbst beweihräuchern kann wenn es sein muss...
Die Leslie-Sim ist wie gesagt einfach nicht der Hit, die soll aber angeblich bei der großen TW-B5 "gigantisch" sein. Ich spiel die Orgel über einen Fender Twin Reverb, was auch nicht so optimal ist, über ein Mischpult und Gesangsanlage könnte man sicherlich ein paar Feinheiten mehr herauskitzeln. Aus diesem Grunde hab ich sie mal an mein 760 Leslie angestöpselt. Macht volumenmässig natürlich wesentlich mehr her, aber die Höhen bleiben einfach immer noch das Sorgenkind. Diese sind mir für meinen Geschmack einfach ein bisschen zu hart, nicht weich, cremig, rauchig genug. Außerdem ist auch die Percussion ziemlich hart und deren Lautstärke lässt sich (meines bescheidenen Wissens) nicht extra regeln (ausser hard/soft).
Im direkten Vergleich mit B4, ohne Zerre und ohne Leslie-Simulation (über Stereo-Anlage) fand ich den Grundsound dann verblüffenderweise doch ziemlich ähnlich, der Unterschied liegt scheinbar tatsächlich in den Feinheiten, sprich Ausgewogenheit etc.... Gut, das sind Simulationen, und jeder interpretiert einen Hammondsound anders. Aber schalte die jeweiligen Leslie-Sims ein, und der Unterschied ist schon ziemlich groß.
Aber wenn du ohnehin nach Alsfeld fährst, dann teste doch einfach mal. Wenn die große Orgel tatsächlich so eine geniale Leslie-Sim besitzt, dann wirst du bestimmt mehr als zufrieden sein, und die kleine ist dann garantiert aussen vor. Sollte dem so sein, dann kann ich dir nur empfehlen, gleich das "Richtige" zu kaufen, alles andere würdest du irgendwann mal bereuen.
Ich hatte vorher auch eine alte CX-3, und der Sound ging mir dann letzten Endes irgendwann mal dermaßen auf den S..., bis ich mich dazu entschloss, mir was anderes herzutun. Mein Traum war natürlich die XK-3 - eine Orgel zum Verlieben. Doch der Preis ist halt echt der Hammer, und der Hammond-Junge der sie mir vorgeführt hatte war echt ein kleiner Gott auf der Orgel, der hat auch aus einer XB-2 /XB-1, einfach aus allem voll die coolen Sounds herausgezaubert. Meine Fähigkeiten sind da halt leider sehr begrenzt, da denkt man dann ganz schnell mal, es wäre besser, seine Orgel im nächsten Bach zu versenken und nie wieder öffentlich aufzutreten...
Roland Orgel-Sounds finde ich persönlich nicht besonders gelungen, da klingt Tonewheel schon noch mal besser. New CX-3 und Nord Electro kenne ich nur aus Hörbeispielen, und die klingen nicht schlecht - das NE finde ich sogar überraschend gut (aber halt doppelt so viel Kohle).
Ergo: Hat man um die 2000.- Öre locker, wird die Entscheidung sehr sehr schwer (bei Tonewheel kriegt man dann doch wenigstens schon mal 2 Manuale), hat man nur die Hälfte, dann gibts im Moment noch keine Alternative neben der TW-B3. Solltest du sowieso ein Leslie besitzen, liegst du mit Sicherheit um einiges besser als mit der alten CX-3. Naja, und Hall ist auch noch dabei...
Und für dein Clavinet kannste auch noch einige hundert Euronen kriegen, solange es in einem guten Zustand ist. Der Hammond-Freak verkauft die für glaube ich für 500,- - 700,- €, allerdings im Topzustand. Hihi, und ich habe meins auf dem Flohmarkt für 20 Mark gekriegt, war aber defekt und der Zustand ist äußerst desolat.
Tja, Udo, jetzt hab ich ne Menge gequatscht, vielleicht hats dir ein bisschen geholften. Am liebsten würd ich ja mit dir nach Alsfeld gehen und mir die große B5 anhören
Schöne Grüße, und lass hören, falls du dich für was entschieden hast...
Armin