Hi @Michael Scratch
ich bin hin und hergerissen. Ich kenne ja den Text schon länger und finde die Wahl, musikalisch in Richtung Metal zu gehen, mutig und gleichzeitig schlüssig. Auch den Aufbau dieses komplexen, fülligen Werkes finde ich gut.
So liegt denn das, was mir auffällt, eher im Bereich der musikalischen Umsetzung. Die Länge des Intros wurde schon angesprochen. Kann man machen - beispielsweise Black Sabbath machen das bei einigen ihrer songs so, zb. auf "13". Das funzt dann, wenn Spannung im Raum ist bzw. in diesen hineingezogen wird. Ich finde, das Intro-Thema oder Motiv hat das auch, für mich wird es dann nicht konsequent weitergeführt. Damit meine ich beispielsweise das drum - es paßt grundsätzlich und die wesentlichen Betonungen sind auch da, es ist mir aber zu "flach" gehalten. Varianten, Steigerungen, Fills - und eine eigenständige Rolle bei Aufbau der Dynamik fehlt mir. Das ist oft der Fall, wenn Nicht-drummer ein drum programmieren.
Ich nehme an, Du hast alle Instrumente eingespielt / programmiert. Das führt für mich zu einem wirklich guten Demo, dessen Wirkung erheblich gesteigert werden könnte, wenn es dann im Studio oder homerecording von Einzelmusikern umgesetzt wird - die genau diese Tüpfelchen reingeben können, die dann insgesamt die Spannung ausmachen, welche die Liga von Black Sabbath ausmachen.
Auf jeden Fall von mir vollen Respekt für dieses Gesamtwerk! Ich höre gerade die Stelle, wo das LI sich verlassen von Gott glaubt - da ist viel Ausdruck drin und auch das Ende bleibt hängen. Eine gute Skizze, aus der ein fulminantes Gemälde werden kann.
Eine andere Möglichkeit für die von mir empfundene Ambivalenz wäre, dass Du mit metal nicht wirklich was am Hut hast. Auch dann ist es oft so, dass vieles stimmt, gerade das Grundsätzliche - aber die Feinheiten quasi unausgefüllt sind.
Wie auch immer - stimmige Umsetzung eines nicht einfachen und komplexen Textes, der aus verschiedenen Stimmungen besteht, die alle nach einem Ausdruck verlangen.
Herzliche Grüße
x-Riff