Nitrocellulose vs PU Lack PRS CE 24

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Hey Leute, ich habe schon viel bezüglich der Unterschiede zwischen PU & Nitrocellulose Lack gelesen und einiges war widersprüchlich, anderes habe ich nicht genau verstanden.
Ich habe mir vor eine PRS CE24 zu kaufen. Jetzt steh ich allerdings vor der Frage ob ich sie in Nitrocellulose Satin/Matt (Link: https://www.thomann.de/de/prs_ce_24_ltd_satin_gy.htm) oder im PRS typischen Polyurethan (Link: https://www.thomann.de/de/prs_ce_24_grey_black.htm ) nehmen soll.
Ich habe z.B. gelesen, dass der Nitrocellulose Lack viel aufwändiger (= teurer) in der Verarbeitung ist als PU Lack. Dann verstehe ich aber nicht ganz warum auf vielen Seiten (wie Sweetwater.com) die Nitro Variante 100$ günstiger ist als die PU Variante.

Dann habe ich gelesen, dass die Nitro Gitarre schneller "altert" bzw. Makel bekommt (was ich nicht schlimm finde, solange sie nicht "beschädigt" wird = Holz anfällig wird gegenüber Feuchtigkeit da keine Schutzschicht mehr etc.). Habt ihr da Erfahrungen gemacht? Also ich finde so eine Gitarre sollte ein Leben lang "halten", daher ist mir die Schutzwirkung schon sehr wichtig

Dann habe ich gelesen, dass das Holz bei einer Nitro Gitarre besser "reifen" kann was zum Ton positiv beitragen kann (andere sagten, dass es bei einer E-Gitarre wenig bis keinen Einfluss auf den Ton hat, verglichen mit einer Akustik Gitarre)

Noch eine ganz andere Frage, was sind denn so die typischen Lack Arten bei Fender/Gibson? (52er Tele, USA Special Stratocaster, Gibson Les Paul Classic (2014) --> meine anderen Gitarren :D hab nicht wirklich was dazu gefunden bei meinem Google :p)

Was würdet ihr mir empfehlen, was sind eure eigenen Erfahrungen, was mögt ihr warum lieber ?
Wäre super wenn ich ein paar Meinungen, Empfehlungen usw. bekommen könnte :)
LG, Tim
 
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Dann habe ich gelesen, dass die Nitro Gitarre schneller "altert" bzw. Makel bekommt (was ich nicht schlimm finde, solange sie nicht "beschädigt" wird= Holz anfällig wird gegenüber Feuchtigkeit da keine Schutzschicht mehr etc.).

Mit den Nitrolacken von heute ist das bei Weitem nicht mehr so krass. Ich habe meine nitrolackierte Fender Strat seit 5 Jahren. Diese wird sehr viel gespielt, sowohl zu Hause als auch bei Gigs. Der Lack schaut immer noch aus wie neu. Und betreffend Schutzschicht gibt es auch keine Bedenken, sofern du sie nicht in den Regen stellst.

Dann habe ich gelesen, dass das Holz bei einer Nitro Gitarre besser "reifen" kann was zum Ton positiv beitragen kann (andere sagten, dass es bei einer E-Gitarre wenig bis keinen Einfluss auf den Ton hat, verglichen mit einer Akustik Gitarre)

Für mich klingt eine dünn mit Nitrolack lackierte Gitarre besser als eine mit PU Lack. Die Gitarre schwingt besser. Natürlich ist der Nitroanteil in heutigen Lacken nicht mehr mit denen von früher zu vergleichen, trotzdem hat er für mich tonal noch immer die Nase vorne.
 
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Also abgesehen davon dass ich bei einer Gitarre in der Preisklasse diese vorher würde spielen wollen, finde ich das glossy finish wesentlich schöner und zu einer Edelgitarre mit Riegelahorndecke passender.

Bei der matten Gitarre ist der Boden nicht gefüllert also hat der Hersteller sich einen Arbeitsgang gespart. Eine matte Lackierung ist sowieso billiger, weil sie kleine Oberflächenfehler gut versteckt. Im Gebrauch poliert sich die Gitarre durch Ärmel, Schenkel und Finger na den viel berührten Stellen sehr schnell. Ich habe eine matte Mahagoni-Akustik-Gitarre und finde das da ganz schön, aber auf einer PRS würde mir das gar nicht gefallen.

Ein mattschwarz lackierte Halsrückseite dient auch normalerweise an einer billigen Importgitarre dazu Fehler im Holz zu verstecken.

Also teurer al PU ist eine solche Lackierung ganz sicher nicht. Besser auch nicht, nur etwas weniger haltbar, was man als Vorteil ansehen kann wenn man auf natürliches relicing steht. Die Kopie einer 59er Les Paul wird man z.B. unbedingt in Nitro lackieren, diese Lackierung dann aber entsprechend sorgfältig ausführen, was dann schon sehr teuer ist wegen vieler Lachschichten und langen Trockenzeiten.

Atmen tut Holz selbst dann nicht wenn es nicht lackiert ist und es wird auch durch eine fachgerechte dünne Lackierung nicht am schwingen gehindert, egal ob PU oder Nitro.

Du musst also Deinen eigenen Geschmack entscheiden lassen
 
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Danke schonmal für eure Antworten!
Angespielt habe ich das Modell schon!
Bin von dem Modell mehr als nur begeistert, sowohl Tonal als auch baulich!!
Nur wie gesagt bin ich mir bei der Auswahl Nitro oder Poly nicht sicher, daher möchte ich hier mal nach Erfahrungen und Meinungen diesbezüglich Fragen (da man so eine teure Gitarre ja ziemlich lange zeit hat, wenn nicht sogar ein Leben lang und ich mit den Unterschieden von Nitro & Poly keinerlei Erfahrungen habe).
Gibt es einen Unterschied zwischen Matt Nitro & Gloss Nitro? Oder ist Nitro immer Matt ?
LG
 
Nein da gibt es keinen Unterschied. Unabhängig vom Bindemittel wird den Lacken ein Mattierer zugesetzt. Das geht bei PU-Lacken genauso wie bei Nitro.
 
Hi,

Also grundlegend würde ich die Soundunterschiede zwischen den beiden Lackarten gerade bei Massivholzgitarren nicht überbewerten, falls sie den wirklich vorhanden sind. Da macht es wahrscheinlich mehr Unterschied, ob die Gitarre an einem Wollpullover- oder Lederjackenbauch hängt. ;-)
Wenn der Lack natürlich millimeterdick aufgetragen ist, ist das was anders, aber das wird ja bei PRS wohl nicht der Fall sein.

Wobei moderne Nitrolacke ja auch nicht mehr mit den reinen Nitrolacken von Anno dazumal zu vergleichen sind.
Die aufwendigere Verarbeitung liegt vor allem darin begründet, dass Nitrolack länger aushärten muss, bevor er poliert werden kann.
PU ist beständiger, weil es Chemikalienbeständig ist, damit auch resistent gegen Lösungsmittel und Alkohol. Nicht umsonst werden damit auch Fußböden eingelassen.

Der größte Unterschied wird wohl in der Haptik und Optik liegen, und da hilft nur selbst angreifen.

lg
Markus
 
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Nitrolack-Gemische gemessen am Bezugspreis sind nicht per se teurer als andere Lackgemische.

In den allermeisten Industrieländern der Welt ist die industrielle Verarbeitung von Lacken mit hohen gesetzlichen Auflagen verbunden, um Gesundheit von Mensch, sowie Umweltbelastung und sonstige Gefahren (Entflammung, Gasstau, etc.) zu unterbinden bzw. zu vermeiden.

I.d.R (gibt natürlich auch Ausnahmen) ist die Einhaltung solcher Auflagen für die Verarbeitung von Nitrolackgemischen aufwendiger und nur mit höheren technischen Mitteln zu realisieren, was in einer Produktion zu höheren Kosten als andere Lacksysteme führt, und dadurch meist beim Verkauf solcher behandelter Produkte mit eingepreist wird.
 
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Moin!

Die erste Frage die ich mir stellen würde: Ist Nitro wirklich Nitro? Ich möchte PRS nichts unterstellen, aber normalerweilse besteht doch nur das Topcoat aus Nitro und der Rest ist weiterhin auf PU Basis. Das ist auch der Grund, warum "moderne" Nitro Gitarren zumeist so gut halten und nicht von den Nachteilen der Alten Klampfen betroffen sind. Wenn man da mit seiner Kleidung die Nitroschicht bereits runter poliert hat, so verbleibt der PU Lack und man merkt keinen Unterschied zu vorher.

Und ja, Lacke auf Klampfen aus der Fabrik sind gerne mal 1mm dick. Sonst würden die auch nicht so schon an den Kanten absplittern. Ist halt auch ein Kostenvorteil. Dicke Lackschichten sind heute schnell gesprüht. Danach kann man einfach alles ohne viel Angst durchzuschleifen planen und anschließend polieren.

Schicken Gruß,
Etna
 
[QUOTE="Bassturmator, post: 8172223, member

Bei der matten Gitarre ist der Boden nicht gefüllert also hat der Hersteller sich einen Arbeitsgang gespart. Eine matte Lackierung ist sowieso billiger, weil sie kleine Oberflächenfehler gut versteckt...

Atmen tut Holz selbst dann nicht wenn es nicht lackiert ist [/QUOTE]

Ist so leider nicht richtig. Der Füller hat wesentlich mehr feste Bestandteile als PU Abschlusslacke, bzw als Nitrolack.
Soll heißen, eine Schicht Füller erspart locker 4-7 Schichten Lackauftrag. Dementsprechend natürlich auch Schleif u Trockenzeiten.

Und auch eine Matte Lackierung ist nicht unbedingt leichter in der Verarbeitung.
Ich gehe hier mal von einer geschlossenen Oberfläche aus.
Läufer , Staubkörner, und sonstige Fehler lassen sich bei einer Hochglanzfläche ausschleifen bzw aufpolieren

Und wie beim Auto sollte eine Hochglanzfläche von Zeit zu Zeit poliert werden.
Beim Auto wie bei der Gitarre wird der Lack durch äußere Einflüsse doch recht stark strapaziert. Es bilden sich feine Risse in die Feuchtigkeit eindringt, den Lack unterwandert, was sogar zum abplatzen führen kann.

Und „ Atmen“ tut das Holz so lange bis es zu Staub zerfallen ist. Ich würde es aber eher als „ arbeiten“ bezeichnen. Zu deutsch Auf- bzw Abgabe von Feuchtigkeit.
 
Willkommen im Forum @CurtisNewton!

Ich bleibe bei meiner obigen Aussage und behaupte dass sie durchaus richtig ist.

Wir reden hier von gängiger Praxis im Gitarrenbau. Da wird eine ersparte Füllerschicht nicht durch sieben Schichten Lack ersetzt. Stattdessen verkauft man dem Kunden das pucklige Produkt als "offenporig", gerade um zu suggerieren das Holz könne dann besser "atmen". Tut es aber nicht!
 

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