Nitro Lack

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Pushhead
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Hallo

ich will in nächster zeit meine explorer neu lackieren, sie ist jetz schwarz und soll
mal weiß werden

ich bin nur im moment noch auf der suche nach dem richtigen lack

jetz hab ich ein paar fragen zum nitrolack :

wenn man vom nitrolack spricht, ist des dann nur der klarlack,
oder gibts den auch in "farbe" ?

wenn es nur der klarlack ist, auf welchen lacken kann ich ihn dann anwenden?

ist er genauso zu verarbeiten, also mit der pistole zu sprühen wie andere lacke?

wie robust ist der lack wenn er mal drauf is, also wie kratzfest, stoßfest usw. ?

und stimmt des das, wenn er mit dem gummi von gitarrenständern in berührung kommt
dass er blasen wirft oder halt irgendwie wieder anlöst?

würd mich über ein paar antworten freuen
 
Eigenschaft
 
Ich habe jetzt seit 7 Jahren ne LP mit Nitrolackierung und die wirft an den Stellen an denen sie mit Gummi in Berührung kommt keine Blasen. Soviel dazu. Kann natürlich sein, dass es Gummi / Kunststoffmischungen gibt, die das Zellulosenitrat angreifen ist aber imho unwahrscheinlich weil zur Lösung desselben recht agressive Kohlenwasserstoff/Esterverbindungen nötig sind, aber wer weis...

Nitrolacke gibt es natürlich in Farbe.
Nitrolacke sind weich, kratzempfindlich und greifen sich leicht ab.
Nitrolack kann mit der Pistole aufgetragen werden.

Dünn aufgetragen haben sie weniger negative Eigenschaften auf das Schwingungsverhalten als andere Lack, heisst es...
 
hallo schon mal danke für die antwort

welche lacke wären zb eine alternative?

ich hab halt gelesen nitrolacke wären leichter zu verarbeiten und aufzupolieren, und man
bekommt als laie eine schönere oberfläche hin als mit anderen lacken

ich habe außerdem bei meiner gitarre noch ein bischen was mit polyesterspachtel ausgebesert
es wäre wahrscheinlich nicht schlecht wenn ich erst mal mit einem füller drübergehe oder?

welchen fülller oder welche grundierung kann ich benutzen wenn später eine nitrolackierung draufkommt?
 
Ich hab' mal so ne frage zum Nitrolack und zwar, hat der nur den Vorteil, dass er die Schwingeigenschaften nicht so wie anderer Lack verschlechtert uned sonst nur Nachteile? Also halt Verfärbung, kratzempfindlich, ...
 
Nitrolacke reagieren auf viele Gummi/Plastikarten,
deshalb steht auch bei den meisten Gitarrenständern dabei,
dass diese nicht für Gitarren mit Nitrolack geeignet sind,
wenn eine Gitarre lange im Ständer steht,
stimmt das auch(hab ich schon selbst erlebt).
Mann kann den Ständer aber mit Stoff umwickeln,
dann ist das Problem behoben.

Nitrolacke sollen eine bessere Klangcharakteristik haben,
ich bin kein so Purist,
aber ich finde es sieht geil aus.
(Vorallem später die Lackrisse)

Nachteile des Nitrolacks sind:
-Lackrisse
-er ist weniger robust.

Dass Nitrolack leichter zu lackieren ist habe ich noch nie gehört,
ich würde einfach zu Autolack greifen,
wenn dir der Klangunterschied zwischen Nitrolack und anderen Lacken nicht zu arg ist?
dass ist nähmlich viel leichter,
damit zu lackieren.


Ansonsten noch viel Spaß beim Lackieren.

Grüße
Jonathan
 
was is mit autolack gemeint, oder heißt der einfach nur autolack?

und welcher is da empfehlenswert, da gibt es sicher auch unterschiede oder?

und muss ich da auch mit klarlack drüber?
 
Hmmm Wiki sagt dazu:

Verwendung, Vorteile [Bearbeiten]Nitrolacke weisen eine gute mechanische Belastbarkeit auf und werden deswegen in erster Linie zur Veredelung von Hölzern im Innenbereich, insbesondere von Möbeln oder Musikinstrumenten, verwendet, sowie für Metalle im Innenbereich.

Sie lassen sich leicht verarbeiten und trocken durch den hohen Lösemittelanteil schnell; aus dem gleichen Grund sind sie jedoch auch schlecht mit Nitrolacken überstreichbar, denn das Lösemittel in der frischen Schicht löst die darunterliegende, alte Schicht wieder auf.
 
...
Sie lassen sich leicht verarbeiten und trocken durch den hohen Lösemittelanteil schnell; aus dem gleichen Grund sind sie jedoch auch schlecht mit Nitrolacken überstreichbar, denn das Lösemittel in der frischen Schicht löst die darunterliegende, alte Schicht wieder auf.

Ja aber gerade das ist doch der Sinn von Nitrolack. Durch mehrmaliges auftragen und wiederanlösen der unterliegenden Schicht im Endeffekt eine gaaanz dünne Lackschicht auf der Gitarre zu haben.
Oder nicht?

Edit: Mit dem Ständer aufpassen. Was den Lack angreift ist nicht der Kunstostoff sondern der Weichmacher darin (Kann aus Estern etc. bestehen)
Einfach damit aufpassen dann hat man gar keine Probleme.

Gruß
 
Heya!

Hier treffen viele Wahrheiten, Halbwahrheiten und Unwahrheiten aufeinander.

1. Polylacke sind weitaus leichter zu verarbeiten als Nitrolacke

Um eine saubere Oberfläche bei Nitrolacken zu erzielen, muß man mehrere Schichten des Lacks hintereinander auftragen. Dabei ( von der Bearbeitung her ) ist es von Nachteil, daß die ersten Schichten des Lackes viel stärker in das Holz einsacken und somit keine gleichmäßige Oberflächenstruktur erlauben. Es muß also zwischendrin immer wieder mal geschliffen und ausgeglichen werden.

Des Weiteren trocknet, wie oben schon beschrieben, der LAck recht schnell, läßt sich aber leicht durch die nächste Lackschicht wieder anlösen. Birgt wiederum das Risiko, daß bei ungleichmäßiger Austrocknung der einzelnen Stellen später ein unregelmäßiges Bild entsteht.

Dieses Anlösen hat im Vergleich zum Polylack ( wenn der fest ist, ist er fest ), den Vorteil, daß man auch später mal schadhafte Stellen des Lackes leicht ausbessern kann und dabei keine Nahtstellen entstehen.

Bei Polylacken können relativ unkompliziert die einzelnen Schichten übereinandergelegt werden, ohne daß der Lack arg in das Holz dringt. Meistens ( bei den Billigherstellern ) sind die Schichten aber auch dicker, so, daß der Korpus regelrecht zugekleistert wird.

Ein gut gemachter, dünn aufgetragener Polylack ist genauso "gut" wie ein reiner Nitrolack. Dann entscheidet halt der Geschmack und das Spielgefühl. Mir gefällt Nitro besser.

Die Lösungsmittel im Nitrolack sind giftig und umweltschädlich und deshalb mit hohen Auflagen versehen. Deswegen leisten sich heute hauptsächlich nur noch die Traditionsfirmen den Aufwand, solche Lackieranlagen zu betreiben.

2. Gitarrenständerverträglichkeit:

Manche Gummiauflagen der Ständer enthalten Weichmacher, die aggressiv genug sind, Reaktionen mit dem Nitrolack einzugehen. Diese zeichnen sich durch Verfärbungen ab.

Gleiches gilt im Übrigen für Koffer. Nicht jedes Innenfutter der Koffer vertägt sich mit Nitrolack. Deswegen keine billigen Chinakopien von Gibson-Koffern für Gitarren mit Nitrolack verwenden!

Polylacke sind da unempfindlich.

3. Die kleinen Lackrisse im Nitrolack und die Auswirkungen auf den Klang

Die kleinen Lackrisse kommen daher, daß der Nitrolack seine Endhärte erst nach langer Zeit erreicht. Durch diesen Aushärtungsprozess, Klimaveränderungen ( der Lack dehnt sich aus, zieht sich zusammen ) kommt es bei dem spröden Lack zu diesen Mikrorissen. Anders als oben geschrieben, ist Nitrolack nicht weich ( vielleicht noch die ersten Jahre ), sondern wird mit der Zeit so hart und spröde wie Glas. Polylacke haben hingegen gewisse Weichmacher im Lack, die diesen flexibel halten und er deswegen auch nach Jahren ( siehe PRS ) unversehrt aussehen kann. Auch hier gibt es natürlich unterschiedliche Zusammensetzungen: so gibt es unversehrte 20-jährige PRS, und Gitarren aus Fernost, wo der Lack dann schollenartig wegbricht.

Die Auswirkungen auf den Klang - und da scheiden sich die Geister:

Der Nitrolack zieht bei Auftragung recht tief ins Holz ein und wird über die Jahre sehr hart. Man kann sagen, er geht eine Verbindung mit dem Holz ein und schwingt in ähnlicher Form mit dem Holz mit.

Als zweiten Punkt bewirken die kleinen Risse, daß die Deckschicht nicht mehr aus einem starren Mantel besteht und das Holz mehr Bewegungsspielraum hat.

Es hat mehr Schwingungsfreiheit. Das zeigt sich bereits beim Vergleich einer Fender Time Machine Strat New Old Stock ( ohne Lackrisse ) und einer Closet Classic ( mit Lackrissen ) aus dem Fender Custom Shop. Laut Fender bei beiden gleiche Holzqualität. Die Closet Classics klingen aber durchweg etwas frischer und spritziger.

Als dritten Punkt geht beim Lackriss die Versiegelung verloren und die vorhandene Restfeuchtigkeit hat nun eine Möglichkeit zu entweichen ( wiederum kann aber auch Feuchtigkeit ins Holz einziehen ). Gut getrocknetes Holz klingt knackiger und hat einen holzigeren Unterton.

Beim Polylack sitzt der Lack quasi größtenteils auf dem Holz und bildet einen Mantel um das Holz. Das Holz wird dabei etwas eingeengt und gedämpft. Ein dünn aufgetragener und sauber verarbeiteter Polylack wird aber dennoch das Holz klingen lassen.

Wir sprechen hier insgesamt nur über Nuancen und Details, die teilweise nur theoretischen Wert haben. Ein gutes Stück Holz hat weitaus mehr Auswirkungen auf den Klang als der Lack drumherum.


4. Fazit:

Über die Auswirkungen des Lacks kann man sich streiten. Wenn man aber Gitarrenbauer betrachtet ( Florian Jäger, Jörg Tandler usw. ), dann zeigt sich, daß diese ungemein viel Wert darauf legen, mit welchen LAck ihre Gitarren versehen werden. Da wird an Details gefeilt und experimentiert um die optimale Mischung bzw. Rezepturen zu finden.

Ich würde deshalb sagen: für den Otto-Normalverbraucher sollte der Lack praktikable Gründe besitzen ( Verarbeitungsqualität, Spielgefühl, Aussehen ).

Beim High-End-Produkt ( maßgeschneidertes Instrument vom Gitarrenbauer, Custom Shop Reissue Fender / Gibson ) sind diese Lackkreationen das Sahnehäubchen, das vielleicht noch das eine oder andere Prozent aus der Gitarre rausholt.
 
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Die Auswirkungen auf den Klang - und da scheiden sich die Geister:

Der Nitrolack zieht bei Auftragung recht tief ins Holz ein und wird über die Jahre sehr hart. Man kann sagen, er geht eine Verbindung mit dem Holz ein und schwingt in ähnlicher Form mit dem Holz mit.

Als zweiten Punkt bewirken die kleinen Risse, daß die Deckschicht nicht mehr aus einem starren Mantel besteht und das Holz mehr Bewegungsspielraum hat.

Es hat mehr Schwingungsfreiheit. Das zeigt sich bereits beim Vergleich einer Fender Time Machine Strat New Old Stock ( ohne Lackrisse ) und einer Closet Classic ( mit Lackrissen ) aus dem Fender Custom Shop. Laut Fender bei beiden gleiche Holzqualität. Die Closet Classics klingen aber durchweg etwas frischer und spritziger.

Hi!

Meinst Du mit Schwingungsfreiheit, dass die Gitarre ein kürzeres Sustain hat?

Bei den beiden vergleichenen Gitarren wird es sicher noch mehr UNterschiede gegeben haben, als nur die Lackrisse, oder? ;)


LG!

Han
 
Hi!

Meinst Du mit Schwingungsfreiheit, dass die Gitarre ein kürzeres Sustain hat?

Ja, genau. In dem Fall schon.
Da ja die Wechselwirkung zwischen Ansprechverhalten und Sustain vorherrscht, ist es in der Tat so, daß man vielleicht etwas Sustain dabei opfert. Was ja bei einer Les Paul nicht wirklich ein großes Problem darstellt, da ja genügend davon durch die Konstruktion und die Hölzer da ist. Da ist dann wirklich von Vorteil, wenn man was für's Ansprechverhalten tut. Drum haben gute Les Pauls ( neben genügend Sustain ;) ) einen gewissen Anschlag-"Knack" im Ton, und klingen eher kehlig-hohl ( entschuldige die farbenfrohe Umschreibung ).

Bei der Strat, die ja sowieso nicht unbedingt mit viel Sustain i.e.S. beglückt ist, sondern die originalen eher etwas hohl, dünn und ausgelutscht klingen ( das ist der typische Strat-Ton ), muß man selbst viel mehr kämpfen, um den Ton aufrecht zu erhalten. Dafür ist dieser Anschlagknack dominanter und präsenter vorhanden.

Sustainfördernd wirkt sich bei den Custom Shops dabei die Bridge aus, die aus einem massiven Stahlblock gefräst wird, anstatt der Guß-Variante der American-Serien ( analog dazu das Gibson Alu-Stoptail-Piece der RI's, das schneller anspricht, im Vergleich zur Gußvariante der Standards, das etwas fetter klingt ).

Das sind keine gewollten bzw. bewusst geförderten Nebenerscheinungen von damals, man hat halt damals Nitrolacke eingesetzt, weil es eben der Industriestandard war.

Wie oben beschrieben, sehe ich sicher gewisse Vorteile im Nitrolack, der Hauptgrund dafür ist für mich einfach, weil er sich für mich besser anfühlt als so eine Bonbonglasur à là PRS.


Bei den beiden vergleichenen Gitarren wird es sicher noch mehr UNterschiede gegeben haben, als nur die Lackrisse, oder? ;)
LG!

Han

Mein Händler hat mehrere Fender Custom Shop Strats rumstehen. NOS, Closet Classics und Relics. Die Relics sind die Besten, bekommen besseres Holz und werden einem ( ominösen, nicht näher beschriebenen ) Einschwingprozess
unterzogen.

Die Closet Classics und NOS beziehen die gleiche Holzqualität ( hier wirst Du von Fender-Seite nie was offizielles hören. Offiziell bekommen Relics, NOS und CC das gleiche Holz. Die Infos sind "unter der Hand" von der Fender Vertreterschaft und ich kann da auf meine Ohren und die Aussagen meines Händlers, der langjährig Fender CS Modelle anbietet, vertrauen ).

Meine Erfahrung diesbezüglich ist, daß die Closet Classics im wahrsten Sinne des Wortes offener und lebendiger klingen als die NOS Strats. Als Vergleich dienten hierbei hauptsächlich 60ies Time Machines.

Zu Deiner Signatur:

Auch wenn es etwas unglücklich auf der Homepage von proguitar geschrieben ist und einem teilweise schmunzeln lässt. Die lackierten Tweed Gehäuse klingen wirklich minimal anders als die Blackface Gehäuse. :p

Es gibt mit Victoria sogar einen Hersteller, der seine Tweed-Gehäuse mit Schelllack lackiert.
 
ok danke für die umfangreichen antworten zum thema soundveränderung durch den lack
aber ich glaube nicht das es einen wirklich hörbaren unterschied macht

also vielleicht mal zurück zum eigentlichen thema

wahrscheinlich werde ich dann doch eher zum polylack tendieren

welche produkte sind da empfehlenswert (hersteller usw) ?

wieviele schichten füller, lack, und eventuell klarlack wären optimal?

mit welchem schleifpapier zwischen den schichten schleifen?

und wie gut lässt sich der polylack aufpolieren?
 
Jetzt komm ich nochmal auf den Thread zurück,
da ich nun meine Strat lackieren will,
natürlich mit Nitrolack,
aber ich find keinen in Farbe!
Bis jetzt nur Farblos iwie!

Als Farbe tendier ich gerade stark zu SurfGreen,
gibts das irgendwo zu kaufen,
oder müsst ich den mischen lassen!

Links wären sehr net!

Gruß
Jonathan
 

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