... also eine Grundsatzdiskussion um gutes Equipment?
Kommt darauf an, was man macht. In modernen Produktionen wird fast alles eingesetzt, was es gibt, und wer da mithalten will, muss investieren. Dazu gehört es einfach zum guten Stil, das neueste Euipment zu haben, auch wenn es technisch nicht hörbar besser ist. solche Dinge spielen durchaus eine Rolle- ungeachtet der unbestrittenen technischen Überlegenheit mancher Marken.
Es muss auch festgestellt werden, daß gewisse Marken ein Selbstläufer sind und der teure Preis einfach Exklusivität sichert. (Ferrarieffekt) Besonders in der Audiobrache haben die meisten Nutzer weder die Ohren noch die technische Ausstattung, um Qualität objektiv überprüfen zu können. Auch Gegentesten im Musikgeschäft ist oft nicht möglich- wer führt schon alle Modelle? - Geht garnicht!
Da ist ein hoher Preis oft einziger Indikator, für Qualität. Das gilt freilich für die gesamnte Indsstrie: Im Schlimmsten Falle muss ein Hersteller, extra teuer in den Markt gehen, um nicht zur Billigkonkurrenz gezählt zu werden, damit er überhaupt erstmal gekauft wird - im anderen Falle setzen Billigproduzenten oft gezielt hoch an, um nicht vorhandene Qualität zu signalisieren: Manche ziehen da mit- andere nicht. So ist es zu erklären, daß sich so manches Spitzenpreisprodukt in objektiven tests plötzlich mal als mittelmässig entpuppt, während umgekehrt ein Billigteil eine überaschende Qualität hat. Es dauert aber halt etwas, bis sich sowas rumspricht.
Allerdings wirkt "Rumsprechen" auch gegenteilig: Langfrisitg wirkt z.B. der Effek, z.B. daß ein Gerät stark verbreitet ist und jeder es haben will, weil es ja gut sein muss. Siehe Yamaha NS10 und Shure SM58, die reine Tradionsgeräte sind. Die bleiben dann jahrzehntelang auf einem Quali-Level stehen und sind längst nicht mehr das wert, wofür sie verkauft werden.
Umgekehrt gibt es unbekannte Marken, die ungewöhlich billig sind, weil zu wenige von der Quqlität wissen und die Absatzzahlen nicht ins Laufen kommen.
Ich denke, das größte Problem ist die schlechte Information der Musiker, die dann rasch den Marketingtricks der Hersteller zum Opfer fallen und sich auf Aussagen anderer oder das Gefühl verlassen (müssen)
Die Audiobranche ist voll gestopft mit Floskeln wie "warmer Sound", "fett", "durchsetzungsfähig" "Analogklang" etc. , die jeder anders auslegt und technisch gesehen aus völlig verschiedenen Aspekten bestehen, die einander widersprechen, oft garnicht fassbar sind und ein Einzelfällen sogar widersinning sind. So werben einige mit der Qualtitä, weil sie digital sind, andere klingen gerade deshalb besser, weil sie noch oder schon wieder "analog". diesen Widerspruch behebt die Branche bekanntlich dadruch, daß man behauptet, "digital" sei technisch besser, "analog" dafür musikalischer, was noch argumentativ noch diffusser und damit noch sehr viel größerer Quatsch ist.
Viele sind sich auch der angebotenen Funktionen, der technischen und akustischen Randbedingen aber vor Allem auch der Wertigkeit bestimmter Effekte und Mechanismen garnicht bewusst: Dithering, Noiseshaping und DC-Offset-removing sind solche Dinge.
Weitere Beispiele sind die Märchen von der unhörbaren Kompression, der dringenden Notwendigkeit von Röhren- und Grossmembranmikrofonen- besonders beim Gesang und der natürlcih viel höheren Klangqualität durch 24 Bit, wo ja jeder zweite behauptet, er höre deutlich einen Unterschied gegen die 16, während andere wiederum beschwören, es gäbe keinen Unterschied zwischen CD und mp3.
Da blicken halt Viele nicht durch und kaufen sicherheitshalber das Beste oder auch mal das Bunteste, das Größte oder das mit den meisten Knöpfen. Und die Hersteller nutzen diesen Umstand reichlich. So macher würde sich wundern, mit welche alter und simpler Aufnahme- und Mischtechnik der eine oder andere Profi aufnimmt, mischt und produziert. War da nicht gestern einer mit seinem 25.000 DM- Studerbandgerät, das bei 15kHz schon dicht macht und trotzdem den Besseren klang liefert - (sicher weil das Knacken des Umschalthebels und die Motorengeräsuche mitaufgenommen werden)
Viele Musiker haben schlicht das falsche Equipment, weil nicht an der richtigen Stelle investiert wird: So kaufte der mir bekannte Herr M. eine Akustikgitarre für 5000 DM, weil die viel besser klingt, als die für 3000,- und benutzt gleichzeitig ein Mikro für 500 DM. Besser wäre es gewesen, die billigere Gitarre zu nehmen und den Rest in ein TopMikro und vernünstige Raumausstattung zu investieren. Der Klang seiner selbstproduzierten CDs wäre um Meilen besser! Noch schlimmer sind mir bekannte Pianisten, mit teuren Steinwayflügeln, die dann mit einem MD-Mikro CDs aufnehmen wollen - bei geschlossener Klappe versteht sich!
Aber selbst Profis wissen oft nicht Bescheid, weil sie keine echte Ausbildung gehabt haben, daher jahrelang das Falsche getan haben aber dennoch der Meinungs sind, "es habe sich bewährt".
Der Nachahmungseffekt ist eben gross: Es wird das gekauft, was angesagt ist. Und es wird auch das gebaut was angesagt oder sagen wir, abgeschaut ist: Ich war jahrelang im Bereich Studiobau befasst, habe gemessen, gerechnet und geplant- und musste so manchen Schwachsinn sehen, der von Leuten in Studios eingebaut wurde, ohne Kenntnis der Notwendikeit und Funktion. Da hängen Dämpfer, wo niemals keine hingehören, Kahle Wände verunziehren jeden Aufnahme raum, Mikrofone sthen in fallschen Postionen, Räääääume sind zu gross oder zu klein, Mischpulte samt Abhöre stehen in Richtung der Studioscheiben
und vieles mehr. Grund: Der Planer hat sich in anderen Studios umgeguckt und die Fehler abgeschaut. Da hilft dann auch das Beste Euipment nicht mehr.