Neues Notebook zum Mehrspur Recording und Mixing

Soliid
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Hi!

ich bin etwas überfordert mit dem Kauf eines neuen Notebooks. Ich nutze mein aktuelles HP ProBook 450 G4 hauptsächlich zum mischen. Das ist für sein Alter auch fein. Nur merke ich, dass ab einer gewissen Projektgröße mit sich summierenden Plugins für den CPU Schluss ist. Die DAW (Reaper) als auch der Laptop sind optimiert.

Mir ist klar, dass der Laptop alt ist und ich möchte mir einen neuen zulegen. Doch worauf muss ich achten? CPU? Ram? Genug Speicher/aufrüstbar? Ich brauche keine Features wie Touch. Hat vielleicht sogar jemand aktuelle Modellempfehlungen? Ich würde gerne bei Windows bleiben. Der Preis ist aktuell noch eher sekundär, da ich nicht weiß, wie viel ich ausgeben sollte. Ein vernünftiges Gerät ist mir lieber als Geld zu sparen. Wobei ich sag bei 1500€ ist meine Schmerzgrenze.

Freue mich auf eure Antworten.

Felix
 
hi,

ich verwende ein lenovo yoga 900 mit I7 prozessor und touchscreen. ist schon knapp 10 jahre alt und kostete damals ca. <3000€.
aber, es kann meine projekte immer noch wunderbar bearbeiten.
 
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Ich nutze mein aktuelles HP ProBook 450 G4 hauptsächlich zum mischen.
Einige wichtige Fragen sind doch vielmehr, welche CPU, welche Datenträger und wie viel RAM das Teil hat?
Und dann noch vielleicht etwas mehr zu den üblichen Projektstrukturen, z.B wie viel Spuren, wie viel Plugins im Schnitt pro Spur, bzw wie viel virtuelle Instrumente du da benutzt, so dinge halt die auf die Leistung des Rechners gehen. Auch gibt es Plugins, die kaum Rechenleistung benötigen und welche die viel benötigen.
 
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Ich glaube, man kann die zu erwartende Leistung gut illustrieren, wenn man Performance-Scores von CPUBenchmark.net vergleicht.
Individuell können die Werte natürlich abweichen. Ultradünne Laptops mit Mini-Lüftungsschlitzen sind z.B. abträglich für die Leistung etc.

Aber für einen Eindruck "wieviel Leistung fürs Geld" hilft das schonmal, dort reinzuschauen:


Ich habe mal "HP ProBook 650 G4" gegoogelt und komme auf diese Kiste hier, die einen i3-8130U Prozessor hat. Achte Generation, aus dem Jahr 2018, Im CPU-Benchmark erreicht die CPU 3555 Punkte.

1718440486909.png


Ein Vergleichbeispiel:
Ich mag diese Lenovo ThinkPad Business-Laptops, habe selber eine T-Serie vom Arbeitgeber. Die sind schlicht/klassisch, die Gehäuse sind gut, die Gelenke überleben viele, viele Klappvorgänge.
Um mal das Budget vom Threadersteller auszureizen: Im Lenovo-Konfigurator gibts den T14 ab 1379EUR, ein Modell ohne dedizierte Grafikeinheit (braucht man nicht, wenn man nicht Videos schneidet oder spielt oder viel KI-Zeugs macht).
Mit größerem SSD-Laufwerk (512GB) und 16GB RAM sind es dann 1449EUR.
Da ist dann ein AMD Ryzen™ 5 PRO 8540U Prozessor drin, ein aktuelles CPU-Modell aus 2024. Diese erreicht mit 19316 etwas mehr als das fünffache an CPU-Leistung als die alte CPU.
1718441411960.png



Das wäre also ungefähr der Leistungszuwachs, den man für 1500 EUR Budget erwarten kann.
Der T14 soll jetzt nicht die absolute Empfehlung sein, man zahlt bei Lenovo schließlich auch für den Namen mit. Ich würde einfach nach Laptops suchen, die ausreichend
  • RAM (16GB+),
  • Laufwerksgröße (512+, besser 1TB)
haben, und auf der anderen Seite auf eine dedizierte Grafikkarte verzichten.

Was die CPU angeht, würde ich beim shoppen einfach jeweils die CPU auf cpubenchmark.net eingeben, und die Scores vergleichen:
https://www.cpubenchmark.net/compare/6020vs3225/AMD-Ryzen-5-8540U-vs-Intel-i3-8130U

Darfs ein wenig mehr sein?

Naja, als Gamer sei mir noch letzte Frage erlaubt: Darf es auch ein Desktop sein? Ich habe mir z.B. die Woche auf Kleinanzeigen einen gebrauchten Destop-PC geholt, 270EUR.
Einen i5 11. Generation, 16GB RAM. Habe mir dazu eine richtig gute neue 1TB SSD von Samsung als Festplatte dazu bestellt, das waren nochmal 90EUR.

Zum Vergleich: die Intel i5 11400 CPU, die da drin ist, bringt 17070 Punkte im CPU-Benchmark. Und sie wird einem sicher nicht (wie ein Laptop) die Hände heisluftfrittieren, wenn sie mal richtig am pumpen ist. Weil der Tower steht unter, und nicht auf dem Tisch.

Generell abgeschätzt - Ein schnöder Office Tower-PC um die 1000 EUR, wird heutzutage so eine CPU haben wie z.B. die Intel® Core™ i7-13700, die bringt 37000 CPU-Benchmark-Punkte.
(Als Gaming PC mit dicker Grafikkarte und entsprechend größerem Netzteil kostet der Spass natürlich gerne ein paar Hundert EUR mehr, plus nochmal ein Hunni für flüsterleises Netzteil und Gehäuselüfter)
Will damit sagen, es gilt immer noch die alte Regel, daß Laptops/Notebooks fürs gleiche Geld erheblich weniger reine Leistung liefern.
Jetzt muss natürlich jeder abwägen, ob die portabilität eines Notebooks die Minderleistung aufwiegen, oder ob man möglichst viel Geld für wenig Geld haben will...
 
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Bitte einmal im Taskmanager nach schauen, wenn ein Engpass auftritt, sich Reaper also langsam anfühlt. Wie sieht die Auslastung der einzelnen CPU Kerne aus? Werden einzelne Kerne stärker als andere ausgelastet? Dann ist die Singlethread Leistung der zukünftigen CPU von stärkerer Bedeutung als die absolute Zahl an Kernen. Wie sieht die Auslastung des Arbeitsspeichers aus? etc.
 
Danke euch für die Antworten! Mein aktuelles ProBook hat einen i5-7200U mit 3,386 Benchmarks. Den RAM habe ich auf 16GB erweitert, was eine leichte Performance Verbesserung bewirkt hat. Verbaut ist eine 256 SSD und eine 1TB HDD. Wobei die Programme auf der SSD installiert sind. Ich mache gerne einen Check über die detaillierte Auslastung von CPU und RAM, wenn Reaper langsam wird. Bin gerade on the road.

Die Spurenanzahl variiert von ca. 8 bis 60. Plugins ... mei, es können schon mal 5-6 auf einer Spur liegen. Teilweise ziehen die auch gut CPU wie z.B. UAD Plugins (habe kein Apollo). Wobei ich auch viel mit Bussen arbeite.

Ein Problem meines ProBooks ist auch der fehlende Thunderbolt. Moderne Interfaces kann ich halt meistens nicht anschließen.

Was mir noch eingefallen ist. Tatsächlich komme ich hier und da dich zum Video schneiden. Keine großen Projekte. Kaum Effekte. Simples cutten. Was mit dem ProBook auch schon schwierig ist (nutze Davinci Resolve).

An die ThinkPads habe ich auch schon gedacht.

Der Desktop ist eher uninteressant. Da ich das Gerät auch zum mobilen Recording nutzen möchte.
 
Beim Schneiden von Videos kommt es immer stark auf den verwendeten Codec an.

ein Modell ohne dedizierte Grafikeinheit (braucht man nicht, wenn man nicht Videos schneidet oder spielt oder viel KI-Zeugs macht).

Ich kenne Leute, die haben eine dedizierte Grafikkarte und YouTube ruckelt trotzdem. Auf der Intel Onboard GPU ruckelt es dagegen nicht. Ein separate Grafikkarte ist kein Garant dafür, dass Decoden / Encoden flüssig und schnell läuft. Meiner Ansicht nach sollte man sich auf jeden Fall informieren, welche Codecs die GPU unterstützt.

Der Einfachheit halber nochmal kurz:

Low End Nutzer sollten meiner Meinung nach immer schauen, welche Codecs die Grafikeinheit unterstützt. Denn mit Low End Prozessor dauert es sonst deutlich länger.

High End Nutzern kann die Grafikbeschleunigung eher egal sein, denke ich. Die CPU ist dann schnell genug zum Decoden und Encoden.
 
Okay, Danke für den Tipp! Habe mich aktuell auf ein Lenovo ThinkPad E14 Gen 5 mit Ryzen 7-7730U festgeschossen. Hier noch ein Screenshot von der Auslastung, wenn Reaper auf max läuft.

1718561142277.png
 
Ich kann noch die Framework Laptops empfehlen: https://frame.work/de/en
Stark konfigurierbar und vor allem reparierbar und upgradebar.
 
Vielen Dank für den Screenshot. Meine Interpretation: Alle Kerne des i5 sind voll ausgelastet, sogar im Boost Takt und das über einen längeren Zeitraum, wenn ich mir den Graph anschaue. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Reaper ist optimal für Mehrkernprozessoren programmiert und profitiert von den vielen Kernen des Ryzen 7. Dadurch sinkt die Gefahr, dass so ein Engpass wieder auftritt, erheblich.

2. Reaper lastet nur wenige Threads aus. Da der Ryzen 7 einen niedrigen Basistakt von 2 GHz hat, geht er in den Boostmodus. Wenn dies über einen längeren Zeitraum geschieht, taktet er aufgrund der Hitze wieder runter und es entsteht wieder ein Engpass.

Beides ist möglich. Beim Punkt 2 kann man Abhilfe schaffen, wenn man eine CPU mit höherem Basistakt einsetzt.
 
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Hier ein paar Prozessoren mit einem höheren Basistakt, denen nicht so schnell die Puste ausgeht:

Ryzen 5 7640U mit 3.5 GHz, danach Boost bis max. 4.9 GHz
Ryzen 5 PRO 7540U mit 3.2 GHz, danach Boost bis max. 4.9 GHz
AMD Ryzen 7 7840U mit 3.3 GHz, danach Boost bis max. 5.1 GHz

Zum Vergleich: Der von Dir in Erwägung gezogene Ryzen schafft lediglich 2.0 GHz im Basistakt. Selbst Dein i5 taktet mit 2.5 GHz höher im Basistakt.
 
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Danke für die detaillierte Aufführung. Über den Basistakt wusste ich bisher auch nicht Bescheid. Tatsächlich habe ich mir das Notebook mit dem o.g. Ryzen bestellt.

Ich bin mir ziemlich sicher, in reaper einstellen zu können, wie viele CPU Threads beansprucht werden dürfen. Damit wäre das Basistakt Problem obsolet. Oder?

Mein aktuelles Hauptproblem ist, dass das Notebook nur den neuen Thunderbolt 4 hat. Ich nehme gerade über ein Focusrite Clarett auf und musste auf das Notebook eines Freundes ausweichen, weil das Clarett (TB2) nicht über TB4 läuft (sagt Focusrite selber). Es heißt, TB4 sei nur abwärtskompatibel bis TB3. Wiederum habe ich gelesen, dass auch manche TB4 User Probleme mit TB3 Interfaces haben. Habt ihr damit Erfahrung? Ich glaube es gibt keine oder kaum neue Notebooks mit TB3 ...
 
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Solange ein oder mehrere Threads dauerhaft nicht mehr als 2 GHz erfordern, ist das Problem tatsächlich nicht vorhanden.
 
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weil das Clarett (TB2) nicht über TB4 läuft (sagt Focusrite selber). Es heißt, TB4 sei nur abwärtskompatibel bis TB3. Wiederum habe ich gelesen, dass auch manche TB4 User Probleme mit TB3 Interfaces haben. Habt ihr damit Erfahrung?
auch nicht mit dem Apple TB3 auf TB2 Adapter?

damit habe ich mein Universal Audio Apollo Quad Silverface (Thunderbolt 2) Audio Interface auf meinem Rechner (PC, Windows) welcher einen Thunderbolt 3 Anschluss am Mainboard hat, stabil am laufen.
 
Thunderbolt 3 nimmt TB 2 mit dem Apple Adapter an. Thunderbolt 4 nicht mehr :/
 

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